Wunschkind abtreiben aus medizinischen Gründen...ich kann nicht mehr.

Hallo ihr Lieben,

ich hoffe ich darf das hier fragen, bitte nicht weiterlesen falls es triggert:

Vielleicht erinnert sich jmd an meine bisherigen Threads - mir geht es seit Beginn der SSW (also wirklich seit Eisprung!) zunehmend schlechter. Ich bin arbeitsunfähig seid einem Tag vorm positiven Test, extrem erschöpft, kraftlos und mittlerweile auf sehr viel Unterstützung angewiesen - außer Duschen und Essen geht nichts mehr, ich kann das Haus nicht mehr verlassen.
Nun war ich bei x Ärzten und so langsam kristallisiert sich eine Richtung heraus - die eigentlich schlimmstmögliche - ME/CFS, eine schwere Autoimmunerkrankung die einen auf Dauer arbeitsunfähig und teilweise pflegebedürftig bis hin zu bettlägerig macht. Und nun werde ich neben diesem Schock vor die unmögliche Entscheidung gestellt, die Schwangerschaft zu behalten und zu riskieren, dass sich mein Zustand dauerhaft verschlechtert und ich nicht in der Lage sein werde, mich um das Kind zu kümmern - oder mein Wunschkind abzutreiben und zu hoffen, dass die Krankheit mild verläuft und ich vielleicht irgendwann wieder schwanger werde, oder auch nicht.

Mein Mann würde mich mit beidem unterstützen, die Ärzte sind geteilter Meinung und weigern sich eine Prognose abzugeben da die Krankheit so unberechenbar ist.
Ich weiß dass auch ihr die Entscheidung nicht abnehmen könnt, aber ich musste das loswerden... vielleicht hat jemand Ideen, Gedanken dazu, kennt jemand mit CFS oder ähnliches...

Danke und bleibt gesund!

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Autoimmunerkrankungen werden durch Schwangerschaften eigentlich immer ausgebremst, weil das Immunsystem runtergeregelt wird, damit der Körper das Kind nicht abstößt.
Diese Krankheit scheint ja recht... unerforscht, aber wenn es sich tatsächlich um eine Autoimmunerkrankung handelt, dann sollte eine Schwangerschaft sie eigentlich nicht verschlimmern.

Ich finde die Diagnose auch ehrlicherweise gewagt. Es gibt da schließlich keinen Laborwert oder ähnliches. Das wird rein durch die Anamnese diagnostiziert und auch dann eigentlich eher als Ausschlussdiagnose, wenn nichts anderes gefunden werden konnte. In deinem Fall gibt es ja eine mögliche andere Ursache: die Schwangerschaft.

Daher mein Fazit:
Auf gar keinen Fall abtreiben!

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" Auf gar keinen Fall abtreiben" finde ich ohne dir Nahe treten zu wollen, eine gewagte Aussage.

Denn wenn es ihr jeden Tag schlimmer und schlimmer geht und es so gefährlich für sie werden kann, dann ist das durchaus ein Gedanke den man zulassen darf.

Jetzt ist sie in der 9.Woche.
Paar Wochen später ist ein Abbruch sicher nicht mehr so lustig. Ist ja jetzt schon schwer genug.
Ist ja keine leichte Hyperemesis (wobei das schon schlimm ist, habe ich auch) sondern eine lebensgefährliche Krankheit.

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"sondern eine lebensgefährliche Krankheit."
1. Nein, es ist keine lebensgefährliche Krankheit
2. Die Diagnose ist nicht mal wirklich gesichert
3. Es überhaupt nicht davon auszugehen, dass es ihr nach einem Schwangerschaftsabbruch besser gehen würde

Wegen einem ungesicherten Verdacht eine gewünschte Schwangerschaft zu beenden ohne jede Garantie, dass sich die Beschwerden besser finde ich sehr unvernünftig. Da kann ich (bin übrigens Ärztin) nur von abraten.

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Hi

Wie weit bist du denn?

Und die Diagnose hast du erst jetzt bekommen oder vorher???

Ich kann dir da keinen Rat geben das muss schließlich jeder selbst wissen.
Ich persönlich könnte es aber nicht abtreiben glaube ich.

LG

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Es würde helfen, wenn man den Text richtig liest. Sie sagte doch die Diagnose bzw. Verdacht besteht erst jetzt.
Durch die Schwangerschaft kann sich das verschlimmern.
Ich glaube hier kann ihr keiner helfen, der nicht selbst in der Situation ist/war. Pauschal zu sagen, ich könnte nicht abtreiben, wenn man es selbst nicht nachvollziehen kann hilft der TE nicht. Ich würde auf die Ärzte hören, Zweitmeinungen einholen und eine entsprechende Medikation einstellen.

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Für mich liest es sich eben nicht 100 pro heraus ob es erst seit der ss die Vermutung gibt...
Wenn tut es mir leid eine normale Frage gestellt zu haben :)
Und ich kann halt nur von mir sprechen was ich tun würde....
Ich würde es nicht abtreiben KÖNNEN.
Ich verurteile aber niemanden der es tut.

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Wenn man mir Seitens der Ärzte sagen würde, das ich nicht sterben könnte und nach der Geburt die gesundheitliche Lage sich wieder stabilisieren wird, würde ich es nicht abtreiben.

Aber im anderen Fall ist es für dich nur das Beste este. Möchtest du sterben oder dein Kind als Pflegefall aufwachsen sehen?

Du musst es sehr gut und auch realistisch abwiegen. Das ist sehr wichtig.

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Absoluter Horror.

Wie weit in der SS bist Du? Äußern sich die Ärzte zur Chance, das Kind bis 25. SSW oder so durchzuschleifen und dann zu holen? Oder ist das Risiko schon sehr groß?

