Hilfe! Ich erkenne mich nicht mehr wieder.

Hallo,
ich habe im Dezember 2021 entbunden.
Im Gegensatz zur Schwangerschaft war die Geburt wirklich toll/schön. Ich war in der Schwangerschaft immer extrem müde, habe sehr schlecht zugenommen (Kind dafür sehr gut), war sehr ängstlich was Corona anging, hatte Schwangerschaftsdiabetes (musste allerdings nur Diät leben), musste die ersten Monate Heparin spritzen und hab die Schwangerschaft eher als lästig empfunden. Dann kam unser Kind zur Welt. Wunderschön!

3 Wochen nach Geburt musste ich dann aber mit Brustschmerzen und Atemnot (ohne Kind) ins Krankenhaus. Es war schrecklich, zum Glück blieb aber alles ohne Befund.
Gleiches dann wieder ungefähr ein halbes Jahr später. Allerdings wurden im KH dann Gallensteine bei mir entdeckt.
Die Gallenblase wurde daher entfernt. Unabhängig davon, war das erste Jahr mit unserem Sohn ein Traum! Er war Zucker! Einfach ein tolles, liebes und einfaches Kind.
Er hat es uns wirklich einfach gemacht. Manchmal schon zu einfach.

Denn mit seinem 1. Geburtstag änderte es sich schlagartig, was ja auch normal ist. Aber ab da an erkenne ich mich selbst nicht mehr wieder. Ich bin seitdem ein anderer Mensch, der ich nicht sein möchte. Ich komme aber aus diesen Kreislauf nicht raus. Ich bin seither nur noch gereizt, unzufrieden, unglücklich mit meiner körperlichen Veränderung, müde/ausgelaugt, oft aggressiv wegen absoluten Kleinigkeiten/Belanglosigkeiten, habe Probleme Kontakte zu knüpfen/Freundschaften zu pflegen, vieles was mir vorher einfach fiel überfordert mich jetzt maßlos, kann mich auf Arbeit selten konzentrieren, sexuelle Unlust, oft den Gedanken das Alles zu bereuen. Und oft sitze ich dann doch da und bin glücklich. Ein so tollen Ehemann, Haus/Garten zu besitzen, ein tollen und gesunden Sohn zu haben und könnte vor Freude weinen. Ich verstehe mich selbst einfach nicht. Ich war immer eine starke, selbstsichere und belastbare Frau. Ich war deswegen auch bereits bei meinem Hausarzt, der mich auch an eine Psychotherapeutin überwiesen hat. Dort war ich also. Es hieß Überforderung, mit der ich einfach lernen muss umzugehen. Man meinte, man könnte natürlich mit Medikamenten helfen diese negativen Gefühle zu unterdrücken, werden das Problem aber nicht lösen. Geholfen hat mir dies also nicht.
Ich bin echt verzweifelt, da ich mich selbst anwidere, wie wird es also erst meinen Mann und meinem Kind ergehen!? Ich habe Angst meine Ehe zu zerstören und mein Kind keine gute Mutter sein zu können.

Ich weiß einfach nicht weiter und kann mir nicht vorstellen, dass meine Persönlichkeitsveränderung "nur" am Stress/Überforderung liegt. Hat jemand vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht?
Viele Grüße

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Was tust du denn für dich? Wieviel Zeit hast du nur für dich? Hast du ein festes Hobby? Treibst du Sport? Wie ist dein Blutbild (Eisen, Schilddrüse, Vitamin D)?

Wieviel Care-Arbeit übernimmst du? Wieviel dein Mann? Wer übernimmt den Haushalt?

Es gibt zig Gründe, warum du so drauf bist. Geraten würde ich sagen, du achtest zu wenig auf dich, füllst deinen „Tank“ zu wenig und trotzdem zieht jeder daraus Energie (Kind, Partner, Haushalt). Und das schafft kein Mensch auf Dauer; daher bist du gereizt und so, wie du nicht sein willst.

