Depressionen in der Schwangerschaft

Hallo ihr Lieben,

seit Freitag weiß ich, dass ich schwanger bin und seitdem schlafe ich schlecht. Kurz zur Vorgeschichte:

Ich bin 30 Jahre alt und lebe mit meinem Freund zusammen. Seit längerem verspüre ich einen Kinderwunsch, allerdings ist momentan wirklich kein guter Zeitpunkt. Ich leide an rezidivierender, also wiederkehrender Depression, seit Anfang 2015 stecke ich in einer mittelgradigen Episode. Ende September kam der totale Zusammenbruch und seither bin ich krank geschrieben. Ich war allerdings 7 Wochen in einer psychosomatischen Tagesklinik und befinde mich auf einem sehr guten Weg, die Symptome waren verschwunden. Daher wollte ich auch so schnell wie möglich wieder arbeiten. Ich habe mit der Pille verhütet und weiß wirklich nicht was schief gelaufen ist. Seit ich den positiven Test in Händen hielt geht es mir zunehmend schlechter, weil ich nicht weiß was ich wegen der Arbeit tun soll. Ich bin Erzieherin und habe in einem Kinderheim gearbeitet. Die Arbeit war auch ein Grund warum ich krank wurde. Ich war gerade dabei mich in eine Regeleinrichtung (Hort, Kindergarten) versetzen zu lassen. Wenn ich mir jetzt aber vorstelle mich neu einzuarbeiten gerate ich in Panik, auch weil ich nicht weiß wer mich nimmt, wenn ich ohnehin nur bis Ende August verfügbar bin. Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht? Wie seid ihr damit umgegangen? Greift in so einer Situation das individuelle Beschäftigungsverbot?

Liebe Grüße

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Hallo ich hatte im Februar auch ne mittelgradige Depressionen... habe ne 5 jährige tochter u bin versehntlich wieder schwanger u zu allem Gunsten alleine.... mir geht es teils auch sehr schlecht.... habe extrem liebeskummer.. u weiß oft nicht was los ist:( bin Dienstag in der 29 ssw

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Oh ja das hört sich auch nicht gut an ????.

Ich war ja noch nicht mal beim Frauenarzt, ist alles noch so frisch...
Gehst du denn arbeiten? Oder wie regelst du das wenn es dir schlecht geht? Ich denke schon dass das Baby meinen psychischen Zustand mitbekommt und ich möchte mich ja eigentlich drauf freuen, denn der Wunsch ist ja da. Nur bekomme ich schon wieder meine psychosomatischen Schmerzen wenn ich an die Arbeit denke.

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Ich hatte eig für den 1.8.2015 ne neue Arbeitsstelle der ich aber nicht nachgehen konnte da man schwanger nicht om medizinischem Bereiche tätig sein darf.... davor durfte ich wegen dem burnout nicht arbeiten

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Zunächst einmal ist mir nicht ganz klar, ob es dir hauptsächlich um deine Arbeitsstelle geht oder auch um die Frage, ob du das Kind bekommen sollst. Hast du das Gefühl, dass du stabil genug bist, ein Kind aufzuziehen oder hast du Zweifel daran? Nimmst du Medikamente, die mit einer SS vereinbar sind oder müsstest du diese absetzen? Bist du dir unsicher, ob du einen SS-Abbruch durchführen lassen sollst oder ist das keine Option für dich? Ohne diese Informationen ist es schwierig, dir einen Rat zu geben.

Was deine Arbeitsstelle anbelangt, stellt sich die Frage, ob du generell wieder arbeitsfähig bist oder nicht. Hast du in einer neuen Einrichtung bereits einen Arbeitsertrag unterschrieben oder schreibst du noch Bewerbungen? An deiner Stelle würde ich nicht an den alten Arbeitsplatz zurückgehen, wenn das der Hauptauslöser für deine Depression war. Meines Wissens werden Erzieherinnen ja oft auch ins Beschäftigungsverbot geschickt, wenn sie keine Antikörper gegen CMV haben. Manche Kindertageseinrichtungen bieten einer schwangeren Frau dann alternativ auch einen reinen Büroarbeitsplatz an, aber das kommt auf deinen Arbeitgeber an.

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Danke für deine Antwort.
Also wie gesagt besteht der Kinderwunsch schon seit langem. Ich habe keine Sekunde über einen Abbruch nachgedacht. Allerdings wollte ich erstmal ein Jahr wieder arbeiten und dann geplant die Pille absetzen. Da hat mir die Natur einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Meine Frage ist eigentlich ob ein Beschäftigungsverbot mit der Diagnose Depression überhaupt möglich ist, oder ob das weiter über eine AU laufen müsste...
Ich werde innerhalb des Trägers versetzt, bräuchte daher keinen neuen Vertrag zu unterschreiben.

