Opa~Krebs~KH

Hallo!

Jetzt muss ich mir das mal einfach so von der Seele schreiben...
Es fing alles mit der Prostata an bei meinem Opa, er konnte dann kein Wasser mehr lassen...5 Liter Flüssigkeit im Bauchraum!!

Dann die Diagnose Krebs, Hoden wurden ihm entfernt, doch es ist eine agressive Form des Strahlenkrebs, so das eine OP nicht in Frage kommt, dadurch würde der Krebs noch schneller vorran schreiten und die Ärtze würdem ihm keine 3 Monate mehr geben...

also muss er so dadurch...leider....nun bekam er schon 50er Morphium Pflaster aber sie helfen nicht mehr....also nochmal stärker 75er... und nun ist er seid Sonntag im KH....Blut in den Lungenflügeln... er bekommt jetzt 24 Std. ein Sauerstoffgerät...und die Ärzte wollen jetzt nochmal schauen wie weit der Krebs schon ist... Oberschenkel und Hüfte sind ja schon betroffen...Untersuchungen /Ergebnisse stehen noch aus...

Wenn man Blut in den Lungen hat, ist wohl nicht mehr viel zu machen oder?? Jemand schonmal sowas leider mitbekommen?? Dabei hatten wir so gehofft das er im Febr. 2011 noch seinen 80 Geburtstag feiern kann....

Aber er sagt immer, das wird nichts mehr!!
Ich WILL und KANN das aber nicht so hinnehmen, es reißt mir echt die Füße weg momentan....

Traurige Grüße
Nadine

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Hallo Nadine,

erstmal wünsche ich dir ganz viel Kraft. ich weiß das das nicht einfach ist.

Mein Opa (grade 80 geworden) lebt seid etwa einem Jahr nun mit Lungenkrebs. Anfang des Jahres war seine Lunge voller Blut, aber die Ärzte haben ihn nicht aufgegeben. Wir haben ganze zwei Monate um sein Leben gezittert, doch er hat sich wieder gefangen.

Heute geht es ihm nicht gut. Er sitzt nur noch zu Hause, kommt nur noch in Begleitung seiner Kinder, Enkel oder Urenkel aus der Wohnung. Er hat ein festes Sauerstoffgerät zu Hause ohne das er wahrscheinlich keine Chance hätte. Fünf Meter Schlauch liegen in seiner Wohnung damit er wenigstens von der Couch ins Bett oder zur Toilette gehen kann. Selbst das schafft er meistens nicht mehr. Meine Oma ist im November 2007 verstorben. Die meiste Zeit ist er also alleine.

Wenn einer aus der Familie ihn dann im Rollstuhl zum Friedhof bringt damit er meiner Oma Blumen bringen kann, geht das auch nur mit einem Mobilen Sauerstoffgerät. Im Sommer war es für ihn kaum zu ertragen. Die drückende Wärme hat ihm fast den Hals zu geschnürt und im Winter wird es durch die Kälte bestimmt auch nicht einfacher.

Wir waren am Anfang wirklich glücklich das wir unseren Opa wieder nach Hause bekommen haben. Heute denke ich mir "hätte man ihn doch in Frieden gehen lassen".

Warum ich dir jetzt diese doch krassen Dinge schreibe? Damit du siehst wie es werden KÖNNTE. Es gibt bestimmt auch Fälle in denen das anders verläuft. Narürlich tut es weh einen geliebten menschen gehen zu lassen. Aber andererseids sollte man darüber nachdenken das sein Leid dann ein Ende hat. Bitte halte mich nicht für Herzlos. Ich versuche dir nur eine andere Sicht der Dinge aufzuführen. Vielleicht würde dir ein Abschied mit der geschichte und dem Weg meines Opas leichter fallen.

Ich wünsche euch/dir natürlich trotzdem alles gute, ganz viel Kraft und einen guten Schutzengel. Vielleicht geht euer Weg in eine andere Richtung #herzlich

Lieben Gruß
Tanja

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Ich danke dir für die offenen Worte...

