Ich (36) bin neu hier im Forum und unsicher, ob der Beitrag an der richtigen Stelle landet.
Ganz kurz zu mir und meiner Situation: Ich bin jetzt seit über 3 Jahren mit meinem Partner zusammen, der bereits 3 Jungs (6, 9 und 12) mit in die Beziehung genommen hat. Die Kinder sind an rund einem Drittel des Monats bei ihm.
Wir wohnen seit fast 2 Jahren zusammen und sind jetzt kürzlich auch in ein Haus am Land gezogen.
Für mich war von vorn herein klar, dass ich zumindest ein Kind haben möchte. Das hat er auch verstanden und dem zugestimmt. Er hat zwar gemeint, dass er ohne mich nicht unbedingt ein 4.Kind hätte haben wollen, aber er versteht meinen Wunsch und ist mit dabei. Er liebt seine Söhne wirklich sehr und er hat mehrfach versprochen dieses Kind genauso zu lieben und für es da zu sein, auch wenn ich schon immer wieder mal Zweifel geäußert hatte, dass das Zeit teilen bei 4 Kindern wohl schwer werden wird.
Obwohl mein Partner sehr liebevoll ist und mich sehr unterstützt, ist er leider generell kein besonders empathievoller Mensch und spricht auch eher ungern über Gefühle.
Ich bin nun in der 17.Woche schwanger. Die Schwangerschaft war zwar geplant, kam jetzt aber doch einwenig plötzlich und fiel sehr unglücklich mit dem Umzug zusammen. Beim Umzug selbst konnte ich jetzt nicht viel helfen. Da blieb das meiste an meinem Partner hängen. Seine Laune war dadurch schon immer wieder im Keller. Er war oft recht launisch.
Bzgl. meiner Schwangerschaft, die für mich ja komplett neu ist, hat er nun schon einige Male etwas seltsame oder leicht verletzende Kommentare geschoben. Ich hatte anfangs starke Schmerzen, die dann von Übelkeit abgelöst wurden. Ja, ich hab anfangs häufig gejammert, wo er sich schon beschwerte, dass wenn dies nun 9 Monate so laufen würde, das ja lustig werden würde...
Ich habe ihm mehrfach gesagt, dass ich mehr Ruhe und Zeit für Entspannung brauche, was auch nicht ganz so ernst genommen wurde.
Seine Ex selbst, meinte er, hätte eigentlich kaum Beschwerden in allen 3 Schwangerschaften gehabt. Er wäre auch nur 1 Mal oder so bei einem Arzt mit gewesen. Ich habe schon mehrfach versucht ihm klarzumachen, dass jede Frau und jede Schwangerschaft nun mal anders ist.
Heute hat er in meinen Augen den Rahmen aber gesprengt.
Ich habe ihn gebeten zum Frauenarzttermin mitzukommen, da wir heute das Geschlecht erfahren. Mir war der Termin sehr wichtig. Ich habe ihm Tage zuvor gesagt, dass er einen PCR -Test brauchen wird. Gestern erfahre ich so nebenbei, dass er keinen Termin in der Apotheke mehr bekommen hat und zu einer anderen Apotheke, die weiter weg ist, wollte er "deswegen" nicht fahren (wohlgemerkt hat er sich davor für jeden beruflichen Termin immer rechtzeitig testen lassen).
Na jedenfalls meinte er dann doch, er käme mit, er versuchts einfach mit nem älteren Test.
Die Hinfahrt hat sich aufgrund des Verkehrs leider gezogen, da war er schon schlech drauf. Im Wartezimmer, wo wir leider 1h warten mussten, hat er ca. 15 Mal laut kommentiert, was das denn für eine Frechheit wäre, so lange zu warten usw.
Bei der Ärztin hat er sich dann gsd zusammen gerissen. Wir haben dann erfahren, dass es wahrscheinlich ein Junge wird - er war kurzzeitig erfreut - kaum gingen wir raus, hat er den total Stress bekommen endlich nach Hause zu kommen. Hat im Auto mehrfach geflucht und ist nicht gerade langsam gefahren.
Man muss vielleicht als Erklärung dazu sagen, dass heute der Tag in der Woche ist, wo er seine Kinder hat. Seine Kinder wurden inzwischen von den Großeltern beaufsichtigt.
