Hallo,
eigentlich bringt die Überschrift es ziemlich auf den Punkt. Ich bin die Frau, die es nicht packt zu arbeiten und Kinder, Haushalt, Partnerschaft, Freundschaften, übrige Familie... unter einen Hut zu bringen. Also irgendwie gehts natürlich schon, der Job läuft, die Familie überlebt, aber ich bin todunglücklich dabei.
Ich habe immer gern gearbeitet und arbeite auch jetzt gern. Aber ich war und bin auch schon von Anfang an wahnsinnig gern Mutter und habe die Mutterschaft nie als Belastung o.ä. empfunden. Die Zeit mit den Kindern zu Hause war die beste Zeit meines Lebens.
Jetzt stelle ich aber fest - alles zusammen macht mich todunglücklich und ich will und kann irgendwie nicht mehr.
Ich war lange zu Hause und habe mich um die Kinder und Co gekümmert. Wir haben tatsächlich gar keine Verwandtschaft vor Ort, kein Netzwerk, mein Mann war beruflich sehr viel unterwegs, auch über Nacht.
Wir sind mit dem Modell gut gefahren. Ich war nie unglücklich als Hausfrau und habe alles sehr gut hinbekommen. Wir waren alle glücklich.
Nun sind die Kinder älter, können bei Krankheit, Ferien und Co auch alleine bleiben und ich arbeite seit eineinhalb Jahren wieder.
Teilzeit, aber mit wechselnden Arbeitszeiten. Aktuell bin ich zwei Tage/Woche erst ab 17:30 Uhr wieder zu Hause, ansonsten um 13 Uhr. Ab nächstem Monat kommen auch min. zwei Samstage mit je drei Stunden dazu.
Der Job macht mir Spaß, ich habe mich sehr schnell wieder eingearbeitet und bin wirklich gut darin. Die Vorgesetzten sind sehr zufrieden mit mir und ich habe auf der Arbeit alles gut im Griff.
Aber alles andere habe ich nicht mehr im Griff. Ich bin mit dem "Drumherum" des Familienleben völlig überlastet. Mir ist alles zu viel. Ich war schon immer ein Mensch, der viel Zeit für sich braucht und nicht den ganzen Tag mit Menschen zusammen sein kann. Außerdem habe ich chronische Erkrankungen und benötige immer wieder mal Ruhephasen.
Und jetzt will ich einfach nicht mehr. Wie gesagt, ich arbeite gerne und bin gut darin. Und ich bin auch gerne Mutter und habe das immer super hinbekommen. Aber das "Drumherum" macht mich jetzt einfach fertig.
Als konkretes Beispiel kann ich da die ganzen Termine nennen. Das ist es, was mich fertig macht. Solange es "nur" die Arbeit und dann ein normaler Tag ist, mit normalem Haushalt, Kochen, mit den Kindern reden, Zeit verbringen usw... geht es.
Aber die externen Termine - Arzttermine, Kieferorthopäde, Verabredungen usw - zermürben mich und machen mich psychisch fertig.
Heute hatte ich einen totalen Ausraster. Unserer Katze geht es nicht gut. Er muss zum Tierarzt. Es sieht aus, als hätte er eine chronische Erkrankung die in Zukunft regelmäßige Termine und Medikamente mit sich bringt.
Dann habe ich einen Zahnarzttermin der Kinder vergessen. Sowas ist mir NOCH NIE passiert. Ich vergesse keine Termine. Und natürlich werden Termine auch eingetragen usw. Trotzdem ist der durchgegangen.
Wichtig zu erwähnen ist, dass mein Mann absolut mitzieht und keiner von diesen Flachpfeifen ist, die zu Hause und mit den Kindern nichts machen. Er arbeitet Vollzeit, kann aber auch Homeoffice machen und ist insgesamt flexibler als ich. Er ist jetzt auch zum Zahnarzt gefahren, weil ich noch arbeiten bin. Er erledigt seinen Teil im Haushalt, übernimmt auch mal einen Termin, fährt zum Konfiunterricht, weil ich an dem Tag noch arbeite, macht den Garten, bügelt... Es ist nicht seine Schuld. Er erledigt seinen Part als Vater und im Haushalt.