Also müsstest du/ihr einiges neu organisieren und verteilen und vor allem auf dich achten. :)

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Nicht viel. Ein Hobby hab ich nicht, hatte ich aber die letzen 15 Jahre auch nicht.
Ansonsten lese ich abends auf der Couch gerne Thriller oder schaue Serien.
Zum Sport bekomme ich mich absolut nicht motiviert, keine Energie/Kraft. Die würde vielleicht durch Sport zurückkommen aber der innere Schweinehund ist immens.
Ich habe mich auch einfach die letzen Jahre völlig zurückgezogen. Freunde treffen etc. fällt mir schwer und kostet Überwindung. Keine Ahnung wieso. ^^

Mein Mann ist eine große Stütze in der Carearbeit und im Haushalt. Klar lastet etwas mehr auf mir als auf ihn, da er ganztags arbeite und ich nur halbtags. Aber mich trifft es was das angeht wahrscheinlich deutlich besser als manch andere Frau (alleinerziehend oder Mann daheim der nichts tut). Von daher denke ich mir immer, daran kann es doch nicht liegen, andere die es schlechter trifft, schaffen es auch.

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"Ich habe mich auch einfach die letzen Jahre völlig zurückgezogen. Freunde treffen etc. fällt mir schwer und kostet Überwindung. Keine Ahnung wieso."

Das kenne ich aber auch, sogar nach 16 Jahren Mutter sein, ist es oft noch so. Ich verabrede mich und freue mich sogar darauf, aber wenn der Zeitpunkt kommt, habe ich oft eigentlich keine wirkliche Lust mehr, fühle mich plötzlich müde und muss mich eher zwingen. Das Gute ist, im Nachhinein bin ich aber sehr sehr froh darüber, weil es meistens sehr schön ist!
Verabredungen, die "notwendig" sind und man schon länger kennt, fallen mir etwas leichter, weil ich mehr Zeit habe, mich darauf einzustellen.

Mutter sein, ist einfach anstrengend, egal wie zuckersüß und pflegeleicht die Kleinen sind. Irgendwie ist man vom Kopf her immer Mutter und das rund um die Uhr. Man hat Ansprüche an sich selbst, denkt ununterbrochen nach, was das Beste ist usw. Der Kopf kommt einfach nicht zu Ruhe... So erkläre ich mir das zumindest! ;-)

Wichtig ist, sich einzugestehen, dass man nicht allen gerecht werden kann, ohne sich selbst zu zerstören. Wichtig ist auch die Erkenntnis, dass NIEMAND das von einem verlangt!

Wenn du dein Kind nicht mit Absicht fallen lässt, es hungern lässt und sämtliche Bedürfnisse ignorierst. Wenn du deinen Mann nicht wie Luft behandelst, ihn nur noch anschreist und dich ihm gegenüber nur "arschig" verhältst, weil er dir nichts bedeutet, DANN kannst du im Grunde nichts falsch machen, auch wenn du natürlich nicht 24/7 perfekt bist! Nicht perfekt sein zu wollen, ist viel besser für dein Kind und für euer Leben! ;-)

Gestehe dir als ersten Schritt einfach mal ein, dass du NICHT immer funktionieren musst!
Gestehe dir auch ein, dass du auch mal eine Entscheidung FÜR DICH triffst, auch wenn es zulasten deines Kindes geht! Im Sinne von: "Ich kann jetzt nicht mit dir spielen, weil ich JETZT erstmal meinen Kaffee trinke!". Oder das Kind bleibt eine Stunde länger in der KiTa, damit DU eine Stunde mehr in Ruhe für DICH hast.

Überlass manche Entscheidungen einfach mal deinem Mann und vertraue einfach, dass das okay ist, auch wenn DU es anders besser fändest.

Nimm dir ganz gezielt und REGELMÄSSIG Auszeiten NUR für dich und mach, wenn du das willst, einfach mal NICHTS! Wenn dir danach ist, einfach nur auf der Couch zu liegen, dann mach das. Kein schlechtes Gewissen, keine Gedanken darüber, was noch erledigt werden muss.

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Verhuetest du hormonell und hast daran nach der Geburt etwas geaendert? Also nimmst du kjetzt zB eine andere Pille als vorher? Fuer mich als Laie klingt es naemlich, als waeren deine Hormone total durcheinander.

Ich wuerde da mal mit deiner Frauenaerztin drueber sprechen. Auch die Schilddruese koenntest du mal anschauen lassen. Die kann nach der Geburt auch manchmal aus der Spur laufen und komische Symptome verursachen.

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Das kann ich bestätigen! Bei mir lag es an der Schilddrüse und es ging mir zeitweise richtig mies. Mit Medikamenten ging es dann steil bergauf. Es lohnt sich, das checken zu lassen, auch wenn man es danach vllt nur ausschließen kann!

