Komme mit der Trauer nicht klar(Vater verloren)

Guten Morgen,
Ich heiße Dennis und bin 26, männlich.
Ich weiß ehrlich gesagt garnicht wie ich anfangen soll,denn normaler weise rede ich nicht darüber,aber ich weiß einfach nicht mehr weiter und bin seit jahren am boden und schaffe es nicht mehr alleine.Ich merke das es meine Frau belastet da ich mich so verschließe.
Ich habe meinen Papa 2010 verloren, eine woch nachdem wir meine Geburtstag gefeiert hatten und komme nicht damit zurecht.Ich versuche es jeden Tag aufs neue Stark zu sein für meine Ehefrau und meiner wundervollen Tochter.Aber statt es besser wird ,wird es von tag zu tag schlimmer mit dem schmerz.Ich würde sofort den platz mit meinem Vater tauschen damit er seine Enkelin kennen lernen könnte.Ich weiß wie sehr er sich gefreut hätte über meine Tochter .Als sie 2013 zur Welt kam musste ich sofort daran denken wie meine Papa reagiert hätte.Er wäre in Tränen ausgebrochen.Es ist wahrscheinlich komisch das ein Mann auf dieser seite schreibt aber ich dachte das ich gerade hier nicht als Weichei oder ähnliches hingestellt werde und es fällt mir auch sehr schwer darüber zu reden.Es ist auch das erste mal das ich offen darüber reden aber ich hoffe einfach das es mir hilft .
Ich weiß auch nicht warum ich nicht mit meiner frau darüber reden ,ich denke einfach immer das ich schwach wirke auch wenn es quatsch ist denke ich aber ich kann es einfach nicht meine frau ständig damit zu belasten.
Mein Vater war und ist einfach alles für mich wir haben alles zusammen gemacht und über alles geredet er war/ist mein Trauzeuge.Wir haben zusammen gefeiert bei meiner Abschlussfeier wir haben zusammen gearbeitet und zusammen anderen geholfen und gelitten.Er war und ist einfach mein Vorbild und Held.
An seinem Todestag haben wir mittags noch zusammen Playstation online gespielt.Ich habe nicht mehr zuhause gewohnt.Und abends rief meine mama an und sagte das mein papa umgefallen war als er den trockner einräumen wollte und schon blau anlief.Meine Frau und ich sind sofort zu meinen Eltern gefahren,der Krankenwagen war schon da und haben sich im schlafzimmer um ihn gekümmert.Als wir ankamen wollte ich sofort zu meinem Vater doch niemand wollte mich zu ihm lassen.Ich musste zu ihm aber egal wie energisch ich es auch versuchte,niemand hat mich zu ihm gelassen.Ich habe nur ständig gehört alles wird gut mach dir keine sorgen.Doch dann kam die nachricht das er gesorben ist.Ich konnte es nicht glauben und wusste nicht mehr weiter.Als sie ihm aus dem zimmer schoben zum Bestattungswagen war ich den ganzen weg bei ihm mein bruder und meine mutter blieben in der küche.Als sie dann fuhren mit minem Papa wusste ich nichts mehr.Ich war sauer weil ich nicht bei ihm war.Ich schlug auf die badezimmer tür immer und immer wieder ein, bis ich etwas runter kam und meine frau mich in den arm nahm.da konnte ich nicht mehr und brach in Tränen aus.Wäre meine frau nicht an meiner seiter ,wüsste ich nicht wo ich heute wäre.
Und ab da an wurde der schmerz durch den verlust meines Vaters immer mehr.Ich habe anfangs komplett dicht gemacht,nach monaten habe ich versucht darüber zu reden doch ich schaffe es nicht.Ich gebe mir noch immer die schuld warum ich es nicht vorher gemerckt habe das es ihm nicht gut ging und auch an diesem tag nicht bei ihm war. Wäre ich nur da gewesen.Mittlerweile schaffe ich es noch nicht einmal mehr zum Grab zu gehen.Ich weiß nicht mehr weiter es tut mir leid auch das ich hier so herum jammere.Ander haben mit sicherheit schlimmeres erlebt.
danke an alle,die sich diesen Text durch gelesen haben und danke das ich mich bei euch ausschreiben durfte.
Gruß Dennis.

