Wie denkt ihr positiver?

Hallo!

Aufgrund vieler Faktoren in den letzten Monaten, hab ich es gefühlt verlernt positiv zu denken. Ja ich hab regelrecht Angst davor, weil ich das Gefühl habe, wenn ich positive Gedanken fasse und mir denke „jetzt wird alles besser“, kommt noch mal das Sahnehäubchen und etwas noch viel schlimmeres kommt als vorher schon war.

Kurz zusammen gefasst:
- bin seit November krank und schwanger (Corona, Magen Darm, Mandelentzündung, Scharlach, Bronchitis, Zähne entzündet, Nasennebenhöhlen entzündet), nehme jetzt das 4te mal Antibiotikum und Unmengen von Schmerzmitteln hab ich gefuttert

- hab meinen geliebten Hund verloren

-kürzlich Todesfall in der Familie

- Selbstständigkeit ist schwierig weil ich kaum arbeiten kann (und das ganze Jahr vorher terror mit einer Mitarbeiterin gehabt die ich nun endlich entlassen habe)

Das letzte Jahr war also sehr anstrengend und sch..sse und das neue Jahr wurde krank begrüßt und mit dem Todesfall dann noch gekrönt.

Ich fühle mich körperlich und geistig einfach erschöpft und ausgelaugt. Ich bin super dankbar für meinen Mann und meinen Sohn und meinen verbliebenen Hund, die drei sind meine Lichtblicke. Aber mir fällt es total schwer aus diesem Strudel an negativen Gedanken raus zu kommen. Ich war eigtl immer ein starker und auch meistens positiver Mensch, aber jetzt fühle ich nur noch Erschöpfung, Anspannung, Ängste und zeitweise Traurigkeit. Ich traue mich nicht mehr positiv in den Tag zu starten. Zu oft nahm der Tag dann eine Wendung die zum Mäuse Melken war.

Klar, es gibt Menschen mit schlimmeren Problemen, das weiß ich.
Aber ich würde soooo gerne wieder etwas Leichtigkeit empfinden, mit Freude in den Tag starten, mich körperlich gut fühlen. Bin jetzt in der 18 ssw und einfach nur froh wenn alle diese Schwangerschaft unbeschadet überstehen, denn bis jetzt war es wirklich der pure Horror.

Wie schafft ihr es aus solchen Situationen raus zu kommen? Ich bin wirklich dankbar für jeden Tipp.

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Hey :)

Das klingt richtig doof, bis auf die Schwangerschaft. Herzlichen Glückwunsch ☺️! Ja manchmal denkt man es kann eigentlich nicht mehr schlimmer kommen und Zack…..

In meiner schlechten Phase habe ich jeden Tag eine Sache gemacht bei der ich wusste das wird mir gefallen, tut mir gut, etc. sei es einfach nur alte Fotos ansehen, an einem bestimmten Ort spazieren gehen, etwas basteln, mein Lieblingsessen, etc.
autogenes Training hat mir auch gut geholfen weil ich Schlaf Probleme entwickelt habe

Nach ein paar Wochen war ich positiver gestimmt, mir hat es geholfen zumindest eine richtig positive Sache am Tag zu erleben und etwas für MICH zu machen.

Bearbeitet von Ysi4
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Mir hilft dann immer mich an eine ähnlich schlechte Phase im Leben zu erinnern - und was dann Positives danach kam. Ich versuche, dann gezielt schöne Erlebnisse einzubauen, mir was Gutes zu tun...egal was. Vielleicht gibt es irgendetwas, woran du viel Freude hättest? Spontan klingt es so, als könnte ein kleiner Ortswechsel (im Sinne von "mal ein Wochenende wegfahren, nettes Hotel, bisschen Wellness, Massage...") nicht schaden. Dann hat man nicht die Probleme immer direkt vor Augen.

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Ich bin ein eher morbider Mensch und finde das tatsächlich gut. Mir hilft es, Dinge vom Ende aus zu betrachten: Welches Leid hat das aktuelle wohl, wenn ich auf dem Totenbett daran zurückdenke? Wie würde ich dieses/jenes tun, wenn es das letzte Mal wäre? Wie stünde ich zu meinen Mitmenschen, wenn ich wüsste, dass ich oder sie bald sterben?
Klingt grausam?
Mir hilft es oft, Dinge und Menschen ins richtige Licht zu rücken, für die einen sehr, sehr dankbar zu sein, die anderen nicht zu Ernst zu nehmen.
Dauerhafte Krankheit ist aber echt der Endgegner, weil mir dadurch oft die Kraft fehlt, mich aufzuraffen. Dann stelle ich mir vor, ich bin eine Kuh im Gewitter auf der Wiese: ich dreh so gut es geht, den Arsch in den Regen und lass es sonst einfach über mich ergehen. Nach Regen kommt tatsächlich immer wieder Sonnenschein… manchmal sind es nur ein paar Strahlen, manchmal Hochdruckgebiete… es wäre aber blöd, wenn ich vor lauter schwarzen Gedanken nicht mal die wenigen Strahlen sehen würde.
Egal, wie mies es mir geht, schlussendlich habe ich immer noch die Wahl, auf was ich mich fokussieren möchte.

