Verantwortung Papa-Kind-Bindung

Guten Morgen, ich habe eine kurze Frage.

Wenn sich der Mann trennt und man mit Kind verlassen wird, muss ich mein Leben nach seinem richten?

Darf er entscheiden wann er das Kind wann und wie lange sieht?
Bin ich alleine dafür verantwortlich, dass die Papa-Kind-Bindung bestehen bleibt?

Ich bin weggezogen mit Kind (etwas größere Distanz, aber machbar +/- 45-60Min. Fahrzeit)

Zustimmung von KV gezwungenermaßen erfolgt.

Darf er mich zwingen arbeiten zu gehen?
Kind ist <1 und wird bald ein Jahr alt. Bin aktuell noch in EZ und habe ihn aufgefordert Betreuungsunterhalt zu zahlen, womit er eigentlich genervt einverstanden war, aber einverstanden.

Jetzt plötzlich passt ihm nichts mehr und ich bin an allem Schuld.

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Hallo,

alles hat sich verändert, dein Ex hat die Entscheidung getroffen und sich getrennt und dich vor vollendete Tatsachen gestellt. Jetzt musst du dein Leben neu aufstellen, und er will dir die Regeln diktieren? Ja, kann er versuchen - aber du musst nicht über die Stöckchen springen, die er dir hinhält.
Immerhin hat er deinem Umzug zugestimmt, Glück gehabt!

Umgang: Wieso sollte er das alleine festlegen dürfen? Auch wenn ihr gemeinsames Sorgerecht habt, müsst ihr euch EINIGEN. Ihr braucht eine Regelung, die für alle drei Personen passt.

Arbeiten: Euer Kind ist unter drei, nichtmal das Jobcenter würde dich zur Arbeit zu zwingen versuchen. Betreuungsunterhalt zahlt er, Leistungsfähigkeit nach Kindesunterhalt vorausgesetzt, bis zum dritten Geburtstag.

Es scheint, als würde Dein Ex dich gerne unterbuttern, und du scheinst jetzt schon verunsichert und dadurch etwas überfordert. Das ist nicht böse gemeint - ich finde das bei allem, was gerade für dich ansteht, allzu verständlich. Du willst ja auch das Beste für Dein Kind erreichen. Mein Rat: Geh zu den Stellen, die dich bei allem Rechtlichen beraten: Jugendamt bzgl. Umgang und Kindesunterhalt und Rechtsanwalt bzgl. Betreungsunterhalt. Hast du seine Gehaltsabrechnungen vor der Trennung kopiert? Steuerbescheid, gemeinsame Sparverträge u. ä.?

Ich war nie alleinerziehend, die wirklich wertvollen Ratschläge wirst du von anderen AE hier bekommen. Ich wollte dir nur schnell etwas Druck nehmen und dir sagen, dass du das nicht alleine schaffen musst. Profis helfen dir, deine Interessen und die eures Kindes durchzusetzen. Nur Mut, das Wichtigste - die räumliche Trennung und dein Umzug - ist geschafft!

LG, Kate

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Danke für deine liebe Antwort.

Er hat wie gesagt gezwungenermaßen zugestimmt. Ganz freiwillig war das nicht…

Viele Probleme tragen wir beide gerade auf dem Rücken unseres Kindes aus und ich weiß, dass das falsch ist.

Wir haben demnächst einen Jugendamttermin und ich hoffe, dass wir eine Lösung finden.

So müssen wir noch weniger Kontakt haben, was bestimmt gut ist.

Bearbeitet von Liliput7
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Freiwillig oder nicht - du hast seine Zustimmung, und nur das zählt. Der JA-Termin ist gut. Du schreibst, ihr tragt manches gerade auf dem Rücken des Kindes aus. Bei dem Termin werdet ihr euch zusammenreißen müssen, schließlich wollt ihr einen guten Eindruck hinterlassen. Ich glaube, insgeheim würde ich hoffen, dass er dort das unkooperative Verhalten zeigt, das ich aus deinem EP herauslese. Was stellt er sich denn vor, wie euer Einjähriges betreut wird, wenn du arbeitest, damit er den BU spart? Warum glaubt er, dass du Gewehr bei Fuß stehst, wenn er urplötzlich euer Kind sehen will? Auch du führst jetzt ein eigenes Leben!

Dir ist klar, dass ihr die Probleme nicht auf dem Rücken des Kindes austragen dürft. Aber euer Kind ist so klein, dass ihm das gar nicht bewusst ist. Sei da nicht zu streng mit dir, ihr werdet mit dem JA eine Regelung finden, und an die gilt es sich dann zu halten. Und, ganz ehrlich: Gibt es viele Trennungen, bei denen die Kinder überhaupt nicht zwischen die Fronten geraten? Das ist übel, aber menschlich so verständlich!

Jetzt im Moment ist alles chaotisch. Aber wenn alle Vereinbarungen getroffen und die Finanzen geklärt sind, hast du einen Handlungsrahmem, auf den du ihn verweisen und an den auch du dich halten kannst. Ich finde es immer leichter, einen vorgegebenen Rahmen zu haben, als alles entscheiden zu können. Entscheiden zu können heißt entscheiden zu MÜSSEN.

Alles Gute! Kate