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Lieber Dennis,

es tut mir sehr Leid, dass du so unter dem Tod deines Vaters leidest. Dein Vater war sicher ein großartiger Mann, der aber bestimmt nicht gewollt hätte, dass du dich durch ihn in unberechtigte Vorwürfe und Selbstzweifel stürzt.

Wenn ich deinen Text so lese, fallen mir einige Dinge auf, bei denen du dich an jemanden wenden solltest, der psychisch geschult ist.

Es gibt in jeder größeren Stadt Psychologen oder auch Kirchengemeinden, die sich mit Trauberbewältung befassen. Ich glaube, dass es gut für dich wäre, dort mal Kontakt aufzunehmen. Die Menschen dort nehmen dich ernst und können dir bestimmt einen Weg zeigen, mit deiner tiefen Trauer umzugehen.

Alles Liebe für dich
Susanne

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Hallo Susanne ich danke dir für deine Worte und dein mitgefühl ich werde den nächsten schritt gehen und Hilfe aufsuchen.
Danke noch einmal und alles gute.

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Das finde ich toll, dass du diesen Schritt gehst!

Alles Liebe für dich!

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Hallo Dennis,

Es ist überhaupt nichts dabei wenn ein Mann sich ausheulen muss und trauert! Es tut mir auch leid das du deinen Vater verloren hast, aber es ist jetzt schon eine Weile her und die Gedanken an deinen Vater haben deinen alttag fest im Griff und das ist nicht gut, du hast selbst gar keinen Lebensmut mehr. Sprich mit deiner Frau und holt euch Hilfe damit du lernst es zu verarbeiten und wieder Freude am Leben hast!

Ich wünsche dir alles gute!!

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Hallo bobbelbuzz1
ich danke dir das du mir geantwortet hast und ich werde versuchen den nächsten schritt zugehen .
Ich wünsche dir alles gute .

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Das schaffst du!!! Du brauchst einfach Überwindung, denke an deine Frau und Tochter ;-)

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Hallo Dennis,

wenn du merkst dass deine Trauer dich dem Leben so sehr verschließt, dass du und deine Familie darunter leiden, dann hole dir Hilfe.
Vielleicht kannst du auch einer fremden Person gegenüber besser öffnen.
In den "eigenen Reihen" kommen einige einengende Faktoren, deshalb können sich einige Menschen in der Familie nicht öffnen und verschließen sich mit ihren Sorgen und Nöten.
Faktoren sind:
die anderen nicht belasten wollen
Angst vor Unverständnis
Angst das Bild das die Familie von einem hat wird zerstört
Angst vor Ablehnung
usw
Du scheinst irgendwo in deinem Trauerprozess stehen geblieben zu sein.

Das du es nicht an das Grab deines Vaters schaffst- da bist du nicht allein. Ich hatte schon einige Male die Möglichkeit gehabt , das Grab meines Vaters zu besuchen. Ich schaffe es einfach nicht. Und auch wenn er schon bald 5 Jahre tod ist-er fehlt- der "olle Meckerkopp"

Kopf hoch- suche dir einen in Trauerarbeit geschulten Therapeuten, dann wird es schon.
Alles dauert seine Zeit

Karna

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Hallo Karna ich danke dir das du dich so mit meinem problem auseinander gestzt hast und bin dir für deine Antwort sehr dankbar ich werde es versuchen und schaffen alles wieder im Griff zu bekommen.
Wünsche dir alles gute und danke nochmal.

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Hallo Dennis,

dein Vater wurde plötzlich aus dem Leben gerissen...einfach so. Das ist sehr schlimm und ich verstehe deine Gefühle. Ganz wichtig für dich wäre dir professionelle Hilfe zu holen.Das ist nichts schlimmes ,sondern kann dir unheimlich helfen über diesen Verlust hinweg zu kommen. Du leidest und ich kann mir vorstellen das dein Vater das nicht gewollt hätte. Du trägst das lange genug mit dir herum.

Alles Gute!

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Hallo lelou83
danke für deine schnelle antwort und ich werde den nächsten schritt gehen und mir hilfe holen ich wünsche dir auch alles gute.

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Lieber Dennis,

es tut mir Leid, dass dich der Verlust so quält.

