Hallo ihr Lieben,
Ich bin seit dem 04.01.2018 Sternenmami von einem wundervollem Engel, den ich sehr sehr vermisse. Mein Sohn kam durch einen vorzeitigen Blasensprung und eine Plazentalösungung in der 24+2ssw per Notkaiserschnitt auf die Welt (03.01.3018).
Jetzt bin ich dazu gezwungen 6Monate - 1 Jahr zu warten, bis wir unser Folgerwunder planen dürfen. Allerdings ist mein Kinderwunsch schon seit Jahren sehr ausgeprägt und durch unseren schweren Schicksalsschlag viel zu stark, um ihn zu ignorieren.
Der Gedanke an einem Folgewunder gibt mir so viel Kraft. Ich habe regelmäßig das Gefühl, ich werde verrückt. Ich will mein kind zurück und das geht nicht. Ich und auch mein Mann wünschen uns ein baldiges Folgewunder und das geht auch erstmal nicht. Ich habe Angst wieder arbeiten zu gehen, weil ich in einer Krippe arbeite und nicht weiß, wie ich auf die Kinder reagieren soll, wenn ich nicht mal andere Babys, kleinkinder und schwangere ertragen kann, ohne am liebsten zu heulen. Ich war echt bemüht einen Psychologen mit meinem Mann zu finden, aber überall haben sie unglaublich lange Wartelisten, auch mein Partner arbeitet im Elementarbereich und hat momentan probleme auf der Arbeit. Er ist direkt nach der Beerdigung wieder hin. Das war für ihn einfach zu früh. Jetzt sitzen wir beide zu Hause, in unsere neuen Wohnung mit einem leeren Kinderzimmer und eine tiefen Leere.
Meine Frage an euch ist, wie geht ihr mit euren Verlust um (falls ein paar Sternenmamis unter euch sind) ??
Und wie kann man sich von diesem extremen Kiwu ablenken?? Wie kann ich ihn erstmal zur Seite schieben, damit es erträglicher wird??
Ich muss das im Griff kriegen, ich muss bald wieder arbeiten und muss mein Körper ein wenig Zeit gönnen.
Ich drehe dabei durch, noch länger zu warten und das darf nicht sein!!!
Wenn der Kinderwunsch ein erdrückt ...
Es gibt genügend Psychotherapeuten. Wenn du bereit bist, die Therapiestunden selber zu bezahlen und nicht auf eine billige Kassenleistung hoffst, dann ist das kein Problem Termine zu bekommen. Und das muss ja nicht am Wohnort oder in der nächsten Stadt sein, das kann auch 50 oder 100 km entfernt sein. In welchem Radius hast du gesucht?
Vielleicht wäre auch eine Selbsthilfegruppe eine vorübergehende Lösung?
Vielleicht suchst du dir zwischenzeitlich einen andern Job, z.B. im Grundschulhort bei der Kinderbetreuung?
Was soll denn so ein Tipp... Einfach Mal den Job wechseln und eine Stunde pro Strecke zum Therapeuten fahren...drei stunden unterwegs für eine Stunde Gespräch...
Liebe engelsmami0301,
herzliches Beileid und viel Kraft wünsche ich Dir.
Ich habe zwei Söhne in der Spätschwangerschaft verloren. Bei beiden lag eine Plazentalösung vor und beim ersten Sternensohn hatte ich eine Notsectio, da mein Leben in Gefahr war.
Laß die Trauer zu und rede offen darüber, zumindest hilft mir das.
Deinen Engel wirst Du ein Leben lang lieben und vermissen.
Der starke Kinderwunsch ist normal. Nutze die Wartezeit, um zu trauern und Versuch das zu tun, was Dir Spaß macht.
LG
Hallo
So nochmal...
Hallo engelsmami, euer Verlust tut mir unendlich leid. Wir haben Ende Januar unsere Tochter gehen lassen müssen. Sie ist in der 40 ssw still zur Welt gekommen. Auch unser Kinderwunsch ist groß und wollen es bald wieder probieren. Iwie hält einen der Gedanke aufrecht. Wie es nach einem Kaiserschnitt ist weiß ich nicht. Denke das solltet du mit deinem Arzt besprechen. Wir gehen nächste Woche zu einer Selbsthilfegruppe. Vllt gibt es bei euch auch so was?LG
Liebe Engelsmami,
es tut mir leid, dass du deinen Sohn viel zu früh verloren hat. Ich drück dich aus der Ferne
Ich kann sehr gut nachvollziehen, wie es dir geht, da auch ich zwei Kinder still zur Welt bringen musste, unsere Leonie 2007 in der 19. SSW und unseren Tim 2009 in der 17. SSW.