Nachdem er im Auto zum 3. Mal ausgeflippt ist, habe ich gemeint, er würde mit seiner Laune alles nur kaputt machen, ich habe zu weinen begonnen, er hat nur geschwiegen. Hat sich bis jetzt nicht entschuldigt. Vor seinen Kindern hat er mich vorhin so hingestellt, als würde ich völlig ohne Grund alles auf mich beziehen. Er wollte einfach heim, damit er seine Kinder noch sieht, er hätte Hunger gehabt und es hätte alles nicht mit mir zu tun.
Ich bin, während die anderen aßen, mal wieder heulend und alleine in einem anderen Zimmer gesessen und habe mich total einsam gefühlt. So wie in letzter Zeit häufiger.
Es ist mir bewusst, dass ihm seine Kinder wichtig sind und er diese sehen wollte. Ich nehme ihn sonst jedoch zu keinen Arztterminen mit. Er musste also nun rund 2-3h seiner Zeit mit den Kindern für sein 4. Kind "opfern" und das war ihm wohl zu viel. Zumindest empfinde ich das so. Es hätte ein freudiger Moment werden sollen, statt dessen streiten wir wieder und ich sitze heulend und alleine irgendwo.
Mir würde einfach nur interessieren, ob ihr meint, dass ich hier überzogen reagiere.
Wie ist euer Partner in der Schwangerschaft mit euch umgegangen?
Unempathischer Partner in der Schwangerschaft
Also für mich als Außenstehende hört sich das so an als wäre dein Partner mit der Situation komplett unzufrieden. Er hat ja gesagt er würde nur dir zu Liebe noch ein Kind wollen, vielleicht überfordert die Situation ihn momentan ja einfach. Seine Kinder sind ja auch schon groß und er war eigentlich fertig mit der Familienplanung. Ich verstehe dich auf jeden Fall, aber finde auch dass du irgendwie nur über seine Kinder am „hetzen“ bist, obwohl er ja versucht ein guter Vater zu sein, vielleicht kommt das aber auch nur falsch rüber. Ich würde mal mit ihm ein ruhiges Gespräch suchen, vielleicht liegt ihm ja was auf dem Herzen bzw er macht sich einfach viele Gedanken. Männer fühlen die Schwangerschaft nicht so wie wir, wenn das Baby einmal da ist wird sich bestimmt alles ändern und er wird euer Kind genauso lieben. Und deine Ängste waren komplett unbegründet. Mein Mann war auch eher kalt in der Schwangerschaft weil er sich das nicht so vorstellen konnte, ist aber jetzt ein super Vater. Stress dich nicht so viel.
Wo bitte hetzt sie über seine Kinder??
Hetzen ist vielleicht der falsche Ausdruck, aber ich finde folgendes auch sehr unglücklich:
>>er hat mehrfach versprochen dieses Kind genauso zu lieben und für es da zu sein, auch wenn ich schon immer wieder mal Zweifel geäußert hatte, dass das Zeit teilen bei 4 Kindern wohl schwer werden wird.<<
Immerhin hat ihr Mann seine Kinder nur ca 10 Tage im Monat, sein 4. Kind jeden Tag. Da auf die Idee zu kommen, dass gemeinsame Kind käme zukünftig zu kurz ist schon seltsam.
Auch das er versprechen musste, dieses Kind genauso zu lieben, ist sehr seltsam. Musste sage ich deshalb, weil von alleine wohl niemand auf die Idee käme sich so zu äußern.
Es tut mir wirklich Leid, dass du dich gerade so schrecklich fühlst. Ich denke, fast alle hier können total nachvollziehen wie beschissen eine Schwangerschaft sein kann und wie sehr man sich auf gewisse Termine freut. Dann ist völlig klar, dass einen so eine Reaktion vom Partner einfach runterzieht.
Trotzdem möchte ich deinen Partner ein Stück weit in Schutz nehmen. Nicht in Bezug auf seine Empathielosigkeit, die finde ich nur arschig, aber in Bezug auf die Gesamtsituation. Ich bin sicher, dass die Lage für ihn nicht unbedingt einfach ist, mit dem Umzug, seinen drei Kindern und einer hormongeschwängerten Schwangeren. Selbst für meinen Mann, den ich für sehr rücksichtsvoll und empathisch halte, war es am Anfang schwer nicht von mir genervt zu sein. Ich sah weder schwanger aus noch war ich wirklich krank, es ging mir eben nur beschissen. Und selbst mit den regelmäßigen Ultraschalls fiel es ihm wahnsinnig schwer einen Art emotionale Verbindung zum Baby aufzubauen.
