Hallo, Ihr Lieben!
Mir ist schon ganz schlecht. Morgen ist der 1.Todestag meiner Mama. Letztes Jahr starb sie unerwartet an einer Hirnblutung, die durch ein geplatztes Aneurysma verursacht wurde. Sie wurde nur 53 Jahre alt.
Sie hat immer alles für mich, meinen Mann und v.a. die Kinder getan.
Meine beiden waren damals 2,5 Jahre und 4 Monate alt. Drei Wochen zuvor durften wir zum Glück noch zusammen die Taufe unserer Kleinen feiern.
Zuerst dachten wir: Wow! Das wir soviel Glück haben dürfen. Sie hat grad mit ihrer Chefin telefoniert, als es ihr übel und schwindlig wurde, dann fiel sie wohl um. Weil keine Antwort mehr am Telefon kam, rief die Chefin den Notarzt, die haben dann mit der feuerwehr die Tür aufgebrochen und haben sie gefunden. Mein Papa war 2 Stunden zuvor mit nem akuten Asthmaanfall ins KH gekommen. Deshalb war sie überhaupt zu Hause und hat mit der Chefin telefoniert. Also ins KH, dort CT - Hirnblutung, Verlegung in Spezialklinik, dort OP, Blutung gestoppt. Keine akute Lebensgefahr mehr! Sie hatte ne Drainage im Kopf, weil sie durch die Blutung so hohen Hirndruck hatte und man sagte uns, dass infolge der Blutung noch sog. Spasmen (=Verkrampfungen) der Hirngefäßeauftreten können und dass die dann, je nachdem welches Hirnareal sie betreffen, Auswirkungen wie nach einem schweren Schlaganfall haben können. Gut, solche Folgen kenn jeder und eigentlich weiß ich auch, dass man an nem Schlaganfall versterben kann. Aber in dem Moment dachte da niemand dran und es sagte so auch niemand von dn Ärzten. Wir waren einfach nur froh, dass sie das überlebt hatte. In den folgenden Tagen hatte sie sehr starke Kopfschmerzen und bekam auch entspr. Medikamente, aber sie konnte immer ein paar Worte mit uns sprechen und sie hat uns erkannt. Allerdings wusste sie am nächsten tag nicht mehr, dass wir da waren. 6 Tage später, ein Sonntag, waren wir und mein Papa, wie jeden Tag, dort im KH. Wir haben uns abgewechselt, so dass immer einer mit den Kinder draussen bleiben konnte. Da war sie für die Umstände recht gut drauf und sagte: "Gell, ich hatte so Glück dass ich noch da bin. Ich will noch nicht sterben. Ich will doch noch ganz lange mit Euch zusammen sein und vor allem was von meinen Enkeln haben." Wir haben sie aufgemuntert und bestätigt, dass wir das ganz bestimmt wieder alles hinbekommen.
Montagmorgens bekommt mein Papa nen Anruf, dass sie nen schweren Spasmus erlitten hat und im OP ist, sie versuchen den Spasmus zu lösen.
Sie haben 6 Std.!!! gekämpft, aber der Spasmus hat sich nicht gelöst und leider war er an einem hauptversorgenden Gefäß von Stamm- u. Kleinhirn, wo unter anderm das Atem- und Kreislaufzentrum sitzt! Ich hatte schon kein gutes Gefühl, weil wir so lange nichts gehört haben. Mein Papa ist dann hingefahren und hat mich um 19.04h, ich weiss es noch genau, angerugfen und gesagt wir sollen kommen. Der Arzt hat gemeint, Mama kann es nicht mehr schaffen und sie wird heute Nacht sterben.
Sie war beireits hirntot.
Ich hab nur noch funktioniert. Dem Großen ein paar Sachen gepackt und zu meiner Cousine gefahren, da wusste ich, dass es klappt. Mit meinem Mann und der Kleinen (damals 4 Monate u. voll gestillt) ins KH gefahren. Wir waren die ganze Nacht dort. Mein Mann konnte/wollte ohnehin nicht mit rein und hat mit der Kleinen im Warteraum auf der Intensiv ausgeharrt. Mein Papa und ich waren dann bis zum Tod am frühen Morgen bei ihr.
Sorry, dass es so lang wurde, aber ich musste es einfach erzählen.
Mein Großer fragt viel nach der Oma. Für ihn ist sie ein Engel im Himmel.
Ich weiß gar nicht welcher Tag schlimmer ist. Heute, wo die Schreckensnachricht am Abend kam oder morgen, wenn der eigentliche Todestag ist.
Mama, ich leibe Dich und vermisse Dich so sehr!
Wenn Liebe eine Leiter zum Himmel und all die schönen Erinnerungen Stufen wären, würden wir hinaufsteigen und Dich zurückholen.
Deine Anja
Meine Mama - 1.Todestag *sorry, lang*
Hey Du,
lass Dich erstmal ganz feste drücken und fühl Dich umarmt.
Der erste Todestag ist immer ganz furchtbar und wenn Du nicht alleine sein magst, dann bitte doch eine Freundin oder jemand Anderes bei Dir zu bleiben.