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Danke für deine Nachricht. Nein, ich verhüte nicht hormonell. Ich hatte bis kurz vor Schwangerschaft eine Spirale und seitdem nichts mehr. Aber Blutwerte checken lassen klingt gut! Genauso vielleicht den Hormonhaushalt prüfen lassen beim FA. Danke!!! Man hat einfach das Gefühl zu versagen…

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Hallo,

also zuerst einmal - das Leben mit einem Kleinkind kann einen ganz schön fordern, so lieb und pflegeleicht es auch sein mag.
Denn plötzlich sind da neben deinen Bedürfnissen vor allem die Bedürfnisse eines Kindes im Vordergrund.
Dein Körper spürt das und neben diesen ganzen Dingen wie Kind, Haushalt, Job (?) usw hat man dann oft abends nicht mehr die Zeit für die banalsten Dinge. Du bist einfach groggy.

Und das muss nicht wegen körperlicher/physischer Arbeit sein, sondern das liegt alleine schon an dieser "Hab-Acht-Stellung", die man mit einem Kleinkind hat. Dauernd aufpassen, dass er nirgends runterfällt, sich nicht weh tut, davonläuft, usw. Auch das schlaucht einfach.

Glaube mir, es wird wieder besser - wenn auch in einer anderen Version.
Es sortiert sich gerade vieles neu.

Zudem: hast Du mal ein Blutbild machen lassen?
Das kann durchaus Aufschluss geben, ob Du eventuell einen Mangel hast.
Bei mir war es damals zB Magnesium und Eisen.
Der Doc verschrieb mir sehr gute entsprechend dosierte Mittel, um den Haushalt wieder auszugleichen.

Dazu nehme ich Vitamin D und meine Mutter hat mir vor einiger Zeit diese Fischöl-Kapseln (Omega 3) nahegelegt. Sie nimmt die schon seit Jahrzehnten und hat mit 75 lediglich ein bisschen mit dem Blutdruck zu tun (wenn sie Stress hat), aber ist ansonsten sehr rüstig und fit. Damit geht es mir inzwischen ziemlich gut.

Das würde ich vom Arzt mal checken lassen, ob Dir da irgendwas fehlt.

LG

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Danke für die aufbauenden Worte!
Tatsächlich sprechen die wenigsten über solch „kritischen“ Themen, was doch aber eigentlich völlig normal sein sollte.
Leider habe ich wenig Bezugspersonen mit denen ich über sowas reden kann. Daher ist es echt schön zu lesen, dass mein Zustand irgendwie doch „normal“ ist.
Es gibt gute und schlechte Tage, ich hoffe die guten werden jetzt die nächsten Monate/Jahre etwas mehr. ^^

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Huhu
Da erkenne ich mich auch ganz gut! Bist nicht alleine:(

Ich sitze hier und hasse mich selber, was für eine schlechte Mutter ich sein muss …
Habe 2 unter 2 und bereue es auch, obwohl ich sie so sehr liebe und mir unendlich gewünscht habe. Die beiden brauchen so viel Aufmerksamkeit von mir und ich hab das Gefühl ich werde dem null gerecht :(

Leider arbeitet mein Mann so viel, dass ich komplett alleine bin mit Haushalt, Erziehung, Termine, Gartenarbeit etc. Etc. Etc .. was halt so alles gemacht werden muss.

Mein Hausarzt meinte, dass wäre ganz klar ein ‚Mama-Burnout‘ , was leider noch nicht so publik ist und viele Mütter es ignorieren und einfach immer weiter machen.
Er hat mir eine Mutter Kind Kur empfohlen, sobald meine kleine etwas älter ist.

Vielleicht wäre das auch was für dich?

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Hi! :)
Das tut mir Leid, dass du dich auch so schlecht fühlst! Aber lass auch dir gesagt sein, eine schlechte Mutter macht ganz andere Dinge aus. Aber ich verstehe glaube ich was du meinst.

Von dem „Mama-Burnout“ habe ich letztens was gelesen. Das ist/war wie mit dem Thema Wochenbettdepression…viele spüren es am eigenen Leib, keiner spricht drüber, daher kennen es so wenige. Man sollte viel öfter über solche Themen sprechen können. Ich schaff das irgendwie auch nicht, daher flüchtet man dann in die Foren.

Irgendwann wird es hoffentlich besser!

