Vater zu streng: keine Böller an Sylvester?

Hallo,

habe gerade einen leider nicht so erquicklichen Sylvesterabend hinter mir...

Unser Sohn (9) der eigentlich erst seit letztem Jahr aufbleibt und die Knallerei nicht verpennt, sollte dieses Jahr erstmalig mit seinem Vater Böller fackeln.

Hat sich auch ziemlich drauf gefreut.

Leider hat er sich heute den ganzen Tag (wie sonst eigentlich auch) ziemlich danebenbenommen, z.B. die kleinere Schwester mehrfach tätlich angegangen (nicht schlimm, aber so wie sie es net wollte), rotzfreche Antworten gegeben, einfach mit unerwünschtem Verhalten nicht aufgehört (blödes Beispiel, soll sich anziehen, weil wir rauswollen, tanzt stattdessen im Zimmer rum oder macht irgendwelche Slapstickgeräusche), oder macht trotz mehrmaliger Aufforderung, es zu lassen, wilde Fangenspiele in der Küche direkt am heißen Backofen und und und.

End vom Lied war: Vater ist um 10 genervt ins Bett und hat sich geweigert, Böller krachen zulassen.

Mir tats schon ein bisserl leid, fühle mich dafür aber nicht zuständig, zumal der Sohn öfters die Ansage hatte, dass die Knallerei ausfällt, wenn er sein Verhalten nicht einstellt.

Da ich seinem Vater öfter schon Inkonsequenz vorgeworfen habe, find ich es einerseits gut, dass er ohne Böller zu werfen ins Bett ist (Sohn durfte halt nur mit mir aufbleiben und zugucken), andererseits ist ja nur 1x im Jahr Sylvester...

Hatte grad mit meiner Mutter einen Disput diesbezüglic, die das Enkelchen grad sehr bedauert... Ihr Argument: das hilft ja doch nix... Und: da hättet ihr ihn anders strafen sollen...

Mein Argument oder das seines Vaters: und wenn es nix hilft, gibts aber wenigstens keine Extrafreude oder "Belohnung" für inakzeptables Verhalten.

Das ist schon seit Monaten mein Problem: welche Strafe passt??? Ich sehe keinen wirklichen Grund, warum mein Sohn es immer drauf ankommen lässt, es geht immer um saublöde Diskussionen, er kann nicht einmal direkt was machen, was man von ihm verlangt (Ohren waschen, sich an den Tisch setzen zum essen oder so blöden Kram, was man anderen Kindern wirklich net dreimal sagen muss)!

Und: er wird geliebt, er ist beschäftigt, in der Schule beliebt, aber zusehends geht mir dieses Verhalten auf den S....

Zu hart, oder ok?

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Hallo,

es geht in der Tat nicht darum, unerwünschtes Benehmen zu bestrafen, sondern das Kind die Folgen seines Handelns selbst spüren zu lassen.
Er wäscht sich nicht die Ohren? Laß ihn doch und sag ihm, dass sich seine Klassenkameraden bestimmt darüber kaputt lachen, wenn ihm das Schmalz aus den Ohren trieft.
Er setzt sich nicht an den Tisch? Fang ohne ihn an und wenn das Essen beendet ist, hat er Pech gehabt.
Er zieht sich nicht an? Zieh Dich selbst in Ruhe an und geh einfach.
Wenn man es von Anfang an so handhabt, verselbstständigen sich die Dinge und das Kind macht die Sachen von sich aus. Zumindest mal die altäglichen Situationen.

Ich könnte mir vorstellen, dass Du zu viel hinter Deinem Sohn herläufst und ihn zu überreden versuchst, ihm Strafe androhst und diskutierst.
Der Silvesterabend ist ein gutes Beispiel dafür, wie inkonsequent Dein Mann ist. Es hat die Flinte ins Korn geworfen, weil er seinen Sohn nicht ertragen konnte, er hat sein Versprechen nicht eingelöst. Es ist inkonsequent, einfach aufzugeben und sich beleidigt ins Bett zurück zu ziehen.
Silvester, Weihnachten oder Geburtstage sollten Feiertage sein, die auch stattfinden, wenn man sich mal daneben benimmt. Es ist keine Belohnung für gutes Verhalten.
Vom Belohnen und Strafen solltest Du abkommen, denn es bringt fast gar nichts.
Ich weiß jetzt nicht, ob Du verstehst, was ich meine. Ich weiß auch nicht, in welchem Sinne Du Dein Kind die letzten 9 Jahre erzogen hast.
Ich bin jetzt einach mal davon ausgegangen, wie ich es persönlich handhabe und damit bis jetzt auch gut gefahren bin.

