Mein Sohn (4) war schon immer ein impulsives Kind. Ist sein Vater zur Arbeit, war die Trennung sehr schlimm (sowohl für sein Vater, als auch für meinen Sohn) sein Vater konnte sich deswegen immer nur schwer trennen, weil ihm sein Sohn leid getan hat. Es geht darüber hinaus noch weiter, dass wenn mein Sohn von mir Ärger bekam, sein Vater ihn auf den Arm genommen hat und sagte „oh ja, hat die Mama gemeckert !?“ und ihn dabei getröstet. Wir haben oft darüber gesprochen, aber es führt zu keinem Ergebnis. Neuerdings wird mein Sohn regelrecht panisch, wenn er einen Schmetterling oder Flugzeug sieht und diesen uns zeigen will. Er schreit dabei so laut und hektisch, dass sogar die Nachbarn befürchten, ihm sei etwas zugestoßen. Ich habe schon oft versucht ihn zu beruhigen, dabei wurde er noch hysterischer. Wenn er sich beruhigt hat, frage ich ihn, warum er so schreit, dabei meinte er, dass wir nicht schnell genug gucken. Problem ist: er wird immer so hysterisch, wenn er was sieht und uns zeigen will. Wir können ja nicht immer hinrennen, als wäre das das wichtigste. Das haben wir ihm auch so erklärt, aber bis heute keine Besserung. Ich bin mittlerweile am Ende meiner Kräfte und weiß nicht mehr weiter. Habt ihr eventuell Tipps oder kennt jemand diese Situation ?
Sohn (4) ist schnell hysterisch
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Ein Abschiedsritual einführen.
Vielleicht mit dem Sohn öfter ein Lied über Abschied singen (da wird es doch welche geben? Einfach mal googeln) und auch die Situation mal spielen.
Immer den gleichen Satz sagen. "Papa kommt heute Abend wieder" oder etwas in der Art. Routinen aufzeigen (was passiert am Tag noch, wann kommt Papa wieder, was machen wir dann mit Papa (Abendessen, spielen etc.)
Beim Schmetterling etc. würde ich es so machen, dass ihr gelassen reagiert, in eurem Tempo hingeht, ihn dann weinen lasst, auch begleitet dabei (sagen, "ach, du wolltest jetzt, dass wir schauen, aber wir waren nicht so schnell da?") und hinterher, wenn er sich beruhigt hat, noch mal über das sprechen, was er gesehen hat, fragen, was das war, wo das war, was daran interessant war usw. Mit der Zeit wird er merken, dass er es euch auch hinterher erzählen kann. Ihr könntet bspw., wenn er einen Schmetterling gesehen hat, später ein Kinderbuch über Schmetterlinge aus der Bücherei ausleihen und ihm vorlesen, und dann auf die Situation Bezug nehmen. Ihm nach und nach demonstrieren, dass ihr Interesse habt und ihn ernst nehmt, auch, wenn ihr nicht immer alles sofort anschaut bzw. hinlauft.
Vielleicht auch bewusst Situationen aufsuchen, in denen man viel sieht und sich gegenseitig auf etwas aufmerksam machen kann (Ausstellung, botanischer Garten/ Gewächshaus (da sind oft Schmetterlinge etc. und da gibt es viel zu entdecken - Schildkröten, Fische, Schmetterlinge, ggf. auch Bäume und Blumen, je nach Interesse - da kann man sich gegenseitig auf Interessantes aufmerksam mache und es in Ruhe gemeinsam bestaunen).
Vielen Dank für die Tipps ohne verurteilt zu werden. Werde es auf jeden Fall die nächsten mal anwenden.
Hi,
Trennung in Zukunft wie im Kindergarten machen. Kurz und schmerzlos. Das muss auch der Papa lernen.
Und mit deinem Mann nochmal sprechen, wie ihr es in Zukunft handhaben wollt, so dass ihr beide gleich reagiert und euer Sohn immer die selbe Reaktion erhält und nicht einmal: Oh, das ist natürlich schade, dass wir es nicht gesehen haben, aber du kannst es mir ja erzählen. und der andere nimmt dann auf den Arm und Sagt: Oh, nein, ich hätte das auch so gerne gesehen, das nächste Mal ruf uns schneller, dann schaffen wir es bestimmt.
Ich hab es bei meinen Kindern irgendwann so gemacht, dass ich angerannt kommt und sie von Kopf bis Fuß panische absuche, was passiert ist. Irgendwo Blut, Kopf gestoßen usw. Das ging denen relativ schnell auf die Nerven, weil ich dann ja auch nie gesehen habe, was sie mir zeigen wollten. Ich hab dann immer gesagt. Tut mir Leid, aber du hast so geschrien, ich dachte es wäre was schlimmes passiert und wollte schaun was los ist. Wenn du mir das nächste Mal etwas zeigen willst, dann ruf lieber: Mama schau Mal da. Dann weiß ich, dass du etwas zeigen möchtest.
Nach gefühlt 100 Wiederholungen hat es dann auch ganz gut geklappt. Durchhalten ist da die Deviese.
Als ich deinen Text gelesen habe, habe ich meinen Mann und mich direkt im zweiten Abschnitt wiedererkannt. Wir hatten bereits ausgemacht, dass wir zu ihm hingehen und sagen, dass er es uns ruhig erzählen kann… das hat dann gut geklappt für eine Woche. Mein Mann fing nun wieder an, ihm Zuspruch zu geben „oh, das hätte ich aber gerne gesehen“ und so auch seine Familie, bei der wir wohnen. Ich hatte es bereits angesprochen, aber es hieß, die können nicht immer auf alles genau achten.
Aber werde es meinem Mann noch mal deutlich kommunizieren 😊