Hallo ihr Lieben,
vorab erzähle ich erstmal ein bisschen was von mir und dann komme ich zu meiner Frage.
Ich bin knapp 43 Jahre, Mama von 4 Kindern (Zwillingsjungs 14 J, Tocher 12 J. aus 1. Ehe und kleinen Sohn, 3,5 Jahre aus meiner jetzigen Beziehung).
Ich bin seit mehr als 9 Jahren von meinem Exmann getrennt und seit 8 Jahren in meiner jetzigen Beziehung. Bis auf meinen Zweitgeborenen der Zwillinge, der seit knapp 2 Jahren bei seinem Papa lebt, leben alle bei uns.
Jetzt ist es so, dass wir seit gut 2 Jahren massive Probleme mit meiner Tochter haben.
Es würde den Rahmen sprengen, das jetzt alles hier zu erzählen.
Sie ist rebellisch, aggressiv, aber vor allen Dingen, und darin sehe ich unser größtes Problem, extrem respektlos.
Sie beleidigt sowohl mich, als auch meinen Lebensgefährten ganz massiv, verhöhnt uns. In Konflikten schreit sie im ganzen Haus rum...kurzum, ein untragbarer Zustand.
Einen Termin bei der Familienberatung habe ich in knapp 2 Wochen.
Wir haben schon wahnsinnig viel mit ihr geredet, wo sie auch meist sehr einsichtig ist, sie hat immer Rückendeckung und Liebe erfahren von uns, hat aber auch im sozialen Bereich mit anderen (Mitschülern etc.) Probleme.
Nachdem wir das so ähnlich bereits mit einem meiner Zwillingsjungs erlebt haben (2 Jahre Horror), der allerdings auch psychisch krank ist (haben div. Klinikaufenthalte etc. hinter uns, Diagnose ist gestellt), sind wir natürlich am Limit.
Unsere größte Sorge bei all dem Ärger, den wir hier mittlerweile teilweise täglich haben, ist die, dass unser Jüngster unter dieser Situation leidet.
Natürlich gibt es in jeder Familie mal Ärger und Diskussionen, keine Frage. Aber wenn es Ärger mit meiner Tochter gibt, bekommt es JEDER mit. Sie nimmt keinerlei Rücksicht, weder auf den Kleinen, noch auf Nachbarn.
Da fallen Schimpfworte, es werden Türen geknallt, gebrüllt.....es ist furchtbar.
Mein Lebensgefährte und ich sind eigentlich wirklich friedfertige, harmoniebedürftige Menschen und haben viel Geduld bewiesen.
Aber was derzeit bei uns los ist, hat weder Niveau, noch ist es tragbar.
Daher jetzt zu meiner eigentlichen Frage, da wir mittlerweile so weit sind, dass wir ihr gesagt haben, dass sie unter diesen Umständen nicht mehr bei uns leben kann.
Aus Platzgründen kann sie aber derzeit nicht zu ihrem Vater, mit dem ich jedoch geteiltes Sorgerecht habe.
Könnte ich eine Unterbringung in einer Wohngruppe oder dergleichen auch ohne die Einwilligung ihres Vaters beantragen?
Wir werden uns auch Hilfe beim Jugendamt holen, aber vielleicht kann mir ja die ein oder andere etwas dazu sagen.
Ich weiß, dass man geneigt ist, wenn man so etwas liest, zu denken, wie herzlos sind die denn ?
Aber ich kann Euch versichern, dass es im Grunde das Letzte ist, was ich mir wünsche.
Ich bin eine liebende Mama, mit Leib und Seele.
Aber habe leider die Erfahrung machen müssen, dass manchmal Liebe allein nicht ausreicht.
Wahrscheinlich ist es in unserem Fall eine Kombination aus allem.
Scheidung, Pubertät, "neues" Kind mit dem Stiefvater.
Aber wir sind eben der Meinung, dass das nicht die Rechtfertigung für solch ein Verhalten sein kann.
Es gibt schließlich, wenn es natürlich auch sehr traurig ist, viele viele andere Scheidungskinder.
Und mein Lebensgefährte war meinen 3 Großen immer ein ganz toller, aufopferungsvoller und liebevoller Ersatzpapa…
daran liegt es nicht !
