Ja, wie soll ich anfangen.
Ich bin jetzt Anfang 30 und finde mein Leben irgendwie langweilig.
Vielleicht liegt es daran, das seither irgendwie immer etwas „vorwärts“ gegangen ist. Ausbildung, Weiterbildung, Fernreisen, Jobwechsel, eigene Wohnung, Beziehung etc.
Kinder kann ich mir aktuell nicht vorstellen.
Ich bin nicht generell unzufrieden, mein Job passt, mein Freund und ich unternehmen viel, sind unterwegs, ich habe Hobbies. Aber irgendwie langweilt mich derzeit einfach alles, nicht einmal den Urlaub vor Kurzem fand ich öde, er war es objektiv nicht, wir haben viel gemacht und es war ein schönes Ziel.
Irgendwie ödet mich der Gedanke an, dass das Leben jetzt die nächsten Jahre oder gar Jahrzehnte so weitergeht, man arbeitet, macht Sport, geht in den Urlaub, trifft manchmal Freunde. Und ich empfinde keine wirkliche Freude mehr daran, weil ich denke, naja, dieses Jahr Urlaub auf Mallorca, nächstes Jahr Ibiza und in 2 Jahren Griechenland. Ist doch irgendwie immer wieder das gleiche. Genauso mit Fernreisen, letztendlich habe ich schon einiges gesehen, warum soll ich noch nach Los Angeles, wenn ich doch schon in San Diego war.
Und da ist die Frage? Kennt jemand diese Gedanken oder geht es ähnlich? Und wie komme ich da wieder raus?
Finde mein Leben mit Anfang 30 langweilig
Ich kenne das so überhaupt nicht.
Dein Leben hört sich doch toll an!
Und woher willst du wissen, dass es die nächsten Jahre so weitergeht? Es passieren ja immer wieder mal unvorhergesehene Sachen.
Geniesse das Leben so wie es ist! Sie die positiven Seiten!
Und warum muss der Urlaub immer gleich sein? Wenn du schon auf Mallorca warst, musst du nicht nach Ibiza, das stimmt. Denk mal ein bischen outside the box. Warum Urlaub immer am Mittelmeer? Warum nicht mal Skandinavien z.B.? Und nein, du musst nicht nach LA wenn du schon in San Diego warst. Dann eben New York oder Japan? Gibt sooooo unendlich viele Reisen die man machen kann!
Sei dankbar für alles was du hast!
Hallo FS,
ja ich verstehe das sehr gut. An manchen Tagen geht es mir mal mehr mal weniger so.
Ich habe sozusagen aber noch ein paar "Asse" im Ärmel. Z.B. ist für mich das Thema Familiengründung noch nicht komplett abgeschlossen. Außerdem bin ich Single und zumindest immer am Ausschau halten. Generell hat mein Leben ein paar Baustellen, die es nicht so richtig richtig schlimm langweilig werden lassen.
Mir geht es z.B. auch so mit Filmen mich reizt eigentlich gar nicht mehr, was in die Kinos kommt weil man auch das alles schon x Male gesehen hat. Je älter man wird umso mehr wiederholt sich halt auch alles, man entdeckt weniger Neues und ist in mancher Hinsicht sicherlich auch desillusioniert. Und wir als denkende Wesen wissen halt auch um unser kleiner begrenztes Dasein auf dieser großen weiten Welt in diesem großen Universum.
Das sind wahrscheinlich Gefühle, die man irgendwie aushalten muss, wenn sie da sind. Das Gute ist so sag ich mir, dass es zumindest aktuell auch kein großes Drama gibt. Blöd gesagt, wer schwer krank ist hat wahrscheinlich gar keine Ahnung mehr davon was "Lebenslangweile" ist.
Und weil du das mit den Kindern ansprichst: man darf halt nicht vergessen, dass wir im Grunde darauf ausgelegt sind, geschlechtsreif zu werden und uns zu vermehren. Kulturell haben wir uns da natürlich individueller entwickelt. Aber ja, da bleibt natürlich mehr Zeit und Energie frei, die man anders sinnvoll nutzen muss. Tiere machen das ja auch nicht, sich für eine Karriere entscheiden oder lieber um die Welt ziehen. So anders ist das bei uns Menschen halt nicht auch wenn wir anderes darüber denken können und uns eigene Vorstellungen vom Leben machen können.
Willkommen im Leben.
Ich glaube inzwischen, dass viele Menschen sehr früh vom "Erleben" gesättigt sind und anschließend in ein Loch fallen. Langeweile, Beständigkeit aushalten wird für viele Menschen immer schwieriger.
Viele Grüße
Ich glaube, dass deine Unzufriedenheit von Innen kommt und würde da ansetzen.
Vielleicht vermisst du einen Sinn in deinem Leben?