Ich hatte ehrlich gesagt gedacht, dass es schwieriger werden würde. Als ich noch zu Hause war, waren all diese Dinge zu 95% meine Angelegenheit. Ich hatte befürchtet, dass die Umstellung auch für ihn schwierger werden würde, wenn ich wieder arbeite.
Aber er hat sich schnell reingefunden. Die "mentale Arbeit", also wissen welche Termine gemacht werden müssen, sie vereinbaren,dran denken... Das ist tatsächlich noch fast alleine meine Sache. Aber alles andere läuft.
Aber ich merke einfach, dass ich für all das nicht geschaffen bin. Ich bin gerne arbeiten. Aber wenn ich nach Hause komme, habe ich absolut keinen Kopf und Nerv mehr für die Familie.
Oder ich kümmere mich um die Familie, Haushalt und Co - aber dann will ich nicht noch mit Berufstätigkeit jonglieren.
Ich gebe zu: Ich packe beides nicht. Und nein, meine Kinder sind nicht mehr klein. Trotzdem!
Ich bin keine von denen, die das hinbekommen mit Familie und Beruf.
Mir ist das alles zu viel. Diese ganzen Termine. Immer nur Termine. Vor allem ständig irgendwelche Ärzte. Die Große müsste mal dringend zum Frauenarzt. Die Kleine müsste dringend zum Kieferorthopäden und muss garantiert dann auch eine Spange bekommen. Die Große hat schon eine. Die Kleine will unbedingt zum Friseur. Die Katze muss zum Arzt. Von mir brauchen wir gar nicht reden. Ich müsste zu mehreren Ärzten, zum Teil dringend! Aber ich habe absolut keine Kraft mich nach der Arbeit damit noch auseinanderzusetzten und nach Feierabend noch in einer Praxis zu hängen.
Ich bin völlig überfordert mit Terminen außer Haus. Von Besuchen bei den eigenen Eltern und Co ganz zu schweigen.
Pfingsmontag bekommen wir zum Beispiel Besuch von Freunden. Das ist mir schon zu viel. Ich will den freien Tag eigentlich nur alleine irgendwo in der Ecke liegen.
Meine Tante war gerade im Krankenhaus. Ich habe sie nicht einmal besucht. Das sind 40km Fahrt - war mir zu viel. Und ich hab sie wirklich gern; sie steht mir nahe. Aber ich habe es kaum geschafft auch nur an sie zu denken, geschweige denn mich zu melden. Dafür schäme ich mich. Aber ich packe es nicht.
Ich habe neben der Arbeit keine psychische Energie mehr für irgendwelche sozialen Kontakte. Egal mit wem. Auch für Treffen mit Freunden nicht.
Früher war das kein Problem. Seit ich arbeite ist das vorbei. Ich raffe mich immer wieder auf um wenigstens für meine Kinder ansprechbar zu sein. Aber etwas außer Haus unternehmen oder so fällt mir echt schwer.
Für die Partnerschaft habe ich gar keine Energie mehr. Null. Ich habe weder Lust auf Sex, noch auf gemeinsame Zeit. Nicht, weil ich meinen Mann nicht mehr liebe, sondern weil es mir einfach zu viel ist.
Ich stelle fest: Ich kann entweder berufstätig, gut im Job und beliebt bei Kollegen und Kunde sein und ansonsten allein für mich leben und soziale Kontakte nur wohldosiert ertragen oder ich bin Hausfrau und dafür eine gute, ansprechbare, liebevolle, engagierte Mutter, Ehefrau, Tochter, Freundin...
Ich kriege beides nicht hin.
Und jetzt stecke ist fest. Denn einfach wieder aufhören - was sowohl für mich, als auch für meinen Mann ok wäre - ist finanziell jetzt nicht mehr drin. Die gestiegenen Lebenshaltungskosten auf der einen und ein paar echt heftige, unplanmäßige Rechnungen auf der anderen Seite. Mit meinem Gehalt geht das alles - ohne aber eben nicht mehr so einfach.
