Parodontose-Behandlung in der Schwangerschaft?

Hallo miteinander,

ich habe folgendes Problem: Schon vor der Schwangerschaft hatte ich immer wieder Probleme mit dem Zahnfleisch, welches bei mir sehr zu Entzündungen neigt. Durch regelmäßige professionelle Zahnreinigungen und Pflege konnte ich das einigermaßen im Griff halten, doch als ich das letzte Mal beim Zahnarzt war, war es wohl doch wieder so schlimm geworden, dass mir der Zahnarzt eine Parodontose-Behandlung nahelegte, bei der unter Betäubung auch unterhalb des Zahnfleisches gereinigt wird, u.a. mit Laser. Damals war ich noch nicht schwanger und ich willigte ein. Mir wurden die Zahnfleischtaschen vermessen, die tatsächlich teilweise schon recht tief sind und der Zahnarzt schickte einen entsprechenden Antrag an die Krankenkasse.

Die Bearbeitung des Antrags dauerte ziemlich lange und neulich erreichte mich ein Brief, dass der Antrag genehmigt ist und die Behandlung (teilweise) bezahlt wird - allerdings bin ich nun in der 11. SSW und bin hin und hergerissen: Ich habe schon oft gehört, dass Parodontitis zu Frühgeburten führen kann, allerdings habe ich auch gehört, dass während der Behandlung verstärkt Keime austreten, die sich auch negativ auswirken. Und dazu kommt natürlich die Betäubung mit mehreren Spritzen, die sicher auch nicht gut fürs Baby ist...

Ich weiß jetzt garnicht so richtig, was ich machen soll. Klar, ich muss den Zahnarzt fragen, was er dazu meint, aber ich befürchte, dass er mir zur Behandlung rät, weil er dadurch gut verdient. Hat hier jemand Erfahrung mit Parodontose-Behandlungen in der Schwangerschaft? Vielen Dank schonmal für eure Antworten.

1

Hi. Ruf beim Zah Arzt an und frag nach ob die das während einer Ss machen oder nicht. Ich hatte auch nen Termin für neue Versiegelungen und wg den Spritzen machen die es nicht. Muss jetzt warten bis meine Babys geboren sind. Vg

7

Ja, das werde ich gleich nächste Woche machen, mal sehen, was mir da gesagt wird.

2

Ich würde deinen Frauenarzt ansprechen als aller erstes, was er/sie dazu meint.
Ich glaube kaum das dein Zahnarzt eine Behandlung durchführen würde, was für dich oder das Kind schädlich ist, nur um zu verdienen.
Sowas kann man dann ja leicht nachweisen

Lg und alles gute

8

Den Frauenarzt hatte ich schon gefragt und er meinte, lokale Betäubungen beim Zahnarzt wären nicht schlimm. Ich hatte aber das Gefühl, dass ihm nicht richtig bewusst war, dass es ein etwas größerer Eingriff ist als nur Bohren o.ä.
Aber ich werde gleich diese Woche den Zahnarzt anrufen und mal nachfragen.

3

Mir erging es genau so.

Normalerweise kann eine solche Behandlung im 2. Trimester ohne Probleme gemacht werden, es unterliegt jedoch der Entscheidung des Arztes, ob er es durchführen möchte.

Meiner lehnt die Behandlung während der gesamten SS ab.

5

Hallo lovely-little-secret,

interessant, dass es dir genauso ging und dass dein Zahnarzt die Behandlung ablehnt. Wurde stattdessen dann was anderes unternommen, z.B. Spülungen mit spezieller Mundspülung (Chlorhexamed o.ä.) um die Zeit der Schwangerschaft zu "überbrücken"?

Hast du aufgrund der nicht erfolgten Behandlung irgendwelche Komplikationen in der Schwangerschaft bemerkt?

10

Hallo😊

Bin erst in der 12.SSW, merke aber, dass mein Zahnfleisch deutlich unter der SS leidet und habe Angst um meine Schneidezähne😬 Aber ich vertraue meinem Arzt, sonst hätte ich wohl so lange gesucht, bis ich einen gefunden hätte, der es in der SS macht.

