Hallo!
Meine Tochter ist 18 Monate alt und schläft nie vor 22 Uhr ein. Sie steht um 7 Uhr auf und macht 40 min Mittagsschlaf.
Sie schläft mit mir im Bett und wird direkt wach, wenn ich aufstehe und schreit. Dementsprechend erledige ich nichts mehr sobald wir im Bett liegen und mache den Haushalt mit ihr zusammen. Zudem klebt sie völlig an mir, geht täglich mit mir duschen (vor der Dusche warten will sie nicht und immer bei mir sein). Habe schon versucht duschen zu gehen sobald sie schläft (oder bevor sie aufsteht) aber sie merkt sofort wenn ich aufstehe und schreit! Schreien lassen will ich sie nicht. Allein schlafen würde niemals klappen, wenn ich kurz in den Keller gehe (für 1 min.) um die Wäsche zu holen hämmert sie wild an der Tür und schreit wie am Spieß. Sie fängt schon an hysterisch zu schreien wenn ich aus ihrem Zimmer gehe um kurz auf Klo zu gehen. Sie begleitet mich auch aufs Klo, denn mache ich die Tür hinter mir zu klopft sie dagegen (aber wirklich heftig!) und schreit, Allein spielt sie schon, aber sie muss immer neben mir sitzen.
Was soll ich da machen? Ich bin meist gegen 21 Uhr schon müde, während sie noch rumhampelt. Wenn ich mich um 19 Uhr mit ihr ins Bett lege, klettert sie runter vom Bett und will die Schränke ausräumen oder sonst was. Bücher schaut sie sich gemeinsam mit mir an aber wird davon nicht müde. Ich komme mit der Situation nur zurecht, weil ich nicht arbeite und nur ein Kind habe. Wahrscheinlich lasse ich ihr vieles durchgehen weil ich zwar schon oft genervt bin aber dennoch irgendwie klar komme und es ihr recht machen möchte.. Sie wacht nachts maximal 1x kurz auf sodass ich genug Schlaf bekomme. Den Mittagsschlaf machen wir auch zusammen bzw. meine Tochter schläft und ich liege neben ihr, lese ein Buch etc. Wir kochen danach zusammen. Ohne mich schläft sie nie ein.
Ansonsten ist meine Tochter ein typisches Kleinkind was viel Quatsch macht, im Laden frei rumlaufen und alles anfassen will etc. Es ist anstrengend für mich aber vermutlich normal.
Kommen wir nun zum Problem:
Ich möchte bald (dieses oder nächstes Jahr) wieder arbeiten gehen und kann mir gar nicht vorstellen dass meine Tochter in der Kita zurechtkommt. Was kann ich da tun?
Kind schläft erst um 22-23 Uhr ein
Sie war also schon immer so eine Nachteule oder wie lange geht das schon?
Ich kenne das auch, aber als Phase, die Schlafenszeiten haben sich oft geändert und auch ich konnte damals da einfach mitziehen, war ja in Elternzeit.
Auch diese Phasen das sie wie Kleister an einem kleben, nervig aber ist halt so. Sehr anstrengende Zeit, der ich keine Träne nachtrauere. Udn keine Ahnung wie oft ich vor ihr eingeschlafen bin, wurde ich wieder wach, dann lag sie meistens eingerollt, friedlich schlummernd neben mir. Ich habe nie versucht an Schlafenszeiten zu drehen, habe das Zimmer kindersicher (Fenstergriff, Schränke verschlossen usw) gemacht (weil ich einfach vor ihr müde war), war anwesend habe sie aber in Ruhe gelassen, Spielzeug oder Bücher gab es im Schlafzimmer nicht. Alleine eingeschlafen ist sie ungefähr ab Einschulung.
Allerdings verstehe ich ein paar Aussagen in deinem Text nicht:
"Wenn ich mich um 19 Uhr mit ihr ins Bett lege,....." Ich denke sie schläft nicht vor 22 Uhr ein? Wozu legst du sie dann um 19 Uhr hin? Du weißt doch, das es nichts bringt.
