Angst, dass mein Mann stirbt...

Hallo,

wahrscheinlich ist das nicht das richtige Forum, aber ich wusste nicht wohin damit.
Mein Mann hatte vor 22 Monaten (mit 34 Jahren) einen Herzinfarkt. Bei Untersuchungen wurde festgestellt, dass er schon zahlreiche alte Infarkte hatte, die er aber nicht bemerkt hat. Er hat in einer OP drei Bypässe bekommen und nach dieser OP durfte ich ihn sofort sehen, nachedem er von der Herz-Lungenmaschine kam. Das war so schlimm. Er sah mehr tot als lebendig aus. Er war außer im Gesicht voll mit diesem orangenen OP-Desinfektionszeug und sein ganzes Bein war aufgeschnitten, weil sie da die Bypässe entnommen haben. Von seiner Brust ganz zu schweigen... Nach der OP hat er sich ganz schnell wieder erholt und sechs Monate später ging es ihm besser als je zuvor, ABER ich habe ständig Angst, dass ihm wieder etwas passiert. Er hat vor dem Infarkt geraucht und 70-80 Std./Woche gearbeitet. Das hat sich geändert. Er raucht nicht mehr und arbeitet auch weniger, aber trotzdem muss ich ständig dran denken, wie das wohl mal ohne ihn sein wird. Bei ihm in der Familie sind alle Männer vor dem 50. Geburtstag an einem Infarkt gestorben. Das weiß ich zwar schon von Anfang an, aber habe es immer verdrängt. Mittlerweile macht mich dieses Wissen wahnsinnig und ich muss immer daran denken, wie es wohl mal ohne ihn sein wird und dass ich dann mit den Kindern alleine bin und sie ohne Vater aufwachsen. Wie werde ich das los? Hat Jemand was ähnliches erlebt und wie seid Ihr damit umgegangen? Heute geht es ihm übrigens super und er geht auch zu allen nötigen Untersuchungen und alle Werte sind gut, aber alleine das Wissen, dass die Bypässe nach 10-15 Jahren erneuert werden müssen und er dann wieder diese OP kriegt ist ganz schlimm für mich.

LG
Saskia

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Liebe Saskia!

Ich bin/war in einer ähnlichen Situation wie du, und mir half immer der Gedanke, mich in der derzeit gesunden Zeit lieber an JEDER Minute zusammen zu freuen und sie zu geniessen.

Du hast 2 Möglichkeiten, an der wohl vererblichen Herzschwäche kannst du nix ändern.
Entweder du lebst die euch bleibenden Jahre in ständiger Angst, oder du geniesst die Zeit aus vollen Zügen.

KEINER weiss, wie lange dein Mann lebt, und das geht absolut JEDEM Menschen so, alle unsere Leben sind endlich, also gräm dich nicht und mach dich nicht verrückt, du hast es nicht in der Hand.

LIebe Grüße und kopf hoch
Ihr habt noch so viele wunderbare Momente vor euch!!!
Nicole

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Hallo Ronja,

erstmal #liebdrueck.

Habt ihr denn gesagt bekommen, daß es nochmal schnell passieren könnte?

Generell ist es ja so, daß man an einem Herzinfarkt sterben kann, aber viele eben nicht, weil es rechtzeitig erkannt wird.

Hier mal 2 Fälle aus meiner Umgebung:

Mein Dad. Hatte schon früh Herzinfarkte. Bekam irgendwann nen Herzschrittmacher, dieser wurde niedrig eingestellt. Herz war noch stark genug. Irgendwann nach Jahren!!!! zur Kontrolle gegangen: Ein Wunder, daß er nicht schon umgekippt ist. Batterien waren stark.

Irgendwann erlebte ich nachts bei ihm einen Infarkt, meine Ma rief mich aus dem Bett. Er war in Unterwäsche rausgelaufen, japste nach Luft.

Klinik, Untersuchung etc. Ergebnis: Bypass legen, sonst wirds schlimmer. Papa wollte nicht. Weigerte sich.

Rauchte weniger, war soweit fit. Dann kamen Probs mit der Lunge. Da das Herz unregelmässig schlug, sammelte der Körper Wasser in der Lunge. Das kam dann häufiger vor.

Letztendlich ist er mit 80 gestorben, war einige Tage vorher noch fit, war mit Auto einkaufen, Papierkram erledigt usw.

Nach einem Krankenhausaufenthalt auf der Intensivstatation teilten mir die Ärzte mit, daß sie ihn aufgaben. Er wurde ins Koma gelegt und wachte von allein nicht auf.

