Ich weiß die Frage ist vielleicht seltsam und auch nicht zu beantworten, aber ich muss sie einfach stellen.
Mein Vater ist letztes Jahr im November an Krebs gestorben. Wir haben ihn zwei Tage auf seinem letzten Weg begleitet und waren auch dabei, als er den letzten Atemzug gemacht hat. Ich war zu der Zeit im 6. Monat schwanger und hatte einen fast zwei Jährigen Jungen daheim. Als er starb habe ich drei Tage und nächte nur geweint und wäre ihm am Liebsten hinterher. ICh bin seit zwei Jahren in Therapie, auch wegen ihm und habe das Gefühl keine Fortschritte zu machen. Seit seiner Beerdigung war ich nie wieder am Grab. Ich kann nicht. Zeitweise habe ich verdrängt, dass er tot ist, aber zur Zeit ist es wieder so wahnsinnig schlimm, ich habe das Gefühl zu ersticken. Ich vermisse ihn so wahnsinnig und egal wie oft ich mir sage, dass es ihm jetzt besser geht, dass der Tod zum Leben dazugehört, es tut einfach nur so scheißeweh!!!
Ich habe das Gefühl von völliger Leere umgeben zu sein und fühle mich schrecklich alleine. Ich möchte auch nicht mit meiner Familie darüber sprechen, ich will es nur kapieren, nur hinter mir lassen und endlich in die Zukunft schauen, aber ich kann nicht.
Was soll ich nur machen? Wie lange ging es bei euch, dass ihr so "richtig" getrauert habt?
Vielen Dank für eure ANtworten!
Wie lange habt ihr so richtig getrauert?
So wie Du es beschreibst, hat es bei mir nach dem Tod meines Bruders ca. ein dreiviertel Jahr gedauert. Dann wurde es langsam besser zu ertragen. Jetzt sind es 1,5 Jahre und es zieht mir immernoch immer wieder den Boden unter den Füßen weg.
Bin auch bei einer Psychologin in Behandlung. Sie hat mir sehr geholfen auf meinem Weg mit der Trauer und meinem Leben.
Sprich mit Deiner Therapeutin darüber, dass Du das GEfühl hast, nicht weiterzukommen. Vielleicht könnt Ihr da einen anderen Weg einschlagen.
Alles Liebe
Geyerwalli
Meine Mama ist dieses Jahr im Februar nach 4,5 Jahren schwerster Krankheit gestorben. Ich wurde in der Nacht vom KH angerufen und man sagte mir, dass sie soeben verstorben sei. Ich war wie in Trance...
Erst nach über 1,5 Tagen fing ich an zu weinen und dann konnte ich tagelang nicht mehr aufhören...
Meine Mama erkrankte so schwer als ich gerade mit meinem Sohn schwanger war. Ich habe meine komplette Schwangerschaft auf der Intensivstation verbracht, sie lag Wochenlang im Koma und war dem Tod monatelang näher als dem Leben.
Ich habe also 4,5 Jahre extremster Verlustangst hinter mir, ich wusste, dass dieser Tag kommen wird... für mich ist es noch heute unerträglich, dass ich sie nicht auf ihrem letzten Weg begleiten konnte.
Ich gehe jede Woche zur Psychologin und sehe keine wirkliche Besserung. Ich kenne das Gefühl völliger Leere nur zu gut, mein Freundeskreis ist auf nahezu 0 geschrumpft, weil es keiner mehr ertragen kann, dass ich nicht mehr so bin wie früher....
Hinzu kommt bei mir dass ich in den letzten 2 Jahren 3 Fehlgeburten hatte und mir so sehnlichst ein 2. Kind wünsche...aber mir scheint, mir wird nur weggenommen....
Ich fühle mich so auf der Verliererseite, ich vermisse meine Mama unendlich und weiss nicht wie und wann mein Leben wieder besser werden soll...
Tut mir leid, dass ich dir keinen Ratschlag geben kann, aber vielleicht hilft es dir ein bischen, dass es anderen ähnlich ergeht!
Alles Liebe!