Auch haben wir ihr immer wieder neue "Chancen" gegeben, sind ihr quasi entgegengekommen.
Anfang letzter Woche erst hatte sie wieder einen dieser Ausraster, in denen sie meinen Lebensgefährten aufs Übelste beschimpft hat etc. und er hat nach ein paar Tagen wieder mit ihr gesprochen, ihr quasi wieder die Hand gereicht.
Dann geht es mal 3-4 Tage gut, in denen sie wie ausgewechselt ist, goldig, lieb, verschmust etc, dann reicht jedoch eine kleine Lapalie und sie legt den Hebel um. Dann erkennt man sie nicht wieder und sie ist wieder "die andere".
Ich bin wirklich verzweifelt, wünsche ich mir doch nichts mehr wie eine glückliche, lustige Familie.
Danke fürs Lesen
Eure traurige Manu
Tochter knapp 13 Jahre dreht völlig durch
Ergänzung:
Ich hoffe wirklich, ihr versteht mich richtig.
Dass kleinere sich auch mal blödes von ihren großen Geschwistern abschauen, lässt sich nicht immer vermeiden, das ist klar.
Aber das Verhalten, welches meine Tochter in ihrem Ärger an den Tag legt, geht weit über das "normale" Verhalten eines trotzigen, verärgerten Teenies hinaus.
Und wir befürchten eben, dass unser jüngster sich dieses Verhalten teilweise abschaut, weil er eben denkt, dass sei ja normal.
Im Moment reagiert er auf diesen Ärger eher mit Ablehnung auf seine Schwester. Was wiederum zu Frust bei ihr führt, ein Teufelskreis.
Aber er sieht eben, dass sich "Mama und Papa" ständig über seine Schwester ärgern müssen.
Welche Konsequenzen hat ihr Verhalten?
Ich finde es gut, dass ihr euch Hilfe von außen holen wollt. Hast du denn eine konkrete Ahnung was sie belasten könnte?
Wie verhält sie sich bei ihrem Vater?
Hat ihr Freundeskreis eventuell negativen Einfluss auf sie?
Naja...mein Lebensgefährte hat sich inzwischen schon sehr distanziert von ihr, emotional, weil er sowas halt gar nicht kennt, auch ich nicht.
Ansonsten sind es dann die üblichen Strafen, wie mal Handy Verbot oder Zimmerarrest.
Da hatten wir es aber auch schon, dass sie trotz Zimmerarrest einfach das Haus verlässt.
Ich bestrafe aber gar nicht immer alles, denn hier geht es ja nicht um so Kleinigkeiten, wie, sie kommt mal eine halbe Stunde zu spät nach Hause oder hat ihr Zimmer nicht aufgeräumt etc.
Solche Entgleisungen haben ganz oft zur Folge, dass sie sich von ihrem Vater holen lässt, wie heute auch.
Die Stimmung ist dann tagelang auch dementsprechend, auch klar. Da ich inzwischen einfach nur noch wahnsinnig enttäuscht und verletzt bin.
Ja ich denke bzw. glaube, dass die von mir angesprochenen Punkte, wie Scheidung, Pubertät, Eifersucht auf den kleinen Bruder und Ärger mit Freundinnen und daraus resultierendem Frust zu dieser Unzufriedenheit führen.
Die Pubertät tut wahrscheinlich ihr Übriges.
Was den Umgang betrifft. Sie ist auf einer Privatschule und das Klientel ist, was ich so mitbekomme, querbeet. Die Kids sind auch auf einer Privatschule vor einem entsprechenden Jargon nicht gefeit.
Leider ist meine Tochter dafür ziemlich afin und haut es dementsprechend in Streitsituationen nur so raus.
Ihren Vater sieht sie nur einmal pro Woche und da ist es natürlich nicht so. Was aber nicht verwunderlich ist, fallen doch viele Faktoren weg.
Mein Exmann lässt den Großen halt deutlich mehr Freiheiten (Handyzeit unbegrenzt, Internetzugang unbegrenzt), was bei uns wiederum stark reglementiert ist, den einen Tag (bzw. 8 Stunden) bei meinem Ex natürlich aber kaum Spannungen aufkommen lässt.
