Meine Mutter meinte dass ich nach der Geburt meines Bruders (ich war 3 Jahre alt) anstrengend, undankbar und fies geworden bin. Ich habe mich oft mit meiner Mutter gestritten, mein Vater hat sich generell kaum an etwas beteiligt.
Meine Mutter hat meinen Vater später verlassen und meinen Bruder mitgenommen. Mein Vater ist daraufhin abgestürzt (Alkohol etc.) sodass ich lange in sehr schwierigen Verhältnissen gelebt habe, irgendwann in Obhut genommen wurde und in meiner Jugendzeit in Wohngruppen gelebt habe. In Kliniken war ich auch. Meine Eltern wollten beide nicht dass ich bei ihnen lebe und haben mir daran die Schuld gegeben, mir das Gefühl gegeben ich wäre falsch. Meine Mutter meinte ich wäre damals so undankbar gewesen dass sie es gut fand dass ich bei meinem Vater schlechte Sachen erlebt habe.
Jedenfalls bin ich nun selber Mutter (nicht wirklich gewollt) und liebe mein Kind auch nicht bedingungslos. Wenn es einen Trotzanfall hat, reagiere ich mit Liebesentzug. Zudem habe ich das Gefühl mein Kind nicht zu lieben wenn es mal schwierig wird. Wenn meine Tochter "normal" ist habe ich eine schöne Zeit mit ihr aber sobald sie ständig schreit etc. legt sich bei mir ein Schalter um. Zudem denke ich in solchen Momenten öfter daran sie wegzugeben. Wirklich schlimm finde ich das dann nicht weil ich mir denke dass ich ja dasselbe erlebt habe und Kinder die sich schlecht benehmen keine Liebe verdient haben. Das ist einfach etwas was tief in mir drin steckt.
Generell kann ich mir vorstellen meine Tochter abzugeben wenn sie sehr anstrengend wird. Ich habe meinen Eltern mittlerweile verziehen und denke dass man sich als Kind auch einfach durchboxen muss. Leben ist ja kein Ponyhof und als Kind zieht man eben den kürzeren, da die Eltern das Leben des Kindes bestimmen. Dass jedes Kind super wichtig und wichtiger als die Eltern ist finde ich gar nicht. Es gibt nunmal Kinder die nicht gewollt waren oder furchtbar anstrengend sind, denen kann man dann eben keine bedingungslose Liebe geben. Und nur weil ein Kind da ist heißt es ja nicht dass das Leben der Eltern nicht weitergeht.
Wenn man keinen Nerv hat 6x nachts aufzustehen und sein Kind lieber schreien lässt finde ich das total legitim.
Wie die eigenen Eltern sein
Da kreischt und weint alles in mir als Mutter auf.
Du solltest doch, sofern das alles ernst gemeint ist, am Besten wissen, dass dieser Weg komplett falsch ist.
Bitte suche dir schnellstmöglich und dringend professionelle Hilfe.
Hallo,
es tut mir sehr leid, unter welchen Umständen du aufwachsen musstest und wieviel Mangel an Gefühlen und Empathie du erleben musstest. So etwas prägt leider oft fürs ganze Leben.
Aber kein Kind hat das verdient. Auch deines nicht! Kinder brauchen Liebe, Verständnis, Zuneigung und Geduld zum Aufwachsen.
Bitte such Dir Hilfe, Du bist gerade dabei, das von Dir durchlebte zu wiederholen. Bitte tu das Deinem Kind nicht an. Als Pflegemama von zwei wundervollen Mädels bin ich tagtäglich mit den Folgen solcher Traumatisierungen in Berührung.
Such Dir Hilfe, in Form von Therapie. Such Dir Hilfe beim Jugendamt.
Jeder Mensch hat Liebe verdient - auch Du. Und jedes Kind hat bedingungslose Liebe verdient.
Du fügst Deinem Kind durch Dein Verhalten massiven Schaden zu. Und anscheinend weißt du das ja, sonst würdest du hier nicht darüber schreiben.
