Liebe Mamas und Papas,
ich lebe mit meinem Ex und unserem 5 Jahre alten Sohn das Wechselmodell. Wir haben beide das Sorgerecht.
Die Urlaubsplanung ist bis jetzt sehr kompliziert und nervenaufreibend verlaufen.
Kindsvater hat zur Zeit meines bereits gebuchten Urlaubes ebenfalls eine Reise gebucht.
Das gab natürlich heftige Diskussionen.
Da mich der Konflikt auf Dauer zu sehr belastet hat und ich aus Erfahrung weiß, wie hartnäckig er bleibt, habe ich mich entschlossen meine Reise nicht anzutreten und ihm mitgeteilt, dass er mit unserem Sohn fahren kann
- vorrausgesetzt er teilt mir mit wohin er mit unserem Sohn fährt.
Dies tut er aber nicht, er ist der Meinung das müsse er nicht.
Unser Sohn weiß ebenfalls nicht, wohin er mit seinem Vater verreist.
Ich verstehe die Reaktion nicht.
Ist es nicht selbstverständlich, dass beide Elternteile darüber informiert sein sollten wo sich das Kind aufhält?
Ist dies nicht sogar die Pflicht dies einander mitzuteilen?
Wie verläuft Eure Kommunikation bezüglich Urlaub und Planung?
Welche Informationen tauscht Ihr im Vorfeld aus?
Liebe Grüße Frau Bommel
Wechselmodell und Urlaubszustimmung
Hallo,
wessen Woche (oder Tage) betrifft die Zeit des Urlaubs (hauptsächlich)?
Ich finde, dass keiner von euch beiden ohne Absprache hätte Urlaub buchen dürfen. Rechtlich ist das natürlich in Ordnung, aber fair ist es nicht. Erst absprechen, dann Urlaub buchen. Schließlich betrifft es das gemeinsame Kind.
Ich wollte auch wissen, wo sich mein Kind aufhält, glaube aber, dass ihr nicht verpflichtet seid, einander mitzuteilen, wohin ihr mit eurem Kind geht. Eventuell sieht das bei Auslandsreisen wieder anders aus.
LG
Seine Reise geht über zwei Wochen, davon ist eine "meine Woche"
Ich meine auch, dass es bei Auslandsreisen anders aussieht.
Ich hätte z.B das Recht mein Veto einzulegen wenn die Reise in ein Risikogebiet geht.
Aber woher soll ich das wissen, wenn ich keine Information über das Reiseziel bekomme?
Es geht mir aber auch nicht darum die Reise zu blockieren. Schließlich habe ich ihm zu Gunsten meine Reise abgesagt und bleibe auch auf hohen Kosten sitzen.
Es geht mir darum zu wissen wo mein Kind ist, im Falle es passiert irgendetwas.
Er hat nichts zu befürchten,, ich mische mich sonst auch nicht in seine Zeit und seine Erziehung ein.
Ich habe ihm schon im Vorfeld mitgeteilt, wo wir hingefahren wären und mein Sohn hat es ihm auch erzählt.
Ich hätte auch kein Problem damit ihm die Adresse zu geben...
Ich kann dir leider keine wirklichen Ratschläge geben. Darf ich fragen, warum du den Urlaub komplett storniert hast und nicht einfach alleine fährst?
"Ist es nicht selbstverständlich, dass beide Elternteile darüber informiert sein sollten wo sich das Kind aufhält?"
Sollte es sein ja.
"Ist dies nicht sogar die Pflicht dies einander mitzuteilen?"
Nein, der Vater muss dir gar nichts mitteilen. Es geht den anderen Elternteil quasi nichts an, wann wie wo was der jeweils andere mit dem Kind in seiner Zeit macht.
Es ist halt ein Mittel, dem anderen eins rein zu würgen wenn man nicht im Guten auseinander gegangen ist.
Huhu,
wer von euch hat denn das Aufenthaltsbestimmungsrecht?
LG tiini80
Hallo,
das ist nie gerichtlich geklärt worden.
Wir haben uns nach der Trennung für das Wechselmodell entschieden und alles selbst ausgehandelt.
Gemeldet ist unser Sohn bei mir.
Dann ist das ABR bei euch beiden.
Nur wenn ihr euch nicht mal insofern einig seid, dass ihr miteinander den Aufenthaltsort des Kindes kommuniziert, dann ist ein Wechselmodell wahrscheinlich suboptimal.
