Guten Abend,
Ich habe mich extra neu angemeldet, weil ich wissen möchte, ob es anderen Frauen auch so geht. Oder was das für Gedanken sind.
Ich, 41, 3 Kinder, habe die Nase voll! Ich denke oft: nochmal 20 Jahre zurück und alles anders machen. Ich ertrage es nicht mehr. Manchmal stelle ich mir vor, auszuziehen und nie wieder zurück zu kommen.
Zwei Teenies bringen mich auf die Palme. In der Schule sind meine Kinder auch keine Überfliegen.
Was koche ich heute, welcher Lehrer will schon wieder was, wer muss wohin gefahren werden und wo sind die Brotboxen.
Unordnung macht mich krank und ich gehe manchmal nicht in die obere Etage aus Angst wie es da wieder aussieht.
Mangels Betreuung bei Krankheit und Ferien war ich lange zu Hause, arbeite aber nun wieder, wenn auch nicht viele Stunden.
Ich habe Glück mit super Arbeitszeiten, nettem Chef und Kollegen und gleich ums Eck ist die Arbeit auch.
Trotzdem könnte ich morgens oft heulen, dass ich dahin muss. Ich könnte in der Zeit den Haushalt machen, Ruhe für mich haben. Ich bedauere mich dann extrem.
Ich hadere sehe mit mir alles falsch gemacht zu haben. Falscher Beruf, falscher Mann, Kinder bekommen.
Ich könnte mich in den Hintern kneifen. Warum habe ich nicht studiert. Warum kein anderer Beruf, warum 3 Kinder.
Mit meinem Mann habe ich permanent Stress und Ärger. Wäre ich nicht finanziell abhängig, würde ich mich trennen. Aber welche Frau kann schon 3 Kinder ernähren und allein versorgen.
Meine Gedanken überschlagen sich oft. Ich wünsche mir ein anderes Leben. Vermögen. Einen tollen Job, ein schönes Haus und einen erfolgreichen Mann.
Mein kleines Leben geht mir so auf die Nerven.
Manchmal denk ich, ich würde 10 Jahre meines Lebens geben, wenn die Kinder groß wären und ich ganz alleine.
Das kann doch nicht normal sein, so zu denken.
Ist es eine Depression oder eine Midlife crisis?
Depression oder Midlife crisis?
Kann beides sein ich würde mir von Arzt was verschreiben lassen.
Alles gute dir
Also ich kann dir sagen, mehr Geld macht dich nicht glücklich!
Und du bist für mich gerade in einer negativ Spirale, da musst du unbedingt wieder raus.
Du siehst alles sehr negativ.
Versuche dich auf die positiven Sachen zu konzentrieren. Dein Mann, wieso hast du dich damals in ihn verliebt, wieso hast du mit ihm diese 3 wundervollen Kinder bekommen?
Deine Kinder, ja Pubertät ist nicht einfach aber auch sie haben bestimmt etwas liebenswertes.
Finde erst mal in dir das Glück.
Du suchst lauter Gründe die dich „glücklicher“ machen würden, glaube mir das wärst du dann auch nicht. Du musst deine eigene Unzufriedenheit bekämpfen!
Und bitte äußere diese Gedanken nicht gegenüber deinen Kindern. Such dir bitte therapeutische Unterstützung.
Hallo Vogeldernacht,
ohje ja das klingt nicht gut.
Ich möchte Dir gerne einen Gedankenanstoß geben: JA das Leben mit Kindern ist herausfordernd und stressig. Absolut. Und ja: wenn man dazu noch arbeitet türmt sich der ToDo-Berg auch. Da hilft aber leider nicht jammern und Job hinschmeißen und wegrennen. Sondern organisieren, überlegt abschichten, die Familie einbinden. Du hast Teenies? Helfen die mit im Haushalt? Wie oft kaufst Du ein? Überleg mal ob man hier nicht durch geschicktes Vorplanen Ordnung, Struktur und damit weniger Zeit in Summe reinbekommt.
