Warum haben so viele Menschen ein Problem mit introvertierten Menschen?

Ich bin selber introvertiert. Und ich habe oft das Gefühl das viele Menschen ein Problem mit introvertierten haben. Man wird immer für komisch und eigenartig gehalten. Man wird oft ausgeschlossen deswegen. Dabei will man auch als introvertierter Mensch Freunde haben und geliebt werden, aber Personen zu finden die einen so nehmen wie man ist, ist schwierig. Und man selber bekommt dann auch immer das Gefühl mit einem stimme was nicht. Wie denkt ihr darüber?

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Meinst du diese stillen Menschen die nie etwas sagen. Auch keine Fragen stellen und es daher sehr schwer machen ein Gespräch am Laufen zu halten?? Die finde ich persönlich anstrengend. Sie geben nichts preis und bringen daher wenig ein. Ich würde so jemanden nicht ausschließen aber auch nicht aktiv einladen.

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So eine Freundin hatte ich früher auch. Ich mochte sie unheimlich gerne. Wenn sie etwas sagte, war es auch interessant. Aber es war immer schwierig, ein Gespräch zu führen. War man zu dritt, war es völlig in Ordnung. Zwei erzählten die meiste Zeit, sie hörte zu und klinkte sich von Zeit zu Zeit ein. Aber wenn ich mit ihr allein war, fand ich es unheimlich anstrengend, die meiste Zeit reden zu müssen und nicht einmal wusste, ob sie das überhaupt interessiert, weil es kein Feedback gab.

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Man muss da mit der Definition ein bisschen aufpassen...

Introvertiert bedeutet nicht gleichzeitig "schüchtern und still".

Ich bin selbst introvertiert und das äußert sich bei mir hauptsächlich dadurch, dass soziale Kontakte mir Energie ziehen und ich längere "Erholungszeiten" für mich alleine benötige.

Außerdem vermeide ich spontane Begegnungen und Smalltalk, wenn es möglich ist.
Ich gehöre z. B. nicht zu den Menschen, die vor der Kita stehen, um noch mit den anderen Müttern zu quatschen. Und wenn ich in den Keller muss, um Wäsche zu machen, vergewissern ich mich vorher, dass gerade keine Nachbarin im Treppenhaus ist, mit der ich dann gezwungenermaßen übers Wetter reden muss. (Das sind nur Beispiele..)

Aber wenn ich mal in Gesellschaft bin, merkt niemand, dass ich introvertiert bin. Ich bin durchaus in der Lage mich angeregt mit anderen Menschen zu unterhalten und kann auch viel von mir Preis zu geben.

LG

Bearbeitet von Nicht verwechseln
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Steh drüber, sprich bei Personen, die dir wichtig sind, Dinge an.
Ich bin selbst introvertiert und bin happy damit. Sehr extrovertierte Menschen find ich ein wenig nervig und anstrengend.

Bearbeitet von Nicht extro
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Das finde ich auch. Vor allem die, die sich ständig in den Vordergrund drängen und im Mittelpunkt stehen wollen.

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Da ich selber ein introvertierter Mensch bin, kann ich dich sehr gut verstehen!

Ich bin aus diesem Grund nicht gerne unter vielen Menschen (vorallem welchen, die ich nicht kenne), weil man immer schlecht „Anschluss“ findet und nicht weiß über was man sich mit denen unterhalten soll! Man merkt auch einfach, dass die dann kein großes Interesse haben sobald man selber nicht ohne Punkt und Komma redet und einfach nur aktiv zuhört.
Man fühlt sich einfach wie ein Außenseiter. Als ob irgendwas nicht mit einem stimmt.

Ich habe das Gefühl, dass in der heutigen Gesellschaft erwartet wird, extrovertiert zu sein. 😞

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Ganz genauso geht es mir auch!

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Echt?
Ich habe komischerweise manchmal das gegenteilige Gefühl, nämlich dass manche Menschen mich gerne um sich haben, gerade WEIL ich aktiv zuhöre und nicht viel über mich rede. Bei den allermeisten ist das dann aber auch ein Sozialkontakt, den ich definitiv nicht fördere, denn ich will schon ganz gerne manchmal was von mir erzählen, das passt denen dann aber nicht. Ich werde da sozusagen als Therapeut missbraucht.

Es gibt viele Studien dazu, dass extrovertierte Menschen in unserer Gesellschaft Vorteile haben und besser angesehen sind, das Schulsystem baut zum Teil ja sogar darauf auf.

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Kann dir gut nachfühlen.

Meine Tochter ist so wie du es beschreibst. Und ich kann auch bestätigen, dass man deshalb leicht als "komisch" gesehen wird. Auch in der Schule tut sie sich schwer wegen ihrer zurückhaltenden Art. Die Lehrer wissen ihre Art zwar zu schätzen und sie hat auch sehr gute Noten. Aber unter den Mitschülern geht sie unter.....

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War bei mir auch immer so. Solange DU sie nicht als "komisch" ansiehst ist schon Vielem geholfen. Meine eigenen Eltern hatten dafür so gar kein Verständnis, selbst sie betitelten mich als seltsam und zu ruhig. DAS tat immer sehr viel mehr weh als das von Fremden zu hören. Freunde finden ist und war aber nie einfach.

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Tut mir leid, dass nicht mal deine eigenen Eltern Verständnis für dich aufbrachten.
Das glaube ich dir, dass das eine schmerzliche Erfahrung für dich war.

Ich bestärke und hab vollstes Verständnis dafür.
War auch Kind ähnlich, aber nicht ganz so extrem.
Ich ermute sie, sich mehr zuzutrauen und sich in gewissen Situationen mehr zu öffnen. Mach ihr aber wirklich niemals Vorhaltungen. Man ist wie man ist - und sie hat es selber schwer genug damit. Ich finde es schade, dass es größtenteils tatsächlich so ist, dass "die Lauten" es leichter haben im Leben....

