Hallo Ihr,
aufgrund einer Diskussion in einem Club (die schwangere Bekannte einer Clubmitgliedin hat eine schlimme Diagnose bekommen), habe ich im Web was gucken wollen und bin auf diesen Bericht gestoßen. Muss meine Trauer und Bestürztheit jetzt mal niederschreiben . Es geschehen doch Sachen in Deutschland, die einem eigentlich gar nicht bewußt sind. Wie kann man als Arzt etc. mit sowas umgehen und abends noch schlafen? Das ist doch Mord. Meine Mutter hat schlimmen Krebs und leidet seit Jahren vor sich hin. Sie fragt mich immer,warum es keine Sterbehilfe gibt, man würde doch auch ein Tier von seinem Leid erlösen.
Sterbehilfe eines leidenen Menschens ist untersagt, aber das ist was anderes? Ich bin jetzt nicht für Sterbehilfe, versteht mich nicht falsch, aber dass ist doch ein totaler Widerspruch.
Füge den Link unten bei und erwähne noch mal schnell, dass es sich um Abtreibung schon lebensfähiger Föten (für mich sind es schon Babys) handelt.
Habe es hier gepostet, weil es in den anderen Foren sicher nicht hingehört. Man, bin jetzt echt fertig.
Traurige Grüße Lemon007
http://www.focus.de/politik/deutschland/abtreibung-toedliche-therapie_aid_169968.html
Eine für all die Babys, die auf so traurige und grausame Weise einfach nicht mehr da sind
Vorsicht! Nichts für schwache Nerven...
Tja, es ist der Hammer!
Ich möchte nicht mit den Ärzten tauschen!
Einerseits!
Andererseits kann ein Arzt sich doch weigern, oder nicht?
Wie im Artikel steht: zu viele Frauen werden nicht hinreichend aufgeklärt bzgl. einer Behinderung.
Und leider gilt immer noch bei vielen Familien:
"Bei uns??? Wir haben noch nie Behinderte in der Familie gehabt!"
Und dann kommt der Druck von außen an die Frauen!
Ich kann u.U. eine Abtreibung bis zur 12. SSW noch irgendwo nachvollziehen wenn ganz bestimmte Gründe vorliegen!
Aber alles was danach kommt ist ganz klar Mord!
Da diskutiere ich auch nicht drüber!
Was noch bis hin zum 8. SSM gescheit ist pervers´!
Ich habe mal in der Schule einen Film gesehen über einen Jungen mit Down Syndrom, der eben auch spät abgetrieben wurde.
Man sah richtig, wie die Ärzt ihn in einen separaten Raum legten, damit er dort alleine sterben sollte.
Doch er starb nicht. Er überlebte und auch er bekam erst verspätete Hilfeleistung und lebt nun mehrfach behindert- allerdings bei einer wirklich tollen Frau, die zwei gesunde Kinder hat und sich ihm angenommen hat....die leiblichen Kinder stecken viel zurück, aber es ist für alle Beteiligten gut so....
die Mutter des Kindes hat die Ärzte wegen unterlassener Hilfeleistung verklagt, auch wenn sie es war, die das Kind abtreiben wollte......
scheinbar ist das alles nicht so selten...
Das ware sicher der Film zu der Seite http://www.tim-lebt.de/blick/index.html
Die Mutter hat die Ärzte verklagt, weil sie nicht über die Risiken des Eingriffs, nämlich dass das Kind überleben könnte, aufgeklärt wurde, angeblich.
Letztendlich hat sie sich umgebracht. http://www.wer-kennt-wen.de/gruppen/weltweit/4326-tim-lebt-4326-mv1jqcgu/
Recht so.
Gaia
Deshalb wird ab der 24 bzw. 25 SSW den Kindern ein Fetozid verabreicht, so schlafen sie schon im Bauch ein.
Das war früher nicht so und deshalb konnte der Frau das passieren. Ein Drama und unvorstellbar.