Ich habe auch eine schreckliche Angst davor, meinen Vater zu verlieren. Er hat mich alleine großgezogen, darum sind wir sehr eng.
Ich weiß, dass der Tag irgendwann kommen wird und mir graut davor. Darum fühle ich sehr mir dir.

Ich denke auch, dass du unbedingt Hilfe bei einem geschulten Experten suchen solltest.

Das Problem ist, dass der Tod so ein Tabuthema ist und wir darum wahrscheinlich auch so aus der Bahn geworfen werden, wenn jemand stirbt, den wir lieben.

Ich versuche daher, mich ganz bewusst mit dem Thema auseinanderzusetzen und meine Gedanken und Gefühle irgendwie zu "sortieren".

Ein Psychologe kann dir vielleicht dabei helfen, aus der Rolle des Sohnes ein bisschen auszutreten und mehr die Rolle des Vaters zu übernehmen.

Theoretisch ist das ja der Kreislauf der Natur. Wir wachsen aus dem Kindsein heraus, übernehmen die Rolle der älteren und so wird es leichter, sie irgendwann gehen zu lassen.

Du hattest nicht genug Zeit dazu, das ist mein Gefühl und ich kann das so gut verstehen.

Aber wenn du schreibst, dass du manchmal mit ihm tauschen möchtest, damit er sein Enkelkind erleben kann - dann scheint es mir, als sei genau das ein Punkt, der die Trauer bei dir so stark macht. Für dich ist die Rolle des Vaters durch IHN besetzt und du fühlst dich noch nicht bereit, ihn darin abzulösen.

Das ist alles natürlich nur dahergesagt von mir, ich bin ja keine Psychologin und kann nur "brainstormen". Aber auf jeden Fall brauchst du Hilfe, damit du wieder klar kommst im Leben.

Ich bin eigentlich kein Freund von "Trauersprüchen" und Gedichten aus dem Internet. Aber ich schreibe dir diesen hier trotzdem mal. Mich rührt er irgendwie sehr und ich benutze ihn manchmal schon, um mich selbst zu trösten....

Väter sterben nicht, gleichen alten Bäumen
In uns leben sie und in unseren Träumen
Wie ein Stein die Wasserfläche bricht,

zieht ihr Leben in unserem Kreise.
Väter sterben nicht, Väter leben fort auf ihre Weise.

J.

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Hallo nane29
ich danke dir für deine worte und deinem mitgefühl.Vorallem für das schöne gedicht.
Ich werde es versuchen und schaffen alles wieder in die richtige bahn zu lenken.

Es tut mir leid das du solche angst hast um deinem vater ich hoffe es kam jetzt nicht wegen meinem text das du so fühlst.
Und ich finde das du sehr stark damit umgehst und fals du mal reden möchtest oder ich dir vielleicht irgendwie helfen kann oder ähnliches melde dich bitte bei mir.
Ich versuche dir dann so gut ich es kann zu helfen .

Ich danke dir noch mal für deine Tiefen Worte und die schnelle antwort.Danke das du dich mit meinem Problem auseinander gesetzt hast obwohl du selber eine gewisse angst in dir trägst.
Danke
Ich wünsche dir alles gute und das du noch viele viele jahre mit deinem Vater haben wirst genieße und schätze die zeit .
Gruß Dennis und danke

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hallo,

ich habe meinen vater auch sehr jung verloren. noch als kind.

und nach so vielen jahren, die mittlerweile vergangen sind (habe auch ein kind), habe ich einiges an erfahrung sammeln dürfen bezüglich trauer sowie trauerverarbeitung.
und ich denke, da musst du ansetzen.

aufgehorcht habe ich bei deiner beschreibung der situation als dein vater starb.
die hat dich dermaßen traumatisiert, damit kommst du nicht klar.

erst einmal sein sterben selber, aber auch das ganze drumherum.

früher war es in unserer gesellschaft normal, dass verstorbene zu hause blieben, dort zurecht gemacht wurden und aufgebahrt wurden.

