Ich weiss nicht ob es hier das richtige Forum ist, aber ich versuchs mal...
Also meine Geschichte lautet so...
Meine Mam ist 48, hat 4 Erwachsene Kinder. Der älteste 29, ich 26, 23 und 16. Sie leidet seit Kindheit an schweren Depressionen und ist daher auch in Behandlung. Als junge Frau versuchte sie oft sich das Leben zu nehmen. Sie hatte kein leichtes Leben, es bestand nur aus traurigen Schicksalsschlägen. Heute ist es so, dass sie immer davon spricht nicht mehr leben zu wollen. Meine Mam und ich haben das beste Verhältnis das man sich wünschen kann, wir sind mehr wie Freundinnen. Ich kann mir ein Leben ohne Sie nicht vorstellen, das würde ich nicht verkraften. Aber manchmal wenn ich sie so leiden sehen und sie wieder vom Sterben spricht, frage ich mich, ob es so noch einen Sinn macht, Sie ist doch erst 48. Wenn sie mit mir und meiner Tochter zusammen ist, dann blüht sie für einen Moment auf, doch sobald sie wieder in der Realität ist, ist sie wieder in einem Loch. Jeden Tag ist es ein auf und ab und nie ist sie glücklich. Ich weiss ja dass man diese Krankheit nicht heilen kann, aber langsam weiss ich nicht mehr was ich tun soll. Heute Morgen schrieb sie mir in einer sms, ich liebe euch über alles, aber ich kann langsam nicht mehr...
Ich sage ihr halt immer, ich würde es ihr niemals verzeihen wenn sie sich etwas antun soll weil ich ohne Sie nicht mehr glücklich sein würde. Nun frage ich mich, bin ich egoistisch, weil ich ihr nicht sage, dann geh doch?Denn ich denke das Sie sich noch durchkämpft wegen mir und meiner Tochter...
Bin ich egoistisch? Meine Mam...
Hallo,
Oh man, ich getraue es mir fast nicht zu sagen.
Ich würde sagen, "Dann geh/tu's doch!"
Deine Mutter ist erwachsen und wenn Sie meint, sie kommt mit dem Leben nicht mehr klar, dann soll sie es tun.
Du bist nicht für Ihr Leben verantwortlich. Du hast dein eigenes Leben.
LG
Ist ganz schön hart was du hier antwortest
Das ist immer leicht zu sagen sowas wenn man nicht in der Situation ist.
Ich hab auch immer zu meiner Mum gesagt ( 31.01.2007) wenn sie heute mal leiden sollte, ich würde es nicht das es so ist und hab ihr von einer Patientenverfügung erzählt und sie war sofort damit einverstanden.Dann als es soweit war, es hat nicht lange gedauert, und ich hätte mich ohrfeigen können, daas ich ihr davon erzählt habe und sie es unterschrieben hat.Mache mir vorwürfe, weil sie nur wegen dem doofen teil, wo ich ihr auch noch vorgeschlagen habe, nicht mehr an Maschinen gekommen ist. Sie ist mit 68 dann gestorben und fehlt mir heute mehr denn je
Als wenn ich zu einem Verwandten oder Bekannten sagen würde "Dann tu es doch" und er würde es wirklich tun, würde mir mein Leben lang Vorwürfe machen
LG nicole
Hallo Nicole, danke für deine Antwort. Es tut mir sehr Leid was mit deiner Mutter geschehen ist. Das war eine schwirige Situation und dann noch die richtige Entscheidung zu treffen ist noch viel schwiriger.
Diese Situation versteht nur jemand der selber mit so etwas konfrontiert ist/wurde. Ich dachte ich finde hier jemanden dem es auch so geht.
Auf die andere Antwort muss ich gar nicht antworten...
Liebe grüsse Nicole
Meine Freundin hat ebenfalls 3 Geschwister, alle sind über 30 und bis auf meine Freundin, die mit ihrer Tochter bei ihrer Mutter gewohnt hat, haben sich die Geschwister nicht wirklich viel um ihre Mutter gekümmert, die grosse Schwester verleugnet ihre Mutter sogar komplett.
Nun ist es so dass die Mutter unzählige Male versucht hat, sich das Leben zu nehmen, allein 2 oder 3 mal im letzten Jahr. Gefunden wurde sie jedes Mal von ihrer 15jährigen Enkelin und "gerettet" von meiner Freundin, die dann natürlich Notarzt etc. rief. Die Mutter hat Depressionen und Wahnvorstellungen. Es geht immer eine Weile gut, auch mit Medikamenten, und dann passiert es wieder. Jedes Mal ist meine Freundin am Ende und muss dann auch noch ihrer Tochter beistehen, die natürlich die Welt nicht versteht. Das letzte Mal hat die Mutter Insektengift geschluckt was meine Freundin nur durch Zufall überhaupt mitbekommen hat. Jedesmal war sie nach 2 oder 3 Tagen aus dem KH wieder zuhause.