Die Kinder müssen mehr Verantwortung für sich bekommen. Brotdosen? Ja die müssen sie eben suchen. Welcher Lehrer will was? Job der Kids.
...wir haben 2 Kids und ich arbeite wie viele andere Mütter in Vollzeit, manchmal mehr. Mein Mann ist selbständig und kaum zu greifen. Hätte nicht jeder seine Aufgaben im Familienleben würden wir untergehen. Dennoch ist es stressig und selbstverständlich läuft es nicht immer rund. Aber so ist das Leben.
Unsere Kinder übrigens organisieren sich schulisch weitgehend selbst. Die Stundenpläne hängen gut sichtbar in der Garderobe, so dass man morgens nochmal prüfen kann wer Sport/ AG hat und wer welches Hobby am Nachmittag. Klassenarbeiten und Lernen organisieren sie auch weitgehend selbst. Wir helfen, erinnern und zeigen wie man lernt. Aber wir fordern schon auch ein dass sie selbstständig werden.
Ich finde schon dass es normal ist, man den Kopf in den Sand zu stecken, liebe Vogeldernacht.
Aber Du bist für Dein Leben verantwortlich. Und das musst Du anders gestalten. Bitte schmeiß nicht den Job, arbeite an Deiner Selbständigkeit, dass Du auf eigenen Füßen stehst. Und helfe Deinen Kindern, das selbe zu bewerkstelligen.
LG shealove
PS: für mich wäre es auch bequemer nicht zu arbeiten, den Haushalt morgens, mal ein Käffchen hier, mal Sport da. Aber dann bin ich abhängig. Das will ich nicht, weder für mich noch die Kids. Ich bin für mich verantwortlich und kann die Kinder und mich theoretisch auch alleine versorgen.
Ich halte Deine Gedanken nicht für unnormal, ich habe gelegentlich ähnliche Gedanken:
Gefangen in diesem Käfig von Famlienalltag, Routinen und finanzieller Abhängigkeit. Ich würde auch gerne die Zeit zurück drehen und nochmal von vorne anfangen.
Eine vernünftige Lösung sehe ich für mich nicht. Trennen bringt finanzielle Probleme und meine Kinder würden mich dafür hassen. Und wo finde ich in meinen 40ern einen Partner, der nicht die gleichen Belastungen hat wie ich? Bzw. umgekehrt, welcher attraktive Mann will denn eine abgearbeitete Mutter daten, die nicht mehr ganz frisch aussieht und noch auf Jahre Kinder versorgen muss?
Vermutlich ist es das "nebenan ist das Gras immer grüner"-Syndrom. Wie man es losbekommt - gute Frage. Ich versuche mir einzureden, dass es ja auch alles noch schlimmer sein könnte und ich mit der momentanen Situation einigermaßen zufrieden sein sollte.
Hi
für mich klingt das am Ehesten noch nach einem Burnout - das ist aber auch nicht mehr als Laien-Psychologie... insofern empfehle auch ich den Gang zum Arzt.
Und ja - ich kenne das, was Du erzählst gut - ich hatte diese Phase als die Kinder noch klein waren - nur 1,5 Jahre Abstand war oft zwar sehr schön - aber manchmal auch mehr als nur anstrengend. Und dann war doch noch der Job - und der Haushalt wollte auch noch gemacht werden... Fahrdienste wollten natürlich auch noch erledigt werden und in der Schule war auch immer irgendwas... Frag besser nicht - ich denke da nur mit Grauen dran zurück. Ich habe übrigens studiert - das hat mich dann auch nicht gerettet... Da war der Job halt "anders stressig"...
Jetzt sind die Kids groß - die Große ist 17, der Kleine wird im Oktober 16. Es wird besser. Die Große ist mit der Pubertät quasi durch - hat gerade einen tollen Realschule-Abschluss gemacht und wechselt nach den Ferien aufs Gymnasium. Der Kleine ist natürlich noch voll in der Pubertät - aber es ist immerhin nur noch einer - und irgendwas ist ja bekanntlich immer... UND beide Kinder sind inzwischen mobil - der Kleine hat den 50er Führerschein (Roller) und fährt damit selbständig zum Sport und die Große hat den 125er Führerschein - und ist damit auch selbständig unterwegs. Wenn es nicht gerade regnet oder gewittert, sind die Fahrdienste Geschichte! Das hilft schon sehr!
