Meine Frage ist, gibt es hier Kinder oder Erwachsene, die eine Sozialphobie haben oder hatten? Und denen eine Therapie geholfen hat?
Mein Kind hat eine soziale Phobie vom PSychotherapeuten diagnostiziert bekommen und wenn ich mir das durchlese, passt das 1:1.
Ich habe ein tolles Kind und möchte so sehr dass es glücklich ist. Es isoliert sich schon sehr und ausserhalbd er Schulzeit oder Betreuung trifft es sich mit niemandem. Ich bekomm von der Lehrerin zwar immer gesagt wie gut aufgenommen, wie teamfähig und beliebt mein Kind ist, aber es selbst möchte sich mit niemandem treffen, nie.
Ich suche gerade nach noch einem weiteren Therapeuten,weil der jetzt nur Gruppenstunden macht, aber auf Einzelstunden dringend hinweist und hoffe so, dass das meinem Kind hilft.
Also, kann das helfen? Lässt sich eine Sozialphobie behandeln?
Lässt sich eine soziale Phobie erfolgreich behandeln?
tatsächlich ist das eins von 4 Themen, die bei meinem 15jährigen gerade in diesen ersten 6 Beurteilungssitzungen diagnostiziert wurden. -- wir haben zu mehreren THemen bestimmt an die 30 Fragebögen ausgefüllt.
Leichte ADS kommt dazu. - leichte bzw. anfängliche Depressionen sind aktuell ein Thema. - evtl. Asperger. Psychosomiatische Schmerzen und dauernde Migräneafälle wegen diesen Sachen. und obendrauf kommt der ganz normale Teenie-Wahnsinn mit einem 15jährigen und Dauer-Zocken.
Konfliktpotential ohne Ende: zuhause. Schule. Hobby. Familie etc....
Bei ihm bedingt das eine wohl das andere und es wird schwierig, wo man überhaupt anfangen soll.
- Leider haben diese vier Dingen einen ganz dummen Einfluss aufeinander.
Schlecht in der Schule drückt die Laune zusätzlich. Zur Hälfte hat er keinen Bock und ist faul und die andere Hälfte ist den Krankheitsbildern geschuldet.
Bei ihm fangen jetzt diese wöchentlichen Einzelsitzungen an. -- wir sollen so oft wie möglich soziale-Dinge machen oder ihn mt zum Einkaufen nehmen, bzw. ihm nicht durchgehen lassen, dass er nicht mehr zur Schule oder seinem Hobby gehen will (eine Trainingsgruppe von 5 Kindern + 3 Trainern - warum ihm das unangenehm ist, obwohl die sich 6 Jahre lang kennen ist mir echt unverständlich bzw. denen und Verständnis ist da leider nicht so da bisher. - ).
Eine Lehrerin hat ihm die GFS erlassen und er konnte statt dessen einfach ein Referat abgeben. Manche Lehrer berücksichtigen auch aktuell das (nicht vorhandene) mündliche nicht so starkt, wie üblich. Er macht in der Schule den Mund nicht auf.
Wir haben erst das Abschlussgespräch nach diesen Beurteilungssitzungen für die Krankenkassengenehmigung der Langzeittherapie hinter uns, - aber es sieht wohl danach aus, wie wenn das sehr langwierig ist bzw. auch mit Engagement von uns (und leider auch Nerven, weil er sich halt mit argen Konflikten sträubt) und Draussenaktivitätten nur langsam besser wird anscheinend. -- mal sehn.
Mir persönlich als Mama geht das alles stark an die Nerven. er kommt in die 10te KLasse und da stellen sich halt nunmal einfach bald ein paar Weichen für das spätere Leben... -- wenn er zu mies ist, nimmt ihn das technische Gymnasium nicht. - Er ist aber nicht gut genug, um auf dem G8 zu bleiben. -- jetzt in die Realschule runter geht auch nicht, weil er wegen Prüfungsangst und seinen Schmerz und Konzentrationsproblemen ja nicht in einem dreiviertel Jahr eine einigermassen gute Prüfung hinlegen wird. Da macht sich Mama mehr einen Kopf als er. Ihm ist momentan alles weit weg bzw. egal.