So weh es auch tut, möchte ich Dir gerne die andere Seite aufzeigen: Meine Mutter ist vor drei Jahren auf der Arbeit auch zusammengebrochen. Diagnose: Hirnblutung durch zwei aufgeplatze Aneurismen. Heutiger Zustand: Wachkoma. Ganz ehrlich? Auch wenn es furchtbar klingt, ich wäre froh, wenn meine Mutter gestorben wäre, denn das Wachkoma ist das Furchtbarste überhaupt.
Ich wünsche Dir soviel Mut und Kraft für den morgigen Tag und den weiteren Weg. Eine für deine Mutter und noch eine für Dich und deine Familie.
Gruß,
eurasia
P.S.: Wenn Du magst, kannst mich gerne über PN anschreiben.
Danke.
Schön, dass man hier verstanden wird.
Lg, Anja
Eine große Kerze für deine Mama
und eine kräftige für Dich !
Einfach DANKE.
Lg, Anja
Ich hatte bisher keine Ahnung von Hirnaneurysma bis es vor Kurzem auch meine Familie betraf. Wir sind alle noch im Schock und ich kann jetzt so gut mitfuehlen wie es deiner Familie gehen muss. Die eigenen Eltern zu verlieren ist immer der schwerste Verlust.
Ich wuensche euch alles Gute. Mir fehlen in solchen Momenten einfach die Worte
Es braucht nicht viele Worte, wenn man spürt dass es ehrliches Mitgefühl ist. Danke.
Lg, Anja
Liebe Anja!
Ich dich mal ganz doll.
Mach an diesem Tag was Du mit Deiner Mama am liebsten gemacht hast. Mein Bruder ist nächste Woche 2 Jahre tot. Heute hat er Geburtstag (40) und wir haben "alle" zusammen auf sein Wohl Kaffee und Kuchen zusammen gegessen. Viel über ihn gesprochen.
Am ersten Todestag von meinem Bruder waren wir bei Chinesen essen. Vorher auf dem Friedhof (viel zusammen geweint und gelacht).
Mach das was Dir am wichtigsten ist um sie in der Erinnerung zu haben wie es für Euch schön war.
In Gedanken bin ich fest bei Dir und zünde eine für Deine Mama an.
Eine für dich lieber Uwe
Melly
Danke!
Das werden wir tun! Mein mann hat extra Urlaub und wie fahren alle zu meinem Papa, gehen gemeinsam auf den Friedhof. Abends kommen noch ein paar von der Familie und wir essen zusammen in der Runde wie sich Mama immer wohlgefühlt hat.
Lg, Anja
Alles Gute auch für Dich und eine für Deinen Bruder
schrecklich. es tut mir sehr leid für dich.
meine mutter ist jetzt über zwei jahre tot - aus völliger gesundheit abends beim spazieren gehen umgekippt - krankenhaus - op; diagnose: aneurysma, 6mm; dann sogar ein paar tage später noch wegnhame der schädeldecke wegen des hirndrucks; danach kam sie völlig komatös in eine klinik für hirnschäden - und ich war im 7. monat mit meinem sohn schwanger. und auch ich habe mich mit meinem vater permanent abgewechselt,- er hat unten immer mit meiner tochter gewartet, die nicht mit rein durfte, dann ich wieder. die ganze station war voll mit komatösen menschen, überall hat es gepiept und es war einfach nur schrecklich. nach vier monaten - meine mutter hat bis auf ein paar mal am tag die augen aufgemacht und ins leere gestarrt - war sie "austherapiert" und sollte in ein pflegeheim in die stadt meines vaters verlegt werden. montags haben sie sie hingefahren, dienstag früh war sie tot.
es ist für mich auch immer noch schwer, das zu akzeptieren, denn sie war der motor meiner eltern; mein vater kommt ganz gut klar, aber der intensive kontakt wie er früher da war, ist definitiv weg. meine mutter fehlt mir auch, und wenn es nur mal ein anruf war, um zu fragen, wie lange das und das kochen muss. und alle tage wie jetzt weihnachten sind für mich unerträglich geworden und ich will diese immer nur rumkriegen.
ich denke, wir müssen das so akzeptieren, was anderes geht ja gar nicht. und mit der zeit wird es erträglicher, aber schwer wird es wohl immer bleiben, mal mehr und mal weniger.
lg, anne
Ich
wünschte, dass der Himmel ein Telefon hätte, so könnte ich deine Stimme
wieder hören. Ich dachte an dich heute, aber das ist nichts Neues. Ich
dachte an dich gestern und wenige Tage davor auch. Ich denke an dich im
Schweigen, ich spreche häufig deinen Namen. Alles, was ich habe sind...
...Erinnerungen und ein Bild in einem Rahmen... Poste das, wenn du Jemanden
im Himmel hast, den du auf der Erde vermisst!..
ich kann es gut nachvollziehen wie es dir geht.Ich hab auch letztes Jahr meine Mutter verloren..Sie war 57 als sie in meinen Armen starb. Für mich war es der blanke horror,zumal ich in der 9 woche schwanger war..ich hab zu meinem verlobten nur noch gesagt,das es mir egal wäre,wenn es eine fehlgeburt würde.was aber gott sei dank nicht so war..jetzt ist meine kleine fast 1 Jahr alt und kann leider ihre oma (meine Mama) nicht kennenlernen..Lass dich in gedanken von mir drücken und trösten..ich wünsch dir ganz viel kraft