wie damit umgehen?? hin und her gerissen

einen schönen guten abend,

es ist für mich das erste mal das ich in dieses forum schreibe aber ich muss mir meine gedanken einfach von der seele schreiben.

es geht um folgendes :

mein opa(77) hat lungenkrebs,( er hat auch schon im ganzen körper metastasen) er hat auch schon chemo bekommen, er sieht überhaupt nicht gut aus, er ist nicht mehr der mensch der er einmal war und er ist auch zur zeit sehr verwirrt.

als ich das letzte mal mit meinem mann dort war, war ich so geschockt davon wie mein opa aussah,(keine haare mehr, nur noch haut und knochen) dass ich nicht wieder hin gefahren bin.

ich dachte mir zerreißt es das herz als ich bei ihm saß, ich musste mich so zusammen reißen nicht zu weinen oder am liebsten wäre ich wieder gegangen.

gestern sagte mir mein bruder ich solle wieder hin fahren es sieht nicht gut aus und das er immer mehr abbauen tut.

aber ich frage mich wie ich das aushalten soll??
der anblick??
es tut einfach nur so sehr weh!!!!

ich muss dazu sagen das mein opa auch keinen richtigen willen mehr hat zu leben weil meine oma vor 2 jahren gestorben ist.auf der einen seite kann ich ihn verstehen er quält sich nur noch rum, er ist allein hat seine frau nicht mehr bei sich und die familienverhältnisse bei uns in der familie sind nicht die besten, leider.

ich habe angst mir selber später vorwürfe zu machen oder vielleicht aus der familie vorwürfe höre warum ich nicht oft hin gefahren bin??

aber ich kann diesen anblick, dieses leid, einfach nicht sehen.

vielleicht gibt es ja hier menschen die grad in der gleichen situation sind??? ich weis wirklich nicht wie ich mich verhalten soll??

viele liebe grüße tine

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Ohne, dass ich Dir ein schlechtes Gewissen einreden möchte, aber wie würdest Du Dich fühlen, wenn Dich niemand mehr besuchen würde, weil er Deinen Anblick nicht ertragen kann?

Ich glaube, durch solche Situationen muss man durch, auch wenn sie schwer zu verkraften sind!

Ich wünsche Dir viel Kraft und die für Dich richtige Entscheidung!

LG
Gaia

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Geh hin und erweise deinem Opa die Ehre.

Meine Oma hatte auch Lungenkrebs und hat sehr gekämpft #schmoll aber verloren. Sie ist mit WÜRDE von uns geganngen. Ich kann so was auch nicht sehen und hab sie zu selten besucht :-( Das war letztes Jahr und dieses Jahr ist dann mein Opa auch noch von uns geganngen.

Heute denk ich meistens an die beiden das sie sich jetzt wieder haben, aber irgendwie lässt mich das nicht los, das ich ihr viell. etwas vorlesen hätte können, oder sie mehr besuchen könnte :-( Wir haben nun die Wohnung aufgelöst und ich hab Erinnerungen an die Wohnung die 30Jahre zurück gehen. Und nun ist das aufgelöst :-( Mich nimmt das irgendwie mit und denke ich hätte mehr machen können, wenn ich nur nicht soo viel Angst gehabt hätte #schmoll

Gib dir einen Ruck, meine Oma wusste von meiner Angst und ich denke sie hat mir verziehen, aber ich vermiss, bzw. ha trotzdem ein schlechtes Gewissen.

LG
Silvia

3

Hallo Tine,

Ich habe leider schon zweimal die Situation durch und auch ich möchte Dir kein schlechtes Gewissen machen mit meinen Worten.

Als mein Schwiegervater vor 7 Jahren die Diagnose Leberkrebs bekam ( 0 % Heilungschancen ) sind wir fast jeden Tag hingefahren, obwohl er auch von Tag zu Tag schlimmer aussah und sein Bauch immer dicker wurde ( Tumor in der Leber) Drei Wochen nach der Diagnose verstarb er leider. So schnell habe ich noch nie gesehen wie jemand abgebaut hatte.