Ich bin definitiv offen für eine andere Lösung, hab aber inzwischen etwas die Hoffnung aufgegeben, dass wir hier nochmal die Kurve kriegen.
Ich denke auch ihr benötigt fachkundige Unterstützung.
Einerseits um abzuklären, was genau mit der Tochter los ist, andererseits auch um die Mechanismen innerhalb der Familie zu erkennen und ändern. Du schreibst, du seist mit Leib und Seele eine liebende Mama. Aber liebst und verstehst du auch deine Tochter, so wie sie sich zeigt? Siehst du sie eher negativ, oder verspürst du nebst allen Sorgen auch Stolz? Stolz über diesen rebellischen Sturkopf, der sich lieber durch Wände kämpft, als durch eine langweilige offene Tür zu gehen?
Wo gibst dem Mädchen die Gelegenheit Respekt zu lernen? Zu erfahren? Um ihr respektloses Verhalten zu ändern?
Du schreibst beispielsweise, dein Partner "würde deiner Tochter Hand bieten, in dem er vier Tage nach so einem Ausraster wieder mit ihr spricht?" Unter Hand bieten und erwachsenem Verhalten verstehe ich etwas anders als ein Kind vier Tage wie Luft zu behandeln. Ich würde beispielsweise NIE in einer Beziehung, egal ob Partnerschaft, Freundschaft, Arbeitsverhältnis, Vewandtenbeziehung leben, in der ich nach einem Streit oder Fehlverhalten meinerseits vier Tage ignoriert werde und wenn die Phase vorbei ist und mit mir wieder gesprochen wird, es als "Hand bieten" ausgelegt wird. Exakt bei der ersten derart infantilen Aktion wäre ich aus der Nummer raus. Und das mit bald 50 und viel Lebenserfahrung. Wie also soll eine 13jährige damit klar kommen?
Weiter schreibst du, dein Partner und du, ihr wärt sehr auf Harmonie bedacht. Für Leute deren Harmoniebestreben geringer ist, wirkt sowas meistens klebrig, aufgesetzt, unecht und ungesund. Insbesondere für rebellische Teenies.
Du schreibst leider nicht, um welche psychische Erkrankung es sich beim Bruder handelt. Zusammen mit der Beschreibung ihrer Ausraster und dem Hinweis, dass es auch in der Schule Schwierigkeiten in der sozialen Interaktion gibt (ist sie deshalb auch auf der Privatschule?), habt ihr vielleicht schlicht zu lange damit gewartet sie abzuklären, sie zu verstehen, ihre Wahrnehmung nachzuvollziehen.
Selbstverständlich liebe ich meine Tochter auch in dieser schwierigen Zeit. Anlass, stolz auf sie zu sein, gibt sie mir allerdings wenig derzeit. Wenn sie etwas toll macht, sich beispielsweise um ihren kleinen Bruder kümmern oder mir behilflich sein, erfährt sie dafür immer Anerkennung und liebe Worte.
Und zum Thema, nicht mir ihr sprechen. Es ist nicht so, dass mein Partner sie völlig ignoriert, vielmehr geht er ihr dann aus dem Weg. Weil er (und auch ich) einfach nur noch genervt sind, da wir Gespräche über Gespräche mit ihr geführt haben, noch und nöcher, immer wieder alles erklärt, sie sich hundertfach entschuldigt, Besserung verspricht, sich aber nichts, rein gar nichts tut.
Im Gegenteil....die Verletzungen ihrerseits nehmen zu.
Einer ihrer heftigsten Sprüche war beispielsweise, sie wünschte, ich wäre tot und auf meiner Beerdigung würde sie dann bunt tragen. Denn schwarz wäre ja die Farbe der Trauer, sie jedoch würde aber nicht trauern.
Und das nicht etwa im Affekt rausgehauen. Sie wählt jedes Mal ihre Worte mit Bedacht. Und die sitzen !
Es ist also meines Erachtens nach keine infantile Aktion, sondern die logische Konsequenz aus ihrem Verhalten.
