Hallo
Ich hab etwas was mich beschäftigt aber ich es alleine nicht bewältigen kann,
Ich hab im Juli 07 meinen Papa durch kurze aber schwere Krankheit verloren,und im März 08 dann meine Mama die bis dahin für uns gesund schien,
Ich bin heute noch nicht drüber hinweg fühle mich seitdem nur noch leer ja gefühlskalt sogar
Nun ist seit September meine zukünftige Schwiegermama an Krebs erkrankt
Sie hat Bauchspeicheldrüsenkrebs mit Metastasen an der Leber und am Bauchfell,sie hat den Tumor an der Drüse bestmöglichst entfernt bekommen,und seitdem bekommt sie Chemotherapie,
Das KH hat sie als unheilbar entlassen und die Chemo soll das "restliche"Leben noch etwas erleichtern
Sie bekommt die Chemo einmal die Woche und nach 3maligen wird ne Untersuchung gemacht per Ct usw um zu schauen ob es neue Metastasen gibt und wie die alten sich verhalten,
Ihre Werte die man im Blut nachweisen kann waren vor der Chemo über 1500 und sie nun auf knapp 300 runtergangen das sagt das der Krebs nicht wächst,eigentlich für uns immer "gute Nachrichten"denn wenn man sie so sieht,sie sieht nicht "totkrank"aus,natürlich auch nicht gesund aber keiner würde auf sowas schlimmes von alleine kommen.
Nur leider ist das Problem das sie sich komplett aufgegeben hat,sie schläft nur ist kraftlos,anteilnahmslos usw
Wir reden immer gut zu,behandeln sie wie eine Normale aber sie redet schon wie ihre Beerdigung sein soll und das sie zu hause sterben möchte,
Mein Mann hat noch 3 Schwestern sie sind also zu viert,eine wohnt noch zuhause die anderen alle verheiratet,nun ist das so das sich mein Mann und ich eigentlich die einzigen sind die regelmässig schauen gehen vieles abnehmen usw,aber ich leide an dem Anblick vieles kommt so hoch,hab meinen Papa fast 11std sterben sehen,er hatte ALS und ist qualvoll erstickt,
ich weiss nicht ob ich das seelisch nochmal durchstehen würde,
Mein Schwiegervater rief heute mittag an,er besprach Sachen mit mir und fing auf einmal an zu weinen ich wusste nicht was ich machen sollte,ich fragte ihn ob was wäre aber er sagte nein er mache sich nur so Sorgen weil sie sich so aufgeben würde,er wüsste nicht mehr was er noch machen soll,und er sei froh das wir wenigestens da seien,und er sich bei mir auch mal gehen lassen könne also sich mal aussprechen denn ihn würde keiner fragen wie es denn IHM geht...
Ich komme jeden sehr stark vor,aber ich weiss genau stirbt sie breche ich wieder ein vor allem weil ich weiss wie sehr er seine Mama liebt,
Aber wie soll man sie aus Ihrer Lethargie reissen???
Wir sind immer dran fahrt doch mal weg 2tage oder unternehmt was usw,aber sie wiegelt alles ab,dabei muss ich sagen das leider das Umfeld sprich Nachbarn,Freunde ihrer Kraftlosigkeit zusprechen,
Ich bin echt im mom so durcheinander und ich glaube das sie wenn sie nicht bald von alleine kämpft sie verlieren wird,aber nicht am Krebs sondern an sich selber..
Danke für das Lesen
Nicole
Wie nur damit umgehen??
Hallo Nicole,
bitte sei ihr nicht so graus......Sie kann dafür nichts.
Die ganzen Behandlungen sind körperlich und seelisch echt heftig.Davon wird man sehr müde und nicht sehr hoffnungsvoll.
Genießt besser noch die gemeinsame Zeit die Ihr miteinander habt.
Sie macht es nicht mit berechnung....bitte unterstellt ihr es nicht.
Es ist eine schlimme Situation für Euch alle.
Glaube mir, ich weiß wovon ich rede.....wir haben erst am Samstag mit ziemlich genau der gleichen Diagnose gehen lassen müßen.Sein Glück war einfach nur, das er erst vor 5 Wochen die Diagnose bekommen hat und Ihm viel Leid erspart geblieben ist. Durch eine gute Medikation hat er wenig bis gar nichts spüren müßen.
Und glaube mir, auch davon kenne ich etwas.....Ich bin selbst Krankenschwester......Bauchspeicheldrüsenkrebs ist der schlimmste Krebs (weil ziemlich unheilbar und leider auch sehr schmerzhaft)....Ich habe so manch einen Patienten in den Tod begleiten müssen(dürfen)
Versucht Sie ein wenig zu verstehen.
