So Mädels, jetzt brauch ich mal euer Schwarmwissen, wie ich mich zu verhalten habe oder wo meine Anlaufstellen sind.
Kurz zu mir: ich bin 33 Jahre versuche seit fast 5 Jahren ein Kind zu bekommen. Hatte schon 4FG zwischen der 5ten und 8ten Woche und bin nun durch eine IVF schwanger. Ich arbeite auf einer Station in einem OP-Zentrum. Wir haben 3 Schichten und wir arbeiten jeweils immer alleine. Meine Aufgabe ist es die orthopädisch oder neurochirurgischen Patienten wieder auf die Beine zu kriegen, Blut abnehmen, Verbände, mobilisation. Mein Chef ist der Meinung, dass ich normal arbeiten könnte. Das stimmt ja schon alleine mit den Arbeitszeiten nicht. Am Wochenende und Feiertagen haben wir außerdem 12 Stunden Dienste. Aufgrund der ganzen Fehlgeburten und der Strapazen in der kiwu Klinik bin ich natürlich fertig und hab ständig angst das was nicht stimmt. Schlafstörung, übelkeit, was ne schwangere halt zu hat.
So. Mein gyn schreibt mich auch nicht raus, weil er damit so schlimme Erfahrungen hatte. Muss ich mich zwecks gefahrenbeurteilung nun an den betriebsarzt wenden oder muss ich nochmal das Gespräch mit meinem Chef suchen? Ich bin aktuell vom gyn krank geschrieben, weil ich mich schonen soll. Was mach ich jetzt? Ich hab das Gefühl ich trete nur auf der Stelle. Meinen Chef habe ich über alles was mir bis dato passiert ist informiert. Dieser verwies mich an den gyn 🙄 einfach ein riesen rattenschwanz
Beurteilung des Arbeitsplatzes 9ssw
Ja der Betriebsarzt wäre deine Anlaufstelle und dein Chef ist verpflichtet eine Gefährdungsbeurteilung zu machen.
Schon wegen den Schichten nicht zulässig.
Dein Chef muss sein Arbeitsplatz Mutterschutzgerecht einrichten, einen anderen Platz suchen wo du arbeiten kannst (Administration zum Beispiel) oder eben BV.
Nach der Beurteilung hatte ich vor 1 1/2 Wochen gefragt aber er meinte das ist nicht nötig und ich soll zum gyn
Frag deinen AG mal nach der Gefährdungsbeurteilung. Oder sprich euren Arbeitsschutzbeauftragten an.
Du kannst zusätzlich eine Beratung durch den Betriebsarzt in Anspruch nehmen. Mein AG hat mich damals so lange freigestellt, bis der Betriebsarzt sein ok gegeben hat.
Beim betriebsarzt soll ich Montag nochmal anrufen. Die ist natürlich heute nicht da 🙄 werd aber morgen mal zur Klinik marschieren und das ansprechen
Also dein Chef kann sich nicht an deine gyn wenden, weil diese dich nur aus medizinischen Gründen raus nehmen kann.
Das was du beschreibst ist halt betrieblich und damit er zuständig.
Ich würde auch zum Betriebsarzt.
Übrigens muss eine Gefährdungsbeurteilung von ihm geschrieben werden und du müsstest diese sogar unterschreiben, dass du damit einverstanden bist. Wenn das nicht gemacht wurde, hat er sowieso ein Problem. Gibt ja extra Zettel wo drauf steht, was alles eine Gefährdung für Schwangere ist. Habe den selber gesehen und musste bei mir ausgefüllt werden und bei mir sogar noch an eine Stelle gesendet werden, damit nachgewiesen ist, dass sich die Firma an die Gesetze hält.
Ne, die Beurteilung ist laut Chef nicht nötig. Das hatte mich ja schon verwirrt. Aber da werde ich morgen direkt nochmal nachhaken und druck machen. Das ist ja dann seine Pflicht das zu machen
Ähm ja dann versucht er darum herum zu kommen. Die kann man schwanger immer verlangen. Das ist ein Bogen zum ankreuzen und wenn man nur nein ankreuzt muss man nichts machen, aber er kann nicht einfach sagen, dass diese im Krankenhaus und Schichtdienst nicht notwendig ist. Dafür kann er auch richtig Ärger bekommen. Notiere dir auch irgendwo ab wann du deine Schwangerschaft gemeldet hast, weil ab dem Zeitpunkt das in Kraft treten musste.