dein vater fiel um, wurde behandelt starb und war weg.
du hattest weder die möglichkeit dich zu verabscheiden, als sein herz noch schlug (der situation mit den notfalllmedizinern geschuldet, die ihn ja retten wollten) noch danach.
ich halte die zeit danach für ganz wichtig.
mein vater verstarb weit von zu hause und wurde dann gebracht. wir sahen ihn erst ein paar tage später und dann leider auch nur zum tag der aufbahrung kurz.
im nachhinein wünschte ich mir, ich hätte damals schon die möglichkeit gehabt länger bei ihm zu sein, oder ihn bei uns haben zu dürfen. noch etwas letztes für ihn zu tun.

früher haben sich die angehörigen um den verstorbenen gekümmert, heutr tut das alles allein der bestatter.
aber gerade diese letzten stunden/tage, in denen wir noch etwas tun für den verstorbenen halte ich für mit unter gut und wichtig. sie starten die trauerverarbeitung. es hilft uns ihm etwas gutes zu tun.

rückgä#ngig kannst du nun nicht mehr machen, wie alles geschehen ist. deshalb denke ich, solltest du entweder kontakt zu einem psychologen aufnehmen, eventuell kurztherapie, die find eich persönlich sehr viel hilfreicher, oder aber versuchst dich von deinem vater zu verabschieden.
befasse dich aktiv mit dem tag des todes deiner vaters. versuche ihm noch einmal nahe zu sein und verabschiede dich dann von ihm auf deine art und weise.
und wenn du das gefühl hast dich verabschiedet zu haben, dann überlege, was dein vater, wäre er bei dir, dir in dieser situation raten würde.

mein vater wäre unfassbar unglücklich gewesen, wenn ich dauerhaft in trauer versunken wäre. er wollte gutes für mich,. das beste. und das will dein vater auch. er will das bestmögliche leben für dich.
führst du das gerade oder nicht?
glücklich sein und dafür unabdingbar. also arbeite daran wieder glücklich zu werden. mit hilfe oder ohne.

völlig egal was andere sagen, du bist was dich selkbst betrifft nur dir selbst rechenschaft schuldig. lebe dein leben so, wie dein vater es sicher für dich gewollt hätte: glücklich. damit ehrst du ihn. du hast selber ein kind. was wünscht du dir für si?

lg

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Hallo Dennis,

Du hast ein Trauma durch den plötzlichen Tod Deines Vaters erlebt, auch weil Du ihn im Tode nicht begleiten konntest/bei ihm sein konntest.

Bei einigen Betroffenen entwickelt sich eine sogenannte posttraumatische Belastungsstörung. Das ist nicht ungewöhnlich oder krankhaft, sondern einfach die Reaktion Deiner Seele auf diesen Schock.

Der Leiter des KIT München (Kriseninterventionsteam) Herr Zehentner ist dafür ein Ansprechpartner, er kann Dir Telefonnummern von Beratungsstellen und Therapiemöglichkeiten geben, auch in Deinem Wohnort.

Hier der Link zu ihm mit Telefonnummer: http://www.kit-muenchen.de/416.html

Du kannst ihn auch anmailen.

Du wirst mit Hilfe eines Trauertherapeuten wieder Freude am Leben erlernen und den Schmerz verarbeiten. Habe bitte keine Scheu, Hilfe in Anspruch zu nehmen und versuche nicht, Deiner Frau etwas vorzuspielen, denn sie wird spüren, dass es Dir schlecht geht.

Liebe Grüße und nur Mut, Du schaffst das!
#liebdrueck

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Danke für deine anteil nahme und tipps

Ich freue mich sehr zu sehen das es doch noch menschen gibt die mitgefühl haben.

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Hallo Dennis,

ich habe grade deinen Text gelesen und 10 Min zuvor selber solch einen Text verfasst.
Es gibt also noch mehr Menschen die, auch noch nach Jahren ,unter dem Tod eines Angehörigen leiden . Irgendwie hatte ich gedacht ich wäre damit allein.Ich rede auch nicht drüber . Will auch niemanden belasten . Ist auch kein Thema über das " andere" gern reden.

Ich war mal in einer Trauergruppe. Hab mir nicht zugesagt. Mir macht vorallem auch das wie Probleme . Er war so gesund....und dann ging alles so schnell. Darüber wollten die aber auch nicht sprechen .Stattdessen aber gedichte lesen und über Bilder sprechen.
Ich hoffe ,das du einen Weg findest mit der Trauer umzugehen so das sie dich nicht mehr belastet.

Ich wünsch dir von Herzen alles Gute .