Hallo liebe Eltern,
Meine Frau benimmt sich aktuell sehr komisch unserem kleinen ggü.
vorab: ich unterstütze sehr viel und achte darauf, dass sie jeden Tag 2 Stunden „me Time“ hat.
Ich bin sogar schon auf Teilzeit gegangen.
Sie scheint sehr überfordert und braucht Zeit für sich..wir bekommen erst in 2 Jahren den gewünschten Kita Platz und aktuell ist sie schwanger. Unser kleiner ist fast 2 Jahre alt.
Nun zum eigentlichen: sie versteckt sich immer bzw oft, wenn der kleine die Treppe runter gelaufen, oder um die Ecke kommt. Sie schleicht immer an seinem Zimmer vorbei.
Er ist immer sehr fordernd, benötigt Aufmerksamkeit und sie möchte nicht mit ihm spielen. Das weiß er auch und fragt sie kaum noch, außer sie soll sich was anschauen was er gebaut hat. Er beschäftigt sich selbst und ist eigentlich pflegeleicht, bockt wenig und ist sehr sehr lieb. Er möchte nur manchmal etwas liebe, was ja auch völlig normal ist.
Ihr Argument war „wenn er mich sieht fängt er an weinerlich zu werden und hängt dann den halben Nachmittag an mir“.
Hat meine Frau vielleicht eine Depression? Sie ist auch sehr unmotiviert und lehnt alles ab was viel Arbeit macht, oder nervend sein kann.
Frau benimmt sich Kind ggü. sehr komisch
Natürlich kann da eine psychische Erkrankung dahinter stecken. Aber nicht immer ist alles sofort durch Depressionen o.ä. zu erklären.
Vielleicht hat sie sich das alles einfach anders vorgestellt und ist nun einfach tierisch genervt von der Situation.
Bei Männern ist es aus meiner Sicht eher "anerkannt", dass die keine Familienmenschen sind und auch bei schon vorhandenen Kindern irgendwann ganz egoistisch sind und im Zweifel sogar gehen. Dann zahlen sie halt Unterhalt (oder auch nicht), aber mit den Kindern wollen sie wenig bis nichts zu tun haben. Bei Müttern wird immer so getan, als läge Liebe zum Kind und zur Familie tief in unserer DNA verwurzelt.
Nee, auch nicht jede Frau findet Erfüllung im "nur" Mama sein. Außerdem ist fast 2 so ein Alter, in dem sie halt nicht mehr nur niedlich und Baby sind, aber auch noch nicht so groß, dass man zum Beispiel schön mit ihnen spielen kann.
Die Gesellschaftsspiele, die auch einem Erwachsenen irgendwie Spaß machen, die kommen erst noch :)
Vielleicht ist es eine Option, dass du zu Hause bleibst und sie geht arbeiten?
Finde die bisherigen Antworten hier sehr sehr gut und auf jeden Fall allesamt ein guter Ansatz. Es muss nicht zwangsläufig eine Depression sein. Gerade mit Kleinkind ist unser Nervenkostüm doch sehr schnell an seinen Grenzen. Ist bei mir nicht anders, ich bin halt auch ein super ungeduldiger Mensch von Haus aus und kann halt mit der "Baby/Kleinkind"-Zeit nicht soooo viel anfangen. Ab 3 wird es dann viel schöner und auch entspannter, zumindest war es für mich so.
Aber auch ich habe mich oft weggeschlichen/am Zimmer vorbei, damit ich bloß nicht behelligt werde. Auch ich wollte nicht dauernd auf dem Klo oder in der Dusche verfolgt werden. Und auch ich habe mir viel "Me-Zeit" freigeschaufelt, wenn möglich. Gerade bei Kindern, die sich auch sehr gut alleine beschäftigen können, ist das natürlich auch einfacher als bei Kindern, die viel Bespaßung wollen und brauchen. Aus deinem Beitrag wird aber nicht klar, ob euer Kind eher pflegeleicht ist oder halt doch nicht. Vielleicht siehst du es auch einfach anders als deine Frau?
Du schreibst, dass deine Frau daheim ist mit dem Kleinen und ihr erst in zwei Jahren einen Kitaplatz kriegt. Könnt ihr nicht einen früheren Platz einklagen? Normalerweise steht euch ja ein Platz schon früher zu. Er wäre sonst ja bereits 4 (!) wenn der in die Kita kommt. Oder gäbe es nicht noch andere Betreuungsoptionen für euch (z. B. eine Tagesmutter), die euch da entlasten könnte? Das wäre für deine Frau sicher auch gut während der Schwangerschaft, wenn sie sich einfach mal ein paar Stunden RICHTIG ausruhen könnte.
Nicht jeder muss gleich belastbar sein. Und nicht jeden belastet alles gleichermaßen. Ggf. wäre auch eine Mutter-Kind-Kur oder sowas interessant?
Alles Liebe!
Wieso bekommt ihr "erst in 2 Jahren einen KiTa-Platz"?
So früh kriegt man doch nirgendwo die Zusage.
Und jetzt schon eine Absage für's kommende KiTa-Jahr würde mich auch wundern. Das aktuelle KiTa-Jahr hat doch erst angefangen.
Sich an der Kinderzimmer-Tür vorbeizuschleichen finde ich völlig legitim.
