Hallo ihr Lieben !
Meine Oma liegt seit einiger Zeit in einem Pflegeheim. Es ist aber abzusehen, dass es bald zu Ende geht. Der Krebs frisst sie auf und sie liegt nur noch und nimmt um sich herum nichts mehr wahr.
Die Familie beginnt nun zu überlegen, ob sie nicht in einem Hospiz besser aufgehoben wäre als in einem Pflegeheim wo das Personal chronisch unterbesetzt ist und sich nicht richtig um sie kümmern kann da die Zeit fehlt.
Wer von Euch kann berichten ?
DANKE im voraus.
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Was genau möchtest du wissen???
Wenn ihr die Möglichkeit habt, eure Oma ins Hospiz zu geben, dann ich euch dazu nur ermuntern. Dann müsst ihr euch aber kümmern. Ruf die in Frage kommenden Hospize an, schildere deine Lage und greift zu, wenn sie einen Platz für Oma haben.
Ich habe sowohl in einem Altenpflegeheim als auch in einem Hospiz gearbeitet. Dazwischen liegen Welten. Man kann das gar nicht vergleichen. Mir jedenfalls fehlen für das Beschreiben der Unterschiede immer noch die Worte.
Gruß
Susanne
Na ja - derzeit ist es so, dass an jedem 2. Tag jemand von der Familie bei ihr im Pflegeheim vorbeischaut. Meistens um die Mittagszeit um sie zu füttern.
Das nächste Hospiz wäre allerdings Fahrzeit 45 Min. entfernt, was es den Angehörigen schon schwerer macht oft präsent zu sein.
Danke für Deine Einschätzung.
Meinst Du Hospiz-Plätze sind schwer zu bekommen? Ich glaub wir müssten uns erstmal genau informieren.
Gibt es spezielle "Voraussetzungen" die jemand erfüllen muss. D.h. zum Beispiel eine bestimmte Pflegestufe o.ä. ?
Guck dir das Hospiz an! Ich denke, der Unterschied zum Heim wird dir gleich auffallen.
Die Voraussetzung fürs Hospiz ist eine progredient verlaufende Erkrankung, die austherapiert ist und tödlich verlaufen wird. Das mit der Pflegestufe weiß ich ehrlich gesagt nicht, aber wir haben durchaus auch Leute, die nochmal nach Hause gehen (und dann irgendwann wiederkommen). Es gibt auch Leute, die sich am Anfang noch selber versorgen.
Aber eine Pflegestufe wird deine Oma ja haben, sonst wäre sie nicht im Heim.
Und ihr benötigt eine Art Attest vom Arzt, dass der Hospizaufenthalt berechtigt ist. Das ist in der Regel aber nicht das große Problem.
Im Hospiz ist IMMER jemand da. IMMER! Ich versorge pro Schicht 2-3 Patienten. Man hat Zeit, auch einfach mal nur am Bett zu sitzen. Niemand stirbt allein.
Außerdem gibt es Gästezimmer und/oder die Möglichkeit, ein zusätzliches Bett ins Zimmer zu stellen, so dass man auch über Nacht bleiben kann, wenn nötig oder gewünscht.
Ehrlich, die 45 Minuten Fahrtzeit würde ich ohne mit der Wimper zu zucken in Kauf nehmen.
Ich kenne nur die Krankenschwesternseite, aber ich kann dir sagen, dass ich den Wechsel vom Heim ins Hospiz als beinahe überwältigend erlebt habe. Da arbeiten ganz andere Manschen mit einer ganz anderen Einstellung zum Patienten. Die Stimmung ist eine ganz andere. Im Heim kamen kaum noch Angehörige, im Hospiz gehören sie einfach dazu und werden -wenn gewünscht- viel mehr mit eingebunden. Wenn das nicht gewünscht wird, dann übernehmen wir eben alle Aufgaben. Im Hospiz ist alles wertfrei. Jeder ist wie er ist. Selbst in den Pausen wird nicht "gehetzt". Weder über Patienten noch über Angehörige.
Ich habe lange auf einer Palliativstation gearbeitet, habe dann die Kinder bekommen und habe letztes Jahr für 6 Monate in diesem Pflegeheim gearbeitet. Das war ein echter Kulturschock. Ich war diesen Umgangston einfach nicht gewohnt und ich wollte und will nicht so sein. Im Hospiz treffe ich auf ganz viele Menschen, die diese Einstellung teilen. Irgendwie haben da alle Spaß an der Arbeit und nie ist was zu viel.
Die Patienten sind alle schlimm krank, aber die, die sich noch äußern können, sind mehr als dankbar dort sein zu dürfen. Meine Lieblingspatientin meint, es wäre die beste Entscheidung ihres Lebens gewesen, dorthin zu gehen. Endlich wäre Ruhe, auch im Kopf. Jetzt kann sie sich aufs Wesentliche konzentrieren.
Guck es dir an!
Gruß
Susanne
Hallo,
mein vati ist 2009 in einem Hospiz für immer eingeschlafen. Und der Opa von meinem Freund ist 2008 auf einer palliativstation für immer eingeschlafen. Beide hatten krebs im endstadium;(
Ich fand diese beiden Stationen abgesehen vom Tod sehr heimisch. Die Mitarbeiter hatten Zeit und waren immer zur Stelle. Wenn du einen platz bekommst schlag zu;)
Alles gute kathrin
vielen lieben Dank auch Dir für die Antwort
In meinem Wohnort ist ein Hospiz und bisher habe ich absolut nur Gutes darüber gehört.
Allerdings gibts eine lange Warteliste, sie haben nur 7 Plätze. Also wenn ihr das in Erwägung zieht, bald anmelden. Bei uns braucht man ein ärztl. Attest, dass die Lebenserwartung ca. bei 6 Monaten liegt (natürlich kann sich das immer etwas nach oben oder unten ändern !)
Die Versorgung ist überaus menschlich, liebevoll, mein Nachbar ist dort gestorben, er war erst 50. Auch Krebs. Als er mal nachts Grießpudding mit Obst essen mochte ( er mochte sonst kaum mehr was essen) da haben sie das für ihn gekocht.... Die Familie konnte bleiben, solange sie wollte.
Ich war dort mal, weil wir den Vater meines Schwiegersohns evtl dort unterbringen wollten (er wollte dann aber woanders hin) und da saßen Patienten, die noch auf sein konnten, lachend bei Spielen beieinander. Also durchaus keine gedrückte Depri-Atmosphäre.
Auch die Pflegemama meiner Kinder ist dort gestorben, obwohl sie 5 eigene Kinder hatte - war ihre Entscheidung.
Ich kann nur Positives berichten. Wünsche euch viel Kraft !
Liebe Grüße von Moni
Vielen herzlichen Dank für Deinen Bericht.
Meine Oma lag auch in einem Hospiz. Zuerst war sie im Krankenhaus und als die Ärzte gesagt haben das sie nichts mehr für sie tun können ist sie ins Hospiz gekommen. Das war sehr schön, familiär, warm, viel Liebe, Verständnis und die Begleitung! Das schöne an dem Hospiz war das die sterbenden dort in Ruhe gelassen werden aber trotzdem kümmert man sich dort sehr intensiv um sie! Auch uns angehörige wurde dort sehr geholfen! Ich bin froh das meine Oma ihre letzten Tage dort verbracht hat und wir wussten sie in guten Händen!