" Sie begleitet mich auch aufs Klo, denn mache ich die Tür hinter mir zu klopft sie dagegen (aber wirklich heftig!) und schreit, " Weil sie jetzt nicht rein kommt oder nicht raus kann? Tür einfach nur anlehnen, dann kann sie selber entscheiden ob sie bleiben oder gehen will. Und ja, Intimsphäre auf der Toilette mit "Kleisterbrüllwürfel" wird völlig überbewertet.....es kommen auch wieder andere Zeiten.
"Ich möchte bald (dieses oder nächstes Jahr) wieder arbeiten gehen und kann mir gar nicht vorstellen dass meine Tochter in der Kita zurechtkommt. Was kann ich da tun? " Dich deswegen jetzt noch nicht verrückt machen, laß es auf dich zukommen. Hast du denn für dieses Jahr einen Platz? Plane einfach genug Zeit für die Eingewöhnung ein, das entspannt die Lage dann ungemein.
Zum Duschen kann ich nix sagen, meine Tochter hat in dem Alter einen großen Bogen um die Dusche gemacht....sie war mein Safe Space, obwohl sie mit im Bad war...okay, meine Slipeinlagen kleben auch auf Fliesen, OBs wurden OVP im Klo versenkt und ich weiß jetzt auch, wieviel Klopapier auf einer Rolle ist.
Zur Beruhigung: Meine Tochter ist mittlerweile in der 3. Klasse, ist eines der Kinder, die von alleine sagen das sie ins Bett wollen, schläft schon lange alleine ein und das gegen 20 Uhr, letztes Jahr war es noch 19 Uhr.....sogar in ihrem Bett. Mach dir einfach bewußt, das dieses Kind,was du aktuell vor dir hast, nächstes Jahr so nicht mehr existieren wird, denn es entwickelt sich unaufhaltsam weiter....zum Glück.
"Intimsphäre auf der Toilette mit "Kleisterbrüllwürfel" wird völlig überbewertet"
"Kleisterbrüllwürfel"
you made my day.
Allem anderen kann auch beipflichten.
Klingt als würde deine Tochter genau wie mein Sohn einen geringen Schlafbedarf haben. Das ist anstrengend für uns Eltern, kann man aber nicht ändern. Auch das Klammern ist in dem Alter leider recht normal.
Ich würde versuchen die Situation zu akzeptieren. Also nicht um 19 Uhr schlafen gehen, sondern erst um 22 Uhr. Und nicht alleine zur Toilette gehen. Deine Tochter spürt wahrscheinlich, dass du Abstand brauchst und hat Angst, dass du dich von ihr distanzierst und klammert deshalb umso mehr.
Es klingt als würdest du alles alleine stemmen, dann ist die Anhänglichkeit natürlich nochmal extra anstrengend. Hast du Entlastung? Was ist mit dem Vater? Gibt es sonst jemanden, der regelmäßig zum Spielen mit der Tochter kommen kann, damit du dich mal eine Stunde in ein anderes Zimmer zurückziehen kannst?
Ein Problem wegen der Kita sehe ich nicht. Vielleicht wird die Eingewöhnung anstrengend, aber insgesamt klingt das Verhalten deiner Tochter altersgerecht und bei anderen Kindern klappt es mit der Kita ja auch.
Mach dir wegen der Kita keine Sorgen. Ziel der Eingewöhnung ist es ja, dass sie sich an den Erzieher bindet. Doof und fies ausgedrückt wird sie denen dann am Bein kleben, sofern die Phase dann noch aktuell ist. Dem würde ich echt gelassen entgegen sehen!
Wir hatten die Phase auch und bei uns hat eine Änderung gebracht ihr zu sagen, wohin wir gehen und dass wir gleich wieder da sind. Das hat sie akzeptiert und ich konnte die Toilettentür schließen.