Beim letzten Mal hat meine Freundin sich geweigert sie wieder mitzunehmen. Sie hat sich zwar grosse Vorwürfe gemacht, aber letztendlich auf die Schnelle einen Heimplatz für ihre Mutter gefunden. Manchmal hatte meine Freundin auch solche Gedanken wie Du, aber sie hat auch an ihre Tochter gedacht, die sich immer mit verantwortlich fühlte...was wenn Oma dann wirklich stirbt?
Nun ist die Mutter seit 2 Monaten im Heim und es geht ihr besser denn je. Sie hat eine Freundin gefunden, ist tagsüber beschäftigt (zuhause war sie allein) und fühlt sich nicht mehr verfolgt (sie war der Überzeugung, jemand will sie umbringen). Meine Freundin und die Enkelin sind zwar weiter die einzigen die sie besuchen, aber auch meiner Freundin geht es jetzt viel besser, sie ist erleichtert.
Sorry dass ich Dir nicht helfen kann, ich wollte Dir das nur erzählen, warum weiss ich gar nicht genau.
Ich denke ein schlechtes Gewissen musst Du nicht haben, aber sagen solltest Du Deiner Mutter sowas auch nicht. Gibt es denn keine Therapiemöglichkeit? Ein Tagesheim? Ablenkung?
Alles Gute, jo
Hallo,
es tut mir sehr leid, was Du durchmachen musst, und ich fürchte, es wird kein Patentrezept geben.
Ich bin in einer etwas anderen Situation (schon aufgrund des Alters), aber Deine Gedanken kenne ich, ich habe sie auch schon gehabt.
Meine Mom ist über 70 J., hatte bereits 4 Schlaganfälle (den ersten mit Ende 30, den letzten vor zwei Jahren), und seit dem letzten Schlaganfall leidet sie auch unter Depressionen. Dazu kommen diverse körperliche Gebrechen wie Osteoporose, Bluthochdruck, Verschleiss in den Knochen, schlechte Durchblutung in den Händen seit dem letzten Schlaganfall, kurz: Sie hat Schmerzen, sie merkt, wie ihre Kräfte schwinden, sie wird alt!
Sie hat in den letzten zwei Jahren mehrfach davon geredet, dass sie "nicht mehr mag" und dem Leben am Liebsten ein Ende setzen würde. Mich hat das total entsetzt, und meine Antwort darauf war, dass sie undankbar ist. Undankbar, weil sie den Menschen, die sie lieben, damit weh tut. Undankbar, weil es ihr - wenn man die 4 Schlaganfälle zugrunde legt - doch eigentlich noch gut geht. Aber natürlich kann man das so nicht sehen, denn sie hat eben Depressionen. Wie soll man mit Vernunft da gegenan gehen?
Inzwischen ist sie in Behandlung, erst über 1 Jahr nach dem Schlaganfall wurde festgestellt, dass ihre Antriebslosigkeit auf eine Depression zurückzuführen ist. Inzwischen geht es ihr zum Glück wieder besser.
Was ich aber eigentlich sagen wollte: Ich hab mir auch manchmal gedacht, es ist vielleicht egoistisch von mir, so mit ihr zu reden und ihr einzureden, dass das Leben lebenswert ist. Aber niemals würde ich auf die Idee kommen zu sagen: Dann geh doch! Nein, Dein Egoismus ist richtig, Deine Mom soll leben. Ich hoffe, sie findet eine Art der Behandlung, der auch für sie das Leben lebenswert macht. Es ist auf jeden Fall gut, dass Du für sie da bist.
LG Ally
Hi du,
vielleicht klingt es mies was ich jetzt sage, aber ich denke nicht du, sondern deine Mutter ist egoistisch, da sie dir immer wieder sagt das sie sich was antun will.
Ich habe es in meiner eigenen Familie miterlebt was passiert wenn die Mutter soetwas macht. Ihre Kinder mit dem Wunsch zu sterben behelligt. Überlegt sie was sie dir damit antut? Was sie anrichtet wenn sie davon spricht. Wie sie mit deinen Gefühlen umgeht, mit DEINER Psyche?
Meine Güte du bist ihre Tochter, sie mag schwer krank sein, aber sie darf dich doch nicht in das gleiche Schicksal ziehen.
LG
Janine
Hallo,
meine Meinung.
Ich habe es schon zu krass ausgedrückt, das sie es tun soll, war mir aber klar das dies ein gefundenes Fressen für einige hier ist, um sich darüber zu mokieren.
