Gedanken, Erinnerungen !!!
Jeden Abend liege ich in unserem Bett und weine, alleine, alleine weinen.
Ich denke an meinen Vater (verstorben im Sept. 2011) und an meine Mutter (verstorben im Dezember 2011).
Es ist so schrecklich, jemanden zu verlieren, den man liebt.
Meinen Vater habe ich gesehen, da war er schon tot. Plötzlicher Herztod. Er lag so friedlich da, als würde er nur schlafen.
Ich war die erste, die ihn gesehen hat, meine Schwester kam kurz nach mir, ist weinend zusammen gebrochen.
Ich konnte erst zwei Tage später weinen. Ich musste doch stark sein, nein, ich konnte nicht weinen, ich hab das ganze gar nicht richtig realisiert. Ich musste meine Brüder anrufen und ihnen sagen, was geschehen ist. Mein großer Bruder hat am Telefon gleich losgeweint und gesagt, wir kommen. Mein kleinerer Bruder wollte gerade am Flughafen einchecken um in den Urlaub zu fliegen, er fragte mich: Was soll ich denn jetzt machen? Tue was du für richtig hälst, habe ich gesagt. Er ist geflogen. Kam aber zwei Tage später wieder zurück und hat sich noch von ihm verabschieden können. Er hat es genauso wenig realisiert, wie ich.
Meine Mutter hat 5 Tage im Krankenhaus gekämpft. (Gebärmutterkrebs im Endstadium, an Nierenversagen gestorben) Sie hat sich gequält, hatte Schmerzen, trotz Morphium. Meine Geschwister und ich waren alle da.
Das letzte Aufbäumen ihres Körpers, 10 minuten später hat sie aufgehört zu atmen. Es war still. Wie haben uns alle angeschaut und alle dasselbe gedacht: Sie hat es geschafft, sie hat keine Schmerzen mehr. Tränen kamen keine mehr, sind die Tage vorher schon so viele geflossen. Meine Geschwister gingen rauchen. Ich war alleine mit ihr. Ich habe ihre Hand genommen, sie war noch warm, habe mit ihr erzählt und habe geweint, alleine.
Diese Bilder kann man nicht vergessen.
Viele fragen mich: Wie gehts dir? Gut gehts mir, sage ich.
Soll ich anderen sagen, das ich jeden Abend weine? Nein, ich weine alleine.
Das Wissen, das es in der Zukunft wieder geschehen wird, Menschen zu verlieren, die man liebt, lässt mir wieder die Tränen in die Augen steigen. Ich weine, alleine.
Jeden Abend liege ich im Bett und weine, alleine, alleine weinen, aber stop, ich bin ja gar nicht alleine, meine Kinder liegen neben mir in ihren Bettchen, mein Mann ist nebenan im Zimmer und schaut noch Fern und trotzdem bin ich alleine, alleine, ich weine alleine.
Die Zeit des Weinens wird vergehen, doch die Erinnerungen bleiben.
Danke fürs Lesen und Sorry, für das wirre Schreiben, wollte jetzt einfach mal meine Gedanken loswerden. (Der ganze Leidensweg meiner Eltern, könnt ihr hier lesen http://www.urbia.de/forum/18-trauer-trost/3445082-meine-eltern-2-in-einem-jahr/21912632)
Mareesha
Alleine weinen !!!
Liebe Mareesha,
mir fehlen die Worte
LG Vanessa
hallo,
die eltern zu verlieren erschüttert so ziemlich jeden menschen in seinen grundfesten. man kann sich schwer eine welt ohne seine eltern darin vorstellen. und das wird sicher auch noch eine weile brauchen,. bis du das ganze realisiert udn annähernd verarbeitet hast. ich denke diese zwei doppelten schicksale deiner eltern haben dich tief getroffen und schockiert. wenn du also das gefühl hast damit nicht alleine klar zu kommen, solltest du an professionelle hilfe denken. dafür muss man sich nicht schämen. sich hilfe zu suchen ist weitaus vernünftioger als ewig still zu leiden und das eigene leben nicht mehr genießen zu können. und
behalt das einfach mal im hinterkopf.
zum weinen. wie gut ich dich verstehe. ich habe so überschlagen gesagt, mich etwa ein jahr lang in den schlaf geweint, als mein vater mit mitte dreißig starb und ich gerade 14 jahre alt. jeden abend. anfangs war ich für einige wochen soweit, dass es mir egal war, ob ich lebe oder sterbe. diese tiefe trauer hat alles überschattet. udn natürlich hat mich das ganze tief geprägt. gerade in einem so jungen alter. wenn man so etwas jung erlebt, dann hat man fürs leben einen stempel aufgedrückt bekommen. die angst, geliebte menschen zu verlieren geht nie wieder weg. aber man lernt damit umzugehen. man hat in den abgrund geschaut und weiß jetzt bescheid.
aber das weinen hat irgendwann nachgelassen, die freude am leben kam wieder. und wenn es bei dir soweit ist, dann lass sie auch zu. lass dein leben nicht von der angst beherrschen. kontrolliere die angst. wenn du das alleine nicht hinkriegst, hol dir hilfe, wie ich schon schrieb.
alles liebe!
mir fehlen die Worte
Hallo, du ,
Gut gehts, was soll man sonst sagen?
Das kenne ich.
Ich sage auch immer gut, obwohl ich am Ende bin und nur noch Schmerzen empfinde.
Ich würde dir jetzt so gern sagen: Kopf hoch, du schaffst das! Und das wirst du auch! Hol dir Hilfe, von deinem Mann, von anderen Vertrauten oder Professionellen, erfreue dich am Lachen und der Lebendigkeit deiner Kids!
Es wird sicher irgendwann leichter, ganz bestimmt! Bald kommt der Frühling, vielleicht gibt der etwas mehr Hoffnung...
Sei ganz lieb gegrüßt
Anne mit Jonathan (4 Jahre, 7 Monate) fest an der Hand und Tamira, 9 Tage alt