Weinen und wutausbrüche

Guten Abend zusammen,

Wir sind zur Zeit mit den Aktionen von unserer Tochter etwas überfordert.
Kurz zu ihr:
Sie ist 3 Jahre
Seit 7 Wochen große Schwester
Sehr lebhaft
Sehr fröhlich
Und macht viel Blödsinn
Gute ess- und trinkerin
Macht noch Mittagsschlaf
Durchschlafen ca 4 von 7 Tagen
Mittlerweile komplett schnullerfrei seit ca 3 Wochen
Schläft gerne noch bei Mama und Papa im Bett, was mein Mann aktuell wieder ändert (Kinderbett ist aber noch mit im Schlafzimmer)
Trägt immer noch Windel (ist der nächste Schritt)

In den letzten Wochen hat sich bei uns viel verändert, gerade was den Zuwachs betrifft und ich weiß auch das es für sie eine große Umstellung ist. Hab auch schon hin und wieder mein Mann daran erinnert das er nicht so viel von ihr als große Schwester verlangen/erwarten soll, da sie noch ein kleines Kind ist.

Wir kommen aber aktuell mit Ihren Verhalten an unsere Grenzen. Unser "so toller" kinderarzt ist seit Mitte Januar bis nächste Woche nicht mehr unser Ansprechpartner (ganz blöd ausgedrückt).

Nun zur Situation
Wenn es mal nicht nach Ihren kopf geht fängt sie an fürchterlich zu weinen bis hin zu extremen wutausbrüchen wo sie schreit, auf dem Boden stampft und absolut nicht mehr zuhört oder mit Absicht genau das Gegenteil macht wie was wir sagen. Schlagen und treten tut sie uns nicht. Wir können nicht permanent nachgeben oder ihr alles durchgehen lassen da manche Sachen auch einfach gefährlich sind.

Aber mal ein harmloses Beispiel:
Wir sind heute auf den Spielplatz gegangen und da es nach dem mittagsschlaf etwas flotter gehen musste (damit es sich auch noch lohnt) hat sie ihren Koffer daheim vergessen. (Ab und zu nimmt die mal ne Tasche, Rucksack oder n Koffer mit, da muss nicht mal was drinnen sein und die sind auch klein)
Als wir wieder zuhause waren hat sie gesehen das sie ihn vergessen hatte und hat fürchterlich das weinen angefangen und hat sich einfach nicht beruhigen lassen. Ich habe es versucht zu erklären das es nicht schlimm ist, habe versucht ihr mitzuteilen das wir den das nächste mal mitnehmen können, habe sie getröstet usw. Mein Mann kam dann sehr genervt mit "du gehst in dein Zimmer und wenn du dich beruhigt hast kommst du wieder raus. Er schreit auch gerne mal mit ihr. Was mir nicht gefällt. Er ist allgemein der strengere und ich bin die entspanntere (blöd ausgedrückt aber ich bleibe einfach viel ruhiger). Ich habe sie dann doch beruhigt bekommen mit der option mir beim rollo runter machen zu helfen. Auf Dauer aber auch nicht die Lösungen für das Problem.

Habt ihr vll Tipps oder die Lösung wie man so Situationen richtig in den Griff bekommt. Wie wir uns ihr gegenüber richtig verhalten sollen? Wie wir dieses Verhalten wieder aus ihr raus bekommen?
Manchmal zieht sich ihr Verhalten über ne Stunde und wir kommen mittlerweile echt an unsere Grenzen und wissen einfach nicht weiter.....
Lange legt sie das Verhalten noch nicht an den Tag aber ich will auch nicht lange abwarten oder vll zu lange falsch handhaben und wir dann wirklich ein richtiges Problem haben. Ich würde fast behaupten das kam mit der abgewöhnung von schnuller beim schlafen gehen....

Bitte seit nicht zu streng mit uns. Und ich weiß bei ihr passiert gerade sehr viel im Leben.

Bearbeitet von j.schmitt
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Ich schicke mein Kind bei solchen Ausrastern auch auf ihr Zimmer. Sie ist 8. Sie geht mittlerweile freiwillig.

Würde ich mir den beiden "kleinen" nie machen.