Leider kann ich durch die ständige Übelkeit nicht so putzen, wie ich sollte😐 Spüle mit Chlorhexidin und wende an den schlimmsten Stellen das 1%ge Gel an.

4

Hallo Woennchen,

ich hatte die Behandlung in der 14.SSW. Ich bekam statt der Spritzenbetäubung ein Betäubungsgel. Ob es dadurch jetzt schmerzhafter war , kann ich nicht beurteilen . Schön war’s nicht aber zum aushalten . Bin jetzt in der 32.SSW und hab’s nicht bereut. Die ganzen Hormone wirken sich ja sowieso schon „negativ“ auf die Mundflora aus. Von daher wollte ich wenigstens den Bakterien entgegenwirken. War jetzt auch nochmal prophylaktisch bei der professionellen Zahnreinigung .

Lediglich die „kritische Phase“ wollte ich abwarten bevor die Behandlung gemacht werden durfte.

VG Flouna

6

Wirklich interesant, wie unterschiedlich die Zahnärzte das handhaben...
Wenn du jetzt in der 32. Woche bist, hatte die Behandlung bei dir wohl keine schädlichen Auswirkungen, was mich schonmal etwas beruhigt.

9

nein, bisher „klopf auf Holz“ alles i.O.☺️ Probleme mit dem Zahnfleisch hab ich an einigen Stellen ( besonders tiefe Zahntaschen) trotzdem noch. Wer weiß wie schlimm es ohne die Behandlung jetzt wäre ..

Vg

11

Hey,

Ich bin Zahnmedizinische Fachangestellte und arbeite in einer Praxis die auf Paradontose spezialisiert ist und mache dort auch die Vorreinigungen.

Klar, Paradontose bzw Paradontitis ist eine Erkrankung die mit Entzündungen einhergeht, jeder Entzündung im Körper ist nicht förderlich.


Grundsätzlich behandeln wir nie im 1. Oder 3. Trimester, außer es ist ein absoluter Notfall.


Von einer Paradontose Bahandlung raten wir allerdings ab ( das wurde auch in div. Fortbildungen gelehrt)

Man wirbelt immer Bakterien auf und verursacht neue Wunden im Mund.

Um die Entzündung im Schacht zu halten, machen wir im 2. Trimester eine Professionelle Zahnreinigung, gehen nochmals aus die Pflege zu Hause ein, sprich optimieren die Homecare und empfehlen Mundspüllösungen..

Und ja es gibt durchaus Zahnärzte die es machen um Geld zu verdienen.

12

Hallo 26sunshine,

danke dir für deine Antwort. Wenn ich das so lese, tendiere ich wieder dazu, es nicht machen zu lassen. Wie gesagt, ich bin hin und her gerissen.
Ich ruf morgen mal beim Zahnarzt an und frag nach. Insgeheim hoffe ich, dass sie mir dort genau das gleiche sagen und mich einfach nochmal zu einer normalen professionellen Zahnreinigung kommen lassen. Wenn sie mir sagen, dass die Parodontose-Behandlung trotzdem stattfinden soll, dann werde ich genau deine Argumente vorbringen und mal sehen, wie sie darauf antworten und ob das für mich plausibel klingt.

Ich halte euch auf dem Laufenden, vielleicht ist das dann ja eine Hilfe für andere Betroffene, die nach Antworten auf genau diese Frage googeln :-)

13

Update:

Also es war jetzt genau so, wie ich mir insgeheim erhofft hatte: Ich hab angerufen und mir wurde gesagt, dass eine Parodontosebehandlung zwar theoretisch möglich wäre, aber dass sie mir dazu raten, jetzt erstmal nochmal eine normale PZR machen zu lassen und die Parodontose-Behandlung erst irgendwann nach der Entbindung.
So werde ich das dann auch machen.

Danke euch allen nochmal für eure hilfreichen Antworten!