Ich finde es auch von der Mutter egoistisch und gemein, wenn man die Tochter mit den eigenen Sterbewünschen belastet.
Deshalb meinte ich, wenn Sie es machen will dann wird Sie es tun. Aber Sie sollte aufhören, Ihre Tochter da mit reinzuziehen. Nicht das dieses Schicksal irgendwann auf die Tochter abfärbt. Muss nicht sein, aber es könnte passieren.
LG.
Hallo,
meine Antwort kommt evtl. etwas spät aber ich bin ja geschockt, was ich hier teilweise lese.
Dann soll Sie es tun????
HALLO?!?! Geht es noch ? Depression ist eine Krankheit und muß behandelt werden und wenn Ihr momentan mit der Behandlung in der Sie sich befindet nicht geholfen ist muß man eine andere Art der Behandlung suchen.
Ich kann Dich verstehen das es für Dich sehr anstrengend und psychisch aufreibend ist aber es gibt auch Familientherapien.
Ich wünsch Dir viel Kraft und Deiner Mutter alles Gute
Saphi
Hallo,
ich war ganz aufgewühlt, als ich das gelesen hab. Meine Mutter hat sich vor 9 Jahren umgebracht. Wir sind auch 5 Geschwister, damals 27, ich 24, 20, 14 und 5 Jahre alt. Es war die totale Katastrophe, die da über uns hereinbrach. Trauer, Alpträume jede Nacht, es war wirklich furchtbar. Weil wir auch schon unseren Vater verloren hatten, waren wir Kinder ganz allein. Meinem ältesten Bruder geht es heute gut. Meine beiden mittleren Brüder haben das überhaupt nicht verkraftet, sind beide drogenabhängig und leben auf der Straße, mein kleinster Bruder lebt bei seinem Vater.
Ich will Dir damit sagen, dass ihr unbedingt was tun müsst, euch psychologische Hilfe suchen müsst, sonst kann das ein böses Ende nehmen.
Bitte nehmt das 100%ig ernst was Eure Mutter sagt!
Ich wünsche Euch ganz viel Kraft, vielleicht erzählst Du ihr von meiner Geschichte, denn das ist das Schlimmste was man seinen Kindern nur antun kann.
Soinchen
Hallo Soinchen, danke für deine Antwort und es tut mir schrecklich Leid was Ihr durchmachen musstet. Weisst du ich werde ihr niemals sagen das sie es tun soll. Dafür liebe ich meine Mam zu fest. Ich würde es nie verkraften. Sie hat schon zig Therapien hinter sich, aber helfen tut es nicht. Sie hatte so eine schlimme Vergangenheit und das kann sie alles nicht vergessen. Weisst du man würde ihr auch nicht ansehen wie schlecht es ihr geht. Meine Mam ist eine wunderschöne Frau und sie kann so gut schauspielern das gar niemand wirklich weiss wie es ihr geht, ausser die Familie natürlich. Ich werde immer zu Ihr stehen, egal was passiert und hoffe ganz fest das wir noch jahre lang zusammen sein dürfen.
Liebe grüsse und auch dir alles gute
eine für deine Mam
Hi,
ich habe hier einige Antworten durchgelesen und möchte Dir auch wünschen, daß Deine Mam in Therapie bleibt / geht und sie wieder mehr Mut zum eigenen Leben faßt.
Und ich möchte zu der Antwort, in der geschrieben stand "dann tus doch" sagen, daß ich bei solchen Eltern-Kind-Konstellationen auch einen ähnlichen Impuls verspüre.
In meinem Freundeskreis ist auch eine psychisch kranke Mutter, die durch ihre Krankheit die eigene Tochter derart "auffrißt", daß man als Außenstehender schon manchmal denkt "nun laß sie mal in Ruhe und kriegs entweder selbst hin oder laß es halt ganz...". Die Mutter kann nichts dafür und sieht das Dilemma gar nicht, mir als Freundin der Tochter tut das aber weh und die Tochter kommt aus der Verantwortung/Schuldgefühlen gar nicht mehr raus. Das ist einfach nicht schön. Wobei die Tochter auch erwachsen ist und die als Kind empfangene Fürsorge evtl. gern zurückgibt ? Was ist richtig ? Das muß jeder für sich entscheiden.
Ich denke, das war also gar nicht böse gemeint, nur eben ein verbalisierter Impuls.
Du schreibst so süß und liebevoll über Deine Mam und Eure Beziehung, das finde ich ganz toll und es ist wunderbar, daß es solche Töchter gibt ! Bleib so und sag ihr, wie sehr Ihr sie braucht ! Alles Gute für Euch !
LG Ninni