Hallo an alle!
Seit mein kleiner (jetzt 7 Jahre) im Kindergarten ist, gibt es schon immer Probleme mit seinem Verhalten.
Zu ihm:
Er hat schon immer Probleme mit seinem Mundschluss und mit seiner Zungenmuskulatur. Anfangs im Kindergarten hat ihn immer keiner verstanden. War vor dem Kindergarten ein halbes Jahr lang schon komplett sauber. Seit er im Kindi ist macht er bis heute nachts noch ins Bett. Er ist Einzelkind und hat auch keinen Kontakt zu seinem Vater und kennt ih,n auch nicht. Sein Berufswunsch "Chef"!!! grins....macht auch schon Pläne für die Zukunft, was er genau machen will.
Zu seinen Schwierigkeiten:
Im Kindergarten: Er störte immer bei Gruppenspielen, machte ständig auf sich Aufmerksam, konnte sich schlecht an Regeln halten, haute und schuckte andere Kinder. Er wurde des öfteren aus der Gruppe entfernt, da er anscheinend so störend war!! Nach einem Jahr kam er dann in einen Förderkindergarten speziell für Verhaltensauffällige Kinder.
Jetzt in der Schule und im Hort (Förderhort für Verhaltensauffällige Kinder):
Er ist sehr Ich-Bezogen, kommt ihm Hort in der Gruppe noch nicht richtig an. Wirkt sehr bestimmend. Wenn er wütend auf etwas ist, dann bekommen es auch andere Kinder ab, die nicht in der Situation beteiligt waren. So kenn ich ihn auch, wenn er wütend ist, dann kommt man gar nicht mehr an ihn ran. Am besten ist, wenn er dann alleine ist, bis er sich beruhigt hat und man dann in Ruhe darüber reden kann. Was in der Schule ja nicht immer so klappt, zb in der Pause
In der Schule ist er überdurchschnittlich gut, hat einen IQ von 120. Macht gut mit und ist interessiert. Stört den Unterricht auch nicht und hört auf die Lehrerin. Laut Lehrerin macht er auch lieber oft was allein und zieht sich von anderen Kinder zurück.
Daheim klappt es eigentlich ganz gut und ich schätz mich auch als konsequent ein. Klar ist er sehr willensstark und fordernd, war oft ein Kampf. Rede mit ihm viel über das alles und er sagt immer er versteht das auch nicht, er ist einfach frech und ein Raubtier oder ein Dino Rex und das eben die anderen in dem Moment einfach nur nerven.
Ich weis auch nicht, ich rätsel immer rum,
Mach ich doch was falsch?
Warum ist er so?
Red ich zuviel?
Warum kann er mit seiner Wut nicht anderes umgehen?
Wie kann ich ihm helfen?
Hat er das Verhalten von seinem Vater geerbt? (Er hat über Probleme nicht reden können, hat dann gesoffen und ist aggressiv geworden Beispiel: Musikanlage mit der FAust kaputt geschlagen, bis seine Hand geblutet hat --> Hat aber nie mich geschlagen, nur einmal in der Schwangerschaft auf den BOden geschuckt)
Fast 7 Jahre, impulsiv, bestimmend, kann mit seiner Wut nicht umgehen
Hallo,
bei fehlendem Mundschluß hilft Seifenblasen pusten, bei Problemen mit der Zungenmuskulatur reden (Zungenbrecher) und singen.
Wenn man nicht verstanden wird macht das wütend und Rückzug ist auch ein normales Verhalten. Die anderen verstehen ja eh nix...
"Rede mit ihm viel über das alles und er sagt immer er versteht das auch nicht, er ist einfach frech und ein Raubtier oder ein Dino Rex und das eben die anderen in dem Moment einfach nur nerven."
Erwartest du das er dir sagen kann warum er so ist? Wenn er es sagen könnte, könnte er es vermutlich abstellen.
"Warum kann er mit seiner Wut nicht anderes umgehen?"
Welche Altternativen zeigst oder erklärst du ihm? Dürfte er in solchen Momenten Kraftausdrücke (Scheiße) benutzen? Schickst du ihn schon mal Runden durchs Zimmer? Hat er einen Frustball, ein Frustkissen zum allernativ schlagen?
Wie viel seid ihr draußen, ist er draußen, also wie viel seiner Energie wird in körperliche Betätigung umgelenkt?
"Hat er das Verhalten von seinem Vater geerbt?"