Nur Neues zu sehen und zu reisen scheint dir den nicht zu geben. Auch deine Arbeit nicht.
Erfolg haben oder Geld verdienen geben ja keinen Sinn an sich.
Ich selbst bin in deinem Alter aus meinem Alltag ausgebrochen und habe ein mehrjähriges Projekt in einem sehr armen Land gestartet. Dort hab ich viele Menschen auf der Sinnsuche getroffen. Einige haben dort gearbeitet, andere ein Sabbatjahr verbracht.
Von da an hab ich unser Glück und unseren Luxus, auch unseren wohlgeordneten Staat ganz anders wahrgenommen und trage immer ein bisschen Dankbarkeit in mir. Was mich seitdem aber ganz besonders langweilt, das sind Reisen, in denen ich nicht wirklich etwas erfahre über das Land, in das ich reise. Habe Allinclusive ausprobiert,- nee, das find ich alles langweilig. Es war so intensiv, damals tatsächlich Land und Leute kennen zu lernen. Aber auch ganz schön unkomfortabel. Das hat mein Reisen verändert.
Heute sehe ich meinen alltäglichen Sinn darin, die Natur im näheren Umfeld zu fördern. Wenn ich über das Artensterben nachdenke, werde ich total traurig. Aber es hilft mir dann persönlich, im Kleinen ein Paradies aufzubauen und dort selbst die kleinsten Lebewesen zu fördern. Das macht dann den täglichen "Alltagssinn".
Könntest du mal "ausbrechen" aus deiner Routine? Oder gibt es noch heimliche Wünsche und Ziele? Was würde deinem Leben mehr Sinn geben?
Nein, kenne das überhaupt nicht, ich liebe Routine und Struktur und fühle mich dann wohl und glücklich. Ich mag dafür Abweichungen jeglicher Art nicht, das macht mich unrund, nervös und nervt mich. 😀😀
Ehrlich gesagt geht es mir manchmal auch so.
Selbst wenn viel tolles passiert wie reisen, Partys, persönliche oder berufliche Weiterentwicklung (irgendwas kommt immer ), Stelle ich mir manchmal die Frage "und was kommt jetzt noch?"
Ich bin in deinem Alter, Seit ca 15 Jahren in einer Beziehung, verheiratet, wir haben ein Kind und ich bin mit dem zweiten schwanger, ich habe in abgeschlossenes Studium und bin aktuell auch Berufstätig.
Ich weiß genau dass da noch viel auf mich zukommen wird. In meinem Job werde ich nicht ewig bleiben und die Kinder werden noch so viele Dinge mitbringen die auch mich beschäftigen werden, egal in welche Richtung. Ich liebe es unendlich Mama zu sein !
Aber es fühlt sich so an als käme dennoch nichts neues mehr. Nichts großes, nichts weltbewegendes...
Das klingt jetzt vielleicht blöd und ich würde wirklich ungerne wieder unter ca. 25 sein, aber manchmal wenn ich Filme sehe wondies eine Rolle spielt, wünschte ich, ich wäre noch Mal so jung, um alles nochmal zum ersten Mal erleben zu können. Zb. Das erste Mal verliebt, das erste Mal auf ne tolle Party, das erste Mal nen tollen Abend mit Freunden. Oder auch die Möglichkeiten die man hat. Die Schule im Ausland beenden, ein Hobby so ausüben dass man perfekt wird usw.
Ich fühle mich bei weitem nicht alt.
Aber ich befürchte, wenn ich an dieser Haltung und diesen Gedanken nicht arbeite, gebe ich mir noch 10 Jahre und BIN alt. Nicht auf dem Ausweis, sondern weil ich das Leben nicht mehr aktiv gestalte. Ich lebe viel in den Tag hinein und besondere Ereignisse wie Urlaube freuen mich zwar, aber geben mir im Nachhinein nur bedingt etwas.
Kann man da aktiv gegen wirken ? Bestimmt...
Ich denke wir beide nehmen gerne Vorschläge an. Im übrigen habe ich vor einiger Zeit selbst Mal einen ähnlichen Beitrag hier reingesetzt 😀
Ich kenne diese Gedanken und Gefühle leider aus den Anfängen einer Depression. Mein Leben war perfekt und alles lief super aber irgendwie fand ich alles öde und unbefriedigend. Das war immer ein schlimmes Gefühl auf der einen Seite war mir langweilig, auf der anderen Seite hatte ich keine Lust auf irgendwas. Das musst Du unbedingt beobachten und schauen, ob es nur eine Phase ist oder sich manifestiert. Gerade mit Anfang 30 ,wenn sich die Freunde vielleicht auch in eine andere Richtung mit Kindern etc entwickeln, kann das ganz tief triggern.