Vor 2 Jahren war es meine Oma. Darmkrebs mit 95... An einem Dienstag war ich bei Ihr und sie hat mich sogar mit meinem Namen angesprochen, was sie schon ewig nicht mehr gemacht hatte ( Altersdemenz ) Nach dem Besuch habe ich zu mir gesagt, das war das letzte mal. Ich kann meine Oma nicht leiden sehen. Am Samstag danach hiess es, das sie im Sterben liegt. Ich bin hingefahren und habe sie noch einmal gestreichelt und habe ihr gesagt das ich sie liebe. Einen Tag später, ebenfalls drei Wochen nach der Diagnose starb sie.

In beiden Fällen sind wir/ich froh und dankbar das wir noch einmal hingefahren sind! Es hat unheimlich weh getan beide so leiden zu sehen. Aber ich weiss, das ich beide ein kurzes Stück in ein schmerzfreies Leben begleitet habe.

Wenn ich Dir mit meinen Worten wehgetan habe, dann entschuldige ich mich dafür. Es ist keine leichte Entscheidung, aber für mich war es die Beste.

Gruss nicki

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Hallo Tine,

das was ich jetzt schreibe möchtest du bestimmt nicht lesen wollen.

Aber mein Vater hatte auch Krebs und er sah natürlich nicht aus wie das blühende Leben,aber er war der selbe Mensch...

Nur meine Geschwister,Schwiegerkinder,Enkel und seine LG waren ständig um ihn rum,er hätte sich gefreut auch mal andere Gesichter zu sehen.

Aber wir bekamen nur zu hören,es würde ihnen das Herz zerreissen wie unser Vater aussieht,er ist ja so dünn geworden ,sie könnten den Anblick nicht ertrage usw....

Als er dann gestorben ist,wollten ihm natürlich alle auf seinen letzten Weg begleiten,ich hätte damals ko.. können,jetzt nutzte es meinem Vater nichts mehr,er hätte sich darüber gefreut als er noch lebte,

Als mein Bruder meine Tante zur Trauerfeier abholte, sie war eine von denen die immer sagte...sie könnte den Anblick nicht ertragen,sollte mein Bruder ihr von mir ausrichten,dass der letzte Gang viel schlimmer sein wird als ihn noch ein mal lebend gesehen zu haben.

Kann sein das sich das jetzt alles ein bisschen verbittert anhört,wir haben wirklich alles für unsren Vater getan nur den Wunsch konnten wir ihm nicht erfüllen,weil alle egoistisch gedacht haben,wie sie damit klar kommen würden.

uns hat auch keiner gefragt ob wir das können,nur wir mussten,er war immer für uns da und da war es selbstverständlich das wir immer für ihn da sein würden.

Er war 2,5 Jahre krank in dieser Zeit war nur sein Bruder regelmäßig da und sonst niemand und wir sind keine kleine Familie aus diesem Grund haben wir auch gesagt zur Trauerfeier kann jeder kommen nur bei der Beisetzung wollten wir niemanden dabei haben.

Weil wir empfanden es als Heuchlerei hinterher am Grab sich die Augen auszuheulen....

Tut mir leid aber so sehe ich das


Dein Opa ist schwer krank und wird sterben und du fragst dich wie DU das aushalten sollst.....?

Wünsche Deinen Opa das er nicht mehr lange leiden muß und für dich das du den richtigen Weg findest

LG Daniela

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Hallo Tine,

ich kann dich gut verstehen.Mein Schwager ist mit 56Jahre an Lungenkrebs verstorben.
Habe die ganze Zeit meine Schwester und Junge bei gestanden.
Weiß was es heißt jemand bei Chemo und so zusehen.Bei meinen Schwager kam dann noch Elepsie und Dammverschluß dazu.
Kurz bevor er erlöst würde kam noch Lungenentzündung auf den gesunden Lungenflügel.
Er ist leider erstickt an seinen Darminhalten.War kein schönen Anblick aber meine Schwester war dabei.Ich kurz nach dem er erlöst worden ist.