L.G.
zwillima

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Hallo,

erstmal: nein, ich finde die Strafe nicht zu hart, bei dem, was dein Sohn sich anscheinend öfter mal so "leistet".
Ist doch eine logische Konsequenz:
euer Sohn hat seinen Vater mit seinem provozierendem Verhalten so ermüdet, daß der Vater zu müde war, um zu Mitternacht Böller zu zünden.

Was mir bei der Beschreibung deines Sohnes aber fehlt:
gibt es auch unmittelbare Konsequenzen? Wenn er wiederholt seine Schwester ärgert, schickt ihr ihn auf sein Zimmer (da kann er ja seine Schwester nicht ärgern)?

Fangspiele in der Küche? Ich würde das Kind sofort der Küche verweisen.

Er kommt nicht an den Tisch, um mit euch zu essen? Dann bekommt er halt mal nichts zu essen.

"Hatte grad mit meiner Mutter einen Disput diesbezüglic, die das Enkelchen grad sehr bedauert... "

Typisches Gerede einer Oma, die in ihrer Rolle als Mutter auch nicht anders gehandelt hätte.

"Das ist schon seit Monaten mein Problem: welche Strafe passt??? "

Das Wort "Strafe" wird hier bei Urbia gar nicht gerne gesehen, nennen wir es doch lieber "Welche Konsequenz ist passend?" ;-)

Klar, logische Konsequenzen fallen mir auch nicht immer ein und ich halte es auch für wichtiger, daß die Konsequenz das Kind nachhaltig beeindruckt.

Was nützt einem die logischste Konsequenz, wenn dem Kind es egal ist?

Ein Kind, welches gern Fernsehen schaut, trifft man am besten mit Fernsehverbot, ein Kind, welches gerne Gameboy o.ä. spielt, trifft man am meisten mit Entzug des Gameboys.

Grundlegend solltest du dir aber überlegen, welche Regeln dir wichtig sind, und welche nicht.
Z.B. die Sache mit dem an den Eßtisch setzen, wenn ihr ruft. Wozu darüber aufregen? Ihr könnt doch ohne ihn essen, wenn er nicht kommt.
Und wenn alle fertig sind mit Essen (außer deinem Sohn) wird abgeräumt.

Damit will ich sagen:
wenn dein Mann und du aufhört, euch über gewisse Sachen aufzuregen, nehmt ihr eurem Sohn die Grundlage, euch damit zu provozieren - wenn er überhaupt provozieren will, wenn er z.B. nicht rechtzeitig an den Eßtisch kommt. Vielleicht möchte er gerade noch eine Fernsehsendung zu Ende schauen oder den Level seines Computerspiels noch zu Ende spielen.

Und im Umgang mit seiner kleinen Schwester solltet ihr auch ganz genau hinschauen, ob die kleine Schwester nicht auch eine Mitschuld an den Streitereien hat. Ich war auch kleine Schwester und wurde von meiner Mutter immer in Schutz genommen, obwohl ich sehr wohl eine Mitschuld an den Streitereien mit meinen zwei älteren Schwestern hatte.

Sorry, lang geworden, aber dein Ausgangsposting hat für mich einige Fragen aufgeworfen ;-)

Frohes neues Jahr,
J.

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>Und im Umgang mit seiner kleinen Schwester solltet ihr auch ganz genau hinschauen, ob die kleine Schwester nicht auch eine Mitschuld an den Streitereien hat. Ich war auch kleine Schwester und wurde von meiner Mutter immer in Schutz genommen, obwohl ich sehr wohl eine Mitschuld an den Streitereien mit meinen zwei älteren Schwestern hatte. <

;-) Ich habe das gerade bei meinen beiden: mein Kleiner ist 2 und kann gerade so sprechen, aber 1x mit der grossen Schwester schimpfen weil sie ihm eine runtergehauen hat, hat schon gereicht, dass er jetzt immer kommt wenn ihm was nicht passt und erzählt seine Schwester hätte ihn gehauen ;-) Die Zwerge lernen unheimlich früh und schnell manipulieren...

