Mein Großvater ist verstorben, nach langem Leidensweg.
Meine dumme und ignorante Schwester hielt es nicht für nötig zur trauerfeier oder zur Urnenbeisetzung zu kommen! Klar, er war kein guter Opa, um ehrlich zu sein war er ein gemeiner alter Mann der erst im Todeskampf "vernünftig" wurde.
Aber es hätte meiner Oma und meinem Vater viel bedeutet wenn sie da gewäsen wäre.
Sie waren tief verletzt weil es Madamme zu stressig war diese 150 km anzufahren.
Ich war mit Baby da und kam am selben Tag wieder zurück und habe knappe 400km!
Ich habe meinen Vater und meine Oma gesehen wie sie fragten ob meine Schwester kommt und sie dann nicht kam.... man hat richtig gesehen wie traurig sie waren.
Ich bin sehr verärgert und tief enttäuscht. Ich kann nicht mal mehr mit meiner Schwester normal reden ohne ihr Vorwürfe zu machen (in Gedanken) - Wir haben uns einfach nichts mehr zu sagen, alles was wir reden ist meist kurze Sätze die keine weitere Diskussion zulassen...
Warum kann ich ihr das nicht verzeihen?!
Sie hatte Zeit und sie hat die Mittel. Sie hätte da sein sollen!!!! Es war nur zu stressig Auto zu fahren (laut ihrer Aussage) diese 150 km....
Was soll ich machen? So kann es ja nicht weiter gehen, sie ist doch meine Schwester!
Ich kann ihr nicht verzeihen!
Meinst Du diesen Beitrag wirklich ernst? Oder willst Du uns provozieren? Verstehe ich nicht... .
Du nennst Deine Schwester "ignorant" und "dumm", weil sie nicht zur Trauerfeier eines "gemeinen alten Mannes" kommen wollte? Ihr scheint ja eine schrecklich nette Familie zu sein. Du fragst, warum Du ihr ihr Verhalten nicht verzeihen kannst? Tja, das fragen sich hier wahrscheinlich so einige. Da würde ich an Deiner Stelle wirklich mal ernsthaft drüber nachdenken - vielleicht würde Euch eine Familientherapie helfen - wenn ihr tatsächlich daran interessiert seid, Eure Verhältnis zueinander zu verbessern. Grundsätzlich finde ich, daß man aus seinem Herzen keine Mördergrube machen muß: oder findest Du, daß der Tod einen Menschen automatisch heiligt? Schlimm für Deinen Vater und für Deine Großmutter, sicherlich - aber rein vom ersten Eindruck her kann ich Deine Schester vollkommen verstehen. Ohne selbstverständlich alle Hintergründe zu kennen. Redet miteinander, seid offen und tolerant Euren Gefühlen gegenüber - anders werdet ihr Euch nicht annähern können.
babs
Deine Schwester war ehrlich und sich selber treu.
Ihr einziges "Vergehen" sie stand ihrer Oma und ihrem Vater nicht bei.
Jetzt kann ich nur spekulieren..
Vielleicht ging deine Schwester davon aus, dass genügend Leute da sein werden die den beiden beistehen werden.
Was müßtest du deiner Schwester genaugenommen verzeihen?
Das sie deinen Erwartungen nicht entsprochen hat?
Deine Oma und dein Vater können enttäuscht sein , dass deine Schwester ihnen nicht zur Seite stand. Aber es ist eine Sache zwischen den dreien.
Ich finde es immer wieder zum übelwerden, wie Familienmitglieder das "Vergehen" an anderen Familienmitgliedern als Grundlage für Streit, Kontaktverringerung oder -abbruch nehmen...
Ich werde es nie verstehen...
Du hast völlig recht, sie ist deine Schwester und ich denke du liebst sie nicht ausschließlich für ihre Bereitschaft für die Familie dazusein.
Alles was du an ihr liebst und schätzt ist doch immer noch gegeben.
Tue dir den Gefallen und trage nicht die evt gegebene Enttäuschung anderer.
