Jemand hier die vorherige Schwangerschaft eine stille Geburt hatte ?

Hallo ihr lieben,

Ich hatte kürzlich eine stille Geburt in der 16ssw. Allgemein, hatte ich einige Fehlgeburten in den letzten 4 Jahren, dieses Mal dachte ich wirklich das alles gut geht und dann kam die stille Geburt plötzlich.

Ich habe anscheinend eine Infektion gehabt, meine Leukozyten waren von Anfang an auch immer erhöht aber die Gyn Ärzte in der Praxis haben das irgendwie nicht so für ernst genommen.
Letztendlich hatte ich Blutungen, bin zur Gyn, sie sagte der Muttermund sei verkürzt, es reicht wenn ich erst am nächsten Tag ins Krankenhaus fahre um ein muttermundverschluss mit cerclage zubekommen. In der Nacht hatte ich dann allerdings Wehen, im Krankenhaus sagte man mir, dass der kleine runter gerutscht wäre, Muttermund bereits offen, kurz darauf kam er, lebt noch kurz und ging von uns 💔

Nun zu meiner Frage, hatte jemand vorher auch sowas ähnliches, wie habt ihr dass dann in der Zukunft gehandhabt ? Wurdet ihr engmaschiger kontrolliert? Kann ich das auch selbst verlangen ? Kann ich auch eine prophylaktische cerclage mit Muttermund Verschluss verlangen ? Hatte jemand es prophylaktisch machen lassen, wie ging es euch damit ? Oder was kann ich anders tun?

Ich habe die Fehlgeburten wirklich satt und möchte endlich ernst genommen werden 😔 Ich bin über jeden Rat wirklich dankbar.

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Meine erste SS endete in der 22. SSW. Unser Sohn ist lt. Unterlagen 1 Minute nach der Geburt verstorben. Ich glaube aber, dass er länger gelebt hat und die Ärzte nicht ständig gucken wollten in unserer Situation. Ich habe sein Herz noch eine ganze Weile unter seiner Brust schlagen sehen.


Ich hatte eine vorzeitige unbemerkte Muttermundseröffnung mit einem Fruchtblasenprolabs. Man vermutete auch eine Infektion dahinter. Allerdings hatte ich keinerlei Symptome dafür.

Ich habe in jeder Folgeschwangerschaft einen totalen Muttermundsverschluss bekommen. Mein GMH hat sich dennoch immer zeitnah gekürzt und ich hatte gelockerte Bettruhe. Bei meiner zweiten SS war ich mit Zwillingen schwanger, welche in der 33. SSW per Sectio kamen und nun bin ich ET+6.
Wie man sieht, hätten meine Schwangerschaften nicht nicht unterschiedlicher sein können.

So richtige genießen konnten wir aber unsere SS nie, denn wir hatten nach dem erlebten immer Angst, dass sowas wieder passiert. Ruhiger wurden wir erst ab der 25. SSW. Und dann haben wir uns nur noch von Woche zu Woche gekämpft.
Öfter wurde ich nicht kontrolliert, aber durfte jederzeit vorbei kommen, wenn ich irgendwas hatte. Mein Gefühl war da auch immer richtig, sodass meine Ärztin mich da auch Ernst genommen hat. Ich habe das also nicht ausgenutzt.

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Euer Verlust tut mir unendlich leid, ich empfand dieses Mal, noch den Herzschlag zusehen für wesentlich schlimmer, weil lauter „was wäre wenn“ fragen in einen auftauchen..

Als mein kleiner kam, sah ich den Herzschlag und er bewegte sich noch, ich war total in Schock und sagte dies dem Arzt, dieser versuchte mich zu beruhigen aber ich habe keine Ahnung mehr was er gesagt hat.. als die Nabelschnur durchgeschnitten wurde, hörte er dann auf..

Ging es plötzlich bei dir los oder hattest du vorher Anzeichen ? Ich konnte das dieses Mal absolut nicht einschätzen, ich hatte von Anfang an Blutungen in der Schwangerschaft, diese aber harmlos waren, ich wäre auch niemals davon ausgegangen, das es endet, weil die Gyn auch so ruhig war und mit vermittelte, das eine Vorstellung im Krankenhaus noch total ausreicht..
Ich frag mich, ob es anders gelaufen wäre, wenn ich nicht auf meine gyn gehört hätte und noch am selben Tag ins Krankenhaus gefahren wäre, mein Mann wollte noch das ich fahre und ich beruhigte ihn, das die gyn mir gesagt hat, es würde völlig ausreichen erst morgen zu fahren… 😮‍💨

Du schreibst das du in jeder Schwangerschaft ein Muttermund Verschluss bekommen hast aber der GMH sich dennoch verkürzt hat, wie hast du dies bemerkt, hattest du Blutungen oder andere Anzeichen ?

