Für meinen Papa, der viel zu früh gehen musste

Mein über alles geliebter Papa !

Ich weiß nicht, wo ich anfangen und wo ich aufhören soll. Genau genommen, weiß ich nicht mal, ob Du überhaupt einen Brief von mir haben möchtest. Aber weißt Du was? Wenn Du ihn nicht weiterlesen möchtest, schicke ihn mir einfach wieder zurück. Du musst ihn ja nur fallenlassen.

Jetzt in diesem Moment überlege ich, ob Du wohl schon eine schöne Wolke gefunden hast. So wie ich Dich kenne, wirst Du sicherlich auf der Suche nach einer ruhigen Wohngegend und einer Bleibe angemessener Größe sein, ich gehe nämlich davon aus, dass Du mit Opa zusammenziehen wirst.

Weisst Du was mich so unendlich traurig macht? Wir haben nicht mehr miteinander geredet. Schon seit so langer Zeit…und eigentlich war doch nichts passiert, was man nicht hätte klären können. Aber nun können wir es leider nicht mehr ändern.

Alles würde ich machen, um nur noch einmal ein paar Minuten mit Dir sprechen und Deine Stimme hören zu können. Auch Dein Lachen möchte ich sehen.

Du hast so oft an Dir und Deinen Vaterqualitäten gezweifelt, ganz ohne Grund. Ich hätte mir keinen besseren Papa und kein schöneres Zuhause wünschen können. Ich habe so viele, so schöne Erinnerungen an die Zeit mit Dir. All die Reisen, die Ihr mit uns gemacht habt, Deine unsagbare Geduld mit mir und meinen Geschwistern, Deine beispiellose Großzügigkeit uns Kindern gegenüber und noch so vieles mehr.

Wir haben so viel gelacht und manchmal auch zusammen geweint, wir haben gestritten, uns aber –bis auf dieses eine, letzte Mal- immer wieder vertragen. Ich danke Dir für all das, was Du mir gegeben hast von Herzen.

Heute ist der 26.08.2010 und ich weiß seit nunmehr 10 Stunden, dass ich –hier in meiner Welt- keinen Papa mehr haben werde. Immer und immer wieder stelle ich mir die Frage: Warum Du? Warum so früh? Warum dreht die Erde sich einfach weiter? Sie soll stehen bleiben, zumindest für eine kurze Weile.

In den letzten Jahren ist nicht ein einziger Tag vergangen, an dem ich nicht an Dich gedacht habe. Immer mit der Angst, das irgendwann das passiert was jetzt geschehen ist. Warum waren wir beide nur so stur?

Mein geliebter Papa, ich wünsche Dir auf Deiner Reise alles Glück dieser Welt. Vielleicht schickst Du mir von da oben ja mal ein Zeichen. Du kannst sicher sein, ich werde es sehen.

Ich gebe Dir für immer den mit größten Platz in meinem Herzen.

Ich werde Dich nie vergessen.

In unendlicher Liebe

Deine Tochter

Jessica #kerze mit Nelly an der Hand und Dich ganz tief in meinem #herzlich



Leider wissen wir noch nicht, woran mein Papa gestorben ist, er klagte über Rückenschmerzen, dann über Atemnot. Es ging dann sehr schnell.

Warum muß ein 54-jähriger Papa von 7 Kindern so früh gehen?



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Ich bin mir sicher, dein Papa hat sich längst auf seine Weise mit dir versöhnt#liebdrueck

Dein Brief ist wunderschön! Es tut mir so leid, dass er so früh gehen musste#kerze

Viel Kraft für die kommende schwere Zeit#paket#klee

3

Ich danke Dir von Herzen, ich hoffe Du hast Recht. Dennoch werde ich mir nie verzeihen, dass wir uns nicht zu seinen Lebzeiten versöhnt haben.

Liebe Grüße

Jessica

2

Was kann man schreiben, um zu trösten ?
Es tut mir sehr leid um euren Papa...er wird immer in eurem Herzen sein !

LG.Co.

#kerze Mein Beileid und viel Kraft und Stärke für euch, eure Familie und Freunde !