Ich weiß nicht mal, was ich mir von diesem Post erhoffe. Ich wollte es einfach mal loswerden:
Ich bin die Frau, die unter der Doppelbelastung massiv leidet und gerne entweder einfach wieder Hausfrau und Mutter ODER eben Single mit tollem Job wäre. Ich möchte nicht beides sein. Und da ich meine Kinder und meine Familie über alles Liebe und eigentlich sehr glücklich mit ihnen bin, würde ich den Job am Liebsten einfach aufgeben.
Mache ich natürlich nicht. Wie gesagt, finanziell ist es jetzt gar nicht mehr so einfach drin und auch ich denke natürlich an Rente und Co, möchte nicht, dass Leute über mich herabschauen usw.
Aber es musste einfach mal raus.
Danke fürs Lesen.
Ich bin die, die es nicht packt
Wenn du von "früher" sprichst, dann meinst du vor den Kindern, oder?
Du bist auf jedenfall nicht alleine, mir geht es nicht anders und ich habe nur ein Kind und arbeite Teilzeit. Ich habe auch schon früher viel "abgehangen", brauchte Rückzug. Das war eben mein Ausgleich, den ich gar nicht so für wichtig genommen hatte. Er ist für mich essentiell, das weiß ich jetzt.
Ich weiß auch seit Kurzem warum das so ist, jetzt ergibt alles einen Sinn. Aber ich hatte vorher schon die Notbremse gezogen....ich habe auf meinen eigentlichen Job gepfiffen und mir etwas gesucht, was ich ab nachmittags/abends....bis in die Nacht machen kann. Somit habe ich dann den Vormittag wirklich für mich.
Wenn du also den Punkt erreicht hast, das du keine Lust mehr hast deine Freunde zu sehen (Sozialkontakte pflegen ist eben sehr wichtig), dann solltest du einen Arzt aufsuchen. Ich kann dir dazu nur raten. Und was andere Leute denken, das sollte dir wirklich egal sein. Es geht hier um dich und deine Gesundheit, um sonst nichts.
Aktuell steckst du im Hamsterrad fest, insofern ist auch klar, das dir keine passenden Lösungen einfallen. Zumal du dich ja aktuell von der Gesellschaft unter Druck setzen lässt. Besprich das alles bitte erstmal mit deinem Hausarzt, laß dich mal aus dem Verkehr ziehen und schau, wie es dir dann geht. Machst du so weiter, dann könnten auch noch körperliche Symptome dazu kommen.
Gib Aufgaben (kranke Katze?) an deinen Mann ab. Mit allem Drum und dran. Mit dran denken, den Termin zu machen und auch wahrzunehmen.
Ich finde es auch übelst anstrengend alles alleine zu koordinieren. Und mal ehrlich. Wenn dein Mann von dir gesagt bekommt, sei Freitag mit K2 um 15 Uhr beim Arzt, dann ist es doch keine Glanzleistung, wenn er am Freitag (bei Homeoffice) mit K2 um 10 vor drei beim Arzt ist. Du hast an den Termin gedacht, angerufen, geschaut, dass es nicht mit anderem kollidiert und gehst am besten in der Zeit noch einkaufen und schickst K1 zum Frauenarzt.
Mein Ratschlag wäre 3 Wochen krank schreiben lassen (und ich selbst hab mich äußerst selten krank schreiben lassen. Ich hab aber auch eine Kollegin mit Burnout oder fast-Burbout erlebt und sie konnte sich in den 3 Wochen gut neu aufstellen).
Und dann in den 3 Wochen überlegen wer was übernehmen kann. Wie viel können die Kinder schon selbst übernehmen, wo kann man reduzieren, was kann dein Mann übernehmen etc.
Und dann überlegen was kannst du für dich tun, Yoga, Sport oder andere Dinge als Ausgleich.
Und überleg noch mal ob du einen ähnlich bezahlten Job mit anderen Arbeitszeiten findest. Und ob der Job wirklich so ist, dass er dir nicht vielleicht doch Energie raubt und ob es nicht Alternativen gibt
Diese ganze "Termin-Story" erlebe ich zu 80-90% selbst gemacht.