Wow, ET+6 🥹🥹 Mega, ich wünsche dir eine wunderschöne Geburt und das alles gut verläuft 💖

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Ja, mein Sohn hat auch immer noch versucht Luft zu holen und versucht meinen Finger fest zuhalten. Ich hatte ihn so lange ich wollte auf der Brust. Die Ärzte haben mir aber erklärt, dass diese "Zuckungen" auch oft nur noch Restrefelexe sind.

Ich hatte plötzlich Blutungen. Da es ein Sonntag war, sind wir ins KH. Dort wurde dann alles festgestellt und ich durfte nur noch liegen. Am nächsten späten Nachmittag setzten bei dir dann doch die Wehen ein und da mein MM bereits auf 4 cm offen war, konnte man auch nichts mehr aufhalten.

Aber ja, diese "was wäre wenn"- Fragen und dieses "Warum wir?" ....das hört bei mir auch nach 3 Jahren nicht auf. Auch wenn es schwächer geworden ist.

Das es sich in dem kommenden SS dennoch verkürzt hat, habe ich immer so wahrgenommen, als hätte ich einen Fremdkörper in der Scheide und hatte einen Druck nach unten. Blutungen hatte ich keine. Der Verschluss verhindert ja nur das vorzeitige öffnen des MM, aber nur bedingt das verkürzen. In dieser SS bekam ich zusätzlich in der 29. SSW noch einen Pessar, weil ich nur noch eine Länge von 1,7 cm hatte und einen Trichter.

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Was dir passiert ist, tut mir unendlich Leid!
Das ist ein schwerer und schmerzhafter Verlust und ich hoffe sehr, dass du irgendwann wieder Hoffnung schöpfen kannst!

Du schreibst, es waren viele Abgänge. Vielleicht könnt ihr in einer KiWu-Klinik vorstellig werden und medizinisch einiges checken lassen?
Das wäre, wenn dieses Drama einigermaßen verarbeitet ist, wahrscheinlich der erste Schritt.
Es kann Ursachen geben, die leicht zu beheben sind, sodass die nächste Schwangerschaft intakt verlaufen kann.

Dann würde ich mich mit meinem Umgang bei Beschwerden und Ängsten auseinandersetzen: Ich würde bei gravierenden Vorkommnissen (vorzeitige Wehen, Koagel etc.) und sehr unklaren Situationen grundsätzlich in eine Klinik fahren anstelle eine bekanntermaßen bereits sehr (!) lockere Ärztin oder eben hier, in einem nicht-medizinischen Erfahrungsforum nach Hilfe suchen.
Über einen Arztwechsel würde ich nachdenken, mein Vertrauen wäre erschüttert, aber da hat jede(r) anderen Grenzen.

Die Arbeit des Partners, ungünstige Uhrzeiten oder die Kinderbetreuung würde ich nicht prioritär einordnen, sondern deine Schwangerschaft zur Prio 1 machen bei Beschwerden.
Notfalls Freunde, Verwandte bitten, ein Taxi rufen und sofortige Hilfe suchen. Alleinerziehend ist das sicher problematisch, zu zweit müssen Lösungen gefunden werden. Im worst case das Kind wecken, einpacken und mitnehmen. Das ist total blöd aber wenn niemand (auch der Ehemann nicht) in der Lage ist, würde ich nicht auf die Öffnung der Kita warten.
Darüber würde ich ehrlich mit meinem Mann, meinen Eltern, Schwiegereltern oder wem auch immer reden - und sei es nur, damit du Beruhigung findest in solch dramatischen Situationen, falls sich Ängste als irrational herausstellen.
Aber ein Umfeld, das dich und deine Schwangerschaft unterstützt, muss gegeben sein ebenso wie ein worst case scenario.

Ich wünsche dir von Herzen, dass du es verarbeiten kannst und Unterstützung findest - in jeder Hinsicht!

Bearbeitet von Inaktiv