Verlassen darauf, dass das Gericht dem JA folgt?

Hallo Ihr,

aufgrund vieler verschiedener Vorfälle möchte ich das alleinige Sorgerecht, zumindest für die Teilbereiche Schule und medizinische Entscheidungen beantragen. Die zuständige JA-Mitarbeiterin, die mich seit Jahren begleitet, sagte mir ihre Unterstützung zu, sie ist dafür.

Ich hab trotzdem irgendwie wahnsinnig Schiss vor dem Antrag, das wird wieder einen regelrechten Schlammkrieg geben.

Wie sind Eure Erfahrungen? Kann ich mich darauf verlassen, dass das Gericht dem JA folgt?

LG und danke

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Ich denke, die Erfolgsschancen steigen, wenn es a) um Teilbereiche geht und b) er in diesen Teilbereichen schon maßgeblich und unsinnig gegen gearbeitet hat.

Mal angenommen, du willst das Kind auf eine Waldorfschule geben und er nicht, dann ist es sein gutes Recht als Sorgeberechtigter, sich dagegen auszusprechen.
Will das Kind eine bilinguale Oberschule, weil es da seine Neigungen hat und das seinen Talenten entspricht, er will aber den mathematischen Zweig, obwohl das Kind Mathe hasst, dann spricht das eher für den Antrag.

Oder wenn er das Sorgerecht missbraucht, um Ärger zu machen.

LG

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Danke für Deine Antwort. Du bist da richtig fit, oder? Also schulisch war das größte der Probleme, dass er nach klarer Realschulempfehlung erst die Lehrerin bearbeitet und dann das Kind bestochen hat (Extra-Taschengeld, wenn Gymnasium). Damit war ich quasi ausgehebelt und das Kind kam aufs Gymnasium. Medizinisch ist im Moment die größte Baustelle, dass er die kieferorthopädische Weiterbehandlung der Kinder untersagt (seit er eine entsprechende Rechnung erhalten hat...), weil ER (Arzt, aber anderes Fachgebiet) diese für nicht notwendig erachtet. Ich darf also momentan de facto nicht mal mit ihnen zur Spangenkontrolle gehen. Diese 2 Sachverhalte waren für das JA jetzt ausschlaggebend, dass die Sachbearbeiterin sagt, sie würde einen entsprechenden Antrag unterstützen.

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Ein Humanmediziner hat meist doch überhaupt keine Ahnung von Zahnmedizin und Kieferchirurgie... Es klingt auf jeden Fall ganz sinnvoll, dass du da entscheiden darfst. Aber weißt du, wie es dann mit Rechnungen aussieht?

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Wie alt sind die Kids? Bei mir wurden sie gefragt. Auch die Kids hatten ein Mitspracherecht.
Allerdings gab es nie eine geteilte Sorge bei uns. Die Hürde, ein gemeinsames Sorgerecht zu ändern, erscheint mir etwas höher. Bei mir wurde gerichtlich entschieden, dass das alleinige Sorgerecht bei mir bleiben wird.
Aber ich bei Laie.

LG und viel Erfolg.

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Sie sind 11, 9 und 5. Nur die Größere hat von der aktuellen Problematik was mitbekommen und sagt, ihr wäre es auch viel lieber, wenn ich sowas alleine entscheiden würde.

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Sagt dieses Kind also,in was für eine Rolle dieser reinrutscht scheint Dir ganz egal zu sein.

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zum Thema Arzt kann ich kaum etwas sagen, wenn er aber selbst Arzt ist, kann es aber auch wirkliche Gründe haben eine Weiterbehandlung abzulehnen, ein Laie erkennt ja nicht wenn man geschröpft wird, gerade Zahnärzte können das sicherlich ganz gut ( schröpfen).

Warum man dem anderen ET das Sorgerecht für die Schule entziehen will, weil er das Kind ( durch Geld) motivieren will das ABI durchzuziehen, verstehe ich nicht. Wenigstens versuchen kann es doch das Kind und auf die Realschule zurückwechseln kann es jederzeit. Man muss sein Kind fordern und fördern.

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Wenn er Zahnmediziner ist, lass ich das gelten. Sonst kann man echt sagen, dass ein Humanmediziner sich genauso gut oder schlecht mit Zahnmedizin auskennt wie ein Laie. Das kommt nämlich Null Koma Gar nicht im Studium der Humanmedizin vor.
Außerdem sehe ich in meinem Beruf viel häufiger, dass es Kindern schadet, das Gymnasium zu probieren. Einerseits bekommt ihre Selbstwirksamkeit einen Knacks. Sie halten sich dann selbst für weniger schlau und andererseits ist der Wechsel auf die Realschule oft nicht so einfach. Die besonders guten Schulen sind dann alle voll. Lehrer*innen sprechen die Empfehlung des Kindes nach bestem Gewissen im Sinne des Kindes aus. (Schwarze Schafe gibt es immer.) Ich sehe viel häufiger, dass Kinder nach dem sie eine erfolgreiche Realschullaufbahn absolviert haben, noch das Abitur machen und zwar richtig gut. Da sind sie dann einfach schon größer und können besser mit dem Druck umgehen. Fordern und überfordern sind zwei verschiedene Dinge.

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Er ist Anästhesist. Ich hätte mich eben gerne an die ursprüngliche Empfehlung der Lehrerin gehalten, die sich auch mit meiner Einschätzung gut gedeckt hat. Ich denke auch, dass es mehr schadet, wenn sie auf dem Gymnasium "versagt" (das Taschengeld wird dann übrigens halbiert vom KV).

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Rechtlich habe ich mit der Thematik keine Erfahrung, würde aber schätzen, dass die Empfehlung des Jugendamtes zwar schon deutliches Gewicht hat, aber mehr eben auch nicht und du dich nicht voll darauf verlassen kannst, dass das Gericht dem Jugendamt folgt....

Aber ganz ehrlich: kriegt ihr das zum Wohle der Kinder nicht vielleicht anders und besser hin?
Man kann "aus der Ferne" überhaupt nicht beurteilen, wer "Recht" hat und wer welchen Anteil an den Schwierigkeiten hat, aber es liest sich für alle Beteiligten sehr anstrengend!
Dass er ohne dein Einverständnis die Lehrerin bequatscht (wobei die ja eigentlich auch eine professionelle Einstellung zu der Sache, also welche Schulempfehlung gibt sie für euren Sohn, haben sollte- wenn sie sich also bequatschen ließ, sprach in ihren Augen gar nicht so viel dagegen, ihn aufs Gymnasium zu schicken!?) und das Kind mit Taschengeld besticht bzw. mit Entzug desselben droht (das wiederum finde ich pädagogisch echt ein No-Go, und kann verstehen, dass du dich da absolut geärgert hast, allerdings erzieherisch reingrätschen kann er ja immer noch, auch wenn du das alleinige Sorgerecht für diese Teilbereiche zugesprochen bekämst....) fände ich auch extrem ärgerlich. Ich sehe allerdings noch nicht, dass das alleinige Sorgerecht hier die wirkliche Lösung ist ...