Euer Kind ist maßlos verunsichert.
Vor 7 Wochen wurde sie enttrohnt
Mama (und so wie es klingt Papa) hat auf einmal weniger Zeit
Auf einmal verlangt mind. Papa, dass sie nun groß sein muss
Sie hat ihren Schnuller, eine Sicherheit, verloren
Sie darf offensichtlich nicht mehr zu euch ins Bett, das Baby aber sicher schon.
Und was heißt windel ist der nächste Schritt?

Ich finde das Kind verhält sich vollkommen normal!!! Macht unsere kleinste (wird in 4 Wochen 3)nicht anders.

Bei uns war es so : wenn ein Geschwisterkind kam (unsere waren 2 Jahre und 7 Monate jeweils alt), hat Papa viele coole Ausflüge gemacht "nur für große". Es gab viel exklusivzeit mit Papa. Und ihnen wurde keine Sicherheiten genommen. Hier kann jeder in unser Bett kommen.

Zu den wutauabrüchen:
Ich finde ablenken gar nucgt schlimm, wenns hilft, kann das eine gute Methode sein.
Dann Verständnis zeigen. Auch wenn es für such "nicht schlimm" war, den Koffer zu vergessen, so war es aber für seine Tochter sehr schlimm. Sie leidet wirklich. Nur weil wir Erwachsenen das rational anders sehen, versuche ich meinen Kindern ihre Gefühle nicht abzusprechen. Alle Gefühle sind ok!
Und zu gutee letzt: auahalten! Setze dich neben sie, frag ob du sie in den arm nehmen sollst und gib ihr das Gefühl, dass sie zu dir kommen kann. Ich sage das auch so. "ich bin hier. Wenn ich dich trösten soll oder du kuscheln willst, dann komm zu mir. Ich bin für dich da."

Diese kleinen Kinder können diese krassen Gefühle selber gar ihr einordnen und sind total überfordert. Verständnis und Hilfe sund essenziell wichtig, damit sie den Umgang mit Gefühlen lernen (Gefühle dabei auch benennen.. Z. B." du bist grade sehr traurig, dass du den Koffer vergessen hast. Dss ist ein doofes Gefühl. Und du bist auch wütend, weil du für schon überlegt hattest, was du damit spielen willst. Das verstehe ich. Ich bin für dich da, wenn du z. B. Kuscheln willst...")

Mit meinen Mann würde ich mal das Gespräch suchen. Ich reagiere sicher auch nicht immer richtig, aber ejne dreijährige schicke ich nicht aufs Zimmer und spreche ihr ihre Gefühle ab.

Du sollst deinen Kind dabei natürlich nicht alles durchgehen lassen. Aber steh hinter deinen Entscheidungen.
An der Straße muss mein Kind mit dem Laufrad stehen bleiben. Tut sie das nicht, muss sie absteigen. Dabei kann sie gern toben und schreien. Ich verstehe sie, aber es hikft nix. Da geht die Sicherheit vor!
Wenn sie mich fragt, ob sie mich ein Stück Schoki darf, es aber gleich Abendessen gibt und ich nein sage, weil "man halt vor dem Abendessen nix süßes ist.", ich dss aber eigentlich nicht ganz verstehe und mit es eigentkich Wurst ist, dann wird es dein Kind auch merken, dass du mit der Entscheidung nicgt ganz glücklich bist und evtl eindringlicher versuchen an seine Schoki zu kommen. Weißt du, was ich meine?

Lieber wenige feste und klare Regeln, als viele schwammige!

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Ganz wundervoll geschrieben!

Keine Gefühle absprechen oder für das Gefühl (Wut) bestrafen. Sondern benennen und erklären und da sein.

Ich hoffe, ich kann das auch umsetzen, wenn es bei uns soweit ist.

4

Danke.

Eines kann ich dir aber versprechen. Du wirst es nicht immer umsetzen können 🙈

Es ist oft furchtbar anstrengend und manchmal, da wirst du eben doch selber schreien und selber vllt wütend werden.
Und danach entschuldigst du dich bei deinem Kind, sagst, dass auch Erwachsene ihre Gefühle manchmal nicht kontrollieren könne, aber das jedes Gefühl ein Bedürfnis zeigt. Hinter Wut steckt z. B. Immer ein überfülltes Bedürfnis oder dss überschreiten einer eigenen Grenze. Und wenn wir das wissen, dann können wir uns reflektieren und auch mit dem Kind darüber reden!

