Mutter gestorben-welches sofortige Handeln macht ihr?

Hallo!

Einfach so herum gefragt...

Mutter ist unerwartet gestorben.. wohnte über 300 km weit weg.

2 Geschwister vorhanden vor Ort.. die haben sich krank schreiben lassen..
Haben beide 1 Kind bei sich wohnen.. aber schon über Grundschule!


1 Kind wohnte nun mal über 300km weit weg..

Hat Familie.. (Kleinkind+Baby) und natürlich ne Arbeit..
Ist Lehrer, muß in 2Wochen für 3 Klassen die Noten fertig haben.. das heißt, Klausuren korrigieren ohne Ende.. und braucht auch noch Noten in der Schule..
(DIE KANN NATÜRLICH KEIN ANDERER KORRIGIEREN UND KEIN ANDERER KANN AN DIE NOTEN KOMMEN FÜR DIE SCHÜLER)

DIESE Schüler kriegen die Noten schon früher als alle anderen!!!



Er konnte halt nicht jetzt 300km weit weg fahren und einfach frei machen, weil er die Noten braucht.
Nun machen seine Geschwister ihm im Nachhinein Vorwürfe, das er nicht gekommen ist.. und sehen es auch gar nicht ein, mit den Noten..


Er wollte in den Weihnachtsferien ganz viel helfen!!!!Mit der Wohnung und aussortieren..


Was hättet ihr gemacht?

Alles liegen und stehen gelassen.. Arbeit und Familie.. vorallem, weil er die Noten braucht..
Die Schüler können nicht auf ihr Zeugnis und die Zensuren warten...

oder wärd ihr zu Hause, also bei der Arbeit geblieben..

Er sagt, im Nachhinein dankt es ihm bei der Arbeit niemand, wenn er mithilft.. und die Schüler ja auf die Noten/Zeugnisse angewiesen sind!

Er hat nun immer noch nicht mal alle Noten!!



Was meint ihr??




1

Hallo

ich wäre gefahren - wegen mir - damit ich nie ein schlechtes Gewissen haben sollte -
auch wenn man die richtige Entscheidung trifft, kann einem diese richtige oder sinnvolle Entscheidung doch belasten.
Mir ginge es da auch um mich selbst.
Allerdings würde ich mich sehr ärgern, daß die nahen Geschwister sich so aus der Verantwortung ziehen

Meine Mama ist gerade gestorben, und ich bin die einzige die da ist.
So ist klar, daß alles an mir hängt - einfacher aber auch schwer.

Aber ein schlechtes Gewissen von DENEN würde ich mir nicht einreden lassen.

grüße Silly

2

Mein Beileid, wegen deiner Mama!

Ist nicht leicht, einen geliebten Menschen zu verlieren!



Die anderen Geschwister machen ja viel.. und meinem Mann jetzt die Vorwürfe, das er nicht mit hilft..
aber er wollte ´das mit der Wohnung alles in den Ferien machen..

und hat natürlich dann Arbeitsmäßig große Schwierigkeiten, wenn er da keine Noten präsentiert..
Nunja, nun hat er den Stress noch zusätzlich von seinen Geschwistern..

Echt super, das in dieser Familie selbst bei Trauer noch Streit ist..

So FURCHTBAR zum Kotzen!!!!

3

Ich hätte mir für meine MUTTER! auf jedenfall frei genommen und wäre die 300 km gefahren!

Vielleicht wäre ich nicht 3 Wochen dort geblieben, aber zumindest doch 4-5 Tage oder so (je nachdem wie lange die erste "Organisation" dauert).
Das die Schwestern dann sauer sind, kann ich nachvollziehen,

Die Noten der Schüler hätten auch ein paar Tage warten können, immerhin haben wir gerade Anfang Dezember, meines Wissens nach gibt es Ende Januar Zeugnisse und im Januar werden meist noch Klassenarbeiten geschrieben.... daher verstehe ich nicht, warum man nicht eine Schulwoche fehlen kann...

Grüße

7

Aber DIESE Schüler kriegen die Zeugnisse Mitte Dezember!

18

Es ist Anfang Dezember - 2 oder drei Tage hätte er frei nehmen können und dafür dann im Notfall eine Nacht durcharbeiten müssen.
Das wäre zumindestens für mich eine Selbstverständlichkeit gewesen, wenn es MEINE Mutter wäre-- aber man weiß ja auch nicht, wie so das Verhältnis zur Mutter war

4

Hallo,

ICh wäre auch sofort gefahren, egal, was welcher Schüler gesagt oder welche Noten er bekommen oder nicht bekommen hätte.

Mein Vater ist gestern verstorben und meine Kinder und Schwiegerkinder waren sofort an meiner Seite und an der Seite meiner Mutter. Die haben ihre Arbeit auch einfach stehen und liegen lassen,

Mal eine Frage: was wäre wenn der Lehrer ausfällt wegen Krankenheit oder Unfall? Würden dann die Noten nicht von Kollegen vergeben werden können?

LG

5

War denn die Beerdigung schon?

Wenn sich die anderen Geschwister um die Organisation kümmern/gekümmert haben, dann finde ich es nicht so schlimm wenn er bei diesen Sachen nicht mit dabei war.