DIese, ich nenne es jetzt mal Vorgänge, spielen sich hundertfach exakt gleich ab.
Wir streiten, sie wird extrem respektlos und frech...es zieht sich. Dann kommen die Entschuldigungen....
Es ist doch normal, dass man da irgendwann resigniert....wenn so gar keine Besserung zu verzeichnen ist.
Auf Harmonie bedacht heißt für mich einfach, dass es nicht in meinem Interesse ist, hier ständig im Krieg zu leben. Ich setze mich gern mal auseinander, aber mit einem gewissen Niveau.
Und nicht auf einer Basis, wo der Satz mit "Alter" endet, sich permanent an den Kopf getippt wird und ich ins Gesicht geschleudert bekomme "sag mal, wie dumm bist Du eigentlich?"
Waren das jetzt genug Beispiele, um Dir verständlich zu machen, wie die Situation hier ist oder warum man da irgendwann resigniert und sagt, da gehe ich ihr (und damit dem nächsten Streit) lieber aus dem Weg.
Es ist ja nicht so, dass wir die Mühen von Gesprächen gescheut haben und damit der Auseinandersetzung der Probleme hier.
Nein, sie ist nicht deshalb auf einer Privatschule. Sie ist bereits seit der 1. Klasse dort, weil es schlicht und ergreifend eine gute Schule ist.
Was den Stolz auf deine Tochter anbelangt, da hat du mich absolut nicht verstanden. Ich meinte damit nicht, ob du stolz bist auf gesellschaftlich anerkanntes Wohlverhalten wie lieb zum kleinen Bruder sein, was helfen usw.
Ich meinte ob du in der Lage bist, in ihrem Verhalten, auch in nach gesellschaftlichen Normen negativen Verhaltensweisen, die Stärken zu sehen, statt die Defizite. Also ob du einen Perspektivenwechsel vornehmen kannst. Deine Antwort zeigt mir, dass du dazu nicht in der Lage bist.
Weiter unterstellst du den Antwortenden, die Situation zu verkennen, dich nicht zu verstehen. Zeitgleich setzt du dich, auch auf Nachfrage, nicht mit der Option einer psychischen Erkrankung auseinander, nach dem Zusammenhang mit der Diagnose ihres Bruders. Um welche Erkrankung handelt es sich?
Ich empfinde dich ambivalent, einerseits schilderst du einen immensen Leidensdruck, andererseits relativierst du alles. Du ziehst eine Fremdplatzierung in Erwägung, prüfst die Option, dass deine Tochter zum Vater zieht, aber als Massnahme erwähnst du nur eine in der Zukunft liegende Familienberatung. Was ist mit Arzt, was ist mit dem behandelnden Psychiater deines Sohnes, sind die mit im Boot, sind die Parallelen erkannt?
Ich finde ehrlich gesagt schon heftig, dass ihr deine Tochter nicht mehr bei euch leben lassen wollt, und das bevor ihr euch Hilfe gesucht habt.
Sie ist doch noch ziemlich jung, und nach deiner Beschreibung vor allem unbequem. Dass das sehr anstrengend ist, verstehe ich gut.
Ich höre aber - kann mich auch täuschen! - ein wenig raus, dass dein Partner das "fremde", mühsame Kind nicht mehr haben will, und dass das ein größerer Faktor in der Überlegung ist, sie wegzugeben.
Will ihr leiblicher Vater sie auch nicht? Das finde ich schon sehr traurig aus Sicht deiner Tochter.
Sie ist unbequem geworden und keiner hat mehr Lust, für sie Verantwortung zu übernehmen. Mit 16 würde ich das noch eher verstehen, aber mit 12 seid ihr mMn schon in der Pflicht!
Ja sie ist noch sehr jung und es ist derzeit eine Option, wenn sie sich nicht ändert.
Ich verstehe, dass es aus Außenstehender schwer nachzuvollziehen ist.
Es ist derzeit ein Gedanke, wenn es so bleibt, wie es derzeit hier ist und nichts anderes hilft.
Denn der Vater zeigt nicht wirklich Bereitschaft, sie zu nehmen.
Und darunter leiden ja alle....