Keine Ahnung wie wir das Jahr überstanden haben,aber wir haben es geschafft.

Ich würde mir das nie verzeihen wenn ich meine Schwager und Schwester und Kind alleine gelassen hatte.
Leider weiß ich was du durch machst.Aber das schafft man.
Also reiß dich zusammen,das bist du dein Opa schuldig.

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Ach ja mein Schwager ist im August verstorben.

#kerze

Er hat 1Jahr gekämpft.

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Geh hin!

Er wird sich freuen (auch wenn er vielleicht nicht mehr ansprechbar ist)




Nichts ist schlimmer, als sein Leben lang das Gefühl zu haben, sich nicht richtig verabschiedet zu haben.

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Ganz genau so sehe ich es auch #pro.

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Hallo Tine!

Ich möchte dich auch ermutigen, deinen Opa zu besuchen. Vieles wurde schon geschrieben. Ich denke, er wird sich freuen und es ist wichtig für ihn, dass du kommst. Aber auch für dich ist es wichtig, auch wenn es schwer ist. Ich habe gerade letzte Woche meinen Opa verloren, der ebenfalls an Krebs erkrankt war. Natürlich sah er anders aus und wurde mit der Zeit immer schwächer. Aber es war mein Opa und er hat für mich alles getan. Er war für mich ein extrem wichtiger Mensch und ich bin der Meiung, dass ich es ihm schuldig war, nun etwas für ihn zu tun. Ich habe sogar manchmal meine 2jährige Tochter mitgenommen, die ganz sebstverständlich zu ihrem Opapa gegangen ist und ihm sogar ein Küsschen gegeben hat (dazu wurde sie von niemandem aufgefordert!!!). Für meinen Opa waren das Sternstunden, er hat es so genossen, seine Familie um sich zu haben!
Natürlich zerreißt es einem das Herz! Aber du kannst ewas für ihn tun, wenn du da bist. Mein Opa hat sich z.B. sehr gefreut, wenn man ihm ein Eis mitgebracht hat. Und zum Schluss war es einfach nur noch das Nacken kraulen, das er sehr genossen hat. Ich frage mich auch, warum man nicht weinen darf! Ich habe gemeinsam mit meinem Opa geweint. Wir haben uns an früher erinnert, an viele Dinge, die wir zusammen erlebt haben. Er hat mir gesagt, wie stolz er auf mich ist und dass es ihn glücklich macht, mein Opa sein zu dürfen. Wir haben gemeinsam geweint. Auch er hatte das Bedürfnis, Abschied zu nehmen. Warum nicht??
Sei stark und sei bei ihm, besonders wenn es ihm schlecht geht!!!!!

Ich wünsche dir viel Kraft, Anne

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hallo ihr lieben,

erstmal vielen lieben dank für eure antworten.

ich habe nochmal sehr viel nachgedacht vorallem nachdem ich eure antworten gelesen habe.

ich werde zu meinem opa fahren auch wenn es verdammt schwer wird aber ich bin froh meinen mann an meiner seite zu haben er wird mir kraft geben.

also nochmals vielen dank für eure antworten.

viele liebe grüße tine

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Deine Entscheidung ist sehr erwachsen und mutig!

Solche Wege sind nie einfach,aber ich denke,es ist für Deinen Opa viel schwerer als für Dich!

Man muss solche schweren Wege eben gehen,ob man möchte oder nicht!

Ich wünsch Dir aber vor allem Deinem Opa alles gute!

#herzlich

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Hallo Tine,

ich wünsche Dir viel Kraft und alles Gute

LG
Daniela