In den Keller würde ich sie mitnehmen. Einer Freundin ist es passiert, dass sie sich im Waschraum eingeschlossen hat (ausversehen), das Kind alleine war, geschrien hat und letztendlich die Polizei gerufen wurde und alle befreit hat. Daher wäre ich mit abschließbaren Türen echt vorsichtig und der Keller wäre mir zu weit weg. Außerdem ist Treppenlaufen eine verdammt gut Übung. 🙂
Oh, da schläft deine deutlich mehr, als meine in dem Alter geschlafen hat.
Mein Lichtblick, von dem ich damals nichts wusste: in der Pubertät wurde es deutlich mehr Schlaf.
Bis dahin, galt bei uns
- sie muss nicht schlafen (das hat vor allem mir selbst den Druck rausgenommen)
- ich achte auf meine Gesundheit und Pausen.
- ab 20 Uhr habe ich Feierabend. Also nichts mehr im Haushalt und co.
- Grundregeln: entweder sie beschäftigt sich ruhig an mir dran (Bücher ansehen oder ähnliches) oder Zimmerlautstärke im Nebenraum. Da war sie allerdings schon etwas größer.
- alles absichern, so dass ICH Mittagsruhe halten konnte. Bspw. ein Raum so abgesichert, dass nichts passieren konnte. Alle anderen Räume nicht zugänglich für Kind. Ich habe mir eine Matratze hingelegt und ausgeruht. Ob sie nun tagsüber Mist gebaut hätte, wenn ich schlafe oder nachts aufgestanden wäre, wenn ich schlafe, wäre genauso gefährlich gewesen.
- Prioritäten setzen. Die Klebephase war anstrengend, wurde aber wieder. Das wenig Schlafen änderte sich erst mit Pubertät.
Auf Pausen achten.
Auch wenn sie wenig geschlafen hat, habe ich darauf geachtet, dass wir reizarme Zeiten hatten. Action und co sehr gerne. Aber auch Ruhephasen, damit sie wenigstens runterfahren kann.
Da meine fit und gut entwickelt war, war es kein Problem.
Sollte sie aber unter dem Schlafmangel leiden, wäre Kinderarzt wichtig.
Falls sie zum Kindergartenstart mehr schläft, kann das durchaus sein. Aber auch das muss dann kein Dauerzustand sein.
Manche wenig-Schläfer haben ab Kindergarten dauerhaft früher geschlafen abends. Einfach weil der Input mehr war. Keine Garantie. Bei meiner war es nicht so
Du solltest deine Geschichten besser abstimmen, wenn du den Leuten hier Bären aufbinden möchtest:
https://www.urbia.de/forum/20-allein-erziehend/5668372-keinen-partner-haben-wollen
Danke, gerade wollte ich einen Rat geben. So kann ich mir ihn sparen.
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Also ich denke, Du musst anfangen Deine Bedürfnisse auch zu formulieren und Deiner Tochter strenger zu erziehen, denn sonst wirst Du Dich irgendwann von Deinem Kind tyrannisiert fühlen und zunehmend überfordert werden.
Deine Tochter sollte zuerst lernen, die paar Minuten, die du auf der Toilette oder im Bad oder in der Dusche verbringst zu respektieren und Dir diese Zeit alleine zuzugestehen... denn Du bist auch ein Mensch und hast auch Rechte, das Recht auf ein Minimum Privatsphäre und Intimsphäre darfst du dir zugestehen.
Dein Kind sollte altersgemäß lernen alleine zu schlafen und bei einer Beschäftigung zu bleiben und Dich auch mal 5 Minuten in Ruhe zu lassen ... und eben auch mal warten zu können, bzw. alleine zufrieden zu sein, zu spielen, Kinderzimmerbeschäftigungen.
10 bis 15 Minuten darfst du schon erwarten ... bei Deiner Tochter startest Du mit 1 Minute, dann mit 3 Minuten, 5 Minuten ... und steigerst das ...