Wo steht denn geschrieben, dass man als Eltern grenzenlos leiden muss ? Sich alles gefallen lassen muss und nur noch zurückstecken soll.
Hilfe ist quasi "angeleiert".., das hatte ich geschrieben und mir wäre selbstverständlich sehr daran gelegen, eine andere Lösung zu finden.
Denn natürlich hätte ich am Liebsten alle meine Kinder bei mir.
Und nein, das hat mit unbequem rein gar nichts zu tun.
Sie fällt aber doch mit ihrem Verhalten völlig aus dem Rahmen. Hat eine Dame weiter oben auch treffend bemerkt. Die Äußerungen, die Haptik..alles an ihr ist in diesen Situationen schlicht und ergreifend asozial. Sie beschimpft meinen Lebensgefährten als Wi…...er und einiges mehr.
Derzeit macht sie uns das Leben zur Hölle.
Und nein, auch möchte mein Lebensgefährte das "fremde" Kind (welches im übrigen nach mehr als 8 Jahren Beziehung KEIN fremdes Kind mehr ist) nicht loswerden.
Aber an dieser Stelle sieht man eben, dass es nicht immer möglich ist, fremden Leuten (in dem Fall hier im Forum) zu transportieren, wie eine Situation ist.
Verstehe ich auch.
Si
Hallo,
wenn einer ihrer Brüder schon eine psychische Krankheit hat, würde ich sie ebenfalls auf so etwas untersuchen lassen.
Rein vom Verhalten her würde auch AD(H)S passen. Diese Kinder reagieren noch schlechter als andere, auf schwierige Situationen und haben allgemein Probleme mit sozialer Interaktion.
Eventuell kommt die Patchwork-Situation und die Pubertät "nur noch" oben drauf.
Da wäre die Frage, ob eine Familienberatung die richtige Adresse ist.
Ich denke, ich würde auf jeden Fall einen Kinderpsychiater konsultieren, bevor ich das Jugendamt einschalte und damit wer weiß was in Gang setze, das sich nachher nicht mehr stoppen lässt.
LG
Heike
Hallo Heike,
auch Dir vielen lieben Dank für Deine Antwort.
Und wie Du ja schon geschrieben hast, ist es erstmal ein Termin bei der Familienberatung. Da passiert noch überhaupt nichts.
Mir geht es ja darum, zu erfahren, welche Alternativen es gibt.
Familientherapie zum Beispiel. Auch habe ich schon davon gehört, dass es Treffen gibt, wo Kinder nach der Schule für wenige Stunden hingehen, um sich auszutauschen, Spannungen daheim rauszunehmen etc.
All das muss ich aber erst erfragen.
ADHS vermute ich bei ihr nicht, um ehrlich zu sein. Zumindest war sie früher dahingehend überhaupt nicht auffällig.
Wie gesagt, ich bin ja schon seit mehr als 8 Jahren mit meinem Lebensgefährten zusammen und die beiden hatten die ersten Jahre eine ganz enge und innige Bindung, alles war so, wie man es sich wünscht.
Und bei mir und meiner Tochter sowieso...
Einen Psychologen habe ich bereits kontaktiert, da sie seit geraumer Zeit Probleme mit dem Schlafen hat.
Da wird diese Problematik auch zur Sprache kommen.
Alles in allem weist sie leider einige Problematiken auf, auch hat sie diverse Ängste (alleine in einen nahegelegenen Supermarkt, alleine Busfahren etc.).
LG
Bei der Fülle an Auffälligkeiten wäre ein Kinder- und Jugendpsychiater angezeigter als ein Psychologe. Vorzugsweise jemand der die Familiengeschichte und Krankheitsgeschichte des Bruders kennt.
Bekommt sie denn bereits Therapie?
Wie seid ihr als Familie mit der Situation des Zwillingssohns umgegangen?
Wurde da geschwiegen, als es "vorbei" war oder habt ihr da selbst auch als Familie therapeutische Begleitung gehabt?
- respektloses Verhalten: No Go
- sind bei ihr Krankheiten ausgeschlossen? Diabetis, Schilddrüse und co? Wurde sie mal durchgecheckt?
