Unterschiedliche Vorstellungen von Erziehung-wie geht das? (lang!)

Hallo!

Es geht um die Erziehung unseres Sohnes. Mein Mann arbeitet in Schicht und verbringt daher nicht viel Zeit mit unserem Kleinen. Die Eriehung liegt so zu sagen zu 90% in meiner Hand. Allerdings gefällt meinem Mann nicht alles, wie und was ich etwas mache. Ihm gefällt es zum Beispiel nicht, dass ich auch mal mit Cedrik schimpfe, wenn er etwas zum X.Mal nicht macht oder nicht hört. Mein Mann meint, wenn ich mit Cedrik schimpfe wird es auch nicht besser. Toll, soll ich ihn dann einfach sein Nicht-hören durchgehen lassen??? Er meckert oftmals über Dinge, obwohl er gar nicht die Situation mitbekommen hat. Beispiel von heute: War in der Küche beim Kochen. Cedrik hat mit einem kleinen Topf und einem Schneebesen gespielt. Irgendwann hat den Schneebesen ständig mit dem Stiel auf den Tisch geschlagen. Hab ihm gesagt, er soll das bitte sein lassen, da es Hackser im Tisch gibt und ich das nicht möchte. Er solle doch normal weiterspielen wie bisher. Keine 10 sekunden später macht er es wieder. Hab ihm dann gesagt, dass ich ihm den Schneebesen abnehme, wenn er noch mal macht. Und natürlich hat er es noch mal gemacht. Hab den Schneebesen weggenommen und ihm gesagt, dass er ihn nicht mehr bekommt, aus dem und dem Grund. Das Ende vom Lied war, dass Cedrik anfing wie wild zu weinen und wollte unbedingt auf meinen Arm, was aber nicht ging, da ich am Kochen war. Das hab ich ihm auch gesagt. Auf einmal eine Stimme auf dem Computerzimmer, ich soll nicht ständig sagen, das er das und das nicht darf! Hallo - meine Mann hat gar nicht mitbekommen, worum es ging, aber immer gleich den Mund aufmachen. Das ärgert mich. Umgekehrt ärgert mich dieser lasche Stil meines mannes, denn der sagt NIE etwas, wenn Cedrik etwas macht, was er nicht soll und er erlaubt ihm Dinge, die ich ihm verboten habe, z.B. mit dem Kuli spielen. Cedrik hat mir somit schon den ganzen Wohnzimmerschrank eiongesaut und ich hatte Last den Kuli vom Holz wieder abzubekommen. Gestern war ich kurz einkaufen, war noch keine 30 Minuten weg. Als ich wieder kam, lag der Teller auf dem die Kekse waren auf dem Boden im Wohnzimmer, die Kekse auf dem Tisch verstreut. Da hab ich noh gar nicht viel gesagt. Als ich dann den Einkauf weggeräumt habe und danach gesehen hab, dass Cedrik fröhlich die Kekse zerbröselt, im gesamten Wohnzimmer verstreut und mein Mann daneben sitzt und nichts sagt, hätte ich ausrasten können. Argument meines Mann "was soll ich jetzt noch deswegen sagen, er hat es ja schon gemacht!" Ich dacht ich hör nicht richtig. Wie oft kommt man eben erst dazu, wenn Kind schon etwas angestellt hat - und da sagt man dann nichts mehr?? Man kann dem Kind doch sagen, dass es das nicht machen darf, dass die Kekse zum Essen da sind und nicht zum Spielen - auch wenn es schon damit ne riesen Sauerei gemacht hat. Oder seh ich das falsch???

Also, irgendwie gefällt mir das Ganze nicht. Mein Mann sagt wirklich NIE etwas, wenn Cedrik nicht hört. Das kann doch nicht seine Vorstellung von Erziehung sein! Ich finde das ist gar keine Erziehung. Er lässt Cedrik ja machen was er will. Und wenn ich dann dran denke, dass die beiden bald für 3 Tage alleine zu Hause sind......

Könnt ihr mir sagen, was hier falsch läuft? Liegts an mir? Bin ich überempfindlich, seh alles zu eng? Nur an den Hormonen kanns ja nicht liegen!

LG Nicole mit Cedrik (2 1/2 J.) & Bauchmaus Briana (35.SSW)

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Ihr müsst Euch dringend zusammensetzen und in Ruhe miteinander REDEN! Ohne das Kind. Wenn Ihr nicht wollt, dass Eure Kinder völlig verwirrt sind, dann solltet Ihr Kompromisse finden, was die Erziehung angeht und dann eine möglichst einheitliche Linie fahren.