lg jo

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hallo
feiertage sollte man nicht streichen. da sollte man versuchen kompromisse zu finden und auch mal einfach lockerer miteinander umgehn.
vielleicht war er auch aufgekratzt oder aufgeregt und hat dadurch nur genervt?
ich finde auch den abend sehr lang, wenn kinder aufs böllern nur warten. wie lief denn der ganze abend?
warum seit ihr denn nicht einfach um 20 oder 21 uhr zum böllern raus gegangen mal, so zum spass an dem abend?
ich habe eher das gefühl, das er je länger der abend wurde, mit sich nichts mehr anfangen konnte.
und sich um 10 uhr ins bett legen, naja, auch nicht grade dolle das verhalten.

ansonsten laß deinen sohn mal mehr alleine machen ohne zuviel zu diskutieren. wäscht er sich nicht,m na gut, denn eben nicht, passiert ja nichts grossen, läuft er halt mal ungewaschen rum und müffelt notfalls, würd ich ihm ein deo schenken und sagen, das er den "gestank" überrollen soll.

will er nicht sitzen beim essen, na denn hat er wohl kein hunger und ißt nicht.

tobt er in der küche rum, dann schmeiss ihn da raus, er kann ja in seinem zinmmer toben. und manchmal muss man auch überlegen, ob es alles nur am kind immer liegt, vielleicht war ihm der abend wirklich zu lang und er war aufgeregt und wollte böllern? ist ja auch was ganz besonderes, grade für jungs in dem alter und da will man einfach loslegen.
ein schönes neues jahr wünsche ich euch allen zusammen.

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Ich stimme allen Vorrednerinnen zu... Ein Handeln fordert Konsequenzen heraus - positiv wie negativ...

Und um auf deine Frage zurück zu kommen. Nein, ich finde es konsequent die Sache, die Papa angeordnet hat auch durch zu ziehen.
Für das nächste Jahr schlage ich dir vor, früher eine Kinderknallerrunde zu machen.
Für dieses Jahr bleibt noch, dass Papa mit dem Sohne redet und wenn der Tag heute klappt, die Knallerei heute Abend nach zu holen...

Desweiteren sprengt der Knabe ja gerne seine Grenzen, das kann natürlich 1000 Gründe haben... Vermutlich aber liegt es an der Erziehung (sorry).
Sucht mal eine Beratungsstelle auf, damit auch du wieder entspannt mit dem Kind umgehen kannst.
Du bist sehr distanziert, dachte zuerst, du schreibst über dein Stiefkind...

lg Tanja

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Hallo,
ich finde die Strafe (äh Konsequenz ;-)) mit der ausgefallenen Knallerei absolut in Ordnung! Wenn er sich daneben benimmt, ihm diese Konsequenz angedroht wird und er dann trotzdem weiter den Kasper spielt, dann ist er selber Schuld. Er ist allemal alt genug Anordnungen zu verstehen und angedrohte Konsequenzen als solche auch zu erkennen. Dann muss er halt da durch.

Ich habe auch so ein nettes Exemplar zu Hause ;-), er ist allerdings erst 6. Aber Deine Beschreibungen passen perfekt auf das Verhalten meines Sohnes, die Streitereien mit der kleinen Schwester inbegriffen. Bei uns ist auch der Papa derjenige, der inkonsequent ist und das nutzen die Kinder natürlich aus.

Lass Dich nicht unterkriegen!
Wenn es mir zu bunt wird, dann bekommt mein Sohn auch (für ihn) harte Strafen: ein paar Tage seine heißgeliebten Legos weg (das ist die absolute Katastrophe für ihn!!!), kein Sandmann/Pippi Langstrumpf am Wochenende, er darf nicht raus in den Garten um mit dem Eis zum spielen (derzeit).
Heute mittag war es "wenn er sich nicht benimmt, gibt es für ihn kein Wackelpudding zum Nachtisch". Hat funktioniert, er war den Rest des Mittagessens ein Engel. :-D
Es kommt natürlich auf das Alter an, was funktioniert und was nicht. Wackelpudding wird auch nicht ewig funktionieren... Aber ich kaufe/koche ihn ziemlich selten, so dass es für ihn was Besonderes ist ihn zu essen.