Bei mir war da so ab dem Zeitpunkt wo ich das meinen Abteilungsleiter gesagt habe, wurde mein Arbeitsplatz sofort angepasst. Da gab es auch kein wenn und aber. Habe aber im Labor gearbeitet.
Huhu.
Hat dein Chef eine Gefahrenanalyse gemacht? Also dazu ist er ja verpflichtet. Und natürlich muss er sich ans Mutterschutzgesetz halten und 12 std schichten sowie bestimmte Arbeitszeiten sind nunmal gesetzlich vorgeschrieben. Klingt so als ob er sich noch nicht damit beschäftigt hat. Bei manchen Dingen z.b. Sonntagsarbeit kann man freiwillig unterschreiben das man weiter so arbeiten möchte, aber selbst das ( obwohl ja nun sonntagsarbeit nicht gefährdent ist) kann man nicht von dir verlangen. Oder kam es noch nicht zur Gef.analyse , weil du noch krankgeschrieben bist? Sonst würde ich die einfordern, solange du noch krank geschrieben bist und nicht erst wenn diese KM ausläuft. Und wenn dir nicht gefällt was er da so ankreuzt ( war mal in ner ähnlichen Situation. Sollte auch normal weiterarbeiten als KS in der Chirurgie, Gefährdungen wurden alle runtergespielt, Zeiten wurden aber immer beachtet) dann gehst du anschließend mit der Kopie der Gef.analyse zum Betriebsarzt und bespricht das mit ihm. Die schätzen das meist noch als ganz anders ein. Bei uns im KH ist es tatsächlich so, das man nicht zuerst zum Betriebsarzt darf bzw soll sondern zunächst zum Vorgesetzten und erst wenn man unzufrieden mit der Einschätzung ist dorthin geht.. das kann aber auch unterschiedlich gehandhabt werden.
Im Zweifel kannst du neben dem Betriebsarzt auch den Betriebsrat einschalten und denen schildern das dein Chef sich nicht an Mutterschaftsrichtlinien halten will. Die helfen dir garantiert!!
Die Analyse ist laut ihm nicht notwendig. Hatte das direkt bei Bekanntgabe angesprochen. Deswegen hatte ich mich jetzt an den betriebsarzt gewendet, der natürlich erst Montag wieder da ist, um zu fragen, wie ich mich jetzt verhalten soll
Hallo jule2577,
In erster liene ist dein Arbeitgeber nach Bekanntgabe bzw der Bestätigung vom Frauenarzt das es eine intakte Schwangerschaft ist verpflichtet das Gewerbeamt zu Informieren, dieses sendet dann ein Gefährdungsbogen zu Ihm der mit Dir zusammen ausgefüllt werden muss.
Nach dieser sogenannten Beurteilung wird dann ermittelt ob ein Berufsverbot ausgesprochen werden muss..
Sollte dein Arbeitgeber aber immer noch der Meinung sein das er alles schön redet beim Fragebogen.. Wende dich bitte bei dem zuständigen Gewerbeamt denn die geben dir gerne Info..
Und deine Frauenärztin darf dir zwar nur im Krankheitsfall eine BV geben aber sie könnte dir ein Informations schreiben mit geben für den Arbeitgeber..
Denn viele Arbeitgeber haben Angst davor den 100%igen lohnausgleich zu zahlen weil sie da alle Fälle weck schwimmen sehen.. Man tut ja dafür nichts.. ABER!!!
Dies ist ja nicht so denn der Arbeitgeber bekommt die ganzen lohnkosten 1 zu 1 wieder somit könnte er selbst wenn du dich im BV befindest jemanden für die Zeit einstellen..
Hoffe konnte Dir etwas helfen.. Bei mir hat es geholfen bin auch aktuell 9 ssw und zeit gestern im BV dank des Informations Schreibens meiner Ärztin..
LG 🙋🏼♀️
Na, wenn das nicht mal nach nem Plan klingt. Danke !! Dann werd ich morgen direkt nochmal beim gyn vorbei gehen und nach so einem Schreiben fragen und dann bei meinem Chef auflaufen. Traurig, dass man da als Frau so um seine rechte kämpfen muss.
An sich stimme ich dir zu, aber es geht hier nicht um ein Berufsverbot, das darf nur ein Richter erteilen, sondern um ein Beschäftigungsverbot.
Und der Mythos, dass dem AG keine Kosten entstehen durch ejn BV, bzw. Er ja alles erstattet bekommt ist leider so auch nicht ganz richtig, schließlich zahlt er als AG ja in die Umlage 2 monatlich ein, aus der BVs bezahlt werden. Und wenn er Ersatz einstellt, hat er doppelten Urlaub, den er von niemandem vergütet bekomme.