Hallo Liebes....
es tut mir sehr leid mit deinem Vater....ich habe ein ähnliches Schicksal,nur das es bei uns ein plötzlicher Tod war...mit nur dreiundfünzig...ich war damals in der 26.SSW(Okt 2007)...es wäre sein erster Enkel gewesen worauf er sich so sehr gefreut hat...bei mir tut es auch immer noch sehr doll weh....es gibt manche Tage,an denen ich es besser ertrage und andere widerum sind ganz schrecklich,da ich einfach zwischen durch immernoch nicht glauben kann...Ich war im April zur Mutter Kind Kur,und da wurde mir ein Buch empfohlen....Im Land der Regenbogentränen...es ist sowohl für Kinder als auch für Erwachsene,die es nicht begreifen können,das ein geliebter Mensch fehlt...und das es sehr wichtig ist darüber auch zu trauern...und es nicht zu verdrängen....wenn Du magst,dann kannst du mir auch gerne eine Nachricht schreiben...ich weiß aus Erfahrung es tut sehr gut mit jemanden zu schreiben,der ähnliches erlebt hat....Würde mich freuen von dir zu hören....Lg Meuci(die ihren geliebten Papa extrem doll vermisst!!!!)
Hallo meine Liebe,
mein Papa ist seit einem halben jahr tot und ich fange jetzt an zu trauern. Er fehlt so furchtbar dafür gibt es keine Worte. Manchmal denke ich es reisst mir jemand das Herz heraus so schmerzt es.
Das kann uns wohl niemand nehmen.
Ich wünsche Dir viel Kraft !
Drücke Dich
Lg
Jona
Guten Morgen!
Ich habe zwar noch beide Elternteile bei mir, aber musste meine erste Tochter zu den Sternen ziehen lassen.
Wenn ich Deinen Text so lese, dann fällt mir auf, dass Du zwar sehr traurig bist, aber bislang noch keine Trauerarbeit geleistet hast. Du gehst nicht zum Grab weil Du es nicht kannst und verdrängst seinen Tod weil es für Dich zu schmerzhaft ist. Ich denke genau das ist der falsche Weg. Sicherlich trauern alle Menschen verschieden, manche fressen den Schmerz in sich hinein, andere schreien ihn geradezu hinaus. Aber wenn Du jetzt merkst, dass der eingeschlagene Weg vielleicht doch nicht der Richtige ist, dann würde ich einfach etwas ändern.
Ich kann Dir nur von mir berichten. Mir fiel es anfangs auch schwer ans Grab zu gehen. Da ich aber immer das Gefühl hatte ich müsste mich um mein Kind kümmern, und somit jetzt um das Grab, bin ich immer und immer wieder hin. Ich würde Dir raten Dich zu überwinden, ans Grab zu gehen, dort mit Deinem Vater zu sprechen. Überhaupt wird es Dir vielleicht ganz gut tun mal mit jemandem über Deinen Schmerz und Deine Trauer zu sprechen. Und ich meine nicht den Therapeuten sondern eine Vertrauensperson. Oftmals hilft es den Schmerz einfach mal zu formulieren, ihn hinaus zu lassen.
Vielleicht, um klein anzufangen, schreibst Du Deine Gefühle einfach mal auf. Evtl. als Brief an Deinen Vater!? Ich habe meinen Großeltern Briefe mit ins Grab gegeben und bin heute froh drum.
Die Zeit heilt leider nicht alle Wunden, so wie man immer sagt. Man muss auch Trauerarbeit leisten.
Ich habe Dir einige Anregungen gegeben. Probier einfach mal aus ob das Richtige für Dich dabei ist. Leider klappt das alles nicht von heute auf Morgen, das braucht seine Zeit. Hier ist also der Weg das Ziel.
Ich wünsche Dir alles alles Gute.
LG Niki
HuHu..
bei uns wars so meine Mutter ist am 8.12.2005 an Lungenkrebs verstorben um 9.58Uhr, ich weis noch ganz genau wie das war.. wir konnten uns nicht richtig von ihr verabschieden.
1 1/2 Wochen vor Ihren Tod hat sie erst die Nachricht bekommen das sie an Lungekrebs erkrankt ist.
Sie war zu der Zeit in einer Kur und es ging ihr von da an wo sie in der Kur war nur noch schlechter.. Kein Apetitt, sie nahm ab ihr gings es nur schlecht,
Die Ärzte dort meinten nur es sei eine Magenverstimmung .
Aber als es dann in der der Kur nach 3 Wochen nicht besser wurde ist sie zu Ihren Hausarzt dieser machte Untersuchungen und stellte leider den Höcht agressiven Lungenkrebs fest., laut aussage des Arztes hätte sie dann nur noch 6Monate.
Aber leider waren es nicht mal diese.
Sie musste dann 2 Tage nach Ergebniss sofort ins KH weil es immer schlechter ging von Stunde zu Stunde.
