Überfordert wenn Baby weint

Hallo ihr lieben,
ich weiß nicht, ob es hier rein passt, aber vielleicht hat ja doch jemand einen Tipp für mich... mein Sohn ist jetzt ein halbes Jahr alt und manchmal habe ich das Gefühl eine ganz miese Mama zu sein.
Er ist an sich sehr pflegeleicht und lacht gerne und viel. Selbst jetzt wo die Zähne kommen, ist er nur quengelig aber weint kaum.
Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass es eben nicht so oft vorkommt, aber wenn er dann mal richtig weint fühle ich mich schnell überfordert.
Ich werde gestresst, hektisch manchmal sogar gereizt und ungeduldig. Ich weiß, dass das nicht hilfreich ist, da es sich auf den kleinen überträgt. Ich habe dann wie einen Tunnelblick und werde ganz angespannt. Natürlich beruhige ich ihn dann und länger als 20 min hat er auch noch nie geweint. Aber es stört mich sehr, dass ich nicht ruhiger und geduldiger bleiben kann.
Ist das normal, weil weinende Babys sowas in mir auslösen? Kann ich außer tief durchatmen etwas tun, was mir hilft gelassener zu reagieren? Geht es anderen auch so und ich mache mir nur zu viele Gedanken?

Ich fühle mich hinterher so schlecht, als hätte ich was falsch gemacht oder wäre nicht gut genug für die Mutterrolle und meinen Sohn... Außerdem möchte ich später keine Mecker -Mama sein oder dass er vielleicht sogar Angst vor mir hat, weil ich so gestresst reagiere :(

Ich habe schon überlegt mit meditieren zu beginnen, komme aber selten zu etwas, da ich nebenbei noch studiere und der kleine sehr viel Nähe braucht. Der Haushalt macht sich leider auch nicht von allein 🙈

Ich bin dankbar für Tipps, Meinungen und Erfahrungen ❤

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Den Gedanken eine miese Mama zu sein, streichst du am besten sofort. Du machst dir zu viele Gedanken und gerätst in Stress, was sicher ein Stück weit mehr als normal ist. Versuche trotzdem deine innere Balance und Ruhe beizubehalten, auch wenn das Kind schreit. "Tunnelblick und angespannt", solltest du gegen "Blick und innere Ruhe / trotzdem entspannt" tauschen.

Versuche einfach insgesamt etwas runterzufahren. Nicht jede Kleinigkeit überbewerten, vom perfekten Haushalt Abstand nehmen und dir stattdessen kleine Pausen und "Inseln" in den Tag einbauen.

Mit dem Studium keinen Zeitdruck machen. Wenn du ein Semester länger brauchst, oder mal keine ganz gute Bewertung bekommst, ist es auch nicht schlimm.

Atemübungen können SOFORT helfen, den inneren Stress zu reduzieren. Langsam und tief einatmen, dabei bis 8 zählen. Kurz halten und beim langsamen Ausatmen von 8 wieder runterzählen, bis die Lunge leer ist. Das ein paar Mal und du wirst sofort ein Stück innere Ruhe zurückbekommen. Das mache ich heute noch, wenn es hier drunter und drüber geht.

2

Danke für die Antwort!
Ja ich mache mir wohl zu viele Gedanken und will oft alles zu perfekt machen, was unmöglich ist.
Das mit den atemübungen werde ich einbringen!

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Am Perfektionismus kann man nur scheitern, deswegen einfach loslassen und entspannen. :-)

Zusätzlich zu den Atemübungen kann ich auch noch Achtsamkeit empfehlen. Erledige Dinge ganz bewusst, ohne dabei schon an die nächste Aufgabe oder Sorgen und Probleme zu denken.

Erfordert alles etwas Übung und Geduld, aber jede Reise beginnt ja bekanntlich mit dem ersten Schritt und wenn du konsequent bleibst und wirklich etwas an dir ändern willst, dann schaffst du das auch.

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Das Weinen eines Babys/Kindes trifft bei den meisten Menschen einen ganz empfindlichen Nerv. Und der Wunsch diese (aus unserer Sicht negativen) Emotionen sofort „abzustellen“ ist in diesem Moment sehr groß. Gelingt das nicht, entsteht mitunter ein enormer Stresspegel und bringt uns aus dem Gleichgewicht.
Soweit zu der „Erklärung“, mit der ich Dir vielleicht ein wenig vermitteln kann, was da mit Dir passiert und dass es nicht ungewöhnlich ist. 🙃

Mein Lösungsansatz:
Kurzfristig helfen tatsächlich Atemübungen, bzw. bewusstes Atmen. Mir hilft es auch ein Lied zu trällern, wenn ich überreizt bin, das bring dann auch schon mal Lachanfälle aller Beteiligten mit sich 😂
Langfristig wäre es für Dich sicher hilfreich, wenn Du meditierst, Yoga machst 🧘🏼‍♀️, oder sonstige Entspannungsübungen in den Alltag einbaust (10 Minuten sind besser als gar nicht 😄).

LG 🌷

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Lass dich nicht stressen und denk dir einfach, dass dies jetzt die Sprache deines Kindes ist, sich mitzuteilen. Emotional löst das natürlich etwas aus. Wir sind biologische Wesen, die auf Laute reagieren und den Drang verspüren, etwas zu tun. Denk dir und sag deinem Baby: „Ja, ich höre dich, Kleines, und bin bei dir.“ Dann tust du ganz ruhig das, was du auch sonst tun würdest in einer nicht-hektischen Situation: Ihn tragen, mit ihm weiter sprechen, ihn auf den Rücken binden und deine Hausarbeit machen.. lg

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Das muss man "aushalten lernen"...

Manchmal kann man es dem Kind nicht recht machen. In dem Alter haben wir immer "Weltschmerz" dazu gesagt.
Später muss man Trotzphasen aushalten und wenn sie sich mit einem Schulfreund gestritten haben. Liebeskummer, Teeniegezicke, komische Freunde, andere Berufswahl,...

Und auch eine Mama ist nur ein Mensch und muss nicht immer perfekt sein/reagieren. Und das darf ein Kind auch wissen und merken.
Tief durchatmen ist gut. Du musst ihn nicht immer sofort beruhigen (können). Überprüfe ob er satt und trocken ist und nichts drückt. Und wenn da nichts zu verbessern ist sei für ihn da, halte seinen "Weltschmerz" mit ihm aus, gib ihm Sicherheit.
Was mir auch jetzt noch hilft wenn sie so laut sind und ich deshalb schon gereizt bin: Schallschutzkopfhörer...