LG Franca
Hallo!
Das wird immer eine Diskussion ohne Ende bleiben. Sicherlich werden mich auch viele kritisieren und an den Pranger stellen. Mein Sohn war allerdings so schwer krank und wir wollten ihn nicht leiden lassen. Warum, sollte ich ihn Schmerzen durchleben lassen wenn ich ihn erlösen konnte. Und es war weiß Gott nicht einfach, ich dachte selbst daran sterben zu müssen. Ich bin in tausend Stücke zersprungen und immer noch dabei mich selbst zu finden.
Es ist schön das ihr alle vor dieser schrecklichen Entscheidung nie gestanden habt. Glückwunsch!
Das ist meine Geschichte:
http://www.das-parlament.de/2010/45/Themenausgabe/32123887.html
Gruß Franca
Hallo,
ich wollte niemanden an den Pranger stellen und werfe bestimmt nicht mit Steinen .
Habe mir deinen Bericht durchgelesen und es tut mir wirklich unendlich leid! Ihr habt sicher viel durchmachen müssen und das die Entscheidung nicht einfach war, dass glaube ich.
Och mensch, sowas wünscht man doch niemanden.
Ich wünsche Euch weiterhin viel Kraft und alles, alles Gute
LG Melanie
Hallo Melanie!
Naja man ist eben sehr empfindlich was das Thema angeht, da es noch genügend Menschen gibt die uns nicht verstehen können aber selbst nie in der Situation gesteckt haben.
Es gibt immer zwei Seiten der Medallie. Einige Frauen entscheiden sich ihre Kinder weiter auszutragen, dass die Kleinen selbst entscheiden können wann sie gehen. Was ich auch gut finde aber für uns unvorstellbar war. Unser Schatz konnte nicht mehr strampeln und er wird bei jeder kleinen Bewegung Schmerzen gehabt haben, denn das Rückenmark lag offen und wurde durch das Fruchtwasser und jede kleine Berührung weiter geschädigt. Für ihn wird es eine Erlösung gewesen sein und mitbekommen hat er davon nichts, da ich unter starken Schmerzmitteln stand. Er ist sanft eingeschlafen und so sah er auch aus. Ganz friedlich und einfach wie mein kleiner Sohn.
Wir sind froh diesen Weg mit ihm zusammen gegangen zu sein. Denn für uns wäre es weitaus schlimmer gewesen wenn er eventuell die SS überstanden hätte und wir hätten ihn über Monate hinweg beim Sterben zusehen müssen.
Ich danke dir für deine lieben mitfühlenden Worte und die lieben Wünsche.
Liebe Grüße Franca
Hallo!
Was ich viel gruseliger finde ist, dass es in anderen Ländern möglich ist Babys nach der 12. Woche abzutreiben-selbst wenn sie völlig gesund sind...
Ist es nicht in Holland bis zur 22. (!) Woche erlaubt?!
Wer macht denn sowas?!!!
Neddie
Hallo,
mich plagt nun mein schlechtes Gewissen. Man muss natürlich immer beide Seiten sehen. War gestern so schockiert, dass ich einen Tunnelblick hatte. Natürlich gibt es Babys, die auch außerhalb nicht überlebensfähig wären und der Tod vllt. die schmerzfreiere Variante wäre. Hinter so einer Entscheidung steht immer sehr viel leid. Wollte hier niemanden angreifen, verurteilen oder an den Pranger stellen.
Bin nur sooo traurig. Wenn ich schon so traurig bin, wie muss es dann erst den Betroffenen gehen. An alle mein tiefstes, von Herzen kommendes Beileid. Ihr habt so viel Kraft...
LG
Hallo,
über Dein 2. Posting muß ich jetzt schmunzeln. Ich hab bis vor 6 Jahren auch gedacht: Abtreibun, noch dazu so spät, um Gottes Willen wie kann man nur, aber dann wurde ich eines besseren belehrt und seit diesem Zeitpunkt machen mich solche Artikel wütend.