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Ich denke schon, dass du wegen der Depression ein Beschäftigungsverbot bekommen könntest. Ich bin aber kein Experte auf diesem Gebiet. Am besten wäre es wirklich, wenn du das mit deinem Psychiater abklären würdest. Ich denke auch, dass du den Arbeitsplatzwechsel auf später verschieben solltest, da das momentan nicht besonders sinnvoll ist. Ansonsten denke ich, dass du dich von den Meinungen der anderen Beitragsschreiberinnen nicht allzu sehr verunsichern lassen solltest. Ich persönlich bin mir ziemlich sicher, dass ein Abbruch nicht der richtige Weg für dich wäre. Das würde die Depression mit großer Wahrscheinlichkeit verschlimmern, da gerade depressive Menschen ja zu Schuldgefühlen neigen. Ich bin auch der Meinung, dass es möglich ist, trotz dieser Krankheit ein Kind aufzuziehen. Es ist sicherlich schwieriger als für Gesunde, aber mit der entsprechenden Unterstützung müsste es klappen.

Ich selbst bin auch einige Monate nach meinem teilstationären Aufenhalt schwanger geworden und zum Teil in meinem Umfeld auf Unverständnis gestoßen. Da ich aber generell ein sehr disziplinierter Mensch bin und meine eigenen Bedürfnisse auch jederzeit zurückstellen kann, bin ich ganz gut mit meinem Kind zurechtgekommen. Ich hatte eben die gleichen Probleme mit meinem Kind wie andere Mütter auch, aber auch dafür gibt es Lösungen.

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Ich glaube nicht das es JETZT Sinn macht, dich versetzen zu lassen. Weder für die Kinder die sich an dich gewöhnen noch für dich. Natürlich kannst du wegen deiner Erkrankung ein BV bekommen - das solltest du schnellstens mit deinem Arzt klären. Viel wichtiger wäre allerdings dich mit deinem Psychiater zu beraten wegen dem weiteren Vorgehen und eventueller Medikation. Ich möchte dir kein schlechtes Gewissen machen oder dir deine Schwangerschaft vermiesen, aber (ja leider kommt ein aber ) eine unbehandelte Depression ist eine Katastrophe für das Kind im Mutterleib und kann sich sehr schlecht auswirken. Es ist in dem Fall besser Medikamente zu nehmen als ohne die Schwangerschaft durchzustehen. Medikamente sind da das kleinere Problem. Ich drücke dir alle Daumen und wünsche dir alles gute.

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Vielen Dank für deine Antwort!
Ich sehe das ähnlich vor allem auch mit Blick auf die neue Einrichtung, das stelle ich mir weder für die Kollegen noch für die Kinder gut vor.
Was die Depression angeht, die ist zum Glück absolut nicht unbehandelt. Ich Befinde mich seit 3 Jahren in ambulanter Therapie und habe ja jetzt einen 7- wöchigen teilstationären Klinikaufenthalt hinter mir. Ich weiß was das bei Kindern bewirken kann, schon allein aus beruflicher Erfahrung. Medikamente nehme ich keine, wurde mir auch von den Ärzten und Therapeuten nicht geraten, da der Kinderwunsch ja bereits bestanden hat, wie gesagt nur später. Und vor allem da es einfach nicht nötig ist, ich kenne mich gut und bin sehr reflektiert. Meine Arbeit war der Grund für die Krankheit, das hab ich leider erst nach dem Zusammenbruch verstanden.

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Huhu ..ich denke meine Vorrednerin meint dass es ja zB erwiesen ist dass Stress-Hormone,Panikattacken etc alle aufs Kind übertragen werden und dass das nicht gut sein kann und daher evtl Medikamente besser sind .Ich kenne natürlich deinen Zustand nicht und möchte dir kein schlechtes Gewissen machen ,aber ich hatte damals "nur" eine kurzzeitige Depression die über 4-5 Monate ging und das letzte was ich mir hätte vorstellen können wäre gewesen ,mich in dieser um ein Kind zu kümmern.Ich war mit mir selbst so beschäftigt und überhaupt total schwach .Ein Kind braucht Stabilität.Ich frage mich halt wie du einerseits psychisch nicht stark genug sein kannst arbeiten zu gehen ,aber dir dennoch zutraust ein Kind großzuziehen .Lg goldmarie 85

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Hi du :-)

Also ganz abgesehen von deiner Vorgeschichte und weil schon so viele Mädels hier geantwortet haben (teils recht unsensibel, teils äußerst empathisch) möchte ich gar nicht so sehr auf deine Vorgeschichte eingehen, sondern dir etwas ganz anderes mitteilen:

Nichts passiert ohne einen Grund!