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Deine Tochter klingt von der Beschreibung anhänglich, was ich nicht schlimm finde. Manche Kinder sind so, andere anders.

Schnullerabgewöhnung ist ein großer Schritt, die Geburt der kleinen Schwester eine weitere große Änderung. Ihr habt weniger Zeit. Die Welt fühlt sich für sie unsicherer an.

Kleine Kinder können ihre Gefühle nicht einordnen. Negative Gefühle wie Angst kommen in einem Wirrwarr an und können sich in Wut zeigen.

Ein anhängliches Kind in einer Veränderungsphase würde ich nicht anschreien und wegschicken. Eher für Exklusivzeit sorgen, am besten täglich und liebevoll um sie kümmern. Und dazu in den Arm nehmen und trösten, wenn die Gefühle bei ihr durchbrechen. Erstmal wieder für ein sicheres Gefühl bei ihr sorgen.

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Herrje, macht mal langsam. Sie hat den Schnuller verloren und das quasi zeitgleich mit der Geburt des Geschwisterchens. Beides sind riesige Umstellungen. Sie ist erst drei und gerade die Geburt ist eine Veränderung, die ihre ganze Welt aus den Fugen hebt. Dann verlangt dein Mann, sie solle doch groß sein, aus eurem Bett soll sie dann auch gleich raus (im Gegensatz zum Baby nehme ich an). Ihr mutet ihr da zu viel zu. Sie ist ein kleines Kind, in der Autonomiephase und ich finde ihr Verhalten für dieses Alter und die Situation ziemlich normal..
Unser Sohn war auch drei als seine Schwester geboren wurde. Er brauchte Exklusivzeit, Verständnis und Liebe. Mit den vielen Tränen drückt sie Schmerz und Unsicherheit aus, und das betrifft in Wahrheit nicht den Koffer, sondern die Veränderung. Seid für sie da, begleitet sie, hört aktiv zu (sie muss ihre wahren Gefühle benennen dürfen) und das Ganze wird Vorbeigehen. Schickt sie nicht aufs Zimmer, sie ist noch klein und braucht Unterstützung und sollte dann nicht abgewiesen werden.
Und mit der Windel wartet ihr bitte, bis sie soweit ist und baut keinen Druck auf. Dazu ist grade zu viel los.

" Liebe mich dann, wenn ich es am wenigsten verdient habe, denn dann brauche ich es am meisten." Das trifft auf kleine Kinder immer zu.

Bearbeitet von aprilmama19
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Ich sehe es ein bisschen anders.
Eher wie der Papa.
Ja, sie wurde vor kurzem entthront, aber sie ist einfach schon (!!!) 3 Jahre alt und kein Baby mehr.
Sie soll sich verhalten wie ein Kind ihres Alters und nicht wie ein Baby. Und ja, auch sie darf wütend sein, aber es ist eine Sache wütend zu sein, eine andere einen Wutanfall zu bekommen. Man kann auch leise wütend sein oder in ihr Zimmer gehen.

Schnuller weg, Windel weg, in ihrem Zimmer schlafen.
So würde ich das anforcieren.

Sie ist einfach schon groß, sie soll anfangen, sich so zu benehmen.

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Sehe ich auch so. Und dann soll sie sich bitte auch bald einen Nebenjob suchen und was zum Haushalt beisteuern. Sie ist jetzt schon echt lange genug durchgefüttert worden.
Sie ist drei Jahre alt. Mann, da reicht es auch mal endlich.

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Das Problem ist ja nicht, dass man diese Ansprüche an eine 3 Jährige stellen könnte (wenn man eins nach dem anderen sorgfältig und mit genügend Zeit einführt) - aber ich würde das im Kontext mit den entronung nicht so einfach abhaken. "Komm mal mit deinen Gefühlen klar, und hör auf zu heulen" ist da einfach nicht angesagt. Sie hat sich das mit dem Geschwisterchen ja nicht ausgesucht. Selbst wir Erwachsenen brauchen unterschiedlich viel Zeit um mit veränderungen (besonders, wenn man sie nicht als positiv empfindet) klar zu kommen. Jetzt da noch ein paar Schippen drauf zu schmeißen, kann man wahrscheinlich machen, dann brauch man sich aber nicht wundern, wenn das Kind extrem unzugänglich wird und die Eltern dann auch seinen unmut deutlich spüren lässt.