Ich möchte Dir einmal das Buch "Interviews mit Sterbenden" von Elisabeth Kübler Ross empfehlen.......
Dann versteht man auch sehr viel, was in den Menschen mit solch einer Diagnose vor geht.
Es hilft euch .
Ich wünsche euch allen sehr viel Kraft und haltet alle zusammen.....die Zeit vergeht schneller als man glaubt.
LG
Birgit
Hallo Birgit
tut mir leid wenn sie sich so angehört hat als wäre ich ihr böse,aber im Grunde bin ich es auch etwas,aber das war ich Mama damals auch,ja ich war sehr wütend als sie starb,denn sie war gesund und starb,
Auf der einen Seite war ich glücklich das Papa nicht mehr alleine da oben und sie ihn wieder hat aber auf der anderen Seite was ist mit uns??
Wir sind 9Kinder davon die jüngste grade 16 geworden
Zusammenhalt ist irgendwie schwer bei Ihnen da die anderen es nicht akzeptieren es kommen ewig Sprüche wie du mussst aber noch das erleben udn da noch dabei sein usw
aber ich glaube wenn sie nicht mehr will dann ist es so und wird wohl auch nicht mehr lange dauern,und das macht mich so traurig weil sie eigentlich nicht krank aussieht,sie ist etwas fahl ja aber irgendwie nicht krank,
Ich hab Angst vor dem was kommt,was mit menem Mann passiert denn ich kenne den Schmerz wenn Mama geht oder PApa ich musste da 2mal durch in einem Jahr es ist als wenn ein stck von dir selber mitgeht,
Ich bin heute noch nicht drüber hinweg und werde es wohl auch niemals werden.
Ich bin jett ein jahr in Belgien für meine Liebe hergekommen für mich ein Neuer Lebensbeginn sozussagen aber leider war der Start hier sehr schwer und sehr hart,ich bin eigentlich dauerkrank,aber das war vorhersehbar,aber nun gut
ich danke dir für deine offene Worte,Ich bin ja für sie die einzigste Vertraute,mir erzählt sie das mit dem Sterben wollen und das alles,und für Ihren Mann auch,mir kann er seine Sorgen erklären,weil ich in ihren Augen etwas sachlich bin,naja die Oberfläche ist es,denn seit den Verlust meiner Eltern fühle ich mich oft kalt und leer aber wenn wir dann da raus sind weine ich bittere Tränen...komisch aber war schon immer so nach aussen die starke und innerlich ein Frack
naja
lg Nicole
Hallo Nicole,
ich weiss, das ist sehr schwer für die Angehörigen.
Aber sie ist nun einmal unheilbar krank. Es wird für alle nur schwerer wenn man diese Tatsache zu verdrängen versucht.
Meine Mama hat sich damals auch schon früh damit beschäftigt wie alles wird wenn sie stirbt. Hat versucht selber möglichst viel zu regeln, wo ihr Grab steht usw. Sie hat versucht mit uns zu reden und sie hat uns das gesagt was ihr besonders wichtig war. Für uns war das auch richtig schwer. Erst war ich geschockt, dann unendlich traurig, und dann hab ich es akzeptiert und versucht die letzte Zeit noch möglichst gut zu nutzen. Das alles lief in ca 4 Monaten ab. Wir haben viel geweint.
Es war sehr schwer. Aber im Nachhinein bin ich ihr unendlich dankbar dafür dass sie die Sache so gesehen hat wie sie war. Und dass ich so den Prozess miterleben konnte, und nicht plötzlich mit dem Tod konfrontiert wurde. Das war wirklich das allergrößte was sie für uns tun konnte!
Wir waren auch bei ihr als sie starb. Ich bin der Überzeugung dass ihr, und auch mir, das sehr geholfen hat.
Ich weiss, das ist sehr schwer, aber ihr solltet versuchen ihr jetzt beizustehen. Vielleicht schöpft sie so neue Kraft, vielleicht macht ihr ihr auch so das Gehen leichter. Weil eins steht fest: für sie ist es auch sehr schwer!
Du solltest versuchen Hilfe zu bekommen. Frag doch mal beim Sozialdienst im Krankenhaus nach, die kennen die Anlaufstellen in solchen Situationen!
Ich wünsch dir ganz viel Kraft!!
LG jaara
Hallo Jaara
erstmal danke für deine Antwort
Ja ich weiss wie schwer sie es hat,aber weisst du vieleicht bin auch nur etwas hilflos weil ich weiss wie weh es tut wenn ein Elternteil geht,ich musste die Erfahrung ja 2mal machen und das in einem Jahr!!