Insofern - es wird besser!
LG
Frauke
Hey :)
Ich bin zwar 10 Jahre jünger als du und habe nur ein Kind, habe aber auch ab und an mal die gleichen Gedanken: Jetzt den Koffer packen und einfach zum Flughafen fahren.
Oft mache ich mir auch Sorgen um meine finanzielle Unabhängigkeit. Ich habe studiert und auch Berufserfahrung gesammelt. Die große Karriere war nicht drin, aber ich habe da ehrlicherweise auch keine große Lust darauf.
Ich glaube nicht, dass ich dir mit meiner kurzen Erfahrung als Mutter großartige Ratschläge geben kann.
Was mir aber einfällt und mir (vor dem Kind) oft geholfen hat, wenn der Alltag zu viel geworden ist: Einfach mal raus aus dem Haus. Einen Tag in der Therme oder ein langes Wochenende irgendwo hinfahren. Oder einfach einen VHS Yoga-Kurs buchen. Selbstverständlich wenn die Finanzen es zulassen. Aber du wirst sehen, dass du einen ganz anderen Blick auf das Leben bekommst.
Auch können die Teenies mal mehr im Haushalt machen oder ihre Brotboxen selbst packen. Meine Mutter hat aufgehört mich für die Schule fertig zu machen als ich 9 war und ich habe es überlebt. 😉 Auch die Regel einführen: Die Räume, in denen sich die Familie aufhält sind ordentlich zu halten, in euren eigenen Zimmern könnt ihr im Dreck ersaufen.
Müssen sie immer überall hingefahren werden? Gibt es keine gute Busverbindung?
Kann beides sein - Ich würde an deiner Stelle zum Arzt gehen. Damit es nicht noch schlimmer wird, bitte Hilfe suchen!!!
Manchmal befinde ich mich auch in diesem Gedankenkarusell, in dieser Abwärtsspirale. Mir hilft dann: feiern gehen
Ich habe erst nach Corona gemerkt, wie sehr mir das gefehlt hat! Erst waren Kinder klein, Hausbau, dann kam Corona...ich war quasi jahrelang nicht aus.
Und nun sagen mir alle "Du bist ü40, da geht man auf kein Festival mehr" - Tu ich aber!!!
Nicht jedes WE, und nicht mit viel Alk oder so, aber einfach mit Freundinnen feiern - vA TANZEN! Und das tut mir so gut!
Schaff dir Auszeiten, egal ob beim Wellnessen, Yoga, Tanzen, Sport...whatever...ich brauche einen Ausgleich, mir hilft das extrem. Wenn mir alles zuviel wird, setze ich mich eine Stunde aufs Rad und power mich voll aus, danach gehts auch wieder.
Und denke nicht, alles falsch gemacht zu haben, das hast du bestimmt nicht! Ich wünsche dir alles Gute!
könnte beides sein.
Mir gehts ähnlich. Ich habe allerdings einen super Mann, der mich unterstützt. Aber die Teenies und deren Probleme machen mich fertig.
Such Dir etwas, das Glücklich macht und Dich entlastet, -- also eine Putzfrau oder einen Saugrobotter und Rasenmährobotter und ein Hobby, das dich glücklich macht.
Meine Teenies müssen Ihre Zimmer selber aufräumen +saugen. Da mische ich mich nur am Wochenende ein, damit das endlich gemacht wird, falls es die ganze WOche nicht passierte. AUch müssen sie immer mehr selber fahren. Jetzt ist wieder Sommer: also Fahrräder raus oder Zug/Bus. -- ich übernehme nur noch die Taxi-Fahrten, die man nicht anders lösen kann.
