Hallo ihr Lieben, mein Sohn (7) hat jetzt seine zweite OP innerhalb weniger Monate hinter sich. Er war super-tapfer, es waren beides Notfall-OPs am Darm, mit Magensonde hinterher etc. Inzwischen geht es ihm wieder gesundheitlich gut. Ich war die ganze Zeit bei ihm und die Betreuung auch sehr nett im Krankenhaus, er fand es auch nach eigenen Aussagen nicht schlimm, hat am Ende die Zeit allein mit Mama sogar genossen. Aber seit wir wieder daheim sind, ist er total aufgedreht, hört gar nicht mehr und macht nur noch Unsinn...Wollte mal fragen, ob jmd. ähnliche Erfahrungen nach Krankenhausaufenthalt hat. Vorher war es nicht so schlimm, deshalb vermute ich da einen Zusammenhang.😉Wie seid ihr damit umgegangen? LG Aureli
Verhalten nach Krankenhausaufenthalt
Ich weiß nicht ob es unbedingt einen Zusammenhang gibt. Meine Kinder und auch sonst Kinder im allgemeinen haben doch immer wieder so Phasen wo man sich echt fragt ob noch alles in Ordnung in der Rübe ist.
Das man sein Kind, gerade bei Notoperationen, mehr behütet als sonst ist absolut normal denke ich. Es ist aber auch normal dass ein Kind wenn es etwas einschneidendes erlebt hat irgendwie drauf reagiert.
Würde das nicht so überbewerten und den Alltag wieder mehr und mehr leben wie vor den Operationen.
Veränderungen im Zusammenleben mit Kindern sind absolut normal ;)
Ich sehe das anders als meine Vorschreiber. Habe in diesem Jahr mehrere OPs und Krankenhausaufenthalte hinter mir und jedesmal war es eine ganz schöne Umstellung wieder nach Hause zu kommen. Irgendwie war ich raus aus meinem Rythmus von vor der OP und musste da auch erst wieder rein finden.
Auch wenn es mir im Krankenhaus schon längst wieder gut ging. Ja, selbst obwohl ich mit der Sache mich eigentlich im Reinen glaube, kommt irgendwie "was nach" und es fällt mir schwer damit umzugehen, dass nun wieder alles so einfach weiterläuft als wäre nix gewesen. Es ist eine Menge passiert. Und es fordert Platz in mir. Und dann haben andere die Erwartungshaltung dass ich langsam ja wieder funktioniere. Und ich die auch, aber manchmal überfordert mich das auch.
Gleichzeitig freue ich mich, dass es mir nun wieder besser geht und ich bin regelrecht hibbelig und will wieder dies und das machen, was vorher nicht ging, obwohl das teilweise nicht so vernünftig ist. Ich habe Pläne und Ideen und andere würden vielleicht sagen, dass es Schnulli ist.
Auch kenne ich das aus den Erzählungen zweier Eltern deren Kinder lange im KH wegen schweren Krankheiten waren. Die eine sagte: Alle beraten einen wegen dem Eingriff aufs Genaueste, aber keiner sagt einem wie man hinterher damit zu Recht kommt, wenn das Kind wochenlang durch den Wind ist.
Es wird ihm nicht bewusst sein, aber das Erlebte wird sich setzen müssen und das wird seine Zeit brauchen. Ich würde dabei bleiben zu versuchen den gewohnten Rythmus zu leben, aber meine Erwartungshaltung an das Kind senken, dass es da genauso mitmacht wie vor der OP. Ich denke über die Zeit wird es sich normalisieren. Und natürlich können Kinder auch immermal so Phasen haben. Trotzdem glaube ich durchaus an einen Zusammenhang.
Wenn schon viele Erwachsene nach Eingriffen stöhnen, dass es nicht so leicht war wieder in den Alltag zu finden, warum sollte das bei Kindern dann anders sein?
Wow, vielen Dank für deinen Beitrag! Kann mich durch deine Schilderung viel besser in meinen Sohn hineinversetzen und es passt auch genau zu dem Verhalten, was ich an ihm beobachte. Es waren ja nun auch keine Routine-Operationen, sondern er hatte zweimal ne Not-OP wegen Darmverschluss, inzwischen waren wir schon wieder stationär in der Klinik, sogar nach nächtlicher Anfahrt mit dem Krankenwagen...also ich glaub schon, dass das Spuren hinterlässt. Klar lass ich ihm jetzt deshalb nicht alles durchgehen, aber es ist halt auch schwierig, weil er, glaub ich, selbst nicht weiß, wohin mit sich und er auch nicht wirklich drüber reden mag. Dein Beitrag hat mir da viele Ansatzpunkte geliefert, dass ich auch einfach etwas geduldiger reagieren kann, vielen Dank dafür!😘