Mein Leiblicher Vater kam sogar obwol die beiden schon 15 Jahre zu der Zeit getrennt waren und nur rege Kontakt hatten und sass bei ihr die letzten 2 tage am Sterbebett und hielt ihr die hand.. Sie war schon sehr sehr geschwächt..
Mein Vater nahm an meine Mutter wüsste nicht wer neben ihr saß, aber meine Mum machte die Augen auf und sagte zu Ihm.. Bruno ich freue mich das du hier bist... ich danke dir das du unseren Kindern beistehst.
Leider konnte ihr damaliger Mann nicht an Ihren bett sitzen. was wir ihn aber nicht Übel nehmen.. denn wir Kinder konnten es auch nicht.
Wir Geschwister packten gerade sachen um uns Fertig zu machen um unsere Mutter im KH zu besuchen um ihr bei zu stehen um ihr zu sagen wie sehr wir sie lieben...
Und wir nicht möchten das sie geht.
Wir waren alle Bereit. sind alle nen tag vorher angekommen aus Berlin, Düsseldorf, Gelsenkirchen und dann um 9:58uhr rief mein Vater an und überbrachtre uns die schreckliche Nachricht..
Bitte kommt schnell Mama ist verstorben sie hat Ihren letzten Atemzug gemacht.
Wir sind dann alle geschlossen dahin gefahren, es war schrecklich Autofahrt von 25 Minuten kamen uns vor wie Stunden hatten beinahe 3 mal nen Autounfall ale waren in diesen Moment bei den gedanken unsere Mutter.
Wir kamen dort an sie lag da im Zimmer mit einen Tuche ums gesicht gehült als würde sie schlafen sie hatte einen friedlichen Blick.
Mein dad meinte kurz vor Ihren Tod habe sie die Augen geöffnet ihn angeuckt und ein leichteslachen in IHREM Gesicht gehabt.
Das sind nun fast 5 Jahre aber es ist so als sei sie gestern von usn gegangen, als seis gestern gewesen wo wir den anrufen von unseren Vater haben bekommen.
Ich trauer heute noch richtig, jeden Abend im Bett sehe ich sie vor mir.
Ich kann das alles nicht verstehen.
Und leider konnte sie ihre Enkelkinder nicht mehr erleben,
Was mich sehr traurig macht, denn meine Jüngste sieht genau aus wie sie.
Und manches mal wenn ich nicht weiter weis ahabe ich das gefühl als ob sie mir ein Zeichen gibt.
Ich weiß das hört sich Blöd an.
Ich erzähle ihr auch jeden abend im bett was passiert ist und wie sehr sie mir fehlt.
Ihre wärme und alles.
Taruer geht nie vorbei sie bleibt ein Leben lang, ich finde diese geht nie vorbei.
Meine Lieben,
ich bin euch zutiefst dankbar für eure Antworten, denn so wurde mir wieder bewusst, dass ich nicht die einzige der Welt bin, die so leiden muss.
ICh war heute am Grab, zum ersten Mal seit der Beerdigung.
Es war ganz seltsam. ERst habe ich schrecklich viel geweint, dann habe ich sehr viel mit ihm gesprochen. Ihm tausend mal gesagt wie sehr ich ihn vermisse und dass ich nciht verstehen kann was Gott damit bezweckt hat.
Ich hätte ewig dort bleiben kann, es tat mir gut, dort zu sein. Aber als ich gegangen bin, kam dieses Gefühl der Leere wieder.
Ich denke es wird noch eine ganze Weile gehen bis dieses Gefühl weniger wird. Gott hat mir meinen Papa genommen, und ich möchte sogern verstehen warum. Aber er war sehr sehr krank und auch wenn er nicht gehen wollte, er glaubte an Gott und war überzeugt, er käme in den Himmel - in einen goldenen.
Als er seinen letzten Atemzug gemacht hat, hat er uns nochmal angesehen und leicht gelächelt und das nach 2 Tagen übelsten Todeskampf. Das war ganz schrecklich, aber auch schön zugleich. Es sah aus, als hätte er etwas Schönes gesehen.
Dennoch vermisse ich ihn unglaublich, mein Herz zerreisst und ich kann keinen klaren Gedanken fassen.
Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht wie man "richtig" trauert. Wenn ich meine ständige Trauer zulassen würde, dann würde ich nur heulen und mich ständig fragen WARUM?