Ich kenne unzählige Kinder, die wunderbar versunken und hochkonzentriert spielen - aber wenn Mama in ihr Blickfeld gerät, ist alles vergessen und sie müssen uuuunbedingt soooofort ... Essen, Trinken, Kuscheln whatever.
Da kann es sogar im Interesse des Kindes sein, die Konzentration nicht zu stören.
Zusätzlich vermute ich auch, dass die Mama das evtl nur macht, wenn der Papa Zuhause ist.
Meine Arbeitszimmertür ist noch heute öfter verschlossen, wenn mein Mann im Haus ist. Bin ich mit den Kids alleine, bleibt die Tür meist einen Spalt auf und ich mache sie nur bei wichtigen Telefonaten zu. Die Kinder sind inzwischen 10 und 12 und wissen, was eine geschlossene Tür für sie heißt.
Du arbeitest Teilzeit und unterstützt deine Frau heißt doch im Subtext:
Sie ist in Elternzeit und rund um die Uhr zuständig? Da würde ich mich auch ins Schneckenhaus verkriechen, wenn der Vater da ist.
2 Stunden me-time täglich klingt nach einem Traum. Aber schwanger und mit normal-forderndem Kleinkind kann das Leben auch schnell mal so anstrengend sein, dass das eben nicht reicht.
Und dann kommt es noch drauf an, wie und wo diese me-time angesiedelt ist. Wenn es um Punkt 16.00 heißt "so, jetzt hast du me-time", aber um 18.00 muss sie pünktlich anfangen zu kochen, ist das nur halb so erholsam wie eine unbefristete me-time ab 18.00 Uhr.
Mein Mann hat mir damals gerne mal vormittags die Kinder abgenommen. Für eine angekündigte Zeitstunde oder sogar anderthalb. Total super... oder?
Nur: er hat in der Zeit mit den Kindern gespielt, ich durfte mich im Schlafzimmer hinlegen (vormittags??) oder Spazieren gehen (oder arbeiten, aber das ist ein anderesThema). Wenn ich wieder kam stand noch die ganze Küche voll Frühstücksgeschirr. Also war "mit Kindern Küche machen" einfach nur 1,5 Stunden später dran und "gemütlich im Garten sitzen, während die Kids im Sand buddeln" fiel aus.
Du merkst: was gut klingt ist nicht immer gut gemacht. Wir haben das jedenfalls im Lauf der Jahre oft diskutiert 😉 und wir sind immer noch verheiratet und eigentlich läuft es meistens relativ fair.
Von deiner Beschreibung auf eine Depression zu schließen, finde ich eine steile These.
Aber ich bin ja kein Psychiater.
Aber Redebedarf werdet ihr haben. Massenhaft. Und an ihrer me-time (und deiner auch) werdet ihr vermutlich noch jahrelang herumschrauben. Und wirklich ausreichend wird diese Zeit trotzdem erst sein, wenn beide Kinder größer sind. Das liegt in der Natur der Sache.
Ich gehe zu 90% mit, aber KiTa-Plätze werden ja überall anders vergeben. Wir haben die erste Absage für einen Ü3-Platz bekommen als unsere Tochter 3 Wochen alt war… Landesportal sei Dank.
Ach. 😳
... Dann bin ich auch komisch, wenn mein Mann Zu Hause ist, verstecke ich mich vor den Kindern manchmal auch auf der Toilette und schleiche unbemerkt an ihnen vorbei. 😂🫣
... Klappt nicht immer, insbesondere meine 2 jährige kann förmlich riechen, wenn ich mich auch nur einen Meter von ihr entferne 😃
Spaß beiseite, so ein symbiotisches Klammeräffchen ist wirklich anstrengend- ich kann deine Frau sehr gut nachvollziehen, dass sie sich da öfter rauszieht.
Hallo, deine Frau ist vielleicht einfach erschöpft.
Aber mal eine Frage gibt es bei Euch nicht die Möglichkeit statt Kita - stattlich geförderte Tagesmutter ? Und nicht nur über das Portal gehen, auch bei privaten Trägern schauen - manchmal gibt es hier auch einen Zuschuss etc.
Grade da deine Frau schwanger ist - denke ich dies wäre sinnvoll.
Sorry,
aus eigener Erfahrung: Zwei Stunden/Tag reichen nicht! Was hier geholfen hat: Ich bin ohne Kinder in den Urlaub gefahren und sehr froh, dass mir/uns das möglich war. Und was mir mind. 20 mal mehr geholfen hat: Mein Mann ist mit den Kindern in den Urlaub gefahren. Das hat meinen Akku gut aufgeladen. Me, myself and I. Meine Bude, mein TV, meine Bettgehzeit, mein Essen... Sch... auf die bspw. viel beworbene Mutter-Kind-Kur. In meinem Fall (und ich denke bei sehr vielen Müttern) ist die beste Auszeit, wenn Mann und Kinder mal eine Woche nicht da sind. Egal ob man selber Urlaub hat, oder nach der Arbeit 0,0 familiäre Verpflichtungen hat. Es ist ein kleines Stück Freiheit. Und das schmälert nicht die Liebe der Mutter/Frau zur Familie. Vielleicht könnt Ihr/können Sie das irgendwie ermöglichen.
Beste Grüße und alles Gute