3 Tage später besuchte ich ihn, wollte mich verabschieden, ihn gehen lassen. Bett war leer: Er war aufgewacht, erinnerte sich an nichts, konnte später entlassen werden. Unser Steh-auf-Männchen......

2. Fall:

Mein Kollege: Anfang 50. Durch eine Untersuchung kam raus, er hatte viele kleine Herzinfarkte. Bekam 4 Bypässe. Nun ist er wieder fit. Jappelt nach der Arbeit. Macht jetzt Sport, arbeitet demnächst wieder, raucht nicht mehr. Die Ärzte haben angemahnt, regelmässige Untersuchungen zu machen, dann ist alles hübsch....

Versuch das Leben mit deinem mann zu genießen, macht euch schlau, was auf ihn zukommen kann. Genießt eure Zweisamkeit, so wie es geht.

#herzlich

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Hallo,
mein Opa hatte auch schon sehr früh (da war meine Mama noch ein Kind) mehrere Herzinfakte nacheinander, er hatte auch zu viel geraucht, Bier getrunken und sehr viel gearbeitet.

Er hat danach sein Leben geändert und hat noch lange gelebt, leider ist er dann mit Mitte 70 an Krebs gestorben, aber das kann ja immer passieren und ist von der Herzerkrankung unabhängig. In seiner Familie sind auch alle Männer früh an herzerkrankungen gestorben, aber er war regelmäßig bei Kontrollen und hat Medikamente genommen. Somit konnte er selbst mich und meinen Bruder bis ins erwachsene Alter erleben.

Viel Glück.

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Hallo
Erstmal kann ich Deine Sorge schon verstehen,aber denk immer daran,die Medizin ist heute so weit,was spricht dagegen,dass dein Mann die Familientradition bricht und Uralt wird,wenn er von nun an gesund lebt und alle Vorsorge/Kontrolltermine wahr nimmt? Eine Garantie auf ein langes Leben gibt es ja leider bei niemanden,aber ich glaube schon,dass man so einiges auch beeinflussen kann durch die Medizin und die persönliche Einstellung.
Klar ist es blöd,dass die Bypässe in einigen Jahren erneuert werden müssen und jede OP birgt natürlich auch ein Risiko,aber ich würde versuchen,das jetzt zu genießen.
Hinter euch liegt eine schwere Zeit und Du hast das offensichtlich noch nicht verarbeitet.Has Du dir schon einmal überlegt,professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen?Es gibt da ja verschiedene Möglichkeiten.Entweder Du suchst einen Psychiater oder Psychotherapeuten auf oder schliesst Dich einer Selbsthilfegruppe an,da kannst Du dich mit anderen betroffenen austauschen. Ich würde mich einfach mal informieren,was es bei euch in der Nähe so für Möglichkeiten gibt.
Wie geht denn dein Mann mit der ganzen Situation um?Ich meine,so eine Erkrankung ist ja nicht nur für die ANgehörigen sondern auch für die betroffenen eine enorme psychische Belastung.
Ich wünsche euch alles Gute.
Lg Matti ;-)

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Hallo,

dein Beitrag ist nun etwas länger her, hab ihn erst heute gesehen und musste sofort an mich denken.
Mein Mann hatte vor 2 1/2 Jahren auch einen schweren Herzinfarkt. Musste fast eine Stunde wiederbelebt werden, lag dann 2 Tage im Koma. Ihm geht es jetzt eigentlich besser als in der Zeit davor ( zuviel Arbeit). Nach einem halben Jahr fingen bei mir merkwürdige Symptome an, Herzrasen, das Gefühl sofort in ein Krankenhaus zu müssen sonst umzukippen usw. Heute weis ich das das Panikattacken sind und kann mich meistens selbst beruhigen. Aber immer wieder überfällt mich eine Angst meinen Mann tot vorzufinden, oder ich hab auch Angst ihn mit den Kindern allein zulassen, es könnte ja was passieren und das würde die kleinen Herzen brechen (ich komm ja mit der damaligen Situation auch nicht klar) oder das er Morgens nicht mehr aufwacht usw. Nach dem ich dann gedanklich alle dann notwendigen Schritte durchgehe versuche ich mir dann einzureden das der Tod was ganz natürliches ist und es jeden zur jeder Zeit treffen kann (ganz nüchtern betrachtet).

Um gegen diese " Panik" anzukommen versuche ich jetzt Akkupunktur und dann eine Therapie.
Wie kommst du damit jetzt zurecht? Ich wünsch dir zur Ruhe zukommen und das Leben zu genießen.
Liebe Grüße
:-D