Ich kann nicht trauern kloß im hals

Hallo

Ich bin 30 jahre und habe zwei kleine kinder

Meine Oma bekam im Juni 2015 die diagnose Bauvhspeichedrüsenkrebs verstorben ist sie im September 2016 #schmoll

Wir waren so gut wie jeden Tag bei ihr ich sowiso sie war wie eine Mama für mich

Ich machte den Haushalt als sie nicht mehr so gut konnte und halfen ihr so gut es ging

Ich war dabei wie sie verstorben ist und bin auch froh das ich sie in den letzen stunden noch beleiten konnte

Ich ah e leider das problem das ich bis jetzt noch nicht wirklich trauer konnte wenn ich kurz vorm weinen bin reiße ich mich zusammen wegen meinen kindern

Nun ist meinmproblem mich frisst das alles schon langsam auf ich kann nervlich bald nicht mehr

Ich habe einen kloß im hals der nicht rauswill

Kennt jemand soetwas?

Danke euch

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Hallo Nikki,

Dein Verlust tut mir sehr Leid. Es ist anerkennenswert und verständlich, dass du dich für deine Kinder zusammen reißt, aber das macht dich auf Dauer kaputt. Da du schreibst, dass es kleine Kinder sind, gehe ich mal davon aus, dass sie das alles gar nicht so mitbekommen haben und du nicht mit ihnen gemeinsam trauern kannst. Aber du musst! Weinen hilft beim abschließen mit der Sache und annehmen der Situation.

Kannst du deine Kinder vielleicht mal einen Tag von jemand anderem betreuen lassen? Nimm dir Zeit für dich, erinnere dich bewusst an deine Oma und wenn die Tränen kommen, dann wein. Es wird dir danach besser gehen. Sonst wein unter der Dusche oder nachts im Bett. Du bist traurig und das ist gut und richtig so, aber friss das nicht zu tief in dich hinein.

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Du machst das Falscheste, was man tun kann, nicht trauern. Deine Kinder verstehen besser, wenn Du mal weinst und es erklärst als wenn Du würgst und traurig bist und es nicht rauslässt. Kinder sind sehr feinfühlig. Mein Mann starb vor knapp 2 Jahren und ich habe sehr oft noch Momente, wo mir einfach die Tränen runterlaufen bei irgendeinem Ereignis, Bild oder Spruch, den er immer sagte. Wenn dann meine Enkelin da ist, sag ich einfach, dass ich gerade traurig bin, weil der Opa nicht mehr da ist. Sie versteht das voll und ganz, das passierte ihr ja auch schon und meiner Tochter auch.
Lass die Hineinfresserei, das bringt nichts, man kann auch kleinen Kindern erklären, was einen berührt und dass man traurig ist. Sie weinen ja auch, wenn sie sich wehtun oder ähnliches und verstehen es ganz sicher.
LG Moni

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Hallo, die Frage ist doch, warum es dich auffrisst. Hast du das Gefühl, das deine Trauer nicht der "Norm" entspricht? Dazu kann ich nur sagen, es gibt keine. Trauer hat so viele Gesichter und jeder geht anders damit um. Und es gibt nicht den richtigen Moment, wenn es kommt, dann kommt es. Und Trauer hat nichts mit der Menge der Tränen zu tun.
Ja ich kenne das, ich gehöre zu denen, die nach einem Trauerfall (egal wie nah die Person mir stand) ersteinmal ganz knallhart zur Tagesordnung übergeht. Ich selber fand das immer okay, nur meinem Umfeld hat das wohl nicht gepasst. Ich ahbe mich davon aber nicht beeindrucken lassen, es ist nun mal meine Art, fertig.

Ich habe festgestellt, das es nach ca einem Jahr durch kommt. Ausgelöst von ganz banalen Dingen. Ein Beispiel: Mir ist die Lieblingstasse meines Vaters kaputt gegangen (dabei habe ich so auf sie aufgepasst;-)), das war der Auslöser....die Tränen sind nur noch so gelaufen. Natürlich nicht wegen der Tasse. Und da war es mir auch egal, ob mein Kind dabei war. Die Tränen waren der eigentliche Abschied oder der Abschluß, ab da war es wirklich gut. Bei meiner Mutter war der Auslöser ihr Lieblingsparfum, mitten auf einer Feier, es war wie ein Einschlag. Und auch da waren es die eigentlichen Abschiedstränen.

Trauere auf deine Art, nicht wie die Gesellschaft es gerne hätte. Oder probier etwas anders, fahr alleine in den Wald, such dir ein schönes Plätzchen und schrei, schrei was deine Lungen hergeben. Das kann so befreiend sein, besonders da du ja das Gefühl hast, dich wegen der Kinder zusammenreissen zu müssen. Obwohl ich wirklich glaube, das man das nicht dauerhaft schafft. Glaub mir, einen Teil deines Kloßes wirst du im Wald lassen.
Alles Gute.