Wollte Gott, dass ich mich ihm wieder zuwende? ISt das der Sinn? Mein Papa ist nur 55 JAhre alt geworden, von denen er 18 Jahre schwerst krank war. Ich dachte ich sei befreit, wenn er stirbt (von all den Sorgen um ihn), aber ich sorge mich immer noch um ihn. Ob es ihm gut geht?
ICh danke euch!
Liebe Grüße
Claudia
hallo,
es ist schon sehr schwer für mich zu lesen, wie andere trauern, denn dann werde ich an meine zeit des trauerns erinnert. und das nur ungern.
mein vater verstarb sogar mit nur 36 jahren ganz plörtlich durch einen unfall. ich war 14. das erste jahr habe ich mich quasi jeden abend in den schlaf geweint. meine mama, meine schwester und ich kamen uns nat. sehr viel näher als die meisten anderen familien. wir haben die endlichkeit erlebt und haben uns aneinander geklammert. ein richtiger jugendlicher war ich deshalb glaube ich nie. ich glaube dein problem ist tatsächlich, dass du deine trauer nie zugelassen hast. aus angst den alltag nicht zu bewältigen etc. du hast angst, dass es, wenn du es zulässt, kein halten mehr gibt. aber vielleicht solltest du dich dem ganzen ergeben und es durchstehen. weinen, schreien, hadern etc. und dann an einen punkt kommen, an dem du entscheidest, dass es wietergeht.
die zeit heilt nat. nicht die wunden. aber mit der zeit wirst du lernen mit der trauer zu leben, sie in dein leben integrieren. und dadurch wird es leichter. immer leichter. so war es bei mir und anderen, die ich kenne.
wichtig ist zudem, dass du nicht dein leben aufgeben kannst, weil das leben deines vaters deiner meinung nach zu kurz, zu schlecht oder was auch imm er war. ich habe auch oft das gefühl sauer zu sein, dass mein vater so jung sterben musste, so viele dinge nicht erleben konnte. ich bin noch immer oft deprimiert deswegen. aber ich kann mich mittlerweile davon distanzieren. ich sollte mich deswegen nicht schlecht fühlen. er würde wollen, dass ich mein leben genieße, glücklich bin. und das will ich verdammt nochmal auch! wie schlecht würde sich mein vater fühlen, wenn ich ewig hadern würde und daduch mein leben verpasse.
egal ob gott oder nicht gott. dein vater ist ein teil von dir. körperlich wie auch seelisch. so wie er auch ein teil deiner kinder ist.vor deinem vater gab es so viele vorfahren, verwandte. dann kam dein vater, dann du und nun deine kinder. sie werden kinder bekommen und so ist das leben deines vaters von großem wert. er und du und alle sind teil dieser kette.
ob der tod deines vaters nun einen sinn hat oder nicht ist doch im prinzip auch nicht von belang. wichtig ist im grunde nur die liebe, die zwischen euch war und nat. auch noch ist. sie ist nicht einfach weg. und durch dich und deine kinder ist auch er nicht weg.
lass die trauer zu, sein verzweifelt und dann schau nach vorn! freu dich über die augenblicke, schau auf deine kinder und lebe!
lg
Hallo,
ich kann sehr genau in Deine Situation hineinversetzen. Auch ich habe meinen geliebten Papa vor mittlerweile 3 Jahren mit nur 51 Jahren an Krebs verloren. Und ja, er fehlt mir immernoch so sehr, ich bräuchte ganz oft seine Meinung und Tipps... und natürlich seine Liebe!!!
Das erste Jahr war für mich aööerdings auch das schlimmste, es verging kein Tag, an dem ich nicht mehrmals an ihn dachte und unendlich traurig war.
Nach ziemlich genau einem Jahr relativierte sich aber alles und ich denke zwar nach wie vor sehr oft an ihn, aber vor allem an die schönen Dine (sein Strahlen bei meiner Abifeier, der Umgang mit meinem ersten Sohn, die Scherze, die wir oft machten usw.). Die bösen Bilder (das Leiden, die Atemnot etc.) der letzen Tage bzw. der Krankheit werden (Gott sei Dank) weniger.
Und trotzdem würde ich soooo gerne mit ihm sprechen, ihn umarmen, küssen.... Er fehlt, vor allem kann er mich nicht zum Altar begleiten und bekommt nichts mehr von seinen Enkelchen mit. Oh man, das Liebe so groß sein kann.
Also, es wird erträglicher, da bin ich mir ziemlich sicher.
Alles Gute und viel Kraft wünscht Lina