Nimm dir die Zeit, die du zum trauern brauchst. Wenn du denkst, du bist noch nicht bereit arbeiten zu gehen, dann lass dich noch krank schreiben. Ich stelle es mir schwer vor, in deinen Beruf zurückzukehren. Andererseits könnte es auch wie eine kleine Therapie sein. Die Arbeit mit den Kindern, die für euer Schicksal ja nichts können. Ich habe eine gute Bekannte, die im Juli 2007 eine Tochter bekam. Unsere Leonie verließ uns im August 2007. Die Bekannte lud mich immer wieder ein, aber ich brachte es nicht übers Herz sie zu besuchen. Im Oktober schaffte ich es dann. die Kleine schlief im Nebenraum. Als sie aufwachte holte meine Bekannte sie und legte sie mir ohne Worte in den Arm (wahrscheinlich, weil normalerweise erwartet wird, dass man das Baby in den Arm bekommt). Sie schaute mich dann ganz erschrocken an und fragte, ob das ok sein. Was soll ich sagen, es war ok. Ich schaute mir dieses kleine Wunder an und dachte, sie kann für mein Schicksal nichts.
Hast du mal in dem KH, in dem euer Sohn geboren wurde, nach psychologischer Hilfe gefragt? Bei mir gab es damals eine Psychologin, die direkt auf dem Gebiet unerfüllter Kiwu spezialisiert war. Ich bekam zeitnah einen Termin bei ihr. Oder frag bei der Klinikseelsorge nach. Ich bin zwar nicht gläubig, im Sinne einer Religion, aber als unser Tim uns verließ, fand ich in der Seelsorgerin, welche die Sammelbestattung durchführte, bei der unser Tim seine letzte Ruhe fand, eine nette Gesprächspartnerin. Zu diesem Zeitpunkt war meine Psychologin nicht im Dienst.
Es ist wichtig, dass du über dein Kind redest.
Mir hat es auch geholfen, Tagebuch zu schreiben, Vielleicht wäre das auch was für dich?
Wenn du noch Fragen hast oder einfach nur reden möchtest, kannst du dich gern per PN melden.
Herzliche Grüße
Emansara
Ersteinmal - mein Beileid... nach solch einen Schicksalsschlag überhaupt wieder nach vorne schauen zu können. Da kann man nur sagen Hut ab!
Darf man fragen, warum ihr jetzt 6 Monate noch warten müsst ehe ihr wieder loslegen "dürft". Ich weis nach nem Kaiserschnitt sollte man ein Jahr warten, ehe man mit der Folgeschwangerschaft nachlegt. Aber ich kenne so viele die bereits 2 oder 3 Monate (meist aber ungeplant) mit dem Folgekind schwanger geworden sind und das ohne Komplikationen. Das einzige was einem hier klar sein muss, ist wenn der Abstand so gering ist, dass das 2. garantiert ein Kaiserschnitt ist und das Kind nicht länger als unbedingt nötig im Bauch gehalten würde (damit die Narbe nicht reist).
Außerdem wer garantiert, dass es gleich beim ersten Versuch schnackelt. Mein Sohn hat 4 Anlaufzyklusse benötigt um in meinem Bauch plopp zu machen.
Ich würde bevor du sagst du fängst wieder an zu arbeiten, in deinem Fall wo du mit Babys und Kleinkindern zu tun hast, erst "antesten". Besuch deine Kollegen auf Arbeit und sag auch, dass du testen möchtest wie du darauf reagierst nach dem Schicksal. Ob du wirklich sagen kannst du bist bereit oder nicht. Vielleicht glaubst du du bist noch nicht bereit, bist es aber doch oder zwingst dich und zerbrichst daran.
Ich glaub einen so unbendigen Kinderwunsch kann man nicht bei Seite schieben, egal wie sehr man sich zur Vernunft anhält.
Ich will mir nicht mal im entferntesten ausmalen wie sich ein solcher Schicksalsschlag anfühlen muss. Das mit SICHERHEIT schlimmste was ein Mensch überhaupt ertragen können muss im Leben. Die größte Belastung für eine Beziehung und etwas das ich nicht mal meinem schlimmsten Feind wünschen würde. Ich finde es HAMMER und wirklich richtig bemerkenswert wie der Lebensmut, der Tatendrang das LEBEN aus dir heraus spricht.
Ich wünsch dir viel Erfolg und schnelles gelingen ohne Komplikationen mit Happy End fürs Geschwisterchen von deinem kleinen Sternenengel.