Liebe Grüße
Delenn
Ich habe dir in einem anderen Thread schon geraten dir professionelle Hilfe zu suchen und kann mich nur wiederholen. Ein Kleinkind schreien zu lassen und emotional zu bestrafen geht gar nicht. Liebesentzug ist furchtbar und macht das Kind kaputt. Jedes Kind verdient Liebe, völlig egal ob es sich benimmt oder nicht. Ja das Leben ist nicht immer nur Zucker aber kein Kind hat es verdient sich da durchboxen zu müssen. Deine Eltern haben es ganz klar versaut und du bist dabei es bei deinem Kind genauso zu machen. Bitte mach eine Therapie oder gib deine Tochter in liebevolle Hände. Sie hat es besser verdient!!
Du musst unbändig am Leiden sein - kein Mensch hat so etwas verdient und es tut mir sehr weh, deine Zeilen zu lesen. Willst du aber nicht deinem eigenen Kind eine bessere Kindheit geben? Du bist noch so jung, du und dein Kind könntet ein Superteam werden, wenn du dir helfen liessest. Ich behaupte, es würde sich lohnen. Zum Einen, um deine Vergangenheit aufzuarbeiten, zum Anderen, um deine Tochter anders, glücklicher aufwachsen zu sehen. Gib dir einen Ruck, ja?
Hole dir unbedingt professionelle Hilfe (Jugendamt, Caritas, Profamilia)
Du weißt selbst, dass dein Verhalten dem Kind gegenüber falsch ist, nutze diese Einsicht dafür, es besser zu machen und nicht die Fehler deiner Eltern zu wiederholen.
Ich kann mich den vorherigen Antworten nur anschließen. Wenn du Hilfe annimmst, kannst du nur doppelt gewinnen. Auf der einen Seite schaffst du es vielleicht den Schmerz von früher loszulassen und zusätzlich könntest du mit deinem Kind die Familie haben, die dir immer gefehlt hat. Wenn man seine Kinder schätzt und einen positiven Umgang miteinander hat, kommt so viel Liebe zurück und so viele tolle Erfahrungen. Lass dir dieses Geschenk nicht nehmen, weil du aus dem Verhalten deiner Eltern nicht rauskommst. Es wird nicht einfach werden, aber in Deutschland gibt es viele Anlaufstellen, die dir helfen können ohne Vorwürfe zu machen. Falls du die Arbeit nicht investieren willst, solltest du dein Kind vielleicht wirklich abgeben, so dass es die Chance hat ein liebevolles Umfeld kennen zu lernen und du bist dann auch freier. Also such JETZT Hilfe. Du kannst nur profitieren
Bitte such dir Hilfe - arbeite deine eigenen vermutlich traumatischen Erfahrungen therapeutisch auf und melde dich beim Jugendamt, damit du Hilfe bei der Erziehung deines Kindes bekommen kannst.
Man wird nicht zwangsläufig wie seine Eltern, aber ja manche sind aufgrund eigener Erlebnisse nicht in der Lage selbst anders zu handeln.
Ich selbst wurde von meinen Eltern selbst emotional vernachlässigt. Bekam Schläge, wurde klein gemacht und wurde nicht in den Arm genommen. Ich war grundsätzlich Schuld, wenn mein Vater ausgerastet ist und natürlich auch an den Schlägen.
Das Jugendamt wollte mich dennoch nicht rausnehmen, da es ja besser für das Kind ist bei den Eltern zu bleiben. Ich habe sie ja auch geliebt und wollte alles richtig machen und ein braves Kind sein. Wollte, dass sie stolz auf mich sind.
Ich habe dadurch ein schweres Trauma erlitten und war sehr lange in Therapie.
Meine Kinder waren Wunschkinder und ich liebe sie bedingungslos und auch dann, wenn sie anstrengend sind und das sind sie öfter. Der Große war ein Schreikind. Beide haben ein Trauma erlebt, aber ich werde immer hinter ihnen stehen und sie bekommen täglich gesagt, dass ich sie liebhab, auch jetzt noch mit 17 und 20.
Kein Kind ist schuld, wenn die Eltern so sind und kein Kind sollte so aufwachsen müssen.
Ich persönlich kann dir nur raten: Lass dir helfen und auch deinem Kind.
Ich wünsche euch alles gute.