Hör auf dir diese Frage zu stellen, die Wahrscheinlichkeit ein Ja als Antwort unbewust aufs Kind zu übertragen ist einfach zu hoch.
Gruß Karin
bei fehlendem Mundschluß hilft Seifenblasen pusten, bei Problemen mit der Zungenmuskulatur reden (Zungenbrecher) und singen.
>> danke für die Tipps, bin jede Woche seit 3 Jahren mit ihm bei der Logopädin und bleib auch immer mit dabei, das ich vieles daheim auch selbst so mit ihm spielerisch umsetzen kann, wie sie es macht. Er hat auch scho viel gelernt und er macht es auch sehr gern. Man versteht ihn jetzt schon sehr gut. Ist nicht mehr so das Problem in der Schule und im Hort. War mehr ein Problem im Kindergarten.
Wenn man nicht verstanden wird macht das wütend und Rückzug ist auch ein normales Verhalten. Die anderen verstehen ja eh nix...
>> Das mit dem Zurückziehen hat er erst seit er in der Schule dieses Jahr ist. Er lässt sich nicht viel gefallen und muss immer durch die Wand.
Welche Altternativen zeigst oder erklärst du ihm? Dürfte er in solchen Momenten Kraftausdrücke (Scheiße) benutzen? Schickst du ihn schon mal Runden durchs Zimmer? Hat er einen Frustball, ein Frustkissen zum allernativ schlagen?
Wie viel seid ihr draußen, ist er draußen, also wie viel seiner Energie wird in körperliche Betätigung umgelenkt?
>> Die Wutausbrüche, die ich beschreibe, hör ich nur von den Erziehern. Daheim, wenn sowas passiert, dann sag ich ihm das mir das Weh tut und das es nicht in Ordnung ist. Beispiel: Hab letztens nicht gleich verstanden was er meint, das ist er ziemlich von einer SEkunde auf die andere Sauer geworden und hat mich geschlagen. Ich war schnell sauer, weils schon etwas arg war, kurz davor haben wir noch gekuschelt. Hab ihn nicht angeschrien, sondern im verständlich erklärt warum ich jetzt sauer bin und das in einem ernsten Ton. Er hat danach geweint und es hat ihm auch leid getan.
Abends zum Beispiel wenn er vom Hort heimgebracht wird (von dem Fahrdienst Johanniter) dann ist er oft mal sauer auf den Busfahrer, weil er sich an seinen Plan halten muss und meinem Sohn nicht glauben will, wie es schneller nach Hause geht. Er kommt dann voll wütend rein, schmeist sein Schuhe und seine Jacke hin und will mir auch nichts erzählen. In so einem Moment ist er wirklich auf 180 und man kommt nicht an ihn ran. In so einer Situation brauch er kurz 5 Min allein bis er sich abreagiert hat und dann reden wir drüber und er versteht es danach auch.
Hallo,
kein Wunder, dass Probleme mit dem Sprechen hat. Bei der Mutter Bezeichnungen wie "Kindi" sind absolut kontraproduktiv. Sprich vernünftig!
"Seit er im Kindi ist macht er bis heute nachts noch ins Bett."
Spricht für großen Druck bzw. Stress. Was habt ihr unternommen?
"Er störte immer bei Gruppenspielen, machte ständig auf sich Aufmerksam, konnte sich schlecht an Regeln halten, haute und schuckte andere Kinder. Er wurde des öfteren aus der Gruppe entfernt, da er anscheinend so störend war!! Nach einem Jahr kam er dann in einen Förderkindergarten speziell für Verhaltensauffällige Kinder."
Waren die Regeln denn klar? Hat er sie verstanden?
Wie wurde das Kind aus der Gruppe entfernt? Wer hat sich dann um ihn gekümmert?
Das Kind wäre nur halb so verhaltensauffällig, wenn die Erzieher so einen Blödsinn nicht machen würden.
"Er ist sehr Ich-Bezogen, kommt ihm Hort in der Gruppe noch nicht richtig an. "
Er hätte das Einfügen in Gruppen im Kindergarten lernen müssen. Da man ihn dort nicht ließ, kann er das natürlich nicht, nur weil er jetzt in einen Hort geht.
"Wenn er wütend auf etwas ist, dann bekommen es auch andere Kinder ab, die nicht in der Situation beteiligt waren. "
Das ist kein unnormales Verhalten. Kinder können sehr impulsiv sein.
"Mach ich doch was falsch?"
Mit Sicherheit, sonst hättest du keine Probleme.
