Ich habe zwei Kinder hier fünf Jahre und 1 Jahr alt mit meinem jetzigen Partner und einen Teenie 14, alle 2 Wochen für ein Wochenende plus Ferien halb bei uns.
Ich empfinde das Leben mit Kindern zwar anders als vorher aber nicht anstrengender.
Es ist weniger selbstbestimmt im Sinne von machen können was mir gefällt, ich muss natürlich immer die Kinder mit berücksichtigen bei meinen Entscheidungen.
Aber meine Ziele und grundsätzlichen Einstellungen sind gleich geblieben.
Mir ist mein Beruf wichtig und dass ich Zeit habe für mich und meine Interessen, die ich nur ohne Kinder verfolgen kann.
Z.b für mein Training und meine berufliche Weiterbildung.
Ansonsten sind die Wochenenden natürlich anders und auf die Kinder ausgerichtet, aber auch nicht immer.
Wie habt ihr die Umstellung empfunden?
Wie hat euch das Muttersein verändert?
Ich hab mich sehr tiefgreifend verändert . Vor allem verfolge ich meine Interessen nicht mehr . Es gibt’s nichts was ich so mache wie ohne Kinder . Es zieht sich durch jeden Aspekt meines Lebens . Sicherlich ist vieles auch anstrengend aber ich empfinde es als durchgehend schön und positiv. Mit Meine neuen „öko“ Tendenzen hat glaub ich niemand gerechnet . Aber ich empfinde auch das als symbiotisch mit den Kindern einhergehend und werde einiges denk ich zu gegebener Zeit wieder ablegen. Also ich fühl mich wie ein anderer Mensch . Eine Mutter 😅🤪
Ich bin eine totale Glucke geworden, obwohl ich mich nie so eingeschätzt hätte. Ich vermisse, entgegen meiner Befürchtungen, das Feiern gehen gar nicht und ich schleppe meine Tochter überall mit hin - sowohl zu Hobbys, als auch bei Treffen mit Freunden (natürlich nicht immer, aber doch meistens; mein Mann und ich haben auch denselben Freundeskreis, weshalb wir da halt jetzt zu dritt statt zu zweit willkommen sind).
Eingeschränkt fühle ich mich dabei auch nicht, da ich solange ich denken kann gerne Mutter sein wollte und dementsprechend meinen Beruf auch nicht vermisse. Ich bin gerade noch an einem Fernstudium dran, das ist so das, was ich mal in der kinderfreien Zeit mache 😊.
Obwohl ich gar nicht jung Mutter geworden bin, fühle ich mich erst seitdem richtig erwachsen. Finde ich selbst krass, ist aber so. Für meinen Beruf hat das Muttersein eine neue Gefühlsebene aufgemacht, ich denke, ich bin jetzt besser in meinem Beruf (Päd. Bereich). Mein Kind ist jetzt schon älter, daher habe ich im Alltag direkt keine großen Einschränkungen mehr. Aber nie mehr werde ich mich so sorglos/unbedarft fühlen wie vor dem Kind. Finde ich aber nicht schlimm. Bin sehr dankbar, dass ich Mutter werden durfte.
Nun ja, ich bin dazu auch noch auf's Land gezogen. Also Kinder + plötzlich "Landwirtin". :))
1. Ich schätze jetzt gute Kontakte zur Familie und zu Freunden um so mehr und brauche Feiern und Ausgehen auch nicht, dafür aber gerne Alltagshilfe und Kinderbetreuung.
2. Auch mit der Arbeit hat sich viel geändert, das ist wohl klar. Und auch die Einstellung zur Umwelt und der Zukunft der Welt. Nach längerer Überlegung und nach dem dritten Kind würde ich jetzt (glaube ich) keine Kinder mehr in die Welt setzen wollen.
3. Ich habe mittlerweile kein Verständnis mehr für Menschen, die jammern, daß sie seit Generationen(!) unter schlimmen Umständen leben, und sich trotzdem wie Kaninchen vermehren, anstatt zuerst die Verhältnisse zu ändern.
4. Ich beschäftige mich gefühlt 1/3 des Tages mit Windeln, 1/3 des Tages mit beantworten von "was / warum / wie" Fragen und 1/3 des Tages mit Essen machen und saubermachen. :D
5. Ich schätze mittlerweile große Familien-Autos und Tabletts um Kinder im Auto zu beschäftigen.
6. Und noch ganz profan dazu bin ich,
... eine große Anhängerin und große Verehrerin von Gummistiefel und Matschhosen geworden. Wie sind früher vor 100 Jahren Mütter ohne das zurechtgekommen? Ich will nicht wissen wieviel Wäsche sie früher machen mussten. :)))
So unterschiedlich kann das sein. Sehr interessant.
Ich lebe in der Stadt, kein Auto , noch nie besessen.
Mein Tag sieht auch ganz anders aus.
Ich arbeite länger seit die Kinder geboren wurden, bin zielstrebig und fokussiert was meine beruflichen Zieie angeht, rum eiern ist nicht mehr.
Ich bin viel besser organisiert und plane mehr.
Und ja , meine Familie ist mir auch sehr wichtig, wir unterstützen uns gegenseitig.