- ab der Stelle, als du die Situation mit deinem Sohn erwähnt hast:
Welche Unterstützung bekam sie damals? Welche Begleitung bekamt ihr als Familie? Auch danach?
Habt ihr mit Begleitung in ein Familienleben gefunden oder wurde es als "vorbei" angesehen und alles ging seiner Wege?
- therapeutsiches/betreutes Wohnen ist gar nicht mal so verkehrt
Auf Grund der Vorgeschichte der Familie (ausgelöst durch den Sohn, aber Geschichte der Familie): welche ambulante Hilfe hat sie bereits?
Hat sie verhaltensweisen übernommen? Zeigt sie so ihre Hilflosigkeit? Hat sie selbst Angst , sie könnte "so werden wie er"? Kämpft sie mit etwas aus dieser Zeit?
- für euer Jüngstes: sucht euch Unterstützung für die Familie.
Unabhängig davon ob sie in der Familie lebt oder in einem betreuten Wohnen. Sollte es sich wiederholen (unabhängig, ob sie auch eine Erkrankung hat, eine Schrei nach Aufmerksamkeit ist, Ausdruck ihrer Hilflosigkeit von damals, .... ) sie selbst braucht jetzt Hilfe
ihr als Familie dauerhaft!
Unabhängig ob es sich nun wiederholt oder nicht wiederholt und ihr ein Leben mit ihr zusammen findet. Die Angst, die Belastung und das Gesamtpaket der Geschichte der Familie hat Spuren hinterlassen. Vielleicht auch die Angst, dass kleinere Verhaltesnweisen der anderen Kinder ein Alarmsignal sein könnten (auch das spüren Kinder).... dass ihr euch da gemeinsam Hilfe holt.
Für Angehörige von psychisch Kranken. Als Eltern des Betroffenen, als Eltern der Angehörigen/Geschwister des Betroffenen, für euch selbst, als Familie gemeinsam.
Hey du,
wie schon einige andere hier lese ich bei dir so einige beunruhigende Sachen heraus, die ich als Mutter definitiv anders mache und persönlich für wenig konstruktiv halte. Aber ich bin mir auch sicher, dass dich irgendwelche fremden anonymen Leute aus dem Forum nicht umstimmen können, denn natürlich wirkt hier alles wie ein Angriff und du gerätst direkt in die Defensive. Dort wirst du aber handlungsunfähig und das hilft niemandem weiter.
Das allerwichtigste finde ich, dass du mal darüber nachdenkst, mal versuchst dich zu öffnen für den Gedanken, dass du deiner Tochter im Moment sehr viel Schuld zuschreibst. Und dass es vielleicht an der Zeit wäre, dass ihr als die Erwachsenen die Verantwortung für die Stimmung in eurer Familie übernehmt. Denn im Moment liegt sie - so wie ich das lese - bei eurer Tochter und sowas kann nur schief gehen.
Es geht nicht darum zu sagen, dass ihr "Schuld" seid, dass es bei euch schwierig ist, nur dass ihr euch klar werdet, dass ihr offensichtlich ein paar Fehlentscheidungen getroffen habt und schlicht sagt "Mist, da lief was schief. Und natürlich können unsere Kinder da nichts für. Es ist Zeit, uns selbst etwas zu hinterfragen, Hilfe zu holen und etwas zu ändern."
Wenn du einigermaßen gerne liest oder Hörbücher hörst würde ich dir Bücher von Jesper Juul (Familientherapeut) empfehlen. Er erklärt meiner Meinung nach sehr gut, was das, was ihr tut für Auswirkungen auf eure Kinder hat, was dann in ihnen vorgeht. "Das kompetente Kind" ist ein gutes Einstiegsbuch. "4 Werte die Kinder ein Leben lang tragen" wäre auch passend, da gibt es ganz viele Beispielsituationen, wo Familien sich Hilfe geholt haben bei dem Familientherapeuten und was seine Antwort auf ihre Probleme war. "Familienhaus" ist ein Interview mit einer Frau, die ebenfalls von ihrem Mann getrennt lebt und auch etwas mehr an Fragen im Teenageralter interessiert ist. Er hat auch Bücher zu "Bonuseltern" zum Umgang mit Trennung und Stiefeltern, die habe ich allerdings bisher nicht gelesen.
