Kind 7 Jahre ist rotz frech seit Einschulung

Hallo ihr lieben 👋 ich war schon ewig nicht mehr hier unterwegs. Aktuell muss ich mir aber eingestehen, dass mir bei meiner Tochter (7 mit sehr viel Temperament) momentan wirklich die Ideen ausgehen! Seit der Einschulung, bzw eigentlich schon seit der Vorschule ist mein Kind ein richtiger kleiner Miesepeter. Klar, sie ist auf einmal die große und eine wichtiger neuer Lebensabschnitt hat begonnen, verstehe ich alles. ABER seit sie in der Schule ist haben wir fast täglich Streit zu Hause. Ihr Lieblingswort ist „nein“, wenn sie ihren Willen nicht bekommt, wird rum geschrien, sie knallt Türen, wirft Sachen nach uns, kurz gesagt sie ist ein richtiges kleines Rumpelstilzchen. Ich hab keine Idee wie ich damit umgehen soll. Wir haben es mit Strafen probiert (Hausarrest, fernsehverbot), mit belohnen wenn unsere Vereinbarungen geklappt haben aber wenn sie keine Lust hat, dann ist das so!!!! Habt ihr tips für mich, was ich besser machen könnte? Vielen Dank schonmal im Voraus

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Huhu,

wie regelt ihr eure Konflikte bzw wie geht ihr nach so einem Ausbruch damit um? Redet ihr mit ihr drüber?

Ich finde es wichtig zu erfahren, warum sie so ist. Also könntest du dir vorstellen nach einem Konflikt (wenn sich die Wogen geglättet haben) zu fragen, was der Auslöser war. Und was sie braucht um nicht in das trotzige Verhalten zu fallen. Ein wichtiger Aspekt ist auch die Gewaltfreie Kommunikation. Sprecht ihr mit ihr, was es für Gefühle bei euch auslöst? Also zum Beispiel :" Weisst du, es macht mich traurig, dass du in der Situation xy so reagiert hast." oder auch " das hat mich verletzt,..." "ich fühle mich dann so und so".
Wichtig sind "Ich- Botschaften". Konsequenzen sind natürlich richtig und auch wichtig, wenn sie seitens der Eltern zeitnah und wirklich umsetzbar sind.

Ich bin der Überzeugung, dass kein Kind seine Eltern bewusst traurig machen möchte und schon gar nicht in dem Alter.
Und nicht falsch verstehen : ich bin absolut kein Fan von Dinge tot zu diskutieren. Aber dennoch kann man einem Kind in dem Alter erklären was Mist ist und warum 🤣

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ich danke dir für deine Antwort. Ja, wir reden viel mit ihr. Wenn wir sie mit dieser Situation konfrontieren, mag sie meistens gar nichts darauf antworten. Das zeigt mir, dass sie weiß, dass sie Mist gebaut hat, sie kann aber trotzdem nicht aus ihrer Haut 🙈 das nächste mal geht das Spiel ganz genau wieder von vorne los. Oft entschuldigt sie sich dann auch. Aber die Situationen eskalieren dann oft, so dass ich wirklich den Raum verlassen muss um mich selbst zu beruhigen. Ich muss dazu sagen, ich habe auch sehr viel Temperament und nehme mich aus der Schuldfrage sicher nicht raus. Ich brauch irgendwas um es besser zu machen und besser mit solchen Situationen umzugehen 😓

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Ich glaube, du machst es schon ganz gut. Du reflektierst dich ja und suchst nach einer Lösung. Kann deine Maus nach so einem " Anfall" benennen was sie so wütend macht?
Ich denke, mehr als deine Grenzen aufzeigen und ihr kindgerecht vermitteln was geht und was nicht kannst du nicht. Wenn es richtig eskaliert und du an deine Grenzen stößt kannst du dir noch Tipps in einer Beratungsstelle holen.
Aber ich hoffe, dass es soweit nicht kommen muss.

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Hm, meine Tochter schiebt auch seit der Einschulung oft Frust. Aber deswegen streiten wir nicht. Der Frust muß halt raus, darf er auch. Ja, dann knallt halt mal ne Tür, die Jacke fliegt in die Ecke und wir alle sind doof. Ich beziehe das überhaupt nicht auf mich, ich kann das überhaupt nicht persönlich nehmen. Die Jacke wird dann halt später aufgehangen.

Sie hat aber auch in den letzten Jahren ihre Lektionen gelernt, "Nein" war bei mir schon immer "Nein". Also ist es sinnlos mit mir zu diskutieren. Ich habe ihr mit 3 mal gezeigt, wie sie wüten kann, ohne das etwas kaputt geht, nämlich aufs Bett werfen und das Kissen "durchprügeln". Das funktioniert immer noch super. Und mit Gegenständen nach uns werfen, den Zahn habe ich auch schon im Kleinkindalter gezogen.

Wenn die Wut raus ist, dann kommt sie von alleine und kuschelt sich an mich, dann nehme ich mir auch die Zeit dafür. Darüber reden ist da aber noch zu früh, das machen wir dann entspannt im Laufe des Tages, manchmal auch einen Tag später.
Wenn sie wirklich mal meine (!) Grenze überschreitet, dann kommt von mir nur ein scharfes "Es reicht!". Deswegen ist sie nicht ruhiger, aber sie reagiert darauf und frustet für sich selber weiter.
Ich habe das Kind noch nie für ihren Frust bestraft und noch nie Deals ausgehandelt. Sie weiß schon lange genau, wie weit sie gehen kann.

Frust, Wut, schlechte Laune durfte sie schon immer haben, warum auch nicht. Das sind völlig legitime Gefühle. Das leichte Lenken war meine Aufgabe. Manchmal schaue ich sie mittendrin auch direkt an, keine Ahnung was ich da für einen Blick drauf habe, aber oft genug muß sie dann schon etwas grinsen.