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hallo mein herzlichstes beileid, mein papa musste mit 57 jahren von uns gehen einfach so er klagte ebenfalss über rückenschmerzen und er bekam nachts atemnot und starb an herzinfarkt, denke bei deinem papa war es auch das herz was nicht mehr arbeitete???
drücke euch ganz dolle und wünsche euch ganz viel kraft

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Liebe Jessica,

es tut mir so Leid, was dir da passiert ist. Ich hoffe, du findest - vielleicht auch durch diesen wunderschönen Brief - einen Weg, mit dieser "Schuld" umzugehen. Ich bin sicher, dein Papa war weitsichtig genug zu wissen, dass seine Tochter ihn trotz aller möglicher Differenzen immer geliebt hat. Das ist nämlich so bei Töchtern und Vätern, ich weiß das!!

Wenn ich solche Geschichten lese, bin ich doch manchmal dankbar, dass ich die Möglichkeit hatte, mich damals von meiner Mama zu verabschieden - sie starb vor 13 Jahren unter großen Qualen an Krebs, aber wir hatten wenigstens die Chance, alles zu sagen, was zu sagen war und uns zu verabschieden. Das ist unschätzbar, und ich bin dankbar dafür.

Mein Papa ist seit vier Jahren schwerstbehindert und keiner von uns weiß, ob er uns noch wahrnimmt, ob er uns erkennt oder ob in seinem Kopf alles Brei ist. Das ist hart - und doch sage ich ihm jedes Mal, wenn ich ihn besuche, alles, was ich auf dem Herzen habe. Auch wenn er nicht antworten kann, hoffe ich doch, dass er mich zumindest versteht oder "empfängt". Wissen kann man das nie.

Ich wünsche dir alles Gute und Mut für die Trauerarbeit!

Liebe Grüße

trixicat

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Hallo,ja leider ist das leben so,mein paps war erst 52 und klagte über schwitzen ,wir haben alle nichts schlimmes gedacht der er an morbus chron erkrankt war hatte er auch durchfall.und weißt du was er hatte ein akutes nierenversagen,eine blutvergiftung und sie haben sein rechtes bein bis zum oberschenkel amputiert.Oft frag ich mich warum haben wir ihn nicht gemerkt das es was schlimmeres ist.gegen alles hat sich mein vater impfen lassen nur nicht gegen eine sepsis.ich habe auch oft mit meinen vater gestritten obwohl wir uns total geliebt haben,am schluß haben seine organe alle versagt



papa ich liebe dich über alles und du wirst immer in meinen herzen sein
und eine#kerze für deinen papa

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Liebe Jessica,

Dein Brief ist wunderschön und lässt so tief blicken! Dein Papa hat mit sicherheit gewusst wie sehr Du ihn geliebt hast.
Es wird wohl einfach nur an Euer beider Sturheit gelegen haben, dass ihr es nicht mehr geschafft habt Euch zu versöhnen.

Ich wünsche Dir und Deiner Familie alles Gute und ganz viel Kraft für die nächste Zeit in der Ihr so viele, so schwere Wege zu gehen habt!
Und wenn ich darf, nehm ich Dich einmal ganz vorsichtig in den Arm #liebdrueck

Väter sterben nicht
gleichen alten Bäumen.

In uns leben sie
und in unseren Träumen.

Wie ein Stein
den Wasserspiegel bricht,
zieht ihr Leben in uns Kreise.

Väter sterben nicht
Väter, leben fort
auf ihre Weise.


Eine Kerze für Deinen Papa #kerze und eine für meinen #kerze vllt. gehen sie ja mal zusammen ein Bierchen trinken ;-)

Steffi

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Oh das Gedicht ist total schön!!!

Es gibt nur ganz wenige Trauersprüche, die mich wirklich berühren. Am schönsten sind doch immer die eigenen Worte.

Dieses ist aber so schlicht und trifft es so sehr auf den Punkt. Es erinnert mich an den Spruch von Michelangelo:

Ich bin nicht tot, ich tausche nur die Räume.
Ich leb' in euch und geh' durch eure Träume.

Den mag ich auch sehr.

Danke dafür.

Mein Papa hat heute die Ergebnisse seiner Prostatabiopsie bekommen, Gott sei Dank kein Krebs, alles ok. Aber ich hatte große Angst in den letzten Tagen.

Eine #kerze für eure Papas, es tut mir Leid, dass ihr sie schon so früh verloren habt.

Jana

11

Ich finde das Gedicht im Internet gar nicht, wo hast du es her? Selbst geschrieben?

LG Jana

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Hallo Jessica,

jedes Wort und jede Zeile die du geschrieben hast, trifft genau meine Geschichte.

Nur geht es darum um meine Mutter die auch mit 54 Jahren gestorben ist.