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Hey,

einen Rat habe ich leider nicht, aber ich wollte mitteilen, dass es mir genau so geht...

Ich hab eigentlich auch alles - ein Haus mit riesigem Garten, einen Mann, zwei Kinder, einen Job, Freunde.... Aber dennoch bin ich teilweise so unzufrieden und gereizt und weiß einfach nicht warum!

Ich führe mir dann auch immer wieder vor Augen, dass ich doch zufrieden sein "muss" bzw. sollte, da ja eigentlich alles gut ist, aber ich bin es nicht. Ich sitze dann da und grübele, was jetzt los sein könnte bzw. was passiert ist, was meine Laune so anfrisst, aber ich weiß es nicht... Ich finde nichts!

Und dann kommt der Gedanke, dass ich eine miese Ehefrau und Mutter bin, weil ich durch meine Launen einfach negative Stimmung ins Familienleben bringe und sie es absolut nicht verdient haben! Ich schnauze rum und jeder bekommt sein Fett weg! Wirklich furchtbar - das weiß ich selber...

Du stehst also "leider" nicht alleine da...

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Hi :)
Einerseits ist es schön mal etwas gleich gesinntes zu lesen aber dann irgendwie doch nicht. Schließlich geht’s einem ja nicht richtig gut. Fühl dich gedrückt, ich verstehe deine Situation voll und ganz!

Hoffen wir, dass es irgendwann besser wird!

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Hey!

Wurdest du denn schon soweit gecheckt, ist die Schilddrüse inkl Antikörper ok, passen die Hormone?
Nach der ersten Geburt 2020 merkte ich, dass bei mir auch irgendwas nicht stimmt. Ich war nervöser, unausgeglichener und gereizter/reizbarer als zuvor. Blutwerte waren aber alle top, also habe ich begonnen zu googlen. Irgendwann um Mitternacht hatte ich dann beim Stillen die Lösung gefunden: die Symptomatik passt zu ADHS. Ich dachte zwar, es hätte sich verwachsen- aber scheinbar verschieben sich die Symptome im Erwachsenenalter bloß. Ich erhielt die Diagnose dann auch in einer Ambulanz. Monate später kam noch der Befund eine Hochbegabung dazu.

Für Kind 2 bin ich dann gewappnet, dachte ich. Kurz bevor ich zurück in den Job ging, begann ich wieder mit der Medikation. Aber dennoch kam ich im Job nicht zurecht. Es sind zu viele Reize, die neue Umgebung. Kürzlich erhielt ich die Diagnose ASS.

Früher konnte ich alle Erkrankungen bzw Störungen kompensieren, weil ich die Ruhe und Zeit dazu hatte. Nun geht es nicht mehr und ich stoße an meine Grenzen. Tja.
Mein Rat wäre, mal in dich reinzuhorchen, welche Symptome es insgesamt sind. Zeigst du Anzeichen von Hyperaktivität und Impulsivität, kannst du Reize nicht mehr filtern? Bist du unterfordert? Hast du (viele) Freunde? Gehst du mangels Struktur unter? Was ist da genau los?

Ich hatte zuvor schon mit einigen Psychologen gesprochen- keiner kam in den 10 Jahren vor der Diagnose auf die eigentlichen Probleme, obwohl ich die Symptome genau beschrieb. 3 Wochen vor der ASS-Diagnose erklärte mir eine Psychiaterin in der ADHS-Ambulanz, ich könne keine Autistin sein, weil ich so nicht aussehe 🤣 vielmehr hätte ich eine Angststörung.
Der letzte Befund bei meiner eigentlichen Therapeutin war dann "Anpassungsstörung" gerade durch den Autismus.

Wenn du den Eindruck hast, dass die Therapeutin nicht recht hat- dann forsch mal selbst weiter. Welche Symptome hast du genau? Kannst du noch Ordnung halten, bist du erschöpft nach Sozialkontakten, gibst du zu viel Geld aus?
Ohne Berichte von Betroffenen wäre ich nie auf meine Diagnosen gekommen.

Liebe Grüße
Schoko

Bearbeitet von schokofrosch
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Hey :)
Danke für deine Nachricht.
Das klingt echt wild.

Meine Blutwerte wurden mal belanglos beim Hausarzt beim Check-Up getestet, dabei kam nur der typische Vitamin D Mangel auf. Ich werde dies aber nochmal in Angriff nehmen und dies auch nochmals beim Frauenarzt ansprechen.