LG

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Also ich würde sagen wenn Menschen ehrlich sind zu dir und dich wirklich mögen werden sie es akzeptieren. Andere Menschen tun sich vielleicht schwer weil sie dich nicht kennen oder einschätzen können. Hier würde ich entscheiden ob ich eventuell ein wenig Aufklärung betreibe. Denn verpflichtet bist du zu nichts.
Aber nicht jeder ist ne Rampensau und das finde ich vollkommen OK.

Ela

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Das Problem ist, dass heute jemand relativ laut auf sich aufmerksam machen muss, sonst wird man nicht wahrgenommen.
Allerdings, aus Erfahrung weiß ich, dass zu lautstarke "Rampensäue" auf die Dauer meistens als nervig und überrumpelnd betrachtet werden.
Sehr introvertierte Menschen wirken manchmal etwas desinteressiert, weil sie von sich aus nichts fragen, oder seltener.

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Ja es mag schon sein das Menschen die nach außen offener sind schneller nerven. Aber kommt aber auch hier sichelrich aufs jeweilige Feingefühl an finde ich.
Und ich persönlich bin so mitten drin aber hab kein Problem wenn Menschen ruhiger sind. Wenn man sie kennt tut man sich möglicherweise schon leichter weil man weiß das es mit Desinteresse eben nichts zu tun hat. Man sollte aber, wenn man jemanden nicht kennt auch nicht gleich alles persönlich nehmen.

Ela

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Man muss einfach den passenden Platz für sich finden. Ich arbeite als Software-Entwickler und habe viele introvertierte Kollegen.

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Ich finde,von allem gibt es ein Zuviel. Ich finde es anstrengend, wenn Leute extrem extravertiert sind, ständig reden und zwischendurch noch 3 Telefonate führen.

Auch anstrengend finde ich es, wenn man jemandem jedes Wort aus der Nase ziehen muss, keine Gegenfragen kommen, kein richtiges Gespräch entsteht. Natürlich kann das ein Problem sein, wenn man sich eigentlich unterhalten möchte.

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Es klingt ja auch hier im Thread durch - extreme sind halt „unbeliebt“. Extrem extrovertierte Menschen sind auch super unangenehm - ebenso extrem introvertierte Menschen. Beides strengt halt an auf Dauer 😅 und erschwert das soziale Miteinander, was wir aber halt irgendwie täglich leben. 🤷‍♀️

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Liebe TE,

es gibt sogar eine Persönlichkeit, die zwischen Introvertiert und Extrovertiert gibt, sprich Ambivertiert. Kuck mal hier rein:

https://www.studysmarter.de/magazine/ambivertiert/

Also praktisch von beiden etwas. Könnte auf mich zutreffen.

Ich sag was Sache ist, lass mir nichts gefallen, wenn man mich grundlos angreift, arbeite gerne im Team, aber auch alleine.
Smalltalk vermeide ich nicht unbedingt, halte es aber kurz wenn es zu lange wird. Ich kann gut alleine sein, aber auch Party mit vielen Leuten machen. Ich brauche aber auch relativ viel Zeit um meine Akkus aufzuladen.

Ich war als Kind sehr schüchtern, war selten in der Lage meinen Klassenlehrer in die Augen zu kucken. Wir waren weit über 30 Schüler damals. Ich musste damals auch viel einstecken. Irgendwann im Laufe der Zeit sagte ich mir, so geht es natürlich nicht so weiter. Man darf sich hier nicht alles gefallen lassen. Ich mutierte jetzt nicht von introvertiert zu extrovertiert, sondern irgendwo dazwischen. Gemerkt hatte ich das damals vor vor weit über 10 Jahren, da sollte ich in einen Schichtplan mit
25,5 Stunden, wobei ich damals nur 17 Stunden die Woche arbeitete. Teamleiter sagte, du musst so arbeiten, Frage und was ist mit den zahlreichen Überstunden, Teamleiter muss du machen. Antwort von mir, dann werde ich mal mit dem Plan zu Betriebsrat gehen und mal sehen was der davon hält, nämlich nichts. Und ich bekam einen anderen. Ich war einige Jahre dort, ich hatte damals noch recht kleine Kinder. Als ich dort aufhörte, sagte mir mein Teamleiter, Hinzwife. tu mir bitte ein Gefallen sei vorsichtig mit deinen Äußerungen, auch wenn sie der Wahrheit entsprechen. Mein jüngster Sohn ist Autist und dadurch mehrfachschwerbehindert. Vieles musste erkämpft werden, um ihn zu helfen. Da legte ich mich auch häufig persönlich mit den Leuten an, wenn die zu mir sagten, Ihren Sohn werden wir diese Hilfe nicht gewähren. Zwei Männer griffen meinen Sohn auch mal, wo ich dann einschreiten musste und mal gefragt hatte, ob sie nicht ganz dicht sind so ein hilfloses Kind anzugreifen, weil er das schlafende Kleinkind geweckt hatte im Supermarkt.. Hier ist Introvertiert echt fehl am Platze, was mir aber sehr viel Energie raubte. Ich war hinterher komplett fertig. Akkus mussten aufgeladen werden.

Ich kann zwei Wochenende nonstop hinterher war vorhaben, brauch dann aber wieder so ein komplettes Wochenende, wo ich nicht Highlife in Tüten haben muss, weil meine Akkus leer sind. Also brauch ich mein Ruhe. Übrigens meine Freundin ist so ähnlich gestrickt, brauch aber noch weniger Kontakte als ich und länger um ihre Akkus aufzuladen.


LG Hinzwife