Ich weiß, es ist gehört Überwindung und Selbstdisziplin dazu, aber ich glaube, du solltest einfach mal in einer ruhigen Minute das Gespräch suchen. Also wenn seine Kinder nicht da sind, es keinen Stress mit dem Haus oder irgendein anderes Streitthema gibt. Es bringt nichts zu weinen, denn offensichtlich ist er davon eher genervt, also tief durchatmen und versuchen ruhig zu bleiben. Ziemlich sicher will er dich nicht so verletzen wie er es jetzt tut, sondern ist vielleicht gerade einfach selbst überfordert. Auf der anderen Seite würde ich klar kommunizieren, dass er in ein paar Monaten sein viertes Kind bekommen wird. Er kann sich also nicht dauerhaft aus allem raushalten. Ihr müsst wahrscheinlich beide an euch arbeiten, um Verständnis füreinander zu entwickeln. Du dafür, dass er (noch nicht) unglaublich begeistert ist und er, dass du nicht seine Ex sondern ein eigenständiges Wesen bist, das nun mal keine perfekte Schwangerschaft hat.
Zu deiner letzten Frage: Ich weiß nicht, ob dir jetzt wirklich Vergleiche helfen. Das wird nicht ändern wie du dich gerade fühlst oder wie sich dein Partner verhält. Ihr müsst zusammen einen Weg finden, der wird ziemlich sicher nicht so sein wie bei den anderen.
Ich hoffe, ihr beide bekommt das hin und du hast noch eine schöne Schwangerschaft 🍀
Hm, klingt mir alles nicht wirklich nach einer intakten Partnerschaft. Ob Schwangerschaft hin oder her… eure Probleme scheinen mir eher generell zu sein. Dein Partner scheint sehr oft übellaunig uns lieblos zu sein. Zufriedenheit sieht anders aus. Ihr solltet euch mal echt aussprechen um rauszufinden was dem zu Grunde liegt. Eine Schwangerschaft ist ja eigentlich ein Grund dass der Partner sich freut. Deiner scheint dies nicht so wirklich zu tun. Würde ich als doch eher handfestes Problem sehen bzw als etwas dem ein Elementares Problem zu Grunde liegt…
Guten Abend: tut mir mega leid dass du dich so fühlst! Ist natürlich schwer einzuschätzen, weil man jetzt ja nur „einen Teil von Euch kennt“. Ich kann dir nur sagen dass ich in meinen 4 Schwangerschaften oft sehr sensibel und empfindlich reagiert habe. Manchmal waren die Dinge im Nachhinein betrachtet, gar nicht so schlimm, wie sie mir in dem Moment vorkamen.
Ich lese bei dir bisschen eine Angst raus, dass er euer Baby weniger lieben wird, als seine drei Söhne. Das glaube ich aber nicht. Das Baby ist noch nicht da und vielen Männern, fällt es schwer eine tiefe emotionale Bindung zu dem Baby aufzubauen, wenn es noch nicht geboren ist. Das ändert sich dann aber schlagartig. Versuch ihm rational und sachlich zu erklären wie du dich fühlst (das bringt bei Männern meistens mehr) und formuliere lieber Wünsche anstatt Vorwürfe. „Ich würde mir wünschen“ „ich fühle mich so und so“! „Ich hab die und die Angst“ Die Art der Kommunikation verstehen Männer oft besser. Und gib auch ihm einen Raum seine Bedenken zu äußern und Versuch diese weniger auf Dich persönlich und das Baby zu beziehen. Ich wünsche dir/ euch alles alles Gute.
Für dich ist es die erste Schwangerschaft. Heißt, alles ist neu, aufregend. Du hast sicherlich die ein oder andere App, die dir sagt, dass dein Baby gerade die Größe einer Honigmelone hat. Natürlich weißt du auf den Tag genau, wie weit du bist.