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Das erste was mir einfällt: Was macht dir Freude? Such dir ne Kleinigkeit die du umsetzen kannst, dir gut tut und dir vielleicht ein Lächeln auf die Lippen zaubert. Vielleicht schaffst du es dann nur zu lächeln aber auch das ist etwas wert.
Sonst bist du damit nicht alleine das die Scheisse geballt auftritt. Das kann ich dir sagen.

Ela

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Ich glaube, ich denke einfach gar nicht so viel nach 😅 ich starte weder positiv noch negativ in den Tag. Ich steh einfach auf 🙈

Ich hab Dinge, auf die ich mich freue und ja, manchmal muss ich sie absagen, aber auch da denke ich „joa, ist halt so. Holen wir nach!“

Mein Vater hatte an Silvester den 2. Herzinfarkt, klar ist unser Jahr damit „blöd gestartet“. Aber er hatte ihn, als meine Mutter und ihre Freundin zu Hause waren (beide gelernte Krankenschwestern, mein Vater ist in Rente und meine Mutter arbeitet noch), es wurde sofort erkannt und gehandelt und er war tatsächlich recht fit sofort. Also verbuche ich es als „Glück im Unglück“.

Wir kränkeln hier auch rum. Aber ich bin in EZ und denke „ach, da ist’s eigentlich auch egal. Bin ja nicht arbeiten!“ 😅

Also ich bleib einfach offen und sehe negatives als Einzelsituationen und versuche auch in denen, das „positive“ zu sehen 🤷‍♀️

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Hallo

Wenn es auch etwas ist, mit dem Du nicht rechnest, aber wird während Deiner Schwangerschaft Dein Vitamin D Blutspiegel überprüft?

Während der Schwangerschaft und des Stillens können sehr viele Nährstoffe von der Mutter auf das (ungeborene) Kind über gehen. Daher würde ich mindestens den Vitamin D Blutspiegel unter Kontrolle halten.
Aufgrund der häufigen Erkrankungen sehe ich auch Vitamin D als den wichtigsten Blutspiegel zum überprüfen. Zink und Selen könnte man aber auch noch. Ich persönlich würde mehr machen, aber zu viel schreiben mag ich hier nicht, da ich kein Arzt bin.

Wenn Du willst, kannst Du Dir bei den Arbeiten zum Beispiel hier die Zusammenfassung durchlesen:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC9572094/
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/38341546/

Generell finde ich aber alles großartig wie Du es machst. Selbstständig ist nicht leicht. Ich bin es zwar auch, habe aber keine Mitarbeiter, weil ich mir das gar nicht antun möchte.

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Erst mal herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft.

Das ist doch schon mal der erste Punkt zum positiveren Denken: Noch ein Kind, noch ein Leben, noch mehr Liebe.

Was mir in unseren schlimmsten Phasen (und bis heute) geholfen hat, sind diese Dinge:

REDEN
Mit meinem Mann, mit Gott, mit anderen Menschen, die mich verstehen können.
Wir sind teilweise zum Psychologen gegangen und waren auch in Selbsthilfegruppen.

SEELSORGE
... und wir haben Seelsorge in Anspruch genommen, einfach bei uns vor Ort in der Gemeinde. Das hat mir mit am meisten geholfen.

WEINEN
Manchmal muss das einfach alles mal raus. Weinen erlebe ich auch als unfassbar befreiend. Manchmal hilft es auch, zu schimpfen oder zu schreien.

FOKUS
Dann hilft mir auch der Blick auf das, was ich habe bzw. hatte. Ich halte mich am Guten in meinem Leben fest. Und manchmal auch am Guten der Vergangenheit. Da ist der Film "Coco - lebendiger als das Leben" eine tolle Metapher für mich: Solange sich lebende Menschen erinnern, "leben" die Toten in der Totenwelt noch. Es tut unendlich weh, einen geliebten Menschen zu verlieren. Wir hatten 2019 in einem Jahr 4 Verluste, davon waren 2 unsere Kinder und nur ein Todesfall war am Jahresanfang abzusehen. Aber wir haben noch die Erinnerung und die sind jetzt nur umso wertvoller. Ich weiß, dass ich für jeden Moment mit ihnen dankbar bin. Das hilft mir.

GLAUBE
Und mir hilft sehr mein Glauben. Eigentlich habe ich erst über die Diagnose meiner Tochter angefangen, zu glauben, aber jetzt ist es für mich die größte Stütze.
In Römer 8,18 steht:
"Ich bin überzeugt: Das Leid, das wir gegenwärtig erleben, steht in keinem Verhältnis zu der Herrlichkeit, die uns erwartet." Das (und auch, wie es nach diesem Vers weitergeht) tröstet mich: Irgendwann wird das Schlimme vorbei sein und keine Rolle mehr spielen.

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Wie wäre es ein " Glückstagebuch" zu führen ? Jeden Abend kurz überlegen und aufschreiben, wo es am Tag schöne oder gute Momente gegeben hat.

Es ist der Blick auf die die kleinen Dinge im Leben, an der Supermarktkasse vorgelassen zu werden, ein : " Schön dich zu sehen.", eine gereichte Hand etc. Kleinigkeiten, die das Leben aber netter machen. Die sollst du täglich in deinen Gedanken suchen und je länger man das macht, um so eher " sieht" man das, umso eher fühlt man sich gut.