Mittwoch vor 3 Wochen verstarb mein Papa ganz unerwartet. In knapp einer Woche ist die Bestattung (Urne) und ich habe solche Angst davor. Der Gedanke, ihn zu bestatten ist so unerträglich, ich weiß nicht wie ich diesen Vormittag überstehen kann.
Bitte, hat jemand einen Rat für mich? Wie schafft man es seinen Papa bei diesem letzten Weg zu begleiten? Meine Mama braucht mich an diesem Tag, meine Schwestern auch...klar! Ich MUSS hin, aber der Gedanke daran ist so unerträglich. Er wollte immer schon auf die grüne Wiese......es gibt also keine Grabstelle sondern Grasnarbe ab, Loch gebuddelt, Urne rein, Grasnarbe rauf und weg ist er....einfach weg! Er ist dann nicht mehr da, nie wieder......
Tagsüber schaff ich es momentan, allein schon wegen der Kinder, aber in mir drin kämpf ich mich um Stunde und Stunde um stark zu sein.
Umso näher der Termin der Bestattung rückt desto schlechter fühle ich mich.
Meine letzte Erinnerung an ihn ist, wie er sich von mir liebevoll verabschiedet (meine Eltern waren eine Woche zu Besuch 700 km weit weg wohnen sie), mich in den Arm nimmt und drückt........er hat mich gedrückt, so liebevoll.......und nun ist er weg! Er kann mich niemehr drücken, nicht mehr mit mir telefonieren........ich halte diesen Gedanken kaum aus..........
Wie schafft man es ohne zusammenzubrechen seinen Papa zur letzten Ruhe zu begleiten?
Ich wünschte dieser Vormittag wäre schon vorbei.......ich wünschte, mein Papa wäre bei mir.....
Papa, ich vermisse Dich so sehr......
Mona
Ende nächster Woche Bestattung....hab solche Angst
Hi,
du hast vor wenigen Wochen deinen Vater verloren und es würde niemanden wundern, wenn du bei der Beerdigung zusammenbrichst. Deine Angst kann ich verstehen und kenne sie sehr gut.
Aber egal was du dir vornimmst....du wirst eh zusammenbrechen....wann auch immer. Und warum auch nicht??
alles Gute
salat
Hallo Mona,
egal wie Du reagierst, es ist menschlich.
Hast Du jemand der Dich stützt?
Wir hatten als Geschwister jemanden an unserer Seite und haben Paps in die Mitte genommen und unseren Tränen freien Lauf gelassen.
LG Mimi die ihre Mama auch so unsäglich vermisst, das es immer noch weh tut
Erstmal möcht ich dir sagen, wie leid mir dein Verlust tut.
Kann mir sehr gut vorstellen, wie gross deine Angst ist. Heute vor zwei Jahren ist meine Mutter nach schwerer Krankheit verstorben. Ich hatte riesen Angst vor der Beerdigung, schon auf dem Parkplatz habe ich geheult wie ein Schlosshund und so ging es auch mehr oder weniger weiter. Nimm dir die Zeit um Abschied zu nehmen und zu trauern, das ist sehr wichtig! Versuch an schöne Zeiten zu denken. Ganz bestimmt werden deine Mutter, deine Schwester und Du euch gegenseitig Kraft geben. Auch Freunde und Bekannte...
Wünsche dir ganz viel Kraft und Zuversicht für die kommende Zeit.
Alles Liebe
asteria
Liebe Mona,
Du wirst das schaffen. Dein Körper und auch Deine Seele brauchen diesen Akt der Verabschiedung.
Die Beerdigung ist ganz wichtig für die Trauerbewältigung. Weil Du in dem Moment, wo die Urne eingeerdet wird, Abschied nehmen musst.
In ganz vielen Kulturen wird die Beerdigungszeremonie mit viel Wehklagen abgehalten. Und das ist auch gut so - warum sollte man seinen Schmerz nicht ausleben dürfen? Du brauchst Dich für nichts schämen und alle werden Dich verstehen.
Alles Liebe für Dich.
minimöller
Hallo Mona,
Du wirst das schaffen, da bin ich mir sicher.
Ich habe es auch geschafft und wusste vorher nicht wie. Mein Papa war (und ist jetzt ja auch noch) 400km weit weg. Es war auch eine Urnenbestattung. Ich vermisse ihn auch unsagbar, im November habe ich ihn schon ein Jahr nicht mehr. Es kommt mir vor wie gestern.
Also: sei einfach wie Du bist, weine wenn Du möchtest und begleite deinen Vater auf dem Weg, damit er Ruhe findet. Und Du weisst ja wo er ist.
Alles Gute für Dich
Tina
Hallo
Ich verstehe sehr gut, wie du dich fühlst...
Mein Papa starb letztes Jahr nach langer, schwerer Krankheit, aber doch sehr plötzlich und überraschend...
Vor der Beerdigung graute es mir auch, mir war total schlecht, schon Tage vorher... Ich hatte vor dem Tag furchtbare Angst und ich kann hinterher nicht genau sagen, was genau mich diesen Tag wirklich so gut überstehen ließ... Vielleicht war es der Beistand meiner Familie, wir halten immer sehr zusammen und auch der Tag ließ uns sehr nahe zusammenrücken... Vielleicht waren es meine Freunde, die sich ebenfalls von meinem Papa verabschieden wollten und mir damit starken Halt gaben... Vielleicht waren es die Kinder, unser Sohn hat vor dem Bild meines Papas getanzt, bevor die Trauerfeier losging, das war seine Art, Abschied vom Opa zu nehmen... Vielleicht war es die Trauerfeier an sich, die meinem Papa so würdig war... Vielleicht war es die "Trauermusik", es wurde "Something stupid" von Frank Sinatra, "In the mood" von Glenn Miller und "Thank you for the music" von Abba (alles von uns ausgesucht, da genau das mein Papa war) gespielt... Vielleicht war es aber auch der Redner, der von meinem Papa geredet hat als wäre er sein bester Freund, dabei kannte er ihn gar nicht... Vielleicht war es einfach auch eine Mischung aus allem zusammen...