Wenn wir reden kommt auch oft dabei raus, das der Auslöser nicht das eigentliche Problem war. Aufgefallen ist mir auch, das sie schneller wütet, wenn sie Hunger hat....da kann sie echt zur Diva werden.

Mittlerweile kommt sie öfter nach der Schule heim, schaut mich böse an und sagt: "Boh, ich hab so schlechte Laune, das ist nicht mein Tag!", rauscht an mir vorbei und verschwindet 5 Minuten in ihrem Zimmer.

Hast du wirklich verstanden, was dieser neue Lebensabschnitt bedeutet? Wie schwer es wirklich ist, seinen neuen Platz in einem neuen Gefüge zu finden + Unterricht?
Was sind das denn für Vereinbarungen, die ihr getroffen habt?

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Als Kleinkind hatte sie zwar auch oft mal kleine Aussetzer aber das ist nichts im Gegensatz zu jetzt. Das Verhalten, dass sie teilweise an den Tag legt, kann ich nicht ignorieren oder auf später schieben. Das ist schon jenseits von gut und böse und absolut inakzeptabel! Aber die Idee mit dem Kissen finde ich echt nicht schlecht. Vielleicht bekommen wir ja damit auch eine Lösung hin.
Doch natürlich, es ist mir sehr bewusst, dass es eine schwierige Zeit für die Kids ist und ich versuche sie auch so gut es geht zu unterstützen. Sie muss aber auch lernen, dass sie so nicht mit uns oder anderen umgehen kann. Schule klappt bei ihr super, sie lernt toll und es macht ihr auch Spaß.
Vereinbarungen sind zum Beispiel, wenn es mit dem aufstehen klappt meinetwegen 1 Woche lang, dann darf sie sich ein Spielzeug kaufen. Sie bekommt eine Belohnung und wir führen dann eine Liste. Oder wenn sie im Haushalt mit hilft oder Zimmer aufräumt dann bekommt sie fernseh oder Tablett Zeit. 10 Minuten, je nach Bemühung. So Kleinigkeiten eben. Manchmal klappt es, manchmal, wenn der dickkopf wieder größer ist, eben nicht 🤷‍♀️

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Hehe meine Tochter und ich werden auch gern mal hangry :D

Dafür gibts echt ein Wort, ich musst damals so lachen...
Wenn meine Diva wieder schnippisch daher kommt und noch nichts
gegessen hat weiss ich schon Bescheid und sag "Na biste hangry?"
Dann muss sie schon grinsen,guckt grimmig und macht ne Schmollschnute und sagt "Nö!" xD

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Hallo,

es kann sein, dass Deine Tochter mit der Schule überfordert ist.
Das muss nicht der Stoff sein.

Es kann auch sein, dass es sie sehr anstrengt, sich den ganzen Vormittag und dann noch nachmittags bei den Hausaufgaben zu konzentrieren.
Wenn sie sehr temperamentvoll ist, kann sie vielleicht nicht gut lange still sitzen und aufpassen. Wenn solche Kinder sich sehr zusammen reißen müssen, um das zu schaffen, ist das für sie wahnsinnig anstrengend.
Die Klassen sind heute häufig sehr unruhig. Das ist für Kinder, denen das Aufpassen nicht so leicht fällt, auch ein Problem.

Eventuell ist sie auch unzufrieden, weil andere Kinder sie ärgern oder ausgrenzen. Oder die Lehrerin schimpft viel mit ihr, oder sie schimpft allgemein viel, und Deine Tochter reagiert darauf sensibel, obwohl sie nicht gemeint ist.

Vielleicht ist sie auch unterfordert. Das macht Kinder auf Dauer auch unglücklich und gereizt, weil die Langeweile irgendwann schwer auszuhalten ist. Das ist absolut kein Luxus-Problem.

Jedenfalls denke ich, dass Deine Tochter das nicht grundlos macht.
Wie man damit umgeht?
Am besten beseitigt man die Ursache.

Momenten würde ich schon konsequent bleiben, wenn Deine Tochter den Faden überspannt, und andererseits versuchen, mit ihr im Gespräch zu bleiben.

Ich würde mal bezüglich der genannten Dinge überlegen und mit der Lehrerin sprechen, was sie für einen Eindruck hat. Die Kinder selbst können ihre Probleme manchmal nicht richtig in Worte fassen. Wenn Kinder geärgert werden, ist es ihnen manchmal auch zu peinlich, darüber zu sprechen.
Wenn es sich nachhaltig nicht ändert, ist vielleicht ein Blick von außen sinnvoll.

LG

Heike

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Arme weeeeeeeeeeeeeeeit aufmachen und ne dicke fette Umarmung an sie geben :)

Ich tipp auf die Wackelzahnpupertät.
Wahlweise "wackeln die zähne, wackelt die seele"

Hier traf beides zu....und das was meine Tochter dann braucht ist ganz ganz viel Liebe und Verständnis...Sicherheit ist bei uns immer der Schlüssel für alle Probleme bisher gewesen.
Strafen und Belohnungen (sind auch nur getarnte Strafen) sorgen eher für noch mehr Probleme (sie wollen ja,aber können halt nicht da sie eben nunmal ein problem haben das sie selbst nicht erklären können und dann sollen sie es aber gefälligst damit sie eben ne Belohnung kriegen...teufelskreis, nicht gut)

Und wenn wir dann kuscheln kommt alles raus....meist sind es einfache existenzkrisen, ängste um uns Eltern, kein Ich Gefühl....Dinge auf die man als Erwachsener so garnicht käme das ein 7 jähriges Kind sich über sowas Gedanken macht.


Wünsche Starke Nerven und hoffe ihr findet euch wieder <3

LG