Es ist gut wenn man nicht alles schön geredet bekommt, man möchte halt gerne schon wissen, was auf einem zu kommt... aber da diese Krankheit so unberechenbar ist, weiß das ja niemand.

Ich denke auch, wenn er so leiden muss, dann sollten die Engel ihn holen. Möchte meinen Opa auch nicht so leiden sehen. Er war immer Herzensgut und immer für einen da... und dann muss man nicht so leiden. Das hat niemand verdient.

Ohne den Sauerstoff geht es bei ihm jetzt auch nicht mehr. Hoffe unser Weg geht wirklich in eine andere Richtung, aber man muss ja leider mit allem rechnen.

Nadine

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Liebe Nadine,

zu wissen, dass man einen lieben Menschen gehen lassen muss und diesen Weg begleiten wird ist wirklich mental sehr schwer.
Schwer allerdings für euch alle.
Auch wenn wir im Kopf wissen, dass dies der Lauf des Lebens ist sagt uns unser Gefühl im Bauch, dass dies unfair und zu früh ist.
Ich kann dich sehr gut verstehen.#liebdrueck

Zu deinen hier preisgegebenen Details fällt mir folgendes ein:

Morphinpflaster sind oft mit wenig zufriedenstellender Wirkung.
Es dauert oft zu lange bis die Wirkstoffe da ankommen wo sie hinsollen und flachen dann bereits in ihrer Wirkung ab.
Lies mal im www. findest du Erfahrungsberichte.
Morphium sollte auch aufgrund der möglichen Nebenwirkungen letztes Mittel der Wahl sein und vorher andere Schmerztherapien testen.
Es gibt eigens dafür spezialisierte Praxen.

Für Blut in der Lunge gibt es einige Erklärungen.
Man beachte die Nebenwirkungen von Morphium
".......Ebenfalls führt es zur Unterdrückung des Hustenreizes. "
http://www.pflegewiki.de/wiki/Morphin
Diese Unterdrücken des Hustenreizes hat aber direkt zur Folge, daß anfallendes Sekret in der Lung nicht mer abgehustet wird und sich in den Bronchien ansammelt. Diese Ansammlung von Sekret kann nun zu einer Lungenentzündung führen, die im schlimmsten Fall sogar im Krankenhaus mit maschineller Beatmung behandelt werden muß !
Entzündungen, Platzen von Äderchen sind Möglichkeiten.

Natürlich kann alles auch andere Ursachen haben.
Das sollen Ärzte abklären.

Tut euch den Gefallen, erlaßt ihm die Kräfteraubenden Untersuchungen wie weit der Krebs gestreut hat und so weiter, wenn die bereits bestehende Diagnose schon unheilbar lautet.
Ich würde meinem Opa raten sich schmerztherapeutisch behandeln zu lassen, als sich dem Stress unzähliger Untersuchungen weiter auszusetzen.
Ich würde mit ihm lieber noch intensiv Zeit verbringen.
Vielleicht auch noch kleine Unternehmungen machen sofern möglich.
Ich würde versuchen seine Lebensfreude und den Mut zu stärken.

Vor allem achtet gut auf euch selber!
Tut euch auch Dinge die euch gut tun und euren Familien!
Ich wünsche dir viel Kraft!

Karna

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Danke dir für deine Worte...

Ja, es ist unheilbar aber er kann leider nicht mehr kleinere Unternehmungen machen. Er kann momentan nur liegen, er hat starke Schmerzen im Rücken, Lunge und auch in den Beinen.

Er hatte vorher schon viele andere Medikamente/Therapien die leider nichts gebracht haben, sein Magen kann keine Medikamente mehr verarbeiten, dafür ist sein Magen zusehr belastet. Deshalb geht es bei ihm nur noch mit Pflaster oder Spritzen.

Hoffe das er sich nochmal erholt und er vielleicht doch die Herbst & Vor- und Weihnachtszeit zuhause sein kann...die Ärzte versuchen ihm jetzt nur noch die Schmerzen zu nehmen und es einigermaßen erträglich zumachen, da eine Heilung ja ausgeschlossen ist.

Nadine