Kolostrum vor Geburt ausstreichen -auch ohne Gestationsdiabetes?

Hallo ihr.

Ich war am Mittwoch zur Voranmeldung im Krankenhaus und die Hebamme dort hatte mir empfohlen, schon jetzt Kolostrum auszustreichen und einzufrieren und es dann zur Geburt mit in die Klinik zu bringen.
Ich habe KEINEN Schwangerschaftsdiabetes und es sind auch keine Komplikationen beim Kind vorab zu erwarten.
Ich hatte bei meiner ersten Tochter erhebliche Stillprobleme und wünsche mir, dass es dieses Mal mit dem Stillen klappt. Das hatte ich der Hebamme erzählt und daraufhin gab sie mir den Tipp mit dem vorher gewonnenen Kolostrum, um direkt den Druck rauszunehmen, falls mein zweites Kind anfangs auch eher schlecht trinkt. So würde es alles bekommen, was es am Anfang braucht und ich habe die Sicherheit, dies gewährleistet zu haben und kann ohne Druck das Stillen üben.
Versteht ihr, was ich meine?

Jedenfalls habe ich mich im Internet erkundigt und bin etwas verunsichert... Kann das Ausstreichen nun vorzeitige Wehen auslösen, oder nicht? Macht es Sinn, auch ohne Diabetes?

Hat jemand von euch Erfahrungen damit gemacht und kann mir Tipps geben?
Bin übrigens morgen bei 37+0.

Danke fürs Lesen und Antworten.

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Ich hatte auch große Stillproblemen und habe das Thema Kollostrum ausstreichen bei meiner Hebamme angesprochen. Sie hat mir davon abgeraten. Sie sagte es wäre sehr mühselig für die wenigen Tropfen und vielen Frauen würde es sehr viel Stress bereiten diese Tropfen dann aufzufangen.
Ich würde dir empfehlen dir eine gute IBCLC Stillberaterin zu suchen und auf Ursachenforschung für eure Stillprobleme zu gehen. Bei uns lag es an einem verkürzten hinteren Zungenband, was aber erst mit 10 Monaten entdeckt wurde. Jetzt weiß ich aber, wer das diagnostizieren und beheben kann, für den Fall, dass es wieder Probleme gibt :)

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Danke für deine Antwort.
Bei mir war es eine schwere Geburt und meine Tochter hatte starke Gelbsucht. Daher war die sehr müde und hat praktisch nur geschlafen. Mir wurde dann Druck gemacht, dass ich alle 3 Stunden anlegen MUSS!
Also hab ich sie alle 3 Stunden geweckt, was schon zu einem Zornanfall führte. Dann war das Anlegen eben auch nicht ideal und daraus resultierend kam nicht sofort Milch, was sie noch mehr in Rage versetzt hat. Daher hat sie kaum getrunken, somit die Milchproduktion kaum angeregt. Die Gelbsucht wurde immer schlimmer, die im Krankenhaus gaben mir nix zum Zufüttern und auch keine Pumpe. Immer nur der Druck, du MUSST anlegen und stillen.
Nach einer Woche im Krankenhaus mit diesem Zustand war eben die Stillbeziehung schon gestört. Zu Hause hatte ich zwar eine Pumpe und habe weiterhin alle drei Stunden erst angelegt, dann abgepumpt und gleichzeitig zugefüttert, da sie beim Stillen einfach nicht satt wurde.
Drei Monate hab ich das so durchgehalten, dann wurde ich krank (schwere Bronchitis) und musste Antibiotika nehmen. Hatte 3 Tage über 40 Grad Fieber. Da hab ich es nicht mehr geschafft, anzulegen oder auch abzupumpen. Damit war das Stillen erledigt, da ja eh kaum Milch da war.

Und daher überlege ich jetzt ernsthaft, das Kolostrum auszustreichen, damit ich wenigstens ne Grundlage habe.
Und, wenn ich ehrlich bin, wäre es auch für meine Psyche förderlich, wenn ich jetzt schon sehen würde, dass da tatsächlich was rauskommt. Das gibt mir Hoffnung, dass es diesmal klappen kann...
Aber ich möchte auch keine vorzeitigen Wehen auslösen oder so...

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Zu den Wehen kann ich dir nichts sagen. Daher nochmal der Rat: IBCLC Beraterin!
Deine Geschichte klingt wie unsere, aber ich hab letztendlich doch 2,25 Jahre gestillt.
Aber ob ich dazu nochmal die Kraft hätte/habe, weiß ich auch nicht🙈

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Genau das wurde mir auch empfohlen. Und ich muss sagen, ich fand den Tipp richtig super, weil er mir viel Druck rausgenommen hat.

Beim Großen habe ich mich verrückt gemacht, weil das Stillen nicht klappte, wochenlang! Das tut mir heute noch weh, diese erste Zeit mit ihm "verpasst" zu haben. Er landete dadurch sogar auf der Intensivstation - und das Ganze hängt mir eben auch noch sehr nach, obwohl 6 Jahre her.

Bei der Kleinen hatte ich dann im KH eine super Stillberatung bekommen und habe ab 37+0 begonnen, die Brüste auszustreichen. Das hat sehr gut funktioniert. Ich bin ruhig und entspannt ins KH, die Hebammen waren erstaunt, wieviel ich zusammenbekommen hatte, und so war Mini die erste Zeit über sehr gut versorgt #verliebt
Bei ihr habe ich das Stillen nicht probiert, sondern sehr sicher und entspannt von Anfang an Flasche gegeben und abgepumpt bzw. zugefüttert.

Ich bin sooooo dankbar für diesen tollen und stressfreien Start, den wir dadurch hatten, dass ich das immer wieder so machen würde und auch unbedingt weiterempfehlen würde.

Ich wünsche DIr von Herzen alles Gute!! #liebdrueck

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Ach ja: Wehen hatte ich keine davon bekommen. Außer wochenlangen ziemlich fiesen "Übungswehen" - aber die hatte ich auch beim Großen, kann es also nicht aufs Brustmassieren schieben ;-)
Ich wurde am Termin eingeleitet und auch da hat es noch einen ganzen Tag gedauert, bis es losging. Dafür war die Geburt dann nach 5 minuten erledigt. Zack, plopp, eine Wehe, Fruchtblase samt Kopf raus, Kind da. #fest#huepf

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Hallo,
ich hatte Schwangerschaftsdiabetes und Gabe Kolostrum ausgestrichen. Nach 2-3 Tagen lief es dann auch wirklich gut und ich freute mich wirklich über den Erfolg.
Gebraucht haben wir’s allerdings nicht, da das stillen dieses Mal viel besser klappt als beim großen Bruder damals.
Wehen hat’s bei mir allerdings nicht ausgelöst, zumindest keine Geburtswehen - ich wurde an 40+3 dann eingeleitet.
LG und alles Gute

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Hey in der 37. SSW kann man doch eigentlich keine "vorzeitigen" Wehen mehr bekommen oder? Dein Kind könnte jederzeit zur Welt kommen.
Meine Hebamme hat mir das gleiche empfohlen, obwohl ich dieses Mal auch kein Diabetes habe. Hatte auch beim ersten Kind Probleme mit dem Stillen und im kh wurde einfach schnell zur Flasche gegriffen. Da ich mir dieses mal eine Hausgeburt wünsche, hoffe ich, dass allgemein alles entspannter läuft und da ist es einfach schöner, doch was da zu haben.