Aber, die Wohnung solltest Du dabei nie verlassen.. also in den Keller nimmst du sie mit... aber trainiere, dass Du in der Küche bist und sie im Wohn- oder Kinderzimmer ihren Beschäftigungen nachgeht.
Gib sie ihr vor... bzw wähle zuerst dann solche Termine, wo sie gerade schön spielt.
Und wenn es erstmal auch nicht wirklich klappt, dann setz sie in einen Kinderstuhl und sage, das ist jetzt für die Zeit Dein Platz udn hier wartest Du, solange bis ich ... dies oder das erledigt habe ... und dann bin ich wieder für Dich da ... Du darfst hier das Buch anschauen, Puppe spielen ... aber Du kannst leider jetzt mal nicht dabei sein.
Und dann auch nur das eine tun und das Kind dann auch sofort wieder erlösen.
Grundsätzlich ist es ein Problem, dass Du nicht schon im Babyalter damit angefangen hast, dich auch mal abzugrenzen und sie z.B zum Schlafen immer in ihre Wiege oder ein Babybettchen gepackt hast.
Grundsätzlich ist es ein Problem, dass Du sie nicht als Baby schon daran gewöhnt hast, auch mal ohne Dich zu sein und alleine zu schlafen und ohne mütterliche Zuwendung und Betreuung zufrieden zu sein ... Babys können das nämlich bereits lernen und Du bist halt spät dran, das Kind auch wirklich abnabeln zu wollen. Das machte es schwerer.
Das Kind ist älter und hat bereits feste Gewohnheiten. Die solltest Du aber altersgemäß nun wirklich erneuern und andere Kompetenzen ermöglichen und trainieren.
Ja, Dein Kind wird unzufrieden sein... es wird schreien und alles beim Alten belassen wollen... es hat es so bequemer und muss nichts Neues akzeptieren.
Das solltest du aber mal aushalten.. zumindest mal ein paar Minuten.
Aber grundsätzlich bist du die Mutter und solltest erziehen und den Alltag regeln und ihr die Struktur vorgeben.
Du entscheidest wann Du sie wo zu Bett bringst... und 18 Monate ist längst alt genug, jetzt das Gitterbettchen im Kinderzimmer zu beziehen. Dein Kind kann das lernen, so Du es einführst und darauf bestehst.
Und ja, die ersten Nächte gibt es Geschrei und die neuen Abläufe muss man einüben. Aber es rentiert sich das zu tun und ein Kind auch einfach immer wieder ruhig zurück in das eigene Bettchen zu tragen, so es herausklettert.
Feste Routine, wenig Worte, Jetzt ist Nacht, jetzt ist Zeit zum Schlafen, Hier ist Dein Bettchen, Gute Nacht. Spieluhr aufziehen und gehen.
Nein, Du kannst sie nicht zwingen sofort einzuschlafen.. aber Du kannst erreichen, dass sie ab sofort im eigenen Bett bleibt und sich daran gewöhnt und so du nicht nachgibst, gibt sie auch Ruhe und schläft ein...
Rituale einführen.. kurze Erklärungen. Immer dasselbe sagen. Kind ankündigen, was jetzt kommt und das konsequent so durchziehen.
Das Kind die Erfahrung machen lassen, Du meinst es konsequent und Dein Nein ist auch ein Nein.
So wirst Du mehr Abstand bekommen und das Kind nicht weiterhin dauerhaft an Dir kleben haben. Jeder Mensch benötigt auch Zeit für sich und muss mal alleine sein dürfen.
Nimm sie nicht mehr mit unter die Dusche. Schaffe Dir Freiräume.
Sie wird komplett drüber sein, wenn sie um7.00 Uhr aufsteht und tagsüber nur 40 Min schläft. Ich würde es mal im 18 Uhr versuchen. Essen, Bettferig machen, mit ihr hinlegen. Besucht sicher ein paar Tage aber 22.00/23.00 Uhr ist einfach zu spät…
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