Liebe Grüße
Ann66

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Hallo!
Ihr habt mehrmals eine klare Ansage gemacht und Dein Sohn ist mit seinen 9 Jahren auch kein Kleinkind mehr, welches noch nicht überblicken kann, was diese Konsequenz nach sich zieht. Somit wußte er, was auf ihn zukommt und er hatte daher die Wahl: Entweder er benimmt sich, dann wird geknallt. Oder aber er benimmt sich nicht, dann muß er die angekündigte Konsequenz tragen.
Die alleinige Entscheidung was passiert lag also in der Hand Deines Sohnes und er hat sich für das Nichtbenehmen entschieden.
Somit ist die Entscheidung Deines Mann m. M. nach vollkommen in Ordnung.
Viele Grüße
Trollmama

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Ich bin auch immer eher die weiche... aber ich finde Eure Konsequenz schon richtig. Ist zwar nur 1x im Jahr Silvester aber ebend doch alle Jahre wieder ;-)
Meine Grosse wird auch bald 9 und benimmt sich derzeit genauso, rotzfreche Antworten, rumtanzen den ganzen Tag, erst beim 5mal auffordern (schreien) macht sie was man ihr sagt usw. Also ich weiss wie anstrengend das ist ;-) Und in dem Alter wissen sie ganz gut, was Konsequenzen sind, ohne gehts halt nicht.
>...was man von ihm verlangt (Ohren waschen, sich an den Tisch setzen zum essen oder so blöden Kram, was man anderen Kindern wirklich net dreimal sagen muss)! < Echt nicht? Ich glaube es sind eher wenige Kinder, die in diesem Alter auf Komando funktionieren ;-)

Ausser ein bisschen (gefährliches) Zündeln hat er ja nicht viel verpasst. Ich finde es eher schade für Dich, dass Dein Mann ins Bett gegangen ist...
Zur Oma: das ist auch normal, meine Schwiegereltern bedauern und bemitleiden unsere furchtbar arme Tochter auch immer, sie hats ja sooo schwer und wird dauernd angemeckert... was machen also meine Schwiegereltern? Sie bevorzugen und verhätscheln sie wo es nur geht und schenken ihr eine Woche nach Weihnachten ein 2. Nintendospiel, weil ihr das andere von Weihnachten nicht so richtig zusagte #klatsch. Zumal meine Tochter so ein richtig "faules" Stadtmädel geworden ist und ausser Fernsehen und Nintendo kaum noch was mit sich anzufangen weiss, worauf wir Tv und Computer fast komplett aus dem Unterhaltungsprogramm genommen haben. DAS sehen aber meine Schwiegereltern als Strafe an und nicht als Anreiz, sich mal anderweitig zu beschäftigen #klatsch. Nunja, da gabs ne heftige klare Ansage von meinem Mann und jetzt "dürfen" sie uns fragen, bevor sie grössere Geschenke machen. Ausserdem hat mein Mann seiner Mutter mal geflüstert, dass es dem Kind mehr bringt, wenn man sich mit ihr beschäftigt... #aha.

lg jo

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Hallo,

wahrscheinlich war dem Jung einfach die Zeit zu lang.

Was habt ihr denn gemacht?
Fern gesehen ?#kratz

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kinder warten auch nicht einfach bis mitternacht, die warten mit müh und not meißt bis 18 uhr und dann wollen sie auch ihre böller los werden.und man geht einfach zwischendurch raus mit kinder in dem alter.

ist ja auch verständlich und ich selber hätte auch meine freude daran dann mit raus zu sausen und einfach anzufangen. und ich finde, das man einfach feiertage nicht ausfallen läßt, es dauert immerhin ein ganzes jahr bis so ein tag wiederkommt. und manchmal nimmt man sich einfach in den arm und verträgt sich und fängt einen verkorksten abend neu an einfach , statt nur immer konsequent zu erziehen, man lebt miteinander und jeder macht mal mist und verhält sich mal dumm, darum streich ich nicht gleich silvester ganz.
l.g.

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Ich sehe es so, dass eine angedrohte Konsequenz auch umgesetzt werden sollte. In dem Fall also das Knallern ausfallen zu lassen.

Allerdings sollte jede Konsequenz auch in Verbindung mit dem "Vergehen" stehen. Und oftmals braucht man keine Konsequenz anzudrohen, weil sie sich von selbst ergibt. Je älter das Kind wird, umso mehr kann man es die Konsequenzen auch spüren lassen.

Wenn er sich nicht dier Ohren wäscht, dann sind sie eben schmutzig und er muss mit der Peinlichkeit leben, dass ihn jemand anderes darauf hinweist.

Das Toben in der Küche am heißen Backofen kollidiert dagegen mit der Aufsichtspflicht. Da muss man dann also schon einschreiten. Ich würde dann allerdings notfalls eine Auszeit im Zimmer androhen und umsetzen.

Feiertage sollten Feiertage bleiben mit allen Ritualen, die dazu gehören, also Silvester und Knallerei, Weihnachten und Geschenke, Geburtstag und Freunde einladen. Die Dinge, die Du aufgezählt hast, wären für mich keine Gründe, all das ausfallen zu lassen.