Ihr habt euch Beide nicht mit Ruhm bekleckert, indem ihr ohne Absprache während der Woche des anderen Elternteils einfach so einen Urlaub bucht. Vielleicht wäre ein Gang zum Jugendamt mit der Bitte um Vermittlung ganz gut.
Das ist wie immer eine Frage zwischen „eigentlich selbstverständlich“ und was rechtlich sein muss.
Wenn ich das Kind außerhalb oder zusätzlich zu meinen Tagen haben möchte, kläre ich das ab.
Wenn ich mit dem Kind ins Ausland fliegen will, lass ich mir eine Bestätigung vom KV geben.
Urlaubsreisen bucht man ja meist mit ziemlichem Vorlauf, das kläre ich vor Buchung immer ab und trage das dann in unseren „Betreuungskalender“.
Andersrum verlange ich das natürlich auch. Wenn mein Ex das Kind zusätzlich oder anders will, dann muss er mich halt auch fragen. Er ist nicht ganz so intensiv dabei mich über Ziele zu informieren, aber idR weiß ich, wo sie im Urlaub sind.
In Summe klappt es ganz gut.
Hallo,
das läuft ja gut bei Euch.
So würde ich mir das auch wünschen.
Ich wäre sogar außerhalb von Kitaschließzeiten, die einfach gerecht und gut geplant abgedeckt sein müssen, so flexibel, dass der Vater mit unserem Sohn spontan buchen und verreisen kann, egal ob es "meine Wochen" betrifft.
Ich glaube, es würde viel Wind aus den Segeln nehmen, wenn wir freiwillig einander mitteilen würden, wo die Reise hingeht.
Bei meiner Flugreise im letzten Jahr habe ich dem Vater unaufgefordert einen Infozettel mit Reisedauer, Abflughafen, Flugnummer, Flugzeiten und Hotelanschrift gegeben. Ich sehe keinen Grund das zu verheimlichen.
Hi!
Vielleicht hilft das:
https://www.rechtsanwalt-familienrecht-duesseldorf.de/News/Blog/detail.61.sorgerecht-urlaub-getrennte-eltern.html
In Kurzfassung: Alltagsdinge darf jeder allein entscheiden, ein Urlaub gehört nicht dazu und muss durch beide Eltern entschieden werden. Insofern hast Du hier mindestens einen Anspruch auf Information, anderenfalls darfst Du ihm die Reuse untersagen.
Viele Grüße!
Hi, danke für den Link. In der Form habe ich das auch schon gelesen, es finden sich aber auch Beiträge im Internet, dass jeder verreisen darf ohne ein Einverständnis des Anderen einzuholen, außer die Reise entspricht nicht dem Kindeswohl oder geht in ein Risikogebiet.
Einen Anwalt hinzuziehen ( um dies zu klären ) heizt den Konflikt ja erneut auf. Ich habe ja extra klein beigegeben, weil der Streit an meinen Kräften zerrt.
Du musst für dich ausloten, was Du bereit bist zu ertragen und wo der Spaß für Dich aufhört.
Ein Wechselmodell ohne Kommunikation und mit einem "über-dich- hinwegsetzen" finde ich äußerst fragwürdig.
Immer klein beigeben wird nicht die Dauerlösung sein. Du klingst so, als ob Du alles versuchst (Beratung, Plan) aber er nichts mitgeht. Euer Sohn ist noch klein. Das wird nicht noch 15 Jahre funktionieren.
Aber ich weiß auch, was Rosenkrieg bedeutet und das man es dem Kind ersparen möchte. Nichts desto trotz musst Du den schmalen Grat zwischen "er freut sich Dich klein zu halten" und "Harmoniebedürfnis" ziehen.
Das Recht ist auf deiner Seite. Und ganz praktisch: Ich benötige für meine 3 Kinder aus erster Ehe immer jeweils ein Papier, welches mir erlaubt mit den Kindern zu reisen- vom Vater unterschrieben. Das wurde am Flughafen schon nachgefragt, auch Kreuzfahrtschiffe achten auf die Mitführung der Authorisation.
Insofern wäre es auch für ihn von Vorteil das mit dir zu besprechen, damit Du ihm das mitgeben kannst. Der ADAC hat zum Beispiel Vordrucke dafür.
Ich wünsche dir, dass ihr einen Weg findet.
Liebe Grüße!
Da Urlaub keine alltägliche Entscheidung ist, braucht der verreisende Elternteil eine Reisevollmacht.
Ohne kann es an der Grenze erhebliche Probleme geben.