Wenn die Kinder alt genug sind, allein bei Krankheit etc. zu Hause zu bleiben, sind sie auch alt genug, zum Zahnarzt, zum Konfi-Unterricht oder sonstwo hinzufahren.
Fahrrad, Öffis & Co machen es möglich.
Und die Kinder sind ja wohl auch selbst in der Lage, an die Termine zu denken!
Schafft euchen einen elektronischen Familienkalender an. Ich kann faminice empfehlen. Und dann ist gut!
Ganz sicher würde ich meinen (geliebten!) Job in dieser Situation NICHT aufgeben!
Die TE klingt für mich sehr erschöpft und ausgelaugt. Bevor sie ein burnout hat sollte sie jetzt die Notbremse ziehen.
Dieses mental load ding kann SIE nicht von heute auf morgen abstellen. Auch wenn die Kinder einige Termine übernehmen.. das genügt nicht, bzw würde zu lange dauern um einen effekt zu erzielen.
Noch eine Ergänzung: ich finde es nicht okay dass Kinder alleine zum Zahnarzt oder Arzt müssen. Ich weiss nicht wie alt die Kinder sind, aber ich würde meine Tochter sicher zum Kieferorthopäden begleiten.. dasselbe zum Frauenarzt!!! Vor allem wenn es um erste Termine geht. Mein „heissgeliebter“ Job könnte da auch warten.
Da prallen wohl sehr verschiedene Lebenswirklichkeiten aufeinander...
Das eine Kind ist 13/14 (Konfi-Unterricht und so...).
In dem Alter DÜRFEN die Eltern nicht einmal mehr was vom Arzt wissen, wenn es das Kind nicht will.
Mit 14 sollte man dann schon in der Lage sein, seine Dinge selbst zu regeln. Dass Mama MAL mitkommt, wenn es das Kind es wünscht: Ja klar!
Aber doch nicht bei einem Routine Zahnarzt Besuch!
Und wie gesagt: Die TE LIEBT ihren Job. Es macht auch was mit ihr, den aufgeben zu MÜSSEN. Muss sie in diesem Fall nicht!
Wie hier jemand schrieb: 3 Wochen Krankschreibung lassen, radikal sortieren und weiter geht es!
Hi
Das Mütter heutzutage alles super unter einen Hut bekommt, ist eine grosse lüge. Du bist nicht die einzige.
Meistens läuft irgendwas schief nur will es keiner zugeben. Wer will schon versagen?
Und vor allem WARUM muss man alles tip top hinbekommen? Früher waren Frauen auch nicht einfach weil es lustig war vollzeit zuhause und haben sich um alles gekümmert. Dieses zwischen Job, Kinder und Haushalt jonglieren ist nicht simpel.
Die Aufgaben sind so verschieden und es braucht viel Energie.
Gibt es eine Möglichkeit dass du stunden reduzierst? Oder dein mann stunden reduziert? Du klingst sehr verzweifelt und unglücklich. Schlussendlich ist deine Gesundheit am wichtigsten. Reagiere bevor es zum burnout kommt… ich bin keine fachperson, aber du klingst schon sehr erschöpft, keine Freunde treffen usw.. ist kein gutes Zeichen.
Geh mal zum Arzt und schildere alles.
Oh wei, da kommen mir beim Lesen direkt die Tränen! Fühl Dich einfach erstmal ganz arg fest gedrückt 💖
Ich kann Dir nur sagen, ich fühle so mit Dir. Mir geht es ähnlich. Meine Kinder sind zwar noch jünger (4 und 9), aber diese TERMIIIINE!!! Puh! Verein, Verabredungen, Logo, Zahnarzt, Kiefernorthopäde, usw. Wenn einer einen Termin hat, muss der andere mit. Es schlaucht einfach so...
Mein Mann ist wie Deiner. Er macht und organisiert auch seine Zeiten, aber er arbeitet voll und ich nur 30 Stunden. Weniger ist einfach finanziell nicht drin.