Wir haben das Leben meines Papas Revue passieren lassen, wir konnten zwischendurch lachen, es war jedoch niemand böse, wenn wir das nicht konnten, wir waren keinen Moment mit unserer Trauer alleine und wir wurden von allen Seiten wunderbar begleitet... Irgendwie war es im Nachhinein einfach schön, wie schon gesagt, es war meinem Papa würdig... Er hätte es genau so haben wollen... Vielleicht war es auch dieses Wissen, was es erträglich machte...
Ich habe leider keine Tipps, wie man sich auf sowas vorbereiten kann... Man kann es nicht, denke ich... Man kann nur versuchen, denjenigen so zu verabschieden, wie er es sich gewünscht hätte... Meine Mutter sagte früher mal bei einer Beerdigung (die meiner Oma, die erste, die ich bewusst miterlebt habe) "Wenn du nicht mehr kannst, zähl einfach, zähl Kerzen, zähl Blumen, lenk dich ab!", aber ganz ehrlich, das war bei meinem Papa nicht nötig, weil ich einfach nicht das Gefühl hatte, während der Trauerfeier zusammenbrechen zu müssen... Vorher war es ein schreckliches Gefühl, aber es ging, irgendwie...
LG
Mein Vater starb auch. Damals nahm er sich auf grauenvolle Weise das Leben. Auch er wollte auf eine grüne Wiese.
Mach dir um diesen Tagen nicht so ein Kopf. Du musst für niemanden stark sein! Du darfst weinen, laut heulen, auch zusammenbrechen. Es gehört einfach dazu.
Du glaubst gar nicht wie sehr ich geweint habe. Noch nie hatte ich so einen heulkrampf. Aber es hat niemanden interessiert, denn allen ging es wie mir.
Tröstet euch gegenseitig. Sicherlich wird man sich weinend in den Armen liegen. Und das ist allemale besser als seine Trauer zu unterdrücken.
Alles andere kommt mit der Zeit. Mein Vater ist jetzt 5 Jahre tod. Ich habe gelernt damit zu leben. Das Leben geht weiter-es muss weitergehen.
Aber es gibt kein Tag an dem ich nicht an ihn denke oder ihn nicht vermisse. Das wird bleiben. Man nimmt die Erinnerungen mit. Vergiss nicht: er lebt in dir und deinen Kindern, sowie deinen Geschwistern. Du wirst merken das Charakterzüge dir auffallen, bei deinen Verwannten. Charakterzüge, auch Gesichtszüge, Gestiken, Mimiken usw. , die genau so sind wie bei deinem Vater! Das ist ein schönes Gefühl, denn irgendwie ist er ja dadurch noch da.
Alles Liebe und Gute!
Hey Du..
mein Vater starb am 18.08.2011..als Samstag vor einem Jahr. Er wurde im Wald bestattet und wir hatte eine wundervolle Trauerfeier am zentralen Punkt im Wald.. Auf einmal kam unser Bestatter und sagte... Hey..nimm die Urne..und verabschiede Dich..Du bist heute unser Urnenträger..ich dachte ich bekomme keine Luft mehr... der Gedanke..ihn durch den Wald zu tragen..ich dachte ich breche zusammen..
Er lies kein Nein gelten..nahm die Urne und drückte sie mir in die Arme.. und weisst Du was? ich hab die Urne meines Papas feste an mich gedrückt und bin mit dem Förster nebenmir bis zum Baum (ca 10 minuten)..ich hab die Zeit genutzt mich intensiv zu verabschieden..hab ihm gesagt wie sehr ich ihn liebe und vermisse und hab ihm..wie unser Bestatter sagte..auf seinem letzten Gang begleitet und ihm die letzte Ehre erwiesen..! Es war genau die richtige Entscheidung. Selbst an diesem Tag...war es das beste!
Hab Mut.. Du änderst nichts mehr an seinem Tod..aber der letzte Gang.. der ist wichtig..!
Ichhatte vor diesem tag auch so angst. Aber es ging, ich fuehlte ihn nicht in dieser friedhofshalle, wo der gottesdienst abgehalten wurde. Dort war er nicht. Das half mir etwas.
Die urne beiuns wurde seebestattet spaeter. Ich haette ihn lieber ei uns begraben, damit ich eine stelle habe, zu der ich gehen haette koennen, wo wir eine kiste haetten stellen koennen, so dass meine kinder haetten briefe an opa schreiben koennen....du musst an diesem tag fuer niemanden stark sein, auch du darfst trauern!
Denke daran, das du spaeter immer wieder an mdie stwlle gehen kannst und mit ihm ueber dinge reden kannst, das hilft.
Ich wuensche dir teotzdem viel kraft
Conny
Deren papa nun schon seit einem jahr und 4 tagen totist
Ich wollte dir nur mein Beileid aussprechen und dir sagen, dass mir der plötzliche Tod deines Vaters sehr leid tut.
Ich kann mir vorstellen, wie furchtbar traurig du bist und wünsche dir und deiner Familie viel Kraft.
Gruss
agostea