Natürlich kann Dir keiner wirklich raten. Bettlägerig zu werden ist aber schon eine Hausnummer.

Könntest Du glücklich werden, evtl für immer ohne Kind, dafür mit milden Verlauf und einem weiteren halbwegs guten Leben? Oder alternativ, mit Kind, dafür im worst case bettlägerig? Ich würde die 2 Varianten mal geistig durchspielen.

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Das wäre vermutlich die beste Lösung für alle, SOFERN es für die TE natürlich möglich ist. Wenn ich von den 25 nicht mehr weit entfernt bin und es noch schaffe würde ich diese Frühgeburt riskieren.

So schwere Situation 🙏

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Aus ihren vorherigen Beiträgen müsste sie ca 9. SSW sein.
Auf jeden Fall noch relativ weit entfernt von der 25. SSW.
Und dann ist ja die Frage, ob sie für ihr Kind überhaupt da sein kann.
Wenn man googled kann es bis zum Pflegefall gehen und manche liegen nur in abgedunkelten Räumen und ertragen es gerade mal, wenn jemand flüstert.
Mir wäre das echt zu unsicher.

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Hallo,

Zunächst einmal tut es mir furchtbar leid, in was für einer Situation du bist. Ich kann mir absolut nicht vorstellen, wie schlimm das sein muss...

Du sagst, die Ärzte seien geteilter Meinung - was sagt denn dein (Bauch)Gefühl? Hast du mit deinem Partner, mit deiner Familie gesprochen? Was sagen die dazu?

Wie sähe denn eine Behandlung aus, wenn du nicht schwanger wärst? Und kann man überhaupt behandeln, wenn du schwanger bist oder darf da gar nichts gemacht werden und man muss bis nach der Entbindung warten? Oder ist die Krankheit grundsätzlich nicht behandelbar (sorry, ich habe von der Krankheit noch nicht gehört und hab jetzt auch nicht danach gegoogled oder so, bin also nicht informiert, was man da überhaupt machen kann)?

Hast du vielleicht schon mal online nach Berichten von Betroffenen oder Selbsthilfegruppen o.ä. geschaut?

Tut mir leid, dass ich dir nicht mehr helfen kann. Ich wünsche dir alles Gute!

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Hallo,
Ich bin überhaupt kein Experte und mir sagt deine Autoimmunerkrankung auch nur wenig.

Habe aber im Internet folgende Seite gefunden und für mich klingt es erstmal so, als ob das Baby selbst davon keinen Schaden nimmt. Leider wird aber auch klar gestellt, dass niemand sagen kann, wie schwer sich die Autoimmunerkrankung im Laufe der Schwangerschaft auswirken wird und vor allem, ob eine eventuell eintretende Verschlimmerung nach der Schwangerschaft wieder zurückgeht.

Also mein Tipp: Spiel mal gedanklich alle worst case-Szenarien durch - also einmal schlimmstmöglicher Verlauf, der nach der Schwangerschaft sich nicht bessert plus ein Kind und eben Variante 2 ein Leben mit der Krankheit, aber definitiv eine Entscheidung gegen Kind, auch in der Zukunft.

https://www.me-cfs.net/blog/item/87-ueber-schwangerschaft-und-elternrolle

Viel Kraft!

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Hallo Murchja,
das ist schlimm, dass du dich mit solchen Gedanken beschäftigen musst. Seit wann genau geht es dir denn so? Bei welchen Ärzten warst du schon? In die Diagnose habe ich mich gerade ein bisschen eingelesen und sie scheint ja vornehmlich nach klinischen Kriterien gestellt zu werden. Das heißt aber nicht, dass ich an der Existenz zweifele. Dennoch musst du auch einbeziehen, dass eine Schwangerschaft dazu in Stande ist, ganz schön viel mit der armen Schwangeren zu machen. Das geht von völliger Erschöpfung über heftige Übelkeit mit mehrfachem täglichen Erbrechen bis hin zur Depression und vieles mehr. Ich hatte stets von allen dreien etwas in nicht ganz so heftiger Ausprägung. Dennoch habe ich die Varianten in allen Ausprägungen gehört und gelesen. Ich würde dir raten, wenn du es nicht schon getan hast, nimm ein psychologisches Hilfsangebot an. Nicht weil ich glaube, dass deine Symptome psychosomatisch bedingt sind, sondern weil du unbedingt Entlastung und Ordnung deiner Gedanken brauchst. Da kann man dir an dieser Stelle helfen. Ich weiß nicht wirklich Bescheid, ich denke aber entsprechende Hilfe bekommst du z.B. bei Profemina.
Alles Gute für dich!

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Puh das ist natürlich total scheiße und ist sicher eine schwere entscheidung.
Ich persönlich bin der meinung,auch mein mann, die eigene gesundheit geht vor.
Das kind hat ja auch nichts davon, wenn du ein pflegefall dadurch wirst. Dein mann müsste sich dann ja auch alleine ums kind kümmern, eventuell den job aufgeben usw.
So schlimm es vl klingt, aber ja man kann es später nochmal versuchen.
Und wenn eine schwangerschaft so ein gesundheitsrisiko wäre, wäre unsere alternative eine leihmutter im ausland gewesen oder adoption.
Meine persönliche meinung, obwohl es eine sehr schwierige entscheidung ist.

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Ich versteh es nicht genau. Ist die Krankheit unabhängig von der Schwangerschaft immer da und wird dich zwangsläufig zu einem Pflegefall machen oder wirst du ohne die Schwangerschaft wieder halbwegs gesund?

Ich würde an meinem selbstbestimmten Leben mehr hängen, als an einer Schwangerschaft und ich denke, dass mein Mann - vor die Wahl gestellt - auch lieber mich hätte als ein Baby.