Tatsache ist aber: die Sachen, die der Therapeut als Ratschlag gibt - oder meinem Sohn Aufgaben gibt, die nimmt er ernst. - Alles war wir Eltern gut meinen oder sagen ist sofort auf Widerstand. -- also alleine deshalb wird der Therapeut mehr Erfolg haben, als wir Eltern, egal, wie wir uns auf den Kopf stellen... -- ich hoffe, das bewirkt in spürbarer Zeit was. --
Fakt ist: zu allem lustigen, zu dem wir ihn überredet haben kann ich sagen, dass er dabei und danach immer gute Laune hatte und es "doch" nicht so schlimm war, wie er vorab immer schimpft. --- So Sachen, wie einkaufen, Kino, Zoo, - Ausflüge, - Hochzeit meines Neffen usw... --- also muss ich wohl öfter solche Situationen herbei führen. Übung macht wohl den Meister.
Was sagt denn der Therapeut? Der ist ja der Experte für diese Fragestellung.
Hallo,
ich kann dir nur aus der Sicht einer Erwachsenen berichten aber ja, lässt sich erfolgreich behandeln.
Ich hatte viele Jahre mit Depressionen und verschiedenen Angststörungen zu kämpfen. Ich hab vermutlich auch einfach zu lange gewartet und deshalb viele Jahre gebraucht, das in den Griff zu bekommen.
Ich hatte sowohl Einzel - und Gruppentherapie als auch Medikamente. Das ist natürlich nicht für jeden das richtige.
Auf jeden Fall kann ich heute wieder an sozialen Aktivitäten teilnehmen ohne Angst odef Panikattacken aber ich brauche danach auch genügend Zeit meine Akkus wieder aufzuladen. Also ein wenig Abstand zu anderen Menschen.
Ich wünsche deinem Kind alles Gute ♥️
Hey!
Hätte früher ein Therapeut mit mir gesprochen, hätte er vermutlich auch eine Sozialphobie diagnostiziert.
Ich galt damals als zu schüchtern und wurde mit der Begründung zurückgestellt.
Ich bin hochsensibel, hochbegabt und habe adhs- ich sehe jede Emotion im Gesicht meines Gegenübers. Die Phobie habe ich im Griff.
Liebe Grüße
Schoko
Hallo Schokofrosch: -- bist Du denn mit Deiner Kombination gut durch die Schule gekommen? Bzw. was waren die werkzeuge und Möglichkeiten, mit dieser Kombi gut durch die Schule zu kommen? (Angst vor anderen zu reden, - overload in lauten Klassen, - kontrenrationssschwierigkeiten wegen ADHS). -- oder warst Du hochbegabt genug, dass zu umschiffen?
Meinem Sohn hat der Grips wohl gereicht, es trotzdem recht einfach in die 9.Gym. zu schaffen, -- aber jetzt, auch nach Corona fälllt ihm das auf die Nase und es recht halt nicht mehr...
Mein Sohn ist ähnlich, hochsensibel w/Gespür Gerüchen und Laustärke, aber empathielos. Er hat extreme Schulschwierigkeiten, trotz hohem IQ aber die andern Baustellen beuteln ihn sehr aktuell, sodass das Sozialleben und die Schulleistung extrem leidet. -- hast du Tips?
Was sehr gut gegen Sozialphobie hilft (bei Kindern aber weniger geeignet) sind SSRI (Antidepressiva). Ich hatte mein Leben lang eine Sozialphobie, im Erwachsenenalter musste ich wegen einer depressiven Episode mal ein SSRI nehmen und als Nebeneffekt war die Sozialphobie weg!
Aus meiner Sicht hängt es sehr davon ab, wie du "Behandlungserfolg" definierst. Meine älteste Tochter bekam auch die Diagnose "soziale Phobie" und tatsächlich hatte sie schon von klein auf mit Gleichaltrigen kaum was am Hut, das zog sich durch die gesamte Schulzeit. Erst in der Therapie (wegen SVV, auch Mobbing spielte eine Rolle) mit 17 kam zu der Diagnose die Feststellung einer Hochbegabung. Klar mach ich mir Vorwürfe, das nicht von selbst bemerkt zu haben. Für meine Tochter war es, glaub ich, das Wichtigste, dieses "Alien-Gefühl" einzuordnen und damit auch los zu werden. Sie ist besonders und das ist in Ordnung. Nach Abi hat sie in Eigeninitiative ein Au-Pair-Jahr gemacht, anschließend eine Ausbildung, danach ein Studium, das sie abgebrochen hat, weil es doch nicht das Richtige war. Sie geht ihrem erlernten Beruf nach, lebt mit ihrem Kater in einer kleinen Wohnung etwas weiter weg von uns, hat ausgewählte soziale Kontakte und wir haben guten Draht zueinander. Sie wird vermutlich nie everybodys darling sein. Will sie gar nicht, muß sie nicht. Also ja, aus meiner Sicht war die Therapie erfolgreich. Alles Gute euch!