Hallo.
Ich bin ganz neu hier, weil ich mir erhoffe hier tips zu bekommen.
Mein Ex Freund, der Vater von meinen beiden Kinder hat im Februar 2014 Suizid begannen, ein Tag vor dem Geburtstag unseres Sohnes, in unserer Wohnung, wo ich aber schon ausgezogen war.
Mein Sohn ist zu dem Zeitpunkt 5 geworden und meine Tochter war 1 Jahr und 4 Monate alt. Meinem Sohn habe ich es erst 8 Monate später gesagt auf Raten meiner Tante bei der ich ein halbes Jahr gelebt hatte. Er hat mich dafür gehasst weil ich ihn angelogen habe und er hat mir die Schuld dafür gegeben. Er lebt jetzt leider woanders, er hasst mich zu sehr dafür weil ich Papa allein gelassen habe und auch einen neuen Freund hatte, mit dem ich auch verheiratet bin. Ich Kämpfe noch um ihn und das werde ich bis zum Schluss.
Nun meine Tochter sagt zu meinem Mann, Papa und es ist für sie auch ihr Papa. Anfang hat sie ihn noch beim Namen genannt. Also eigentlich weiß sie das es nicht der richtige Papa ist. Sie ist nun 5 und wird bald 6 und ich weiß einfach nicht wann und wie ich ihr das erzähle mit ihrem Papa. Ich hab es schonmal versucht aber das hat sie nicht verstanden. Ich hoffe auf hilfreiche Tips wann und wie ich ihr das sagen kann.
Der Vater meiner Kinder Tod durch Suizid
Ich würde es ihr jedes Jahr versuchen beizubringen bis sie es versteht oder erst, wenn sie fragt, wer und wo ihr leiblicher Papa sei
Ich wünsche dir alles gute und Kämpfe weiter um deinen Sohn, irgendwann wird es sich lohnen!
Dein jetziger Mann ist mindestens genauso ihr richtiger Papa wie ihr biologischer Papa.
Ersterer hat sich nämlich nicht einfach aus dem Staub gemacht, zuvor dir die Schuld zugewiesen und dich mit den Trümmern da stehen lassen. Insofern kannst du ihr ruhig erzählen, dass sie zwei Papas hat, einen im Jenseits und einen hier.
Was deinen Sohn anbelangt, da ist etwas übelst schief gelaufen leider. Das du deshalb Angst hast, bei deiner Tochter könnte es ähnlich laufen, ist verständlich.
Vielleicht würde es dir helfen dich von einem Kinderpsychologen beraten zu lassen, wie du am besten kommunizierst.
Entschuldige, es ist sehr vermessen zu behaupten, er hätte sich einfach aus dem Staub gemacht. Aller Wahrscheinlichkeit nach war er psychisch schwer erkrankt.
Es wurde geschrieben er hat sich NICHT einfach so aus dem Staub gemacht....
Ich stimme Bambuswald zu. Mir scheint, auch Du konntest bis heute die tragischen Umstände, die den Tod Deines Mannes begleitet haben nicht wirklich be- und verarbeiten. Dich trifft keine Schuld, das ist Dir hoffentlich bewusst. Ich kann auch sehr gut nachvollziehen, dass Du Deinem damals 5-jährigen Sohn nicht gleich die Wahrheit erzählt hast - hier hättest Du Hilfe gebraucht, die Du offenbar nicht bekommen hast. Zu Deiner Tochter: Deine Tochter hat einen Vater: Deinen jetzigen Mann. Punkt. Der biologische Vater hat für sie keine Bedeutung, zumindest im Moment. Und das ist gut so. Mit 5 oder 6 sind Kinder in einem schwierigen Alter: wo das magische Denken zwar teilweise noch vorhanden ist, aber sich auch manchmal schon ausschleicht. Ich erinnere mich, dass dies der Zeitpunkt war, an dem meinen beiden Söhnen irgendwie schmerzlich klar wurde, dass es den Tod gibt (ohne besonderen Anlass). Ich hätte es sehr schwer gefunden, damals mit ihnen über Selbstmord zu sprechen - das fassen Kinder in diesem Alter nicht. Und ich finde auch, Deine Tochter muss das jetzt noch nicht fassen. Das kannst Du ihr einmal erzählen, damit muss aber dann auch gut sein. Später, wenn Deine Tochter älter ist und sich vielleicht selbst einmal über das Thema stolpert wird sie Dich sicher ansprechen bzw. dann kannst Du noch einmal erklären, was damals passiert ist. Ich würde aber der Verantwortungslosigkeit Deines Mannes (krank wie er offensichtlich war und natürlich ist so etwas immer tragisch) nicht noch mehr Raum im Leben Deiner Kinder geben.