Für deinen Mann ist es die vierte Schwangerschaft. Das ist nicht mehr halb so aufregend. Ganz ehrlich? Ich bin zum zweiten Mal schwanger und selbst ich vergesse es ständig, weil es so nebensächlich ist. Keine Ahnung in welcher Woche ich bin. Bei der ersten Schwangerschaft war das völlig anders.
Der Schlüssel einer jeden Beziehung ist Kommunikation. Sprich mit deinem Mann. Sag, was dich bedrückt, wie du dich fühlst.
Und lass ihn ausreden! Vielleicht hat er auch Zweifel oder Bedenken. Vier Kindern gerecht zu werden ist nicht ohne!
Mein Mann ist enthusiastischer als ich, hat jetzt schon einen Nestbautrieb, hat eine Namensliste erstellt und kommt selbstverständlich alle vier Wochen mit zur Vorsorge. Aber es ist auch unser gemeinsames zweites Kind und ihm ist das wichtig.
Hallo, du hast selbst bereits geschrieben, dass dein Partner empathielos wäre. Ich glaube, das ist hier das Hauptproblem. Er kann sich nicht in dich hineinfühlen und reagiert statt verständnisvoll genervt. Das tut mir leid für dich. Mir war im ersten Schwangerschaftsdrittel dauerübel. Das war heftig. Mein Partner war liebevoll und geduldig und hat sich um alles gekümmert. Es ist auch unfair von deinem Freund, deine Schwangerschaft mit denen seiner Ex zu vergleichen. Das ist doch total individuell und so viel könnte und sollte er schon wissen. Mein Freund durfte coronabedingt zu keiner einzigen Untersuchung mit. Dass dein Freund dann nur genervt ist, enttäuscht dich natürlich. (Eine Stunde Wartezeit finde ich auch nicht ok. Die Praxis scheint nicht gut organisiert zu sein. Gerade in Coronazeiten geht das gar nicht.) Am Ende würde ich meinem Partner klar machen wie du dich fühlst und was du jetzt brauchst. Ich finde es toll, dass er sich so gut um seine drei Söhne kümmert. Aber er hat sich für ein viertes Kind entschieden und muss auch hier seiner Verantwortung nachkommen.
Puh, das ist eine schwierige Situation. Ich sehe es generell als sehr schwierig wenn ein:e Partner:in nur dem/der anderen zu Liebe dem Kinderwunsch zustimmt.
Ein Kind ist ein riesengroßes Projekt, lebenslang, und ihr seid erst in der Schwangerschaft. Wenn das nicht von beiden Partnern aus tiefstem Herzen gewünscht ist, dann passieren leider genau solche Situationen und das ist unendlich traurig.
Vielleicht denkt er "dir zu liebe" bedeutet, dass er das Kind zeugt und mitbezahlt aber du "den Rest" übernimmst?
Mir scheint ihr habt euch hier übernommen mit ganz unterschiedlichen Erwartungen und ganz ehrlich gesagt sehe ich traurigerweise keine Lösung dafür ausser du findest dich damit ab wie es ist. Mit Gesprächen hast du es ja wohl schon versucht. "Vaterglück" kann man nicht erzwingen und eine erzwungene Wahrnehmung der Vaterrolle geht mit Sicherheit nach hinten los.
Ein bisschen Hoffnung gibt es vielleicht, dass die Schwangerschaft für ihn nicht ganz greifbar ist und er sich ändert wenn das Baby da ist?
Ich kann Dich verstehen. Wenn es einem nicht gut geht, möchte man Trost und nicht noch harsche Worte. Dennoch glaube ich, dass Dein Partner es auch nicht einfach hat mit drei Kindern aus vorheriger Beziehung, Arbeit, schwangerer Frau und einem Umzug. Dann fehlt einem vielleicht auch einfach die Kraft, um fürsorglich zu sein. Ich finde es auch nicht optimal den US-Termin auf einen Tag zu legen, an dem er seine Kinder hat. Ich verstehe vollkommen, dass er diese sehen will. Für Männer ist eine SS auch ganz anders als für eine Frau. Die Bindung zum Kind kommt nach der Geburt. Zudem ist es für ihn bereits das 4. Kind. Selbst Frauen, die mehrere Kinder haben, sagen häufig, dass die 1. SS im Vergleich zu weiteren besonders ist. Für Männer gilt dies umso mehr, da sie viel weniger involviert sind.