Ich habe ein halbes Jahr voller Gelegenheiten ausgelassen um einen sinnlosen Streit beizulegen. Jetzt geht es nicht mehr.

Ich wünsch dir alles Gute.

Silke

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Liebe Silke, wie dumm die Menschen doch sind, oder? Ich kann nur hoffen, das wir uns eigentlich innerlich längst versöhnt hatten. Wenn ich daran nicht glaube, drehe ich durch.

Auch für Dich alles erdenklich Gute

liebe Grüße

Jessica

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Hallo Jessica!!

Erstmal mein Herzliches Beileid #kerze Ich wünsche Dir sehr viel Kraft diese Zeit zu überstehen.#liebdrueck
Dein Brief ist wirklich Wunderschön.Ich weiss wie Du Dich fühlst.
Ich habe mein Papa auch sehr Früh verloren.Er war erst 48Jahre jung.Ich frage mich auch Heute Warum musste das so sein.Das ist jetz fast 12 Jahre her und es ist noch immer sehr schwer für mich.
Oft überlege Ich was Ich Ihm noch alles sagen wollte.
Aber Ich denke Er sitzt nun oben auf einer Wolke uns schaut auf uns herab und Beobachtet alles ganz genau.
Und glaub mir Dein Papa sitzt nun auch dort oben und hat Dir längst verziehen!#liebdrueck

lg Steffi mit Lea 14 Monate an der Hand

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Väter sterben nicht
Väter, leben fort
auf ihre Weise.

Das stimmt ! Mein herzliches Beileid, ich weiß, wie Du Dich fühlst ! Ich war 23 Jahre alt, als mein Papa mit nur 58 Jahren starb, er war mein ein und alles. Auch wir gingen mit einem Mißverständnis auseinander, aber das spielt keine Rolle mehr, 99,999% unserer Zeit waren wir "ein Team".
Heute 33 Jahre später - ist mein Papa immer noch für mich "da" ! Ich erzähl ihm oft was und "spüre" dann förmlich, was er dazu sagen würde.
Als mein Enkelschatz Leonie so wahnsinnig früh auf die Welt kam und ich halb verrückt vor Angst um meine Tochter UND ihr Kind zu ihr fuhr in die Klinik, bat ich inständig meinen Papa, bitte hilf deiner Enkelin und Deinem Urenkelchen......Als mein Schwiegersohn und ich Stunden später die Klinik verließen mit einem guten Gefühl, dass es Mausi wohl schaffen wird, stand über der Klinik ein dicker Regenbogen - ich bin sicher, dass war ein Zeichen von ihrem Uropa !
Dein Papa hat ganz sicher gewußt, wie sehr Du ihn liebst, man zofft sich auch, wenn man sich liebt, und das ist auch nicht schlimm - und er wird immer präsent sein für Dich.
Rückenschmerzen, Atemnot - ich glaube, das spricht für einen schnellen Herztod - da kann keiner helfen.
Alles Gute für Dich.
Liebe Grüße von Moni

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Ich möchte Euch ganz herzlich für all die lieben und aufbauenden Antworten danken. Ich hoffe, dass Ihr Recht habt und er mir verziehen hat. Ich ihm schon längst, nur leider konnte ich ihm das nicht mehr sagen.

Warum? Weil ich zu stolz war. Das Wort STOLZ hat nunmehr keine Bedeutung mehr, es ist schlicht die Definition von FEIGHEIT....

Heute habe ich gelacht und mich hinterher zutiefst geschämt....ist es angebracht zu lachen und "einfach" weiterzuleben???? Hat er gemerkt das er stirbt? Und wenn ja, wie kann ich dann jemals wieder das Recht haben, glücklich zu sein? ICH WAR NICHT DA !

Ich habe aber auf der andere Seite auch meine "eigene" Familie für die ich da sein muß und möchte.....

Nach der Zeit kommt -hoffentlich- eine andere.....

Liebe Grüße für Euch

Jessica (mit einer Milliarde Gedanken und Bildern im Kopf)

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Ich denke mal nicht, dass er gemerkt hat, dass er sterben musste, in dem Alter denkt man daran noch nicht. Ihm ist wahrscheinlich übel geworden und dann war es schon vorbei.
Und - würde er wollen, dass Du nicht mehr lachst ??? Ich denke nicht, besonders wenn er selber ein fröhlicher Mensch war.
Er würde ganz sicher wollen, dass Du für Deine Familie eine fröhliche Mama bist.
Liebe Grüße von Moni