Meine „Symptome“…Puh, das ist echt schwierig:
- unausgeglichen, zickig
- faul/bequem geworden
- habe mich stark zurückgezogen
- Freundschaft leiden, da ich untypischerweise wenig Interesse daran habe
- Kleinigkeiten stressen mich immens
- fühle mich oft persönlich angegriffen und breche in Tränen aus oder werde wütend/agressiv
- aufbrausend/ impulsiv, manchmal schon fast aggressiv
- manchmal Kontrollverlust über Gefühle
- sehr kühl, manchmal aber auch das krasse Gegenteil
- Konzentration im Job fällt mir schwer
- wenn mich etwas stresst werde ich sofort emotional
- ich bin sehr ordentlich, was mich allerdings stresst und verstricke mich darin

Wenn ich das so lese, erkenne ich mich einfach nicht mehr wieder. Das ist echt gruselig.

LG

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Das ist eine Auflistung meiner Symptome 🤣

Hast du viele Freunde?

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Da Du schreibst, dass Du Dich in den letzten Jahren schon zurückgezogen hast, sieht es für mich nicht wie eine plötzliche Persönlichkeitsveränderung aus, sondern wie schon vorbestehende psychische Einschränkungen.

Bearbeitet von rma
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Klingt für mich sehr wohl nach Überforderung, auch MIT dem tollen Mann an deiner Seite, der sich gleichberechtigt einbringt.


Es darf auch einfach mal klar benannt werden, WIE (mental und körperlich!) fordernd es ist, urplötzlich zu 100% für die Bedürfnisse eines anderen Menschen und dessen Wohlergehen verantwortlich zu sein.
Von sich selbst weiß man, dass man manche Bedürfnisse auch mal zurückstellen kann, aber bei einem Baby/Kleinkind ist man ja doch immer am Anschlag, da eben viele der Bedürfnisse in diesem Alter noch "dringend" sind.

Und ALLES, was einem da im Kopf rumgeht:

- ist der Kühlschrank noch voll, brauchen wir noch was
- wir essen seit Tagen das Gleiche, was bin ihc für eine Rabenmutter?!
- das Kind braucht neue Schuhe, ogott, der letzte Laden war furchtbar, wir waren SO lang da
- wann müssen wir eigtl mal wieder zum Zahnarzt?
- seit gestern macht mein Kind XYZ, ich bin SO stolz!
- mein Kind macht noch nicht XYZ, ist das normal?
- ichfühl mich schlecht, weil mein Kind schon/noch nicht/zu kurz/zu lang in die Betreuung geht
- ich hätt so gern wieder Lust auf Sex, aber bin abends einfach k.O/wie soll ich meine Mutterrolle mit der der sexy Ehefrau vereinen/ich will nicht, dass meine Stillbrust auch von meinem Mann angefasst wird

und die 1000 anderen Dinge, die man urplötzlich auf dem Tacho hat. Häufig gepaart mit dem Schlafmangel, den Hormonen die reinkicken, oft Schuldgefühlen weil es bei anderen ja sooo toll klappt oder man eben mal nicht die 100%ige Dankbarkeit verspürt, dem veränderten Körper, auch bei vielen dem Gefühl, dass man weiter Gas geben muss weil es ohne einen selbst nicht läuft.... Joa.

Das ist verdammt viel.
Und dass da die komplett leeren Akkus nicht mal zulassen, dass man sich selbst überhaupt beim Sport/Socializen oder sonst irgendetwas sieht, finde ich komplett normal.

Das ist Erschöpfung. Und um die wieder wegzubekommen, bedarf es Zeit für sich selbst. Und das regelmäßig. Bis die AKkus wieder voller werden.

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Wie viel soziale Kontakte hast du im Job? Ist er im Homeoffice? Oder triffst du da Menschen? Ich selber habe 2020-2022 quasi nur Homeoffice gemacht und es ging mir beschissen. Seit ich eine gute Mischung aus vor Ort und Homeoffice mache und in der Mittagspause ein gemeinsames Essen in der Kantine oder in der Kaffeeküche möglich ist, geht es mir besser.

Was auch schon viele gesagt haben, du musst nicht alles perfekt machen.

Und sprich mit deinem Mann. Mein Mann mag mich tatsächlich auch an Tagen oder in Phasen in denen ich mich selber nicht leiden kann. Ich bin aber auch extrem kritisch mit mir selbst.