Aber ich denke zur Beerdigung wird er doch mitgehen/mitgegangen sein, oder?
Da sollte einem jeder Beruf oder jede Strecke egal sein (kommt natürlich drauf an wie das Verhältnis zur Mutter war).


Und zu dem schlechten Gewissen: wenn er sich selbst nichts vorzuwerfen hat, dann kann es ihm egal sein was die anderen sagen!


Sandra

6

Hallo,

wäre meine Mutter gestorben, ich hätte alles stehen und liegen gelassen, es wäre mir sch...egal gewesen! Baby und Kleinkind hätte ich mitgenommen wenn keine andere Möglichkeit bestanden hätte.

Ich mein, was wäre gewesen, wenn sich besagte Person verletzt hätte und im KH wäre? Dann wären die Noten auch liegen geblieben und es wäre gegangen!

Man muss aufhören zu denken, dass die Erde aufhört sich zu drehen, wenn man auf Arbeit mal fehlt, das musste ich auch lernen.

Hinterher Hilfe zusichern ist super aber er hätte IN DEM MOMENT fahren sollen!
Ich persönliche finde, dass es ein Fehler war aber jetzt kann man es sowieso nicht mehr ändern.

LG

Dani

8

Hallo,

also als meine Mama gestorben ist, hab ich mit meiner Tochter, damals 2 1/2 500 km weit weg gewohnt.
Ich bin am selben Abend zu meinem Vater gefahren und 2 Wochen später hat ein Möbelwagen nur noch meinen Hausrat nach gebracht.
Ich habe mich volle 3 Jahre um meinen Vater gekümmert.

Natürlich hab ich meinen Job geliebt, meinen Mann am Anfang vermisst und es war ein hartes Stück Arbeit selber trauern zu wollen und doch für den Vater stark zu sein. Nebenbei noch nen neuen Job suchen und ein Kleinkind versorgen....

ABER ich konnte meinen Eltern so etwas von dem zurück geben, was sie mir eins gegeben haben... Fürsorge, Geborgenheit und ganz viel Liebe (auch wenn meine Mama dies nur vom Himmel aus sehen konnte)

LG Susi

9

Ich hätte mich, wie der Lehrer, für die Noten entschieden.

Wenn die Mutter sterbenskrank gewesen wäre, und nicht, wie Du geschrieben hast, ganz unerwartet verstorben wäre, dann hätte man sie am Sterbebett begleiten können, das wäre eine Sache bei der ich mich für die Mutter entschieden hätte, ganz klar.
Aber nun ist sie plötzlich verstorben und es galt, "nur noch" organisatorische Dinge zu leisten.
Man trauert um einen geliebten Menschen egal wo man sich befindet, dafür muss man nicht neben dem Sarg stehen.
Sterbebegleitung, Abschiednehmen: Mutter
Organisatorisches: Noten

LG, Lena

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Ja, genau so seh ich´s auch..

Aber jetzt ist er in einer Depression.. hat sich Vorwürfe ohne Ende machen lassen..
sieht jetzt seinen Fehler ein.. und verzeiht sich das jetzt nicht, nicht hin gefahren zu sein.. und seine Geschwister zu unterstützen..


Naja.. jetzt kann er´s auch nicht mehr ändern..

Jetzt fühlt er sich scheiße.. fällt in Depressionen, weil er denkt, er hätte sofort hin fahren müssen..
Fühlt sich auf Trauerfeier auch nur als gast und nicht als sohn, weil er ja nicht mitgeholfen hat, bei der organisation der feier..

son quatsch..

naja, ich krieg es ihm jetzt auch nicht mehr ausgeredet!


und beerdigung ist nächste woche..

er will jetzt, nachdem er drauf aufmerksam gemacht wurde auch nicht mehr hin fahren, weil es so scheiße ist.. wenn man das vorgeqorfen bekommt.. und nicht von allein die arbeit fallen gelassen hat..

Naja, super.. jetzt fällt er in ein tiefes schwarzes loch..

echt so zum kotzen, das in dieser familie nicht einfach mal frieden herrscht

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Aber hat man nicht auch als Kind eine Art Verantwortung?
Ich stand mit der Beerdigung meiner Mama mit 23 Jahren alleine da, eben wegen solchen Brüdern. Und hätte ich nicht gute Freunde gehabt, die mir geholfen haben und mich vom Friedhof getragen haben.....

Mensch das sind eure Eltern, ist denn sovieles auf dieser Welt wichtiger als die Mama zur letzten Ruhe zu geleiten? Ihr seit sie dann ja los.

Was wäre wenn eure Mama so in eurer Kindheit gedacht hätte.... :-(

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Hallo,


warum alles stehen und liegen lassen? Ich wäre zur Beerdigung gefahren und dann wieder heim. Die Mutter ist eh schon tot gewesen, was hätte er also noch großartig tun sollen? Sich mit den Schwestern die Augen ausheulen?

Anders wäre es gewesen wenn Sie einen schweren Unfall hätte und im KH liegen würde, oder mit dem Leben kämpfen würde, dann kann man alles stehen und liegen lassen.

Ich finde es gut dass er in den ferien helfen möchte.

LG

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Ich hätte die Klassenarbeiten eingepackt und wäre zu meiner Familie gefahren. Da kann man sich dann auch mal ausklinken und in irgendeinem Café die Sachen korrigieren.

Gruß

Manavgat