die mutter oder den vater zu verlieren ist schon echt hart, aber auch heftig finde ich die situation für den zurückgelassenen partner. meine mutter ist vor einem halben jahr gestorben (hirnblutung) und ich habe nach der beerdigung ziemlich schnell wieder für kinder und job "funktionieren" müssen. für mich ist es schwer, aber noch schwieriger für meinen vater (73), der alles mit meiner mutter zusammen gmacht hat: friseur, arzt, hobbies. und für ihn ist die leere noch präsenter, weil er ja 50 jahre mit ihr verheiratet war, ich lebe schon lange 400 km weg von zuhause. wie geht ihr damit um? ich besuche ihn so oft es geht, er kommt mal vorbei. aber das war es auch schon. herziehen will er nicht. zuhause ist er am liebsten, macht aber nichts großes außer mal spazieren gehen oder sich alle paar wochen mit freunden treffen. manchmal habe ich das gefühl, dass er nur die zeit rumkriegen will, da ist kein lebensinhalt mehr. für sport- und sonstige gruppen kann er sich nicht begeistern, aber das grab besucht er fast jeden tag. er tut mir so leid. ich habe schon überlegt, ob ich wieder hinziehen soll zu ihm (schwachsinn, ich habe hier meinen lebensmittelpunkt), aber der gedanke kam trotzdem. also der tod eines elternteils ist schlimm, aber das leiden des anderen noch mehr. schrecklich. wie siehts bei euch aus?
ein elternteil tot, das andere lebt noch - wie geht ihr damit um?
Hallo,
mein Papa ist im Oktober ganz plötzlich und unerwartet gestorben an einem Herzinfarkt mit 61 und meine Mama ist 55. Sie waren 38 Jahre lang glücklich verheiratet, und für meine Mama ist ihre gesamte Welt zusammengebrochen.
Mein Papa war ihr erster und einziger Mann im Leben und sie waren soo glücklich. Und jetzt ist alles kaputt. Zur Zeit zieht sie in eine kleinere Wohnung da sie die große nicht mehr so gut bezahlen kann und auch so viele Erinnerungen dort stecken.
Ich wohne auch 400 km weit weg und für mich ist das ganze total schlimm und schwer weil ich nicht bei ihr sein kann. Weihnachten waren wir dort und jetzt am 21. Februar fahre ich wieder für eine Woche zu ihr mit meiner kleinen. Normalerweise sehen wir uns alle 6 Wochen.
Sie leidet sehr und ist innerlich auch gestorben. Nach außen hin ist sie manchmal stark aber wenn wir dann telefonieren höre ich wie unglücklich und einsam sie sich fühlt.
Meine ganze Familie ist da, mein Bruder mit den Kindern, die Schwester von meiner Mama ( die ihren Mann im April letztes Jahr verloren hat), sie ist also nicht alleine aber der Partner fehlt halt einfach.
An manchmal Tagen geht es ihr besser an vielen schlechter. Aber ich finde sie macht das trotzdem ganz toll. Sie trifft Freunde, viele besuchen sie auch, sie unternimmt natürlich viel mit ihrer Schwester die auch ihre Beste Freundin ist, und ist nach 3 Wochen bereits wieder arbeiten gegangen.
Sie wird ihr Leben wieder sogut in den Griff kriegen wie sie das für sich schafft. Das wird noch eine Weile dauern aber sie wird wieder glücklich werden das sagt sie selber. Es dauert nur seine Zeit.
Aber zu wissen wie sehr sie leidet ist für mich fast genauso schlimm wie der Schmerz das mein geliebter Papa plötzlich nicht mehr da ist. Ist umheimlich schwer für mich.
Zu deinem Papa: es tut mir wahnsinnig Leid für euch das deine Mama gestorben ist. Ein Elternteil zu verlieren ist mit das schlimmste was es gibt.
Dein Papa hat jedoch ein Alter erreicht indem man sich kein neues Leben mehr schafft so wie meine Mama jetzt. Da ist das natürlich schwer.
Aber was ist denn schon ein halbes Jahr gegen 50?
Gib ihm Zeit, er braucht sie jetzt. Man sagt 1 Jahr lang nach dem Tot ist alles sinnlos, und nach einem Jahr ist man aus dem Loch wieder herausgeklettert in das man gefallen ist. Vielleicht müsst ihr ihm dabei helfen?!
Kauf ihm mal das Buch "einen geliebten Menschen verlieren" das ließt meine Mama auch und ich auch das ist wirklich hilfreich.