Ich war jetzt beim Arzt, weil ich bei dem Gedanken, noch den Wochenendeinkauf zu machen oder zu planen, was wir essen, wenn meine Eltern kommen, komplett Panik bekam, Herzrasen, Tränenausbruch, das Gefühl, sich einfach nur noch ins Bett verkriechen zu wollen.
Die Ärztin hat mit Massagen für meinen verspannten Nacken verschrieben, Rehasport (weil ich dringend auch mal was für mich machen muss und will) und dazu eine Überweisung zum Psychologen. Vermutete Diagnose: manifestierte Depression. Ich habe auch hochdosiertes Johanniskraut bekommen, aber ich vertrage es leider nicht. Mir wird davon einfach nur übel und ich muss mich übergeben. Habe es also wieder abgesetzt... Tja, weißt Du was, ich habe nicht mal Zeit oder Kraft für die ganzen Termine. Die Pysios sind voll. Da kann ich im August (!) anfangen. Alles Mist!
Und ich bin immer müde. Sooo müde!
Ich weiß, es hilft Dir nicht weiter, dass es mir auch so geht. Aber vielleicht ist es für Dich schon mal gut zu wissen, dass Du damit nicht die einzige bist, die sich so fühlt.
Ich wünsche DIr alles Liebe!! 💖
Hallo keine Powerfrau,
Was lässt dich glauben, du packst es nicht? Die Schilderung deines Lebens als berufstätige Mutter und Katzenmama mit einem fürsorglichen Mann sagt doch das genaue Gegenteil!
Ich fühle, du bist an einem Punkt angekommen, wo du dich in deiner Überforderung ehrlich sehen kannst und deiner Überforderung durch Familie und Beruf und die tausend Alltagsverpflichtungen ins Auge sehen kannst.
Du weißt kaum mehr weiter, ein weiter so macht dir Angst, dass du das alles nicht mehr packst.
So eine Form der inneren Kapitulation signalisiert für mich auch eine Möglichkeit des Neubeginns, eine neue Weggabel in deinem Leben.
Ich würde dir empfehlen, lass dich erst einmal für einige Zeit aus dem Spiel nehmen. Ich denke da an eine Kur oder eine Reha, die dir erst einmal Zeit gibt, dich zu regenerieren und über dich und dein Leben nachzudenken.
Für mein Gefühl brauchst du kleine Freiräume, ich nenne sie "kleine Fluchten" aus deinem überladenen Alltagsleben, wo du dich nur um dich selbst und deine Achtsamkeit kümmerst. Das können Hobbies wie Sport, Wellness, Kreatives, Spirituelles oder Ehrenamtliches sein, das ist bei jedem Menschen verschieden.
Dein Mann sorgt sich sicherlich um dich. Vielleicht könnt ihr ja zusammen auch an punktuellen Entlastungen arbeiten. Wäre finanziell eine Haushaltshilfe drin oder wäre weitere Entlastungen organisierbar, ohne gleich deinen Beruf aufzugeben?
Solche Signale aus dem eigenen Innern bedeuten nach meiner Überzeugung immer auch einen Drang, ausgetretene Pfade zu verlassen und Schwellen zum bislang Unbekannten zu überschreiten.
Liebe TE,
irgendwann kommt man an einem Punkt, wo man durch Beruf, Familie und sehr vielen Terminen, auf deutsch gesagt immer Vollgas geben, wo es dann nicht mehr geht Und ich kann dich sehr gut verstehen. Bei mir waren es aber doch etwas andere Umstände. Meine beiden Kinder haben Besonderheiten (der Große hat Legasthenie und der Jüngste ist frühkindlicher Autist)
Beruf, Familienleben, sehr viele Termine im Monat mit den Kindern (Therapien, Schwimmverein, Ärzte etc.). Dazu Familie und Freunde, wo ich aber eher sagen muss das man sich nur alle 4 bis 6 Wochen gesehen hatte am Wochenende, da kam ich noch mit klar. Ja dann kam Corona. Mein Jüngster war damals sehr verhaltensoriginell (mit Wutanfällen und ADHS-ähnlichen Symptomen, die seit langer Zeit wieder da waren). Ich war fertig mit Jack und Büx, auch wenn mein Mann sehr viel übernommen hatte.. Es ging nichts mehr. Zum Glück hatte ich für mich und den Jüngsten (war damals auch behandlungsbedürftig) eine Muki-Kur beantragt und genehmigt bekommen. Wir wurden getrennt voneinander behandelt und das Kind war 8 Stunden betreut. Hatte endlich genügend Zeit für mich trotz Anwendungen. Und man hatte Zeit zum Nachdenken, was man ggf. in seinem Leben verbessern kann.