Evtl. ist dieses Kind genau das, was du derzeit brauchst :-) Evtl. ist es deine Form von Auszeit, die du benötigst.

Hauptsächlich verspürst du ja den innerlichen Streß beim Gedanken an die neue Arbeitsstelle, richtig?

Dann tu dir das jetzt nicht an. Und stattdessen konzentrierst du dich auf dich und das kleine Wunder, dass sich dich als Mami ausgesucht hat und scheinbar der Meinung ist, ihr zwei passt gut zusammen ;-)

Ich wünsch dir alles erdenklich Gute!
Lg
Trys

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Hallo liebe goldfee

ich stell mir vor, dass das grad ziemlich viel ist, was dich jetzt so plötzlich mit dem positiven Test alles beschäftigt... es braucht sicher noch Zeit, bis du dich richtig sortieren kannst und weißt, wie du jetzt mit deinem Arbeitsplatzwechsel weiter vorgehen willst.

Wie hat eigentlich dein Freund reagiert? Für ihn kommt’s ja auch total überraschend! Ich hoffe er steht fest an deine Seite und ihr könnt gemeinsam über alles gut reden!?

Hast du denn schon einen Termin beim Frauenarzt? Depressionen sind in gynäkologischer und psychotherapeutischer Begleitung echt gut in den Griff zu kriegen; außerdem bist du da offenbar eh’ in guten Händen... #pro

Was ich dir aber noch zusätzlich ans Herz legen möchte, weil du eben wissen wolltest, was dir arbeitsrechtlich und/oder krankheitsbedingt für Möglichkeiten zustehen, ist eine Beratung, wo du dir mithilfe eines unabhängigen „Blicks von außen“ einen guten Weg erarbeiten kannst. Kennst du die Stelle Pro Femina? Also nicht mit Pro Familia verwechseln. ;-)
Da gibt es eine kostenlose Beratungshotline ganz oben auf der Seite, wo du ohne Umwege oder Termin direkt mit einer Beraterin sprechen kannst. Das tut ehrlich gut! Die Beraterinnen da kennen sich super aus. Bestimmt kannst du dir da viele tragbare Tipps und Hilfe holen!!

Ich wünsch dir mal ganz viel Kraft für alles was nun kommt und hoffe du kannst dich bald über die schöne, kleine Überraschung freuen!

Schreib doch dann wieder, wie es dir geht, wenn du magst.

Viele liebe Mitfühlgrüße von Emilia #liebdrueck

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Vielen Dank für deine mitfühlenden Zeilen! Es ist toll, dass es hier so viele Frauen gibt, die einem das Gefühl geben verstanden und nicht verurteilt zu werden.
Ja es war schon sehr viel erst mal, aber ich habe ja seit einiger Zeit den Wunsch ein Kind zu bekommen, meinem Freund geht es genauso, deshalb wird es nicht schwer sein uns ab jetzt einfach nur noch drauf zu freuen ????.
Meine Angst bezog sich wirklich nur auf die Arbeit. Das konnte jetzt zum Glück gut geregelt werden.
Von meinem FA habe ich ohne Umschweife das Beschäftigungsverbot bekommen, vor allem weil ich in diesem Bereich ohnehin nicht mehr arbeiten dürfte, ausgestandene Depression hin oder her.
Somit hat sich alles zum Guten gewendet und wir haben jetzt 9 Monate Zeit uns darauf zu freuen bald zu dritt zu sein ????

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Mitfreude #liebdrueck

hey, irgendwie hab’ ich das Gefühl, als ob sich bei dir ein Knoten gelöst hat und die verschiedenen Enden sich wie von selbst an ihren Platz fügen... Liebe goldfee, ich wünsche dir, deinem Freund und eurer kleinen Wunschkindüberraschung alles, alles Liebe und vielleicht magst du dich ja zwischendurch einfach so mal wieder melden...!

Ganz herzlichen Glückwunsch also und dass du die kommende Zeit viele gute Erfahrungen machst und siehst! So wie du es einfach für dich brauchst! :)

Umarmung von Emilia :-)