Hol Deine grösseren Kinder mehr ins "groß werden" und lass sie selbst mehr machen. Das entlastet dich auch und tut den großen auch gut.
Das gute daran, -- in wenigen Jahren sind die Teenies selbständiger oder gar raus aus dem Haus ... das ist doch eine absehbare Zeit.
Und wenn du mit Deinem Job unzufrieden bist, dann such dir was neues.
Versuch mal mehr in die Aktivität zu kommen, statt passiv zu leiden, wie die Umstände von Deinem Umfeld ich runter ziehen.
Doch, das kann normal sein - wenn es nicht dauerhaft so ist. Dann würde ich mich auf jeden Fall an einen Arzt wenden, bevor du in eine Depression oder einen Burn-Out rutscht. Vielleicht wäre eine Kur schon mal ein Anfang, damit man wieder Kraft schöpft. Habt ihr die Ressourcen für Unterstützung im Haushalt? Dann würde ich das in Betracht ziehen. Deine Arbeit scheint dir zu gefallen, deswegen würde ich da nicht aussteigen - das braucht man total oft auch als Gegenpol. Ich würde wahnsinnig werden, wenn ich nicht diesen Ausgleich zu "Mama, ich will..." hätte.
Sehr viele Menschen führen "kleine" Leben. Die Mehrheit. Wichtig ist nur, dass man in diesem Leben Highlights hat, dass man geliebt wird, dass man für sich selber Sachen macht, dass man Erfolg hat. Woraus man den zieht, kann ganz unterschiedlich sein. Du solltest etwas finden, was dir Kraft und Bestätigung gibt. Das muss nicht der Beruf sein. Es gibt noch zahlreiche andere Möglichkeiten.
Ich bin übrigens eine Frau mit erfolgreichen Mann, der sehr viel verdient. Und ich verbringe nicht wenige Tage damit, darüber zu verzweifeln, dass er nicht einen stinknormalen Job hat. Wo er morgens geht und am späten Nachmittag wieder da ist. Wo er nicht ständig unterwegs ist, eine Abendveranstaltung nach der nächsten hat, permanent angerufen wird, im Urlaub wirklich ausruhen muss... Ich will hier nicht auf hohem Niveau jammern, natürlich ist es schön, wenn man viel Geld hat. Aber das hat einen hohen Preis, den man von außen oft nicht sieht. Und wenn es in eurer Ehe sowieso gerade nicht gut läuft, sind die Gedanken total nachvollziehbar. Wer flüchtet sich dann nicht in Fantasien?
Ich habe eine Freundin, der es ähnlich wie dir geht. Und letztlich bleibt immer nur die Frage: Ist der Frust so groß, dass man geht / aktiv wird? Man kann vieles eine Weile ertragen, aber ich denke, dass man letztlich eine Entscheidung treffen muss, bevor man kaputtgeht. Die Kinder wirst du noch eine Weile haben, das ist klar. Den Mann musst du nicht haben, wenn du dir sicher bist, dass da nichts mehr draus wird (falls nicht, könnte man ja über eine Eheberatung nachdenken). Auch den gleichen Job musst du nicht haben. Du musst auch nicht diese Wohnung / dieses Haus haben. Die einzige Verbindlichkeit, aus der du nicht rauskommst, sind deine Kinder. Alles andere könntest du ändern. Wird sicher sehr schwer, aber vielleicht setzt es auch ungeahnte Kräfte frei, gibt dir Energie und neuen Mut. Die Freundin hat sich eine klare Deadline gesetzt: Wenn die Kinder ausgezogen sind. Wäre mir zu spät, aber immerhin hat sie einen Plan.
Schon allein deshalb würde ich schauen, ob du mal mit einem Profi sprichst, der dir hilft, deine Gedanken zu sortieren und Wege aufzeigt. Auch Caritas und Diakonie können dich hinsichtlich einer eventuellen Trennung beraten - also was das konkret bedeutet. Vielleicht hilft es schon, einen Notfallplan im Kopf zu haben...