Wir haben uns zum Glück schon bevor ich schwanger war über eine grobe Erziehungsrichtung geeinigt.

Aber hat Dein Mann gerade durch den Schichtdienst denn nicht eigentlich viel mehr Zeit mit Eurem Kind als ein Papa, der jeden Morgen um 8:00 Uhr das Haus verlässt und um 18:00 / 19:00 Uhr erst wieder zurück ist?

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Entweder arbeitet mein Mann von 6-15 Uhr oder von 14-23 Uhr. Ist er um 15 Uhr zu Hause, isst er was und legt sich dann ins Bett zum Ausruhen/Schlafen. Meist bis 19 Uhr. Um 20 Uhr geht der Kleine ja schon wieder ins Bett! Arbeitet er erst um 14 Uhr, liegt er bis meist 10/11 Uhr im Bett. Cedrik geht vormittags in den Kiga. Wenn nicht, dann geht er aber gegen 12.30 Uhr wieder zum Mittagsschlaf. also, haben sie nicht viel voneinander! Und das bißchen Zeit was sie miteinader hätten, verbringt mein Mann am PC oder am Telefon........... Es ist traurig, aber leider wahr..........

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Na, das ist aber wirklich traurig. :-(
Aber das müsst Ihr dann wissen, wie Ihr damit klar kommt (vor allem dann mit zwei Kindern!).

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ich gebe dir in allen punkten recht. ich glaube nicht, dass du das zu eng siehst. wenn die erziehung eh schon zu 90% der zeit in deiner hand liegt, sollte dein mann deine regeln auch akzeptieren (natürlich kann man immer diskutieren).
die 3 tage alleine mit seinem sohn werden deinem mann gut tun, denn da wird er hoffentlich merken wie wichtig es ist einem kind zum gegebenen zeitpunkt auch adäquate grenzen zu setzen.
ich wünsche euch alles gute!

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----Auf einmal eine Stimme auf dem Computerzimmer, ich soll nicht ständig sagen, das er das und das nicht darf! ----


Das sind die besten :-p! Sorry musste an der Stelle echt schmunzeln! Frau kümmert sich um alles und Mann hockt vorm PC und gibt noch sinnlose Kommentare von sich #aerger.

GLG und nicht ärgern lassen#liebdrueck!

J.

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Ich denke, es ist nicht unbedingt nötig, dass man zu 100 Prozent in den Erziehungsansichten übereinstimmt. Kinder haben überhaupt kein Problem damit, in sich an unterschiedliche Erwartungen (Mama, Papa, Großeltern, später Erzieherin usw.) anzupassen.
Bei uns ist es so: wer gerade für die Kinder zuständig ist, hat Recht, und der andere sollte sich seine Kommentare verkneifen oder fragen, wie er helfen kann. Wenn es deinen Mann beim Computerdaddeln stört, soll er also entweder seine Türe zumachen oder kommen und euch helfen. Unqualifizierte Kommentare gehen gar nicht.
Wer zuständig ist, hat Recht - bedeutet aber auch, wer zuständig ist, trägt die Konsequenzen. Wenn dein Mann ein paar mal hinter Cedrik hergeputzt hat (Kuli, Kekse...), wird er sich schon überlegen, wie er sich diese Arbeit vom Hals halten kann. Ist doch super, dass die beiden bald viel Zeit miteinander verbringen werden! Das wird sicher einerseits lustig, andererseits lehrreich für die beiden. Ich gehe mal davon aus, es handelt sich um die Entbindungszeit. Bitte lass dir nicht einfallen, am dritten Tag aus dem Krankenhaus zu kommen und hinter den Herren herzuputzen! Sonst ist der Zusammenbruch nicht weit. Bleib im Bett und delegiere.
Viele Grüße,
Ulrike

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Hallo!

Deine Situation ist aus zweierlei Gründen sehr, sehr schwierig!!

Erstens verwirrt ihr Beide euren Sohn. Sein leben besteht wohl bisher aus so nem "böser Bulle- guter Bulle" Spiel, dass ihm gar nicht gut tun kann!
Warte mal ein paar Monate, wenn du ihm etwas verbietest wird er sich hilfesuchend an deinen Mann wenden und prompt bekommen was er will weil dein Mann diese Stellung genießt.
Was dein Sohn daraus für sein Leben lernen könnte, kannst du dir vielleicht vorstellen?!
Außerdem kann es für dich auch nicht schön sein immer die "Böse" eben die, die den Ton angibt zu sein!