Aber wie gesagt, gib ihm Zeit, er hat "sein" Leben verloren, sein Ein und Alles. Sowas dauert. Hat er denn noch Verwandte, Freunde dort die ihn besuchen und ihn unterstützen?
Ich wünsche euch ganz viel Kraft und wenn du dich austauschen möchtest kannst du dich gerne über meine VK melden
lg Sabrina (die genauso traurig ist wie du)
mein papa ist am 6.4. letztes jahr bei einem autounfall ums leben gekommen. er war erst 45(!!!!!!!!!!!!!!!!!!) und völlig unschuldig.
meine mom ist 44 und sie hätten dieses jahr silberne hochzeit gehabt.
meine mom ist sehr stark, aber innerlich ist sie zerbrochen, wie mein bruder (er wurde 4 tage später 21) und ich (24, mein sohn 3 und mein partner 28).
für uns ist es wie ein albtraum. begriffen hat es noch keiner...
das riesenhaus, der riesengarten, kranke großeltern die mit auf dem grundstück wohnen.... eigentlich hat meine mom keine zeit zum trauern.
sie war eine woche später wieder auf arbeit (ich nach 2 tagen).
bald ist der erste todestag da.... wir haben schon alle angst...
aber es wird wieder bessere tage geben. wir haben unseren glauben und wissen dass wir ihn wiedersehen!
lg
lena für papa
Hallo,l
erst einmal mein herzliches Beileid für dich. Auch mein Papa ist mit 61 vor etwas über 1 Jahr ganz plötzlich an einem Herzinfarkt zu Hause verstorben. Meine Mama hat ihn gefunden, mich gleich angerufen und dann hab ich ihn tot auf ger Couch liegen sehen. Es war die Hölle und ich bin die erste Zeit daran zerbrochen. Meine Eltern waren auch glücklich 35 Jahre verheiratet. Und auch für mich war der Gedanke an meine Mama der schlimmste. Ich war natürlich am Boden zerstört über den Verlust meines Papas. Aber ich hab ziemlich schnell immer gesagt, ich werd schon irgendwann u. irgendwie damit klar kommen das ich mit noch nicht mal 30 keinen Papa mehr habe, aber der Gedanke das meine Mama da alleine in der Wohnung sitzt wo alles noch ist wie es war, zerreißt mein Herz. Bei jeden Gedanken an meine Ma, kamen mir die Tränen und jetzt wo ich das schreibe, kommen sie gleich wieder.
Ich hab allerdings das Glück das ich nur 5 min Autofahrt von ihr wohne, so konnt ich wenigstens ständig zu ihr, wenn mir so war. Sie war von Anfang an stark oder sagen wir mal sie hat die Starke gespielt. Ich hab ihr das dann mal gesagt das der Gedanke an sie mich zerreißt, deswegen denke ich mal, sie spielte einfach von Anfang an die Starke. Denn wär sie vor meinen Augen auch noch zusammengebrochen, das hätt ich wohl nicht überlebt.
Heute, nach über 1 Jahr, hat sie gute und schlechte Tage. Sie lenkt sich viel ab, ist nur unterwegs am verreisen, trifft sich mit Freunden und buddelt wenns geht in ihrem Garten rum. Aber sie hat mir dann mal gesagt, wie toll sich alle um sie kümmern und sie ablenken, aber im Endeffekt geht sie wieder abends alleine nach Hause. Da hätt ich gleich wieder heulen können. Naja das wird wohl nie aufhören. Die schlechten Tage sind die Wochenenden, vor allem die Sonntage. Und das heute noch. Sie sagt zwar nicht das es ihr schlecht geht, aber wenn ich mit ihr telefoniere, höre ich das sofort wenn sie einen schlechten Tag hat. Dann sitz ich wie immer hilflos am anderen Ende der Leitung.
Es ist schon alles zum kotz...! Aber das wird sich so schnell nicht ändern. Bei dir ist das ja noch so frisch und es ist klar das dein Papa so sehr leidet. Ich glaub die Männer stecken das eh noch viel viel schlechter weg. Ich kann dir nur den Rat geben, so oft wie es geht dich bei dein Dad zu melden, damit er nicht noch mehr das Gefühl hat, allein zu sein. Allerdings denke ich das du das mit dem zu ihm ziehen, nicht tun solltest. Jeder führt sein eigenes Leben, und das weiß auch dein Papa. Ich glaub er würde nicht wollen das du wg ihm dein ganzes Leben umkrämpelst. Jedenfalls denk ich das.
Falls du reden willst, meld dich über VK.
Liebe Grüße Huhni
für deine Mama und für mein Papa, der mir jede Minute meines Lebens fehlt.HDL