Hallo,
Wir haben zwar nicht das Wechselmodell, aber was Urlaub angeht setzen wir uns im Januar immer zusammen und teilen die Ferien auf, schließlich müssen wir den Urlaub ja beim AG beantragen. So kann man solche Doppelbuchungen ganz einfach vermeiden.
Bei dem Rest kann ich leider nicht weiterhelfen, mit ABR musste ich mich nie befassen, mein Ex bewegt sich höchstens 20km von seiner Wohnung weg, fährt also nie in Urlaub.
LG
Sunny
Tja, eigentlich keine großartig. Es wird aber auch kein Geheimnis draus gemacht. Ich würde gar nicht wissen wollen, wo mein Ex an seinen Wochenenden mit den Kindern hin fährt. Und ich fände es auch lästig, immer alle Infos an ihn weiter zu geben. Wie weit soll das denn auch gehen. Ich mag ja z.B. auch nicht absprechen, wenn die Kinder mal bei Freunden übernachten.
Anders ist das bei Urlauben. Sofern wir Deutschland verlassen, gibt es da schon einen kurze Info. Er ist dazu ja sowieso gezwungen, weil er den Reisepass benötigt. Bei Fernreisen sprechen wir uns ab und müssen ja für den andern auch unterschreiben, dass wir einverstanden sind.
Allerdings hatten wir vor ein paar Tagen auch Knies, weil er die Urlaubspläne spontan geändert hat und statt auf einen Campingplatz in der Nähe mit den Kindern nach Italien gefahren ist. Das hat er mir kurz vor der Abreise am Telefon mitgeteilt, ohne irgendwie zu fragen, ob das für mich okay ist. Ich habe mich von dieser Information so überfahren gefühlt, dass es die nächsten 2 Stunden ziemlich hoch her ging. Inzwischen sind sie aber glücklich im Italienurlaub.
Daher weiß ich jetzt, dass keiner von uns Deutschland gegen den Willen des anderen verlassen darf. Meine Schwester hat das bei der Polizei erfragt. Allerdings hat man ihr da auch gesagt, dass das an der Grenze meistens einfach nicht überprüft wird.
Wenn es deinem Ex nur darum geht, Macht auszuüben und Dir zu zeigen, dass du keinen Einfluss hast, hilft meiner Erfahrung nach am besten das schlichte Wort "Nein". Du hast ihm gesagt, was die Voraussetzung ist, damit er auch über deine Zeit in Urlaub fahren kann, wenn er sich nicht daran hält, ist das eben nicht möglich. Und wenn er ankündigt, trotzdem zu fahren, musst du dafür sorgen, dass er das vor Zeugen tut und dich eben wehren. Geh im schlimmsten Fall noch vor dem Urlaub zur Polizei und erkläre denen, was dein Ex dir gesagt hat, dass er entgegen der Absprache dein Kind nicht zurückbringen wird. Und bitte die, mit ihm darüber zu reden, dass das so nicht geht. Man nennt das Gefährderansprache und wenn die nett sind, machen die das. Das sollte ja Eindruck machen. Oder bitte beim Jugendamt um Vermittlung. Aber steh dabei auch zu Dir!
Ansonsten kann ich dir nur raten, dass du aufhörst darüber nachzudenken, was gut für Deinen Ex wäre, wie der zufriedenzustellen ist und wie der am wenigsten schwierig reagiert. Denn wie du selbst sagst, macht dich das weder glücklich noch bringt das Ruhe in dein Leben. Konzentriere dich auf das, was du möchtest und diskutier gar nicht mit ihm. Verhalte dich wie ein verantwortungsvoller Erwachsener im Rahmen eines Wechselmodells. Bei allem, was darüber hinausgeht, sagst du schlicht nein.
Ihr solltet BEIDE mehr kommunizieren, ich frage lang vorher was er vorhat wann, wie ich weg will ob es passt da er auch vielleicht mit der neuen Familie was vorhat, dann sieht man für wen ist es besser umzuplanen und komme entgegen soweit es geht.
Also sprich ich denke ihr plant eben beide für sich und dann zur gleichen Zeit das ist doof für euch beide gelaufen.
Wohin er geht muss er dir auch nicht sagen, finde ich, wenn er dies tun will finde ich es ok. Egal ob es jetzt rechtlich pflicht ist oder nicht, vertraue ich meinem Partner das er so plant das es für alle ok ist.
Redet mehr miteinander wer wann los will und ansonsten vertraut doch mal das euer Ex nicht gerade in ein Kriegsgebiet geht