Bei Papa wussten wir es auch,aber trotzdem als er dann gegangen war war es endgültig er war einfach weg,aber ich bin dankbar und froh die letzten Std bei Ihm gewesen zu sein,genau wie bei Mama sie wartete bis ich da war und ging dann,Ich hab Angst vor der Zukunft,Angst wie mein Mann trauert,weil ich den Schmerz kenne,Ich glaube auch das sie nicht mehr lange macht,denn sie hat sich aufgegeben und ich bin wütend das die anderen es nicht einsehen können,sie halten es ihr vor,die eine wird Mutter im August"Mama du musst aber den kleinen noch sehen"die andere heiratet 2011 kirchlich "Mama bis dahin wirste aber durchstehen oder?"Ich glaube das grade dieser Druck zusätzlich auf ihr lastet,Wir wollen auch heiraten sie zur Oma machen aber ich sage Ihr das nicht,Es ist nur irgendwie belastend für mich das SIE sowohl ER mich zu ihren Vertrauten gemacht haben,das sie vom tod spricht das macht sie nur bei mir,und er lässt seine Sorgen bei mir ab,klar ich bin da aber ich bin dem nicht gewachsen weil mein eigener Trauerprozess noch nicht abgeschlossen ist,Die anderen Geschwister sind alles Mädchen,aber zu keiner kann sie so offen sein wie zu mir weil die anderen sie mit ihren Sorgen nicht ernstnehmen,Ich weiss das ich einiges erleben werde wenn sie denn stirbt aber ob ich dem gewachsen bin weiss ich nicht.
Puh, das ist echt eine Belastung, das glaub ich. Versuch doch mal ihnen das so zu sagen.
Ich glaub da kommst du nur mit Offenheit weiter. Sonst kann ja niemand ahnen dass dir das so nahe geht.
Sag vor allen den Geschwistern dass deiner SChwiegermutter klar ist dass sie sterben muss und dass sie es ihr mit solchen Kommentaren nur noch schwerer machen.
Ich wünsch dir ganz viel Kraft und alles Gute! jaara
Hallo!
Es gibt verschiedene Phasen die durchlebt werden.
Sie hat ihre Krankheit angenommen, sie weis wie es um sie steht.
Sie alleine entscheidet was gemacht werden soll und was nicht.
Versucht sie zu unterstützen wo es nur geht. Ich weis das es schwer ist.
Wichtig ist auch das ihr damit umgehen könnt.
Holt euch hilfe, fragt im Krankenhaus nach ob es angebote gibt für Angehörige.
Wenn nicht sucht euch eine Selbsthilfegruppe, da könnt ihr euch hilfe holen. Und auch einfach nur mal reden.
Ich wünsch euch viel Kraft! Nuzt die Zeit die euch bleibt!
LG loddl
Hallo,
wir haben genau diese Krankheit mit genau dieser Behandlung in der Familie und er verhält sich ganz genau so. Niemand kann ihn da herausreissen, ausser seine Enkelkinder mal für kurze Zeit.
Er hat sich nun dafür entschieden, die Chemotherapie abzubrechen, nach 16 Behandlungen. Er steht auch keine einzige weitere mehr durch, ist bis auf die Knochen abgemagert.
Dieser Krebs ist mit der bösartigste Krebs überhaupt, schau Dir die 5 Jahres Überlebensrate an.
Der Lebensmut muss von der Person kommen, den kann man niemandem einreden. Selbstverständlich ist es mehr als schön und hilfreich, wenn der Kranke nicht allein dasteht und Unterstützung bekommt. Wenn dies aber abgewiesen wird, könnt Ihr nichts weiter tun.
Du bist sicher nicht gefühlskalt, es ist eine normale Reaktion, dass Du erst einmal - für Aussenstehende - nicht alles an Dich heranlässt. Sei stark für Deinen Partner, es wird noch schwer für ihn und er sollte vielleicht anfangen, sich zu verabschieden. Für die Erkrankten ist es enorm wichtig, um gehen zu können.
Alles Gute für Dich.
Hallo liebe Nicole,
soviele Schicksalsschläge mit einmal, dass ist sehr heftig und nach so kurzer Zeit selbstverständlich das Du nicht darüber hinweg bist. Und Du noch immer trauerst um Deine Lieben.
Durch die fehlenden Erfahrungen von Tod und Sterben und die fehlende Fähigkeit, dieses Schicksal annehmen zu können, bringt für Deine Schwiegermama große, seelische Belastung. Das liegt daran, dass sie weiss, dass sie Sterben muß. Sie lebt zwischen der Angst vor dem Tod und der Hoffnung zu überleben.
Schau mal hier ist alles beschrieben, wie man in solchen Momenten einem Schwerkranken helfen kann, mit seinem Schicksal umzugehen und es anzunehmen.
http://www.camino-hospiz.de/hp/beistehen.htm
Ich wünsche Euch alles Gute und viel Kraft!
Traurige Grüsse!