Karna
Ich würde es sehr viel eher "dumm und ignorant" finden, auf der Beerdigung eines Widerlings herumzuheucheln, nur weil andere das gerne so hätten.
Mein Opa war ähnlich... ich hatte ihn glaube ich nie mit "Opa" angesprochen. Als er starb, war ich noch ein Teenie und bei der Beerdigung hatte ich Gedanken wie: was mach ich eigentlich hier? der wollte doch eh nie was von mir wissen.
Ich kann Deine Schwester gut verstehen. Vielleicht hat sie von eurem Vater und der Oma zu Lebzeiten des Opas auch erwartet, dass sie dafür sorgen, daß sich das Verhältnis bessert?!?...
Sie war einfach nur ehrlich und ich glaube sie hat die Entscheidung NICHT zu kommen, nicht von der Anfahrt abhängig gemacht, das hat sie euch nur als Grund genannt. Ich denke, wenn Du sie aufrichtig fragen würdest, würde sie Dir bestimmt den richtigen Grund nennen.
Hallo,
ich sehe das etwas anders als die meisten hier. Auch wenn deine Schwester nichts für euren Opa übrig hatte.
Vielleicht hat sie ja was für euren Vater und deine Oma übrig.
Ich wäre an ihrer Stelle doch gekommen, nicht um um den Op zu trauern, sondern um der Oma und dem Vater eine Stütze zu sein.
LG
SAkirafer
Genau darum ging es mir ja auch.
Ich war bei meinem Opa am Sterbebett mit meiner Kleinen, er hat sich so sehr gefreut uns nochmal zu sehen (und mein Anfahrtsweg war groß) Aber ich sah das als selbstverständlich. Ich kann auch meine Schwester verstehen, dass sie nicht kam als er noch lebte, da bin ich auch gar nicht sauer, das ist ihre Sache.
Aber eben für meinen Vater und meine Oma hätte sie kommen können. Es waren dazu ja auch 2 Termine, erst Trauerfeier mit Sarg und dann die Urnenbeisetzung. Das Zweite dauerte nur 15 Minuten....
Danke für deine Antwort!
btw-wenn sie tatsächlich so aufrecht und sich selbst treu ist, wie hier mancher denkt, weshalb sagt sie dann nicht offen, warum sie nicht kommen möchte?
Dann ürde sie vielleicht eher bei Oma, Papa und Schwester auf Verständnis stoßen als durch fadenscheinige Ausreden.
Wenn einer meinder Geschwister einen Fahrtweg von 150km vorschiebt, wäre ich auch sauer. wenn er oder sie mir aber sagt, dass sie den verstorbenen absolut nicht mochte oä, verstehe ich es und hege keinen Groll
beerdigungen sind eine serh tiefgreifend emotionale sache. ich war leider auf zu vielen und habe im verlauf dieser meine meinung zur teilnahme geändert.
wenn jemand sich nicht emotional in der lage fühlt einer beerdigung beizuwohnen, dann sollte er dies dürfen ohne sich dafür rechtfertigen zu müssen.
woher weißt du, dass es wirklich die distanz war, die sie zurückgehalten hat?
lg
Solange nichts Gravierendes gegenüber deiner Schwester vorgefallen ist sollte der Wunsch des Vaters Grund genug sein zur Beerdigung zu fahren.
Die Begründung 150 km Fahrt seien zuviel Streß ist kann kein verständiger Mensch als Begründung geltend lassen.
Das hat aber auch etwas mit der Einstellung zu tun was man für andere macht einfach um denen einen Wunsch zu erfüllen.
Wie sich hier viel über den Wunsch des Vaters hinwegsetzen ohne zu Hinterfragen ob das wirklich angebracht ist finde ich bedauernswert.
M.E. müsste schon erhebliche Vorgefallen sein um seinem eigenen Vater die kalte Schulter zu zeigen.
Dem Opa ist die Beerdigung doch piepegal.
Andererseits reagierst Du trotzdem über. Das ist letztlich eine Sache zwischen Deinem Vater und Deiner Schwester.