"Warum ist er so?"
Weil er so ist, wie er ist.
"Red ich zuviel?"
Gut möglich, manche Eltern quatschen ihre Kinder auch aggressiv.
"Warum kann er mit seiner Wut nicht anderes umgehen?"
Weil er das nicht gelernt hat. Du lässt ihn alleine - das geht in der Schule nicht. Es wäre womöglich günstig, wenn ihr zu Hause diese Strategie ändert.
"Wie kann ich ihm helfen?"
Kinderpsychologe und Sport
"Hat er das Verhalten von seinem Vater geerbt?"
Nein. Das Verhalten seines Vaters ist eine erworbene Macke.
Versuche, das Kind nicht als "Überbleibsel" seines Vaters zu sehen. Er ist DEIN Kind.
Lies mal : "Warum unsere Kinder Tyrannen werden"
Aufgabe: Finde dich in den verschiedenen Muttertypen wieder. Das ist ziemlich hilfreich in der einen oder anderen Situation.
Gruß Marion
kein Wunder, dass Probleme mit dem Sprechen hat. Bei der Mutter Bezeichnungen wie "Kindi" sind absolut kontraproduktiv. Sprich vernünftig!
>> ich rede viel mit ihm, lese ihm viel vor, verbessere ihn nicht....Ich hab viel bei der Logopädin mitgesessen und hab dazugelernt. Könnte schon bald selber Logopädin werden. Das eine Wort einen Spitznamen zu geben, ist nicht ausschlaggebend für einen nicht funktionierenden Mundschluss. Das hat was mit der Muskulatur zu tun. Aber ich weis schon wie du das meinst...
"Seit er im Kindi ist macht er bis heute nachts noch ins Bett."
Spricht für großen Druck bzw. Stress. Was habt ihr unternommen?
>> Jetzt ist es mittlerweile drei Jahre, das er regelmäßig nachts rein macht. Waren schon beim Arzt, machten eine Ultraschalluntersuchung und er stellte nur fest, das sich die Blase nach dem zu Klo gehen, sich nicht komplett leert.
Abends nichts mehr trinken haben wir probiert, dann ich hab ihn ne Weile nachts immer aufgeweckt und bin mit ihm aufs Kloh. Trotzdem war nächsten Tag das Bett nass. Ich will jetzt mal zu einem Urologen, nicht nur zu einem Kinderallgemeinarzt.
Weil er das nicht gelernt hat. Du lässt ihn alleine - das geht in der Schule nicht. Es wäre womöglich günstig, wenn ihr zu Hause diese Strategie ändert.
>> Weil ich gemerkt habe, das es in dieser Situation nicht anders geht, er muss sich erst beruhigen. Hatte erst andere Strategien, wie zum Beispiel in den Arm nehmen, ihm gut zureden, aber da komm ich in diesem Moment nicht an ihn ran. Er steigert sich da so rein.
Lies mal : "Warum unsere Kinder Tyrannen werden"
Aufgabe: Finde dich in den verschiedenen Muttertypen wieder. Das ist ziemlich hilfreich in der einen oder anderen Situation.
>> Hört sich interessant an, bin ja echt offen für solche Bücher....
>>>> Erziehungsberatung ist auch mein nächster Weg. Ich hoffe immer das wir das Problem finden und ich ihm helfen kann.
Hallo,
">> Jetzt ist es mittlerweile drei Jahre, das er regelmäßig nachts rein macht. Waren schon beim Arzt, machten eine Ultraschalluntersuchung und er stellte nur fest, das sich die Blase nach dem zu Klo gehen, sich nicht komplett leert."
Also ich würde ihm unter diesen Umständen einfach eine Windel geben. Er KANNs nicht.
">> Weil ich gemerkt habe, das es in dieser Situation nicht anders geht, er muss sich erst beruhigen. Hatte erst andere Strategien, wie zum Beispiel in den Arm nehmen, ihm gut zureden, aber da komm ich in diesem Moment nicht an ihn ran. Er steigert sich da so rein."
Du bist verpflichtet, ihm einen anderen Weg zu zeigen. Sprich mit ihm darüber. Er braucht dringend eine zweite Strategie für die Schule.
Gruß Marion
Hallo Sofie80,
das ist natürlich für Außenstehende schwer zu beurteilen, aber ich kann mir vorstellen, dass seine Verständigungsschwierigkeiten im Kindergarten zu Frustrationen geführt haben, die er damals (und jetzt) auslebt. Du sagst ja, dass er schlecht verstanden wurde, und ich kann mir vorstellen, dass sich die anderen Kinder da etwas zurückgezogen haben und er außen vor war. Dann hat er eben anders um Aufmerksamkeit gebuhlt, d.h. durch Stören, Hauen, Schubsen.