Schau doch mal, ob du für dich eine Kur (nur für dich ohne Kinder) oder Reha beantragen kannst. Mit chronischen Erkrankungen sollte es kein Problem sein.
<<<Mir ist das alles zu viel. Diese ganzen Termine. Immer nur Termine. Vor allem ständig irgendwelche Ärzte. Die Große müsste mal dringend zum Frauenarzt. Die Kleine müsste dringend zum Kieferorthopäden und muss garantiert dann auch eine Spange bekommen. Die Große hat schon eine. Die Kleine will unbedingt zum Friseur. Die Katze muss zum Arzt. Von mir brauchen wir gar nicht reden. Ich müsste zu mehreren Ärzten, zum Teil dringend! Aber ich habe absolut keine Kraft mich nach der Arbeit damit noch auseinanderzusetzten und nach Feierabend noch in einer Praxis zu hängen.<<<
Ich weiß ja nicht wie alt deine Große ist, wäre es eine Möglichkeit, dass sie dort alleine hinfährt? Kannst du die Termine deiner Kleinen oder Arztbesuch der Katzte nicht so legen, dass dein Mann das übernimmt? Und du dich dann um deine Arzttermine kümmern kannst. Was fällt mir sonst noch ein: Haushaltshilfe, Lebensmittel liefern lassen, Saugroboter.
Genügend freie Wochenenden für dich und deine Familie ohne Besuch einplanen.
Seit über 2 Jahren gehe ich nicht mehr mit meinem Jüngsten zu Therapien, da er austherapiert ist. Er ist seit der Zeit auch im Berufsbildungsbereich und arbeitet dort. Und seitdem habe ich genügend Zeit für mich, die ich auch brauche. Mich stören dann die Arzttermine meines Kindes auch nicht mehr so, weil das vielleicht 2 bis 3x mal im Jahr ist.
Ich wünsche dir alles Gute
LG Hinzwife
Ich verstehe dich total mir geht es genauso . Meine Kinder sind auch nicht mehr klein jedenfalls nicht so klein das es Betreuungsprobleme gibt trotzdem ist immer irgendwas und mir ist das auch alles zu viel . Morgens arbeiten , heim , Kinder schon zu Hause Waren sowieso zu Hause weil wieder mal schulfrei , früher zu Hause wegen Entfall oder trudeln ein, der Haushalt , die Termine insbesondere spontane wie Kind ist beim Fußball umgeknickt … Gefühlt vergeht keine Woche wo nicht einem Kind irgendwas weh tut was abgeklärt werden sollte . Ich bin auch vollkommen erschöpft entweder arbeite ich oder schmeiße den Haushalt oder erledige Termine nach Besuch oder Gesellschaft ist mir auch nicht selbst wenn Freunde der Kinder bei uns sind ist es mir zu viel . Freizeit das Wochenende fliegt um wie ein Wimpernschlag ich schaffe es nicht mich freizeitmässig für irgendwas aufzuraffen . Mein Mann übernimmt auch , das du von deinem schreibst passt auch auf meinen. Ich verstehe mich selber auch nicht mehr selbst in den anstrengendsten Phasen wo die Kinder klein waren habe ich mich nicht so gefühlt. Das Ding ist ich arbeite nicht mal weil wir das Geld brauchen würden aber kündigen und eventuell ein Mini Job bis jetzt kann ich mich dazu nicht durchringen . Ich kämpfe leider auch jeden Tag aber glücklich bin ich nicht ich arbeite auch gerne als Ausgleich empfinde ich da gar nichts, eher als zusätzliche Verpflichtung . Alleine bis du also nicht die die es nicht hinbekommt , ich auch nicht !