Natürlich gibt es solche Fälle, aber das ist doch nicht die Regel.
Stell Dir vor Du gehst normal wie alle 4 Wochen zum FA. Irgendwo schön im 4. Monat, hoffst drauf schon richtig was zu erkennen. Dann fängt die Ärztin an zu Schallen und zu schallen und zu schallen, die Zeit vergeht, sie sagt kein Wort, das Gesicht wird immer ernster. Langsam aber sicher zerdrücken Dein Mann und Du Euch gegenseitig die Hände vor Nervosität. Dann, nach einer gefühlten Ewigkeit, bittet Sie Dich, das Du Dich wieder anziehen sollst und zu Ihr ins Besprechungszimmer kommen sollst. Dort wird Dir dann erklärt, Sie hat einen befreundeten Arzt in der Klinik, der dort Oberarzt der Gyn ist, ob wir dort hinfahren könnten. Sie hat schon mit ihm telefoniert. Auf die Frage, was denn eigentlich los ist, ich hab das Herz doch schlagen sehen und das Kind hat sich bewegt, erklärt man Dir nur, es ist nur zur Sicherheit, wahrscheinlich ist nichts, aber die Klinik hat einfach bessere Geräte. Ihr fahrt dort also hin, werdet auch sofort drangenommen und es geht wieder los. Es wird geschallt und geschallt, der leitende Oberarzt wird gerufen und es wird weitergeschallt. Nach einer Ewigkeit ziehst Du Dich wieder an und wirst wieder in das Besprechungszimmer gebeten. Dort erfährst Du, daß Dein Kind keine Schädeldecke hat. Eine sehr starke Form der Spina bifida. Das Großhirn liegt offen und wird durch das Fruchtwasser zersetzt. Das Kind lebt - noch. Keiner weiß wie lange. Es kann im Bauch sterben, es kann bei der Geburt sterben, es kann kurz nach der Geburt sterben, aber eines ist sicher - das Kind WIRD sterben.
Genau das habe ich vor fast 6 Jahren erlebt. Wir haben uns zum Abbruch entschieden. Mein Mann und ich hätten es nicht verkraftet. Immer das Wissen, daß das Kind stirbt. Die Gefahren, die mit einem evtl. unbemerkten Tod im Bauch für mich vorhanden waren und zu Hause ein 1,5 Jahr altes Mädchen, das sieht wie der Mama ihr Bauch wächst, nur um dann eine tote Schwester zu haben.
Was ist das jetzt? Eine Abtreibung? Selbstschutz? Mord? Für uns war es die einzig sinnvolle Entscheidung. Auch wenn ich einige Menschen kennen gelernt habe, die "sowas" NIE machen würden oder so wie meine Schwiegermutter, die mir glatt Kindesmord vorgeschmissen hat.
Es war für uns eine sehr schwere Zeit, die nicht leichter wurde als ich 2 Monate später ungewollt (bzw. nicht ungewollt, aber trotz ärztlichem Verbot) wieder schwanger war und noch immer nicht klar war, warum unser Stern so eine massive Fehlbildung hatte. Passiert es wieder, ist das Baby gesund, ist es irgendwie doch behindert usw.?
Das Ganze ist jetzt wie gesagt fast 6 Jahre her. Mein Sohn wird heute in 2 Wochen 5 Jahre alt und ist kerngesund.
Ich kann mittlerweile problemlos über diese Zeit sprechen und verstehe auch, wenn jemand solche Artikel liest und ganz entsetzt drüber ist. Bin ich auch - wenn eine Abtreibung "fehlschlägt" dann soll sich gefälligst auch sofort um das Kind gekümmert werden. Ich wollte Dir einfach nur mal Zeigen (so wie eine Vorschreiberin ja auch schon) daß es halt nicht immer so ist.