Zu dem Umgang mit der psychischen Krankheit deines Sohnes (und doch, es ist sehr sehr sehr wichtig, inwiefern bei euch darüber gesprochen wird) ist das Buch "Sag mir die Wahrheit" von Karen Glistrup hilfreich, allerdings nur so die erste Hilfe, danach ist es eher an Therapeuten als an Eltern gerichtet.
Ansonsten kann ich auch nur dazu raten, dass ihr euch verstärkt Hilfe holt. Nur anhand deiner Texte würde ich sagen ist es sehr sehr unwahrscheinlich, dass ihr da alleine noch eine andere Richtung werdet einschlagen können. Familientherapie halte ich für am sinnvollsten, mit allen zusammen! Denn es geht viel weniger um einzelne Personen, in diesem Fall deine Tochter, sondern der Umgang untereinander und die Beziehung zwischen den Personen. Wenn es einem Familienmitglied schlecht geht, kann es auch den anderen nicht wirklich gut gehen. Ich würde mich informieren, ob es bei euch Therapeuten gibt, die solche Hilfe anbieten.
Viel Kraft wünsche ich euch!
Ehrlich gesagt, finde ich deine Beschreibung sehr einseitig und wenig aussagekräftig. Du schreibst mehrfache, dass deine tochte sich daneben benehmen wurde und es dem Rahmen falle. Um alles besser einschätzen zu können, wäre es noch wichtig zu schreiben:
- wie lange diese Probleme schon bestehen,
- was jeweils Anlass für einen Wutausbruch ist,
- wie ihr euch in der konkreten Situation verhaftet.
Insgesamt liest sich aus deinem Text, dass du wenig auf deine Tochter eingehst, sondern möchtest, dass sie sich friedlich verhält, um weder Kleinkind noch Nachbarn noch deine Harmoniebedürftigkeit zu stören. Sorry, aber was sind das bitte für Gründe?!
Deine Tochter ist selbst noch ein Kind und verspürt in den Momenten eine rasende wir, mit der sie schlecht umgehen kann und auf die du überhaupt nicht eingehst! Da kann man ja nur ausrasten.
Was genau regt sie so auf? Sie wird ja nicht aus dem nichts losschimpfen. Meine Mutter war beispielsweise jeden einzelnen Tag, wenn ich in der Schule war, in meinem Zimmer und hat getragen Kleidung zusammenlegt und an eine Stelle gelegt, an der ich das nicht haben wollte. Jeden Tag hatten wir deshalb Streit. Irgendwann habe ich sie auch nur noch angeschrien. Und ehrlich gesagt, tut mir das rein gar nicht leid, weil ich immer noch denken, sie hätte es einfach lassen sollen.
Meine Mutter war und ist auch sehr harmoniebedürftig, was ich persönlich jedoch hasse! Das führt bei ihr nämlich nicht zu einem konstruktiven Mitaneinander, sondern dazu, dass Probleme einfach ignoriert werden. So versucht sie dann abzulenken, wie bei einem Säugling oder Hund! Das bringt mich erst recht auf die Palme. So ist sie heute noch! Beispiel: ich mache eine kritische Anmerkung. Sie fragt: wie war es in der Schule/ bei der Arbeit?
Du solltest dich mal selbstkritisch hinterfragen, ob solche ähnlichen Verhaltensmuster auf dich zutreffen. Außerdem solltest du dich mal in ruhigen Momenten mit dem Inhalt, um den es ihr geht, auseinandersetzen.
Ich persönlich sehe bei deiner Tochter kein therapiebedürftiges verhalten. Vielmehr sollte Dir bewusst sein, dass deine Zwillinge auch schon nicht bei dir leben und deine Tochter wohl auch bald geht. Vielleicht ist es bei dir doch nicht alles nur wunderbar.
Wenn pubertierende Kinder ihre Eltern anschreiben und auch als „Wi*“ bezeichnen, mag das zwar heftig sein. Aber meiner Meinung nach müsst ihr das als Eltern einfach aushalten und zwar ohne danach 3-4 Tage beleidigt zu seinen ihr aus dem Weg zu gehen (sie also zu schneiden). Das geht gar nicht!