Alles Gute, lg, evi
Hallo!
Meiner Meinung nach reicht es Deiner Tochter zu wissen, dass der leibliche Papa gestorben ist, der soziale Papa ist aber für sie da - PUNKT!
Ungefragt würde ich nicht auf die Einzelheiten zum Tod ihres Vaters eingehen, außer:
- sie wird ziemlich sicher Kontakt zum Bruder haben und der wird ihr schon schonungslos seine Sicht der Dinge darlegen, die wohl nicht mit Deiner übereinstimmt.
- sie bekommt es ziemlich sicher über Dritte (etwa über die tolle Tante, die so aufklärungsbedürftig war! oder ihr wohnt im Dorf und da ist der Suizid sehr präsent) mit.
Wenn das also sehr wahrscheinlich ist, dass sie die "Wahrheit" von anderen um dien Ohren gehaut bekommen könnte, dann musst Du die Todesumstände näher erläutern, aber bitte hol Dir Hilfe dazu, denn bei Deinem Sohn ist das gründlichst und nachhaltig in die Hose gegangen.
Caritas, Diakonie kann Dir helfen, oder ein Psychologe - lass Dir einen empfehlen von dem KiA.
LG, I.
Also sollte ich ihr sagen das sie noch einen Vater hat der aber im Himmel ist? Wenn sie fragt warum dann sagen das er sehr krank war?
Sie hat ihren Papa aber möchte ihr das auch gerne sagen bevor es jemand anderes tut. Mit meinem Sohn lief damals nicht gut. Und denke er hasst mich immer noch dafür.
Darf ich Dich fragen, wo Dein Sohn lebt?
Kinder hassen nun einmal oft ihre Eltern für deren Entscheidungen, das gehört zum Elternsein dazu. Ist aber kein Grund für ein Grundschulkind auszuziehen, was er ja gar nicht entscheiden kann.
Ich habe den Eindruck, hier fehlen einige Hintergrundinfos.
Du hast jetzt nicht ernsthaft einem Fünfjährigen gesagt, dass der Vater Selbstmord verübt hat?!
Natürlich habe ich meinem Sohn nicht gesagt das er sich umgebracht hat
auch wenn der Beitrag schon etwas älter ist...mir ist wichtig, das meine Erfahrung vielleicht Elternteilen in ähnlicher Situation Mut machen kann, offen mit Ihren Kindern zu reden...
Meine Mutter nahm sich das Leben als ich 5 Jahre alt war - das war 1982!!! Mein Vater hat mir immer erklärt dass meine Mutter krank war und deshalb nicht mehr leben wollte (sie hatte Jahre schwerer Depressionen hinter sich und erst der 3. Versuch war erfolgreich....). Heute weiss ich, wie schwer meinem Vater die Gespräche mit mir gefallen sind, je älter ich wurde, umso mehr Fragen habe ich gestellt und somit auch immer mehr Einzelheiten erfahren.
Aber es war wichtig und gut so offen mit der Situation umzugehen und in der Zeit leider gar nicht selbstverständlich. Im Moment habe ich psychisch mit der Fehlgeburt von Zwillingen in der 17. SSW zu kämpfen, und muss sagen, das ich meinem Vater unendlich dankbar bin, das er immer ein offenes Ohr hatte und auch dafür gesorgt hat, das ich/wir professionelle Unterstützung bekommen und dieses Thema von Depression und Selbstmord nicht tabuisiert wurde.
Mein Vater hat mir erst vor wenigen Jahren Notizen gegeben, die er für sich und mich in der schweren Zeit nach dem Suizid meiner Mutter gemacht hat. Seit ich die gelesen habe, weiss ich von wie vielen Selbstzweifeln er in der Zeit befallen war, und trotzdem hat er mir gegenüber immer die richtigen Worte gefunden und mir versucht zu erklären, was passiert war.
Dieses Thema ist zum Glück nicht mehr so ein Tabu wie noch in den 80ern, dennoch ist es auch heute schwer darüber zu sprechen, gerade wenn die Situation noch frisch ist, denn es hat auch immer etwas mit Selbstvorwürfen und seelischen Verletzungen zu tun, aber Reden ist wichtig, und zwar immer wieder.
Ich wünsche allen Betroffenen ganz viel Kraft, diese schwere Situation zu meistern, und kann nur sagen, das es viel Zeit in Anspruch nimmt und leider harte Arbeit ist.....(auch ich habe meinem Vater Vorwürfe gemacht, als kleines Kind und auch als egoistisches Pupertier....)
Alles Gute,
Eli