Hast du denn mal mit den Erziehern im Kiga und Hort für verhaltensauffällige Kinder gesprochen und um Tipps gebeten? Ich denke, dort wirst du definitiv mehr Hilfe bekommen, als hier, weil dort einfach Fachkräfte arbeiten, die Strategien haben, um Kinder mit besonderen Bedürfnissen richtig zu begegnen.
Nach deiner Beschreibung hört sich dein Sohn wie ein schlauer, kreativer Junge an, der aber einfach die Sozialkompetenzen eines viel jüngeren Kindes hat, vielleicht deshalb, weil er sie früher durch seine Sprachprobleme nicht 'üben' konnte. Ich würde vielleicht den Weg zum Jugendpsychologen wählen -- um ihn optimal zu unterstützen ist vielleicht eine Therapie möglich. Oder du bekommst Strategien an die Hand, um ihn besser einzugliedern, ohne seine ausgeprägte Phantasie und Vorstellungskraft einzuschränken (die kann man vielleicht in andere Bahnen lenken, ggf. durch Geschichten schreiben oder aufnehmen, über Dinos etc.), so dass er im Unterricht besser konzentriert ist.
Ich wünsche euch viel Glück!
LG,
Watte
Hallo,
dir wird hier keiner wirklich helfen können. Habt ihr mal an eine Erziehungsberatung gedacht? Online ist es wirklich, wirklich schwer zu sehen,was bei euch falsch läuft.
Natürlich gibt es ererbte Dinge, natürlich ist es für Kinder schwer mit nur einem Elternteil aufzuwachsen und wenn ein Kind ein handicap hat, ist das fürs Kind ganz, ganz anstrengend und schwer. Entweder sie ziehen sich zurück, oder sie werden verhaltensauffällig.
Oft steckt dahinter, dass sie "anders" behandelt wurden. Es wurde mehr Rücksicht genommen zu Hause oder einem mehr abgenommen, das Kind wurde also entmutigt. Oder es wurde von anderen gehänselt und durch ein zu geringes Selbstbewusstsein, eine zu geringe Stärkung der Bezugspersonen rührt die Auffälligkeit daher.
Ist denn körperlich jetzt soweit alles ok, oder gibt es da noch Einschränkungen? Macht er an Förderprogrammen mit? Schulisch oder medizinisch (Ergotherapie?)
Wieviel Sport macht er? 1-2x die Woche sollte er sich schon austoben bei seiner Energie. Wut und Aggression sind meistens nichts anderes als Langeweile und nicht ausgelebte Energie.
An Elternschulen und auch in Schulen und KiTas gibt es spezielle Beratungen wie es weitergehen könnte mit euch, was ihr verändern könnt und müsst. Vielleicht fehlt deinem Sohn auch die Vaterfigur? Wie oft sehen sie sich? Wieviel kriegt er mit über ihn? Auch wenn Kinder verstehen, dass Mama und Papa nicht zusammen sind, reagieren einige-oft gerade Jungs, weil für die die Vaterfigur noch mal wichtiger ist in jungen Jahren als für Mädchen- mit Wut, was versteckte Ängste sein können.
Wieder einpinkeln sollte auch immer abgeklärt werden, das hat auch einen Hintergrund, darf bis zu 6 Monaten mal wieder auftreten, wenns länger andauert, sollte der Kinderarzt zu Rate gezogen werden.
Übrigens ist es total ok, wenn ihn andere nerven, sag ihm das, bestärke ihn, dass er auch ganz doll genervt sein darf und überlegt euch, wie man damit umgehen kann, wenn er genervt ist.
In der Kinder-und Jugendtherapie wird, wenn eine Dissoziation besteht, sprich ein "zu viel an Gefühlen" das oft mit Malen angegangen. Gefühle in Farbe darstellen, dann einen Rahmen drum malen und das Bild weglegen, die vielen wütenden Gefühle dort erstmal lassen- sollte n Therapeut machen, ist nur was für den Hausgebrauch, wenn mans mal mitgemacht hat als Therapie.
Ich wünsche euch alles, alles Gute!!! Sprich doch als erstes mit dem Kinderarzt und der Klassenlehrerin.
Haruka