Wie kann es auch sein, dass das 3,5 jährige Geschwisterkind schon mit Ablehnung auf sie reagiert?! Daran finde ich gar nichts normal! Das solltest du auch unterbinden und vor allem darauf achten, nicht vor dem Kleinkind vorzuleben, welch nervige unliebsame Person die Schwester ist.
Für mich klingt es so, als ob ihr drei liebe harmonische Engel seid und deine Tochter mit ihrer rebellischen Art die Harmonie zerstört.
Dir ist die Fähigkeit, deine Tochter so zu lieben wie sie ist, abhanden gekommen.
Das spürt sie auch. Ich persönlich rate dir, den Umzug zum Vater anzustreben. Rede ruhig mit ihm und dann mit ihr.
Eine Wohngruppe würde ich ausschließen. Aus meiner beruflichen Erfahrung aus der Justiz, kann ich dir sagen, dass eine Wohngruppe oft der Anfang vom Ende ist. Egal welche Betreuung und ggf Therapie es gibt, das ersetzt nicht Geborgenheit einer Familie und die Liebe einer Mutter. Du wirst es damit für dich leichter machen, aber für deine Tochter wirst du nichts verbessern und schon gar kein Einsehen bei ihr hervorrufen.
Sie wird nicht in 10 Jahren sagen:“stimmt, ich hätte 20x weniger Wi**** sagen sollen und meiner Mutter nicht den Tod wünschen sollen.“ nein, sie wird für immer denken:“meine Mutter hat mich abgeschoben.“ und so ist es auch.
"Eine Wohngruppe würde ich ausschließen. Aus meiner beruflichen Erfahrung aus der Justiz, kann ich dir sagen, dass eine Wohngruppe oft der Anfang vom Ende ist. Egal welche Betreuung und ggf Therapie es gibt, das ersetzt nicht Geborgenheit einer Familie und die Liebe einer Mutter. Du wirst es damit für dich leichter machen, aber für deine Tochter wirst du nichts verbessern und schon gar kein Einsehen bei ihr hervorrufen. "
Das ist richtig. Und ich möchte hier auch noch einmal betonen, was es mit einem Kind macht, wenn es gesagt bekommt, dass es abgeschoben wird: Mir wurde von meinen Großeltern (Pflegeeltern) bei Streitereien gedroht, es würde sofort das Jugendamt angerufen werden und ich würde ins Heim kommen.
Meine Großmutter hat dann auch Anstalten gemacht, das Telefon in die Hand zu nehmen und die Nummer zu wählen. An die TE: Was meinst du, was für eine Panik ich dann hatte?
Ich habe heute noch Bindungsstörungen, kann schlecht Nähe und Berührungen zulassen, habe Angst, es jemandem nicht recht zu machen und abgelehnt zu werden.. Um nur ein paar Sachen zu nennen.
Und weißt du was? Das ständige Drohen mit dem Heim hat NICHTS gebracht an unseren Reibereien. Es hat nur noch alles verschlimmert, da ich wusste, dass ich keine verlässliche Bezugsperson mehr hatte und eh nichts zu verlieren und dann erst recht aus der Reihe getanzt bin.
Wenn ich jetzt darüber nachdenke, hätte ich selber die Nummer wählen sollen und in eine Pflegefamilie gehen sollen.
Meine Tochter war mit 12/13 auch ganz schlimm, aber ich habe festgestellt, dass es an meiner Trennung von ihrem Vater lag.
Sie hat sich jetzt (im Oktober wird sie 15) ganz gut gefangen und es läuft soweit sehr gut.
Ich kenne aber auch Eltern, die mit ihrer Tochter gar nicht mehr fertig geworden sind und diese dann in einer Wohngruppe untergebracht wurde.
Jetzt, mit 19, lebt sie wieder bei ihren Eltern.
Lasst Euch beraten und Wege aufzeigen. Da ihr Vater wohl auch sorgeberechtigt ist, wird eine anderweitige Unterbringung ohne sein Einverständnis wohl nicht möglich sein.