Ich nehme mir regelmäßig Zeit nur für mich und nutze diese dann gut.
Mediennutzung habe ich stark reduziert.
Kochen und putzen tue ich nicht selbst, aber den Haushalt organisieren muss ich natürlich zusammen mit meinem Mann.
Von Grund auf.
Mein Beruf hat sich verändert. Ohne meine Kinder hätte ich vielleicht nie bemerkt, dass die Arbeit mit Kindern mein Ding ist. Ich habe mich beruflich umorientiert und meine Berufung gefunden.
Ich habe meine eigene Kindheit und die Beziehung zu meinen Eltern mehr hinterfragt. Ohne selbst Mutter zu sein, hätte ich das wohl nicht.
Mit Kindern wird man mutiger, weil man für sie einsteht und kämpft. Man probiert viele Dinge aus und erlebt viel zum ersten Mal. Man wird organisierter und setzt neue Prioritäten. An viele Dinge, die mich früher belastet haben, verschwende ich keinen Gedanken mehr. Andere Dinge machen mir mehr Sorgen.
Ich hoffe das kommt nun nicht zu klischeehaft rüber (und ich verstehe auch Menschen vollkommen, die gewollt kinderlos sind, meine beste Freundin zB), aber: Mir geben meine Kinder tatsächlich wahnsinnig viel Sinnhaftigkeit für mein Leben.
Ich habe mein erstes Kind mit 33 Jahren bekommen. Vorher hab ich studiert, bin viel gereist, hab viel gefeiert, ständig neue Menschen kennengelernt und in meinem Wunschberuf gearbeitet.
Das war toll. Aber es hat immer irgendwie was gefehlt.
Ich hab mir auch immer schon Kinder gewünscht, allerdings wollte ich nicht zu früh Mutter werden.
Dann hat alles gestimmt, richtiger Mann, verheiratet (war für mich wichtig, aber entscheidet natürlich jeder selbst), Haus, unbefristeter Job. Und dann wurde ich nicht schwanger.
Es hat ein Jahr gedauert, eigentlich ja keine besonders lange Zeit.
Aber ich hatte überhaupt nicht auf dem Schirm, dass das ein Problem sein könnte. Das hat mich völlig fertig gemacht. Dieses monatliche Hoffen und dann immer wieder diese krasse Enttäuschung.
Als ich dann schwanger war, hatte ich oft Angst, das Baby zu verlieren (viele Fehlgeburten im Bekanntenkreis).
Ich war unendlich dankbar, als unser Kind gesund zur Welt kam.
So eine tiefe Dankbarkeit kannte ich vorher gar nicht.
Und auch diese Art von Liebe, wie man sie zu seinen Kindern hat.
Es klingt voll kitschig und ja, wir haben auch manchmal echt miese Tage wo ich total genervt bin. Aber ich bin wirklich jeden einzelnen Tag mindestens einmal zutiefst glücklich, dass meine Kinder da sind.
Auch wenn die Nacht furchtbar war, das Baby alles vollspuckt und der Dreijährige rumbockt, irgendwie gibt es trotzdem Momente wo ich denke, was für ein wunderbares Glück ich habe. Und dass es nicht selbstverständlich ist.
Hier hat jemand geschrieben, dass sie nun sehr ehrgeizig im Beruf wäre, vorankommen will etc.
Das finde ich toll, ist bei mir aber komplett anders.
Ich hab zwischen den Geburten ca ein Jahr wieder gearbeitet (Teilzeit) und hab da gemerkt, wie wenig wichtig mir meine Arbeit geworden ist.
Nicht mal, weil ich mein Kind nicht loslassen wollte oder es immer um mich herum haben will (ich feiere es total, dass es mit dem Kindergarten so gut klappt).
Ich hab einfach gemerkt, dass ich viel lieber zuhause bin. Mich ums Haus kümmere, für meine Familie koche und backe etc. Das liebe ich viel mehr als meinen Beruf (der ist auch toll, aber kommt da einfach gar nicht ran). Jetzt beim zweiten Kind werde ich länger zuhause bleiben und freue mich da total drauf.
Hätte man mir das mit Mitte 20 erzählt, hätte ich es wohl kaum glauben können
Ich bin eine Schissbuchse geworden.
Gut, eine Glucke bin ich noch nicht und wir lassen unsere Tochter auch viel rumklettern etc., aber ich hab dabei schon Puls ...
Ansonsten hat sich mein Fokus verschoben. Vorher war er stark auf mich, meinem Partner, Studium, Beruf. Jetzt stehen unsere Kinder an erster Stelle. Ja, wir sind auch noch Paar, haben unsere Freunde und Hobbies, aber wir basteln uns um die Kinder, nicht andersrum. Auch der ideele Fokus, sozusagen, richtet sich auf sie und ihre Zukunft.
Manche Einstellungen sind davon mitbetroffen, andere nicht.
Ich habe mich von meinen Eltern emotional abgenabelt. Ich war vorher „selbstständig“ mit eigener Wohnung etc., aber erst mein eigenes Kind hat mich wirklich dazu gebracht, dass ich Entscheidungen treffe, ohne es Anderen recht zu machen. Mein kompletter Kopf funktioniert jetzt anders. 🤣
Ja, so ist das bei mir auch 😅