Nur um deine Aussagen richtig zu stellen.
An die TE, es muss bereist für jede Stelle schon seit Jahren eine Gefährdungsbeurteilung geben, diese wird nur bei Eintritt einer Schwangerschaft geprüft. Er hat da also wohl schon Jahre lang seine Pflicht versäumt.
Wende dich an den Betriebsarzt und deinen Chef, zeig ihm das Gesetz und lass dich nicht abspeisen.
Du kannst dich auch ans Gewerbeaufsichtsamt wenden
Die nehmen Beschwerden entgegen und dürfen Stichprobenartig Arbeitsplätze prüfen
Danke, das wär allerdings mein letzter weg, den irgendwo anzuscheißen. Versuch das erstmal auf dem guten Weg.
Ich bin Krankenschwester und musste bei meiner ersten SS unterschreiben dass ich viele Sachen nicht mehr mache.
Man tut eh trotzdem noch zu viel.
Das von deinem Chef ist aber eine Frechheit, mehr als 8h darfst du nicht arbeiten und an deiner Stelle wärs mir egal, dann geh ich zum Hausarzt & lass mich weiter krank schreiben.
Wenn dir die so gar nicht entgegen kommen. Hatte nicht so eine Vorgeschichte wie du & man will sein Baby immer schützen, aber bei sowas bestimmt (berechtigerweise) noch mehr.
Hol dir ansonsten Hilfe bei der AK.
Das geht so wirklich nicht.
Wir bekommen sogar viele Stunden abgebaut dass wir nicht sooo viele Dienste haben & dürfen meist mit dem restlichen Urlaub 6, Wochen früher weg. 👏🫶
Wünsche dir alles alles Liebe 🍀✊♥️
Ich weiß auch echt nicht, was er sich da einbildet. Als wären wir der einzige Betrieb wo es keine Gefährdungen gibt. Ich glaub, der hat da einfach keine Ahnung von. Icj weiß nicht wie die anderen schwangeren da raus gekommen sind.
Kann mich ja jetzt nicht ewigkeiten krank schreiben lassen. Nach 6 Wochen ist da auch Schluss. Zumal mir das auch echt jetzt schon auf die Nerven geht. Würd da gern ein Haken dran machen und einfach und mich auf mich konzentrieren und nicht, wo ich die nächste AU bekommen kann.
Wärst Du Dachdeckerin oder Kfz-Mechatronikerin würde ich Deinem Chef noch abnehmen, dass er nicht weiß, was im Fall einer Schwangerschaft zu tun ist.
So liegt die Vermutung nahe, dass Kolleginnen vor Dir entweder schon mit einem fälschlicherweise vom Gyn ausgestellten BV ihre Schwangerschaft verkündet haben, oder dass sie den Auftrag vom Chef, sich diesbezüglich an ihren Arzt zu wenden, umgesetzt haben.
Pech für Dich, dass Du nun anscheinend die erste bist, die den korrekten Weg beschreiten muss. Aber Dein Chef kann nur daraus lernen.
Was Du bei Deinem Gyn anfragen solltest, ist ein BV bis zur Klärung durch den Arbeitgeber. So müsstest Du nicht darauf hoffen, dass der aus dem Knick kommt, bevor Du ins Krankengeld kommst. Außerdem läge damit der Ball im Spielfeld Deines Arbeitgebers.
Viel Erfolg, und alles Gute für die Schwangerschaft!
Danke, leider bekomme ich von meinem gyn nur ne AU mehr ist da leider nicht drin. Ich denke auch, dass er davon leider so gar keinen Plan hat. Werd da mal auflaufen und ihm sagen, dass er so einen gefährdungs Bogen ausfüllen muss. Vielleicht weiß er es einfach nicht besser 🤷♀️
Dein Gyn handelt vollkommen korrekt, wenn er Dir kein BV aufgrund Deines Arbeitsplatzes ausstellt. Davon unabhängig gibt es aber eben die o.g. Möglichkeit, ein BV mit der Befristung "Bewertung des Arbeitsplatzes hinsichtlich mutterschutzrechtlicher Vorgaben durch den Arbeitgeber" (meine Formulierung) auszustellen. Und das ist eben eine gute Möglichkeit, den Arbeitgeber einerseits in Zugzwang zu bringen, andererseits die Schwangere zu schützen.