Ich hoffe ich hab Dich mit meinem ewig langen Posting jetzt nicht gelangweilt, aber ich mußte das jetzt einfach mal loswerden. Sorry.
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende,
Juliane
Huhu,
du hast mich natürlich nicht gelangweilt . Nur kurz zur Erklärung: Ich habe den obigen Bericht gelesen und es erstmal auf Babys/Kinder bezogen, die lebensfähig wären (wie z.B. mit Down-Syndrom, diese Kinder sind ja richtige Sonnenscheine), an Babys, die gar nicht überlebensfähig wären, habe ich nicht gedacht. Sowas sehe ich natürlich nicht als Mord, sondern eher als Sterbehilfe (bitte nicht falsch verstehen). Ich verurteile hier wirklich niemanden, mir war vorher nur nicht bewußt, dass es hier Ärzte gibt, die ein Kind abtreiben, was vllt. eine Behinderung hat, mit dieser aber LEBEN könnte. Ob die Mutter es nun behält, sei dahingestellt. An solche traurigen Schicksale wie Eure habe ich nicht gedacht . Natürlich habt ihr Eure Entscheidung richtig getroffen.
Deine Geschichte macht mich traurig und auch dir gehört mein vollstes Mitleid. Ich wünsche Euch für die Zukunft alles Gute und entschuldige mich nochmals, falls mein Beitrag dich verletzt haben sollte, denn das wollte ich nun wirklich nicht.
LG Melanie
Sehr schwieriges Thema....
Wenn ich drauf gehört hätte was die "Haltgötter in weiß" mir verkündeten als ich mit meinen Sohn schwanger war, würde er jetzt nicht kerzgesund mein Her jeden Tag aufs Neue erwärmen!!!
LG Melli-4
Der Bericht ist recht alt (1998).
So weit ich informiert bin, ist diese Praxis, wie auch im Bericht geschrieben, mit dem Setzen der Spritze ins Herz vorgeburtlich heute eher das Mittel zur Wahl.
Somit werden die Babys heute in fast allen der Fälle tot geboren.
Eine Bekannte von mir hat es in der 18. SSW machen lassen. Allerdings war der Fötus schwerst geschädigt. Es hätte die SS noch nicht mal komplett überlebt.
Ich bin absolut kein Befürworter von Abtreibungen behinderter Kinder, dennoch sollte man jedem seine Entscheidung lassen und sie respektieren. Die Elternpaare müssen ihr ganzes Leben mit dieser Entscheidung im Gewissen leben, egal, wie sie sie getroffen haben.
LG Janette
Hallo,
wäre ich wohl auch, hätte ich diesen Horror und Alptraum am eigenen Leib erfahren müssen.
Habe früher genauso gedacht.... Doch leider wurde mir die realität gezeigt....
Man soll nicht vorschnell urteilen bevor man nicht die Hintergründe kennt. Den so eine Entscheidung treffen zu müssen passiert nicht, weil man keine Lust auf ein behindertes Kind hat.
Überleg dir das vielleicht mal
Suse
Ich selbst bin zum Glück nie in der Situation gewesen, vor so einer Entscheidung zu stehen und hoffe, auch nie vor die Wahl gestellt zu werden: ich wüsste nicht, wie ich entscheiden soll.
Es ist ja toll, dass all die Frauen hier so vehement gegen "behindertes Kind abtreiben" sprechen, aber ich bin mir sicher, dass man, wenn man selbst in der Situation ist, nicht so locker flockig sagt "natürlich bekomme ich das Kind, auch wenn es behindert ist". Genauso wenig werden diejenigen, die sich gegen das Kind entscheiden, dies "mal eben" getan haben. Ich finde, hier nehmen sich Damen ein Recht zu urteilen raus, das niemandem zusteht -- denn die Frauen und Familien, die sich entscheiden müssen, werden dies nicht mit einer Münze und "Kopf oder Zahl" tun sondern es sich sehr gut überlegt haben.