Ja, und dann belastet das doch sicherlich eure Beziehung?!
Das Verhalten, dass dein Mann an den tag legt, ist einfach egoistisch und du stehst immer da wie die blöde! Du musst dringend mit ihm reden!!!

Also für MICH wäre eine solche Beziehung, in der man ständig einen direkten Kampf mit seinem Partner zu überstehen hat (wo doch der mit dem Kind eigentlich längst genug ist) perspektivisch völlig untragbar!!
Ich weiß nicht wie es für dich ist, und ob du bereit bist dich zum Johann zu machen damit dein Mann keine Konfliktpunkte mit eurem Sohn haben muss, aber wenn du das so schlecht aushälst wie ich es mir vorstelle solltest du das deinem Mann auch genauso sagen!!

Das ist keine Kleinigkeit, keine kleine Auseinandersetzung sondern eine grundsätzliche Sache die durchaus in der Lage ist eine Beziehung zu schrotten!!

vlg und starke Nerven
Nadine

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Hallo,

ich denke bei euch ist nicht die Erziehung das Problem sondern die Beziehung.

Ihr müsst unbedingt reden.

LG

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Hallo Nicole!
Das geht ja alles gar nicht!!!!

Du machst in der 35. SSW die Kekskrümelei weg, die Dein Mann verursacht hat???
Du muss den Schrank retten, weil Dein Mann Euern Sohn nicht davon abhalten konnte, dass er mit Kuli drauf malt?
Du kochst und passt mit dickem Bauch auf Deinen Sohn auf, während Dein Mann im Computerzimmer hockt und sich auch noch ohne Sinn und Verstand einmischt?

Ich glaube, Ihr müsst Euch über mehr als den Erziehungsstil einigen! Ich glaube, Dein Mann braucht als allererstes eine Erziehung. Ich bin wirklich sprachlos... Macht er denn irgendwas im Haus? Du bist hochschwanger und er scheint sich wirklich nicht zu überarbeiten...

Fassungslose Grüsse,
Paula

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hallo nicole,

ehrliche meinung? mein mann war genau wie deiner und ich habe mich deswegen von ihm getrennt.

mir ist ganz übel geworden als ich deine mail gelesen habe, weil ich mich gleich wieder an diese zeit erinnert habe.

es ist doch wohl das letzte sich nach der arbeit stunden ins bett zu legen und erst wieder aufzustehen wenn das kind ins bett geht. sei mal ehrlich. ohne mann hättest du genausoviel arbeit oder sogar noch weniger.

ich glaube auch nicht dass die drei tage ausreichen werden sein verhalten zu ändern.

mein vorschlag: sag ihm klipp und klar, dass du dir ein familienleben anders vorstellst und nicht bereit bist mit später zwei kindern so weiterzuleben.

euer problem liegt nicht darin, dass dein mann das kind nicht erzieht sondern darin , dass ihr keine wirkliche partnerschaft lebt.

ich wünsche dir alles gute.

maren

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Hi,

viel schlimmer als die unterschiedlichen Erziehungsansichten, finde ich, dass Dein Mann offenbar gar keinen Bock hat, Zeit mit Eurem Cedrik zu verbringen #schock

Mein Mann hat am Anfang auch Schicht gearbeitet (6-14, 14-22 und 22-6 im Wechsel) und hätte sich in der Frühschicht niemals um 15 Uhr ins Bett gelegt!!! Er hat sich abends um 21 Uhr oder 22 Uhr hingelegt und falls das nicht reichte, einmal die Woche ne Stunde am späten Nachmittag oder so... aber erst war Anton dran! Nach der Spätschicht hat er zugesehen, dass er müde wird um am nächsten Tag mit uns zu frühstücken (gegen 8 Uhr)...

Ich weiß, dass Schichtarbeit anstrengend ist und mein Mann hatte auch mit Schlafstörungen zu kämpfen, aber trotzdem bemüht man sich doch, Zeit mit dem Kind zu verbringen !! Und wenn er pennt, schleicht ihr beide dann durchs Haus um ihn nicht zu wecken oder wie kann ich mir das vorstellen #schock

Du solltest wirklich mal mit ihm reden, seine Arbeitszeiten mit einem Familienleben zu verbinden. Wenn er erstmal Zeit mit Cedrik verbringt, wird er in manchen Erziehungssachen garantiert eh noch umdenken!

Wenn Du noch einen Rat brauchst oder eine Frage hast, immer her damit...

Liebe Grüße
Nele