Hallo ihr Lieben 🙂 Diese Frage geht an Muttis mit MS .
Ich lebe nun seit 9 Jahren mit der Diagnose MS. Ich habe zum Glück einen sehr "langsamen" Verlauf. Seit 2012 hatte ich lediglich 4 oder 5 Schübe, bei denen die Symptome alle wieder zurückgegangen sind🎉
Ich lebe also sehr gut damit, da ich auch schnell medikamentös eingestellt wurde. Ich bin jetzt in der 16 SSW. Mein Neurologe und ich habe auf Grund des guten Verlaufs und des relativ niedrig dosiertem Medikaments (Copaxone) beschlossen, mit den Medis zu pausieren. Er sagte ebenfalls, dass ich durch die Schwangerschaft vor einem Schub geschützt sei. Es könne jedoch sein, dass ich nach der Schwangerschaft das ganze doppelt und dreifach zurück bekäme 🤷🏼♀️ Laut seiner Erfahrungen käme es im Anschluss häufig zu stärkeren Schüben. Auf Grund dessen hat er mir dazu geraten nicht zu stillen und direkt nach der Schwangerschaft erneut mit den Medikamenten zu starten, um einem heftigen Schub gegenzuwirken. Ich würde jedoch sehr gerne versuchen zu stillen. Nun wollte ich nach euren Erfahrungen fragen🙂 Wie ist es euch ergangenen? Habt ihr gestillt? Habt ihr nicht gestillt? Hattet ihr einen Schub im Anschluss an die Schwangerschaft?
Liebe Grüße, Ann-Kristin mit Baby Boy inside 🥰
Schwangerschaft und MS
Hallo du,
ich habe kein MS und kann dir daher leider nichts zu deiner Frage sagen, allerdings bin ich gerade über deinen Satz zum Thema stillen gestolpert, daher würde ich gerne was sagen:
Ich kann total verstehen, dass du dein Kind gerne stillen möchtest, aber wenn dein Arzt dir explizit davon abrät, dann würde ich mir das wirklich überlegen. Stillen ist nicht das Allheilmittel und du tust deinem Kind nichts schlimmes, wenn du ihm Pre statt Muttermilch gibst. Die Flasche hat auch viele Vorteile: Der Vater kann genau so füttern wie du und ihr könnt euch gegenseitig mehr entlasten. Man kann auch mit einem Flaschenbaby schön kuscheln - meiner Meinung nach sogar besser als beim stillen (habe beides gemacht). Für dein Kind ist eine gesunde Mutter viel wichtiger als ein bisschen Muttermilch!
Natürlich triffst du die Entscheidung alleine und es kann alles gut gehen aber ob du das Risiko eingehen möchtest, solltest du dir in Ruhe überlegen. Vielleicht holst du dir noch eine Zweitmeinung ein? Oder fragst mal bei MS Experten nach? Ich glaube in Hannover gibt es da doch eine besondere Klinik?
Alles gute dir!
Ich habe zwar keine MS aber meine Mama seit mindestens 33 Jahren (da wurde es zumindest festgestellt - kurz nach meiner Geburt). Mich konnte sie nur paar Tage stillen aber das hing damit zusammen das Sie ein gelähmten Arm hatte und auf dem einen Auge nichts mehr sehen konnte und auf dem anderen nur ca 20%. Mein Bruder hat sie dann paar Monate voll gestillt. Sie sagt immer während der Schwangerschaft war es die beste Zeit die sie je hatte 😉 Sie hat es nicht doppelt/dreifach zurück bekommen. Nach meinen Bruder hatte sie ca 2 Jahre Ruhe bevor der nächste Schub kam. Aber das soll nicht heißen das es bei jedem so sein wird, das ist ganz individuell.
Liebe Grüße 🌸
Hallo
Bei mir wurde MS 2014 diagnostiziert, auch ein sehr milder Verlauf. Ich bin das zweite Mal schwanger und habe ebenfalls Copaxone genommen. Hast du Kontakt zu der Copaxone-Hotline? Die beraten und unterstützen sehr gut.
Ansonsten: Schwangerschaft sowie Stillzeit haben aufgrund der Hormone einen gewissen Schutz. Bei beiden Schwangerschaften habe ich bis zum positiven Test gespritzt und dann pausiert. Meinen Sohn habe ich vier Monate gestillt. Mein Neurologe hat zwischenzeitlich gewechselt (wg. Ruhestand) und mein neuer Neurologe sagt, ich soll so lange stillen wie ich will, das ist das Beste für Mutter und Kind.
Gerade bei einem milden Verlauf mit niedriger Schubrate ist das Risiko nach der Schwangerschaft einen "Super-Schub" zu bekommen eher gering (natürlich gibt es keine Garantie).
Wenn es klappt würde ich das Kind gerne etwa ein halbes Jahr stillen.
Ansonsten gibt es MS und Kinderwunsch, ein Projekt in Bochum ansässig und findest du gut im Internet.
Bei einer hochaktiven MS würde ich evtl. auch zeitnah wieder mit einer Basis-Therapie anfangen. Aber weil mein Verlauf mild ist, verlasse ich mich einfach darauf, dass ich wie beim ersten Kind Schwangerschaft und Stillzeit gut vertrage.
Wenn du Fragen hast, meld dich gerne
Alles Gute für die Schwangerschaft.
https://www.ms-und-kinderwunsch.de/allgemeine-informationen.html
In der Hoffnung, dass der Link nicht gelöscht wird. Da stehen noch mal explizit die Informationen und auch, dass nichts gegen das Stillen spricht.
Ich danke dir vielmals für deine ausführliche Antwort😊 Den Link schaue ich mir direkt an.
Von Bochum habe ich schon viel gehört. Ich habe auch bereits versucht Kontakt aufzunehmen, leider bisher jedoch ohne Erfolg. Werde es aber weiter versuchen 😊
Ich wünsche euch allen alles Gute für eure Schwangerschaften und danke euch für eure Antworten 😊
Hallo, ich würde dir sehr gerne meine Erfahrung schildern.
Ich lebe fast 6 Jahre mit der Diagnose und nehme Tecfidera.
Schübe hatte ich bislang nur, wenn ich tecfidera pausiert habe (Fehlgeburt, Schwangerschaft, Stillzeit).
Ich habe tecfidera mit positivem SST abgesetzt und mein Plan war 6 Monate zu stillen. Mein Sohn wollte aber unter keinen Umständen die Flasche nehmen, weshalb ich ihn 13 Monate gestillt habe und dann einen Schub bekommen habe. Dieser war aber eher schwächer als die davor, wobei im Gehirn schon mehrere Läsionen gefunden wurden. Ich hatte aber bislang nur Sensibilitätsstörungen, toi toi toi.
Aktuell bin ich ganz frisch Schwanger und würde es jetzt wieder so planen mit de 6 Monaten stillen.
Ich kann auch nur wärmstens die Homepage empfehlen oder den direkten Kontakt zu Frau